Die Rolle der Akademiker bei der NS- Machtübernahme

@Shinigami

Dezidierte Bemühungen sich in größerem Stil an Studenten zu wenden scheinen die Nazis erst ab Mitte der 1920er Jahre unternommen zu haben, der "Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund" wurde erst 1926 gegründet und richtig erfolgreich scheint er erst mit Einsätzen der Weltwirtschaftskrise geworden zu sein.

Vor 1928/1930 war die NSDAP unbedeutend. Studenten, die damals studierten, waren anders geprägt.

Studenten so von 1919 bis Mitte der 1920er Jahre

Diese Studenten waren 1933 alte Knaben, wenigstens nach damaligen Begriffen. Die meisten waren über 30 Jahre alt. Dein Problem ist ganz einfach, dass Du nationale Denkmuster wie man sie heutzutage gewöhnlich nur Rechten oder Rechtsextremisten zuschreibt eben nicht auch in der ganz normalen bürgerlichen Gesellschaft verortest. National ist nicht national. Sehr rechte Denkmuster findest Du damals in fast allen bürgerlichen Parteien und z.T. sogar bei der SPD. Die DNVP hatte sich in den guten Jahren der Weimarer Republik mit dem System arrangiert, war aber im Kern immer republikfeindlich. Der Begriff "rechtsextrem" ist so dehnbar wie Gummi. Unbrauchbar für eine soziolgische Analyse. Republikfeindlich war ein sehr großter Teil der Bevölkerung. Antisemitsmus war auch bei Republikfreunden weit verbreitet. Den Antisemitismus als ein rein rechtes Problem zu sehen, würde seine gesellschaftlichen Dimensionen kleinreden. Moderne Schemata taugen hier nicht.

Zurück zum Thema: Wir sprechen von den Jahrgängen 1910 aufwärts. Das waren 1933 Studenten. Diese Gruppe hatte den rasanten Aufstieg der NSDAP ab 1930 miterlebt, die Gruppe vorher war anders sozialisiert. Wer 1933 30 Jahre alt war, war nach damaligen Begriffen schon ein relativ alter Knabe und schon ein Stück weiter weg von den Jungen, ein natürlicher Vorgang. Der wirklich linientreue NS-Student hing nicht in einer Burschenschaft rum. Burschenschaften waren gegen den Willen der Partei. Sie wurden ja auch nach 1933 verboten. Was Du meinst, sind die Jungdozenten, die in der NSDAP-Mitgliedschaft eine Möglichkeit sahen, Karriere zu machen. Die Inetgration der Studenten geschah in einem parteiinternen Studentenbund. Im November 1929 existierten reichsweit 38 Hochschulgruppen, Ende des Jahres 1931 zählte der Bund 2.500 Mitglieder, Ende 1932 8.800. Eine Mitgliedschaft in Burschenschaften war nicht erwünscht.

@Shinigami Das Volksgemeinschaftskonzept widerspricht diametral deiner zuvor geäußerten Vorstellung, des Millieugebundenen Abgrenzungsbedüfnisses gegen unten, dass du Studierenden unterstellt hattest

Das ist Deine Meinung. Ich hatte das Gegenteil behauptet. Die Ideologie der Volksgemeinschaft versprach die Aufhebung von Klassenunterschieden.
@Mittelalterlager Trotz auch in diesem Zeitraum relativ hoher Arbeitslosigkeit war die Republik stabil. Auch vorher in der Hyperinflationszeit hat sich die WR erstaunlich
resistent gegen ihre inneren Feinde gezeigt. Also muß es genügend Bürger zu deren Unterstützung gegeben haben.

Das hing wesentlich mit der wirtschaftlichen Abhängigkeit von US-Krediten zusammen. Solange die flossen, konnte die Republik sich über Wasser halten. Winkler beschreibt das. Die Weimarer Republik war zu keinem Zeitpunkt stabil, weil die ökonomische Grundsituation durch das Geflecht der Reparationen von vornherein hochproblematisch war. Die Deutschen wollten keine Diktatur, aber Freunde diese Republik waren sie deshalb noch lange nicht. Die Tendenz ging jedoch ab 1930 eher dahin, eine Diktatur eher zu akzeptieren als einen Bürgerkrieg. Die Kombination des Reparationsporblems mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 gab den Nationalsozialisten die Munition, um das System von Weimar propagandistisch sturmreif zu schießen. Erfolge im Bezug auf die Reparationen kamen zu spät ebenso wie eine zaghafte Erholung der Wirtschaft ab 1932/33. Vergessen sollte nicht werden, dass es in Deutschland bereits seit 1930 eine Diktatur gab, nämlich eine Präsidialdikatur. Helmut Schmidt, selbst Zeitzeuge, hat darauf hingewiesen. d.h. dass wir nur von ca. 11 Jahren wirklicher Demokratie sprechen können. Das Ansehen dieser Demokratie beim Bürger? Eher nicht so toll. Ich würde behaupten, dass die meisten Deutschen um 1930 einen autoritären, aber keinen totalitären Staat befürworteten. Ist ja auch ein Unterschied zwischen einer reinen Militärdiktatur und einer totalitären Parteiendiktatur. Diese Option gab es durchaus.

Ich glaube, dass die meisten Studenten 1933 einfach Opportunisten waren, ein zeitloses Phänomen. Das schließt das oben Gesagte nicht aus. Der Anstieg der Mitgliederzahlen der NSDAP legt diesen Schluss nahe.

Ich bleibe bei meiner Meinung: Die NSDAP wurde als attraktiv und modern angesehen und zog überdies alle mit, weil jeder plötzlich in die Bewegung drängte. Ich weiß von einem Zeitzeugen, Jahrgang 1912, dass die Nazis die erste politische Gruppe war, die moderne Medien wie den Rundfunk oder Massenansprachen erfolgreich einsetzten. Der Erfolg der Propganada der Nazis basierte auf Erkenntnissen der Werbeindustrie, nicht auf klassischer ideologischer Indoktrination und schon gar nicht auf einer Konzentration auf ein Stammwählermilieu. Jede Propagandaaktion hatte eine nachträgliche Analyse zur Folge, ähnlich wie heute in der Marktforschung. Auch regionale Justierungen gab es im NS-Propaganda-Apparat. Eben viel moderner als in den anderen Parteien. Das war damals ungeheuer neu und entsprechend wirksam. Goebbels war kein Freund von Ideologie, sondern von seichter Indoktrination und Lifestyleanalyse. Das schien ihm viel erfolgversprechender. An den A. musst du appellieren, nicht an den Kopf. Politische Richtungsbestimmungen oder Argumente sind nichts wert. Gefühle zählen. Die Ansicht, dass es ein bestimmtes Grundmilieu in der NSDAP gab, das von vornherein absolut rechts war, ist zwar im Kern richtig, die riesige Masse der NS-Wähler bildete aber nicht diesen Kern. Sie wurde erst hinzugewonnen. Man kann ab 1930 geradezu von einer Lawine nach rechts sprechen, die man mit konservativ-rechten Grunddispositionen alleine nicht erklären kann. Die Erziehung durch völkisch denkende Eltern oder Großeltern allein kann den Erfolg nicht erklären. Speziell ab 1930 sprachen die Nazis auch Arbeitermilieus sehr erfolgreich an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß von einem Zeitzeugen, Jahrgang 1912, dass die Nazis die erste politische Gruppe war, die moderne Medien wie den Rundfunk oder Massenansprachen erfolgreich einsetzten.
das war mir sogar aus dem Geschichtsunterricht (80er Jahre) bekannt.
Der Erfolg der Propganada der Nazis basierte auf Erkenntnissen der Werbeindustrie und nicht auf ideologischer Indoktrination.
gibt es dazu genauere Angaben? Wie ausgebaut war die Werbeindustrie in der Weimarer Republik, welche Firmen beherrschten diesen Markt, wo wurden ihre Erkenntnisse publiziert?
 
Auch hier muss man die Frage stellen: Hättest Du es nötig? Wann hättest du es nötig? Doch nicht, wenn Du zur Bildungselite gehörst.
Doch, gerade dann. Die Studenten die die Bücher ins Feuer warfen, taten dies in fehlerfreiem Hochdeutsch und in gebildeten Worten.

Es entsprach einer Tradition in Jura und Medizin, die schon Anfang der 1920er Jahre Marburger Korpsstudenten thüringische Arbeiter erschießen ließ, und einer Justiz, die die Mörder laufen ließ und ihnen keine Hindernisse für den Aufstieg in Beamtentum und Verwaltung in den Weg legte.

Dennoch: in der Machtergreifung 1933 spielten die Studenten keine Rolle.

Die pöbelnden SA-Trupps, von Walter Mehring in "Die Bibliothek meines Vaters" geschildert, die Bücher aus dem Fenster warfen, waren eher weniger dem Bildungsbürgertum zugehörig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Pardela_cenicienta Es war ja auch nicht die erste Bücherverbrennung in Deutschland.

@dekumatland Heinrich August Winkler. Nur zur Information: Bei der Deulig-Wochenschau oder der Deutschen Wochenschau stand noch lange Fox tönende Wochenschau. :) Sonst würde ich sagen, dass die Nazis ganz einfach Werbeexperten waren. Die geistige Grundlage bildete Gustave Le Bons Psychologie der Massen.

Ein erfolgreicher Politiker zu sein, ist einfach. Sei immer populär. Du musst den Anschein erwecken, nicht zu intelligent zu sein, musst dafür aber gut reden können. Du musst der Arbeit nahestehen, auch wenn Dein Lebenslauf windig ist, das macht Dich nur sympathisch. Die Leute müssen sich in Dir sozial wiederentdecken. Wenn Du Schauspieler, Postkartenmaler oder Anstreicher bist, ideal. Das entspricht dem durchschnittlichen Niveau. Dann musst du die Fähigkeit beherrschen, das zu sagen, was die Leute hören wollen. Das nennt man Populismus. Rede nicht zu kompliziert, sondern so, dass es auch ein Dummer versteht. Rechne immer mit der Primitivität der Menschen und ihren unberechenbaren Gefühlen. Wenn Du an diese appellierst und nicht an den Verstand, perfekt. Diese Art des Politikverständnisses beruht auf der Beobachtung der Massen und Erkenntnissen der Werbewirtschaft. Sie ist effektiv und modern. Keine Werbung der Welt beruht auf der detaillierten Erklärung eines Produktes. Gute Werbung wird immer ein Lebensgefühl vermitteln und damit an das Unbewusstse appellieren. Gerade schlechte Ware will man doch loswerden.
Moderne Gesellschaften beruhen auf negativer Erziehung. Es werden politische Inhalte als Produkt vorgesetzt, weil es der Normalbürger nicht mehr anders gewohnt ist. Der normale Mensch auf der Straße will gar kein homo politicus sein, kein individuell denkender Bürger. Parteien sind Servicedienstleister. Der Konsument will sich keine großen Gedanken über das "Produkt" machen, sondern lediglich erfolgreich mit ihm sein. Die Partei gibt dem Konsumenten das, was er will, dafür denkt dieser nicht groß nach. Er verlernt das Nachdenken. Negative Erziehung.
D.h., dass detaillierte politische Fachdiskussionen für die eigentliche Meinungsbildung in der breiten Öffentlichkeit praktisch nutzlos sind. Was hingegen zählt, ist die kurze Botschaft, der klare Appell, je simpler desto besser. Hitlers Erfolg beruht auf dieser Erkenntnis. Darum ja auch die Verachtung des Intellektuellen und die Überbetonung des Wertes der Arbeit im Nationalsozialismus.

Man findet diesen Politikstil auch in den USA.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Ossietzky warnte davor, die Nazis bloß als Krakeeler und Stuhlbeingarde abzutun, dies sagt doch viel darüber aus, wie die Nazis vor allen in Akademikerkreisen wahrgenommen wurden:

Ein ganz besonderes Kapitel in der Darstellung dieser mysteriösen Organisationen gebührt der ‚National-Sozialistischen Partei‘ eines sichern Hitler […]. Man hat durchweg außerhalb Bayerns in dieser ‚Partei‘ nicht mehr gesehen als eine Krakeelerbande und Stuhlbeingarde. Das ist ein Irrtum: es handelt sich hier um einen äußerst raffiniert arbeitenden und äußerst skrupellosen Geheimbund und eine Stoßtruppe der Gegenrevolution; um ein Sammelsurium […] von […] desperaten und zu allem fähigen Burschen.
 
Vor 1928/1930 war die NSDAP unbedeutend. Studenten, die damals studierten, waren anders geprägt.
Ich bezweifle, dass sie groß anders geprägt waren. Worin sollte diese andersartige Prägung denn bestanden haben?

Diese Studenten waren 1933 alte Knaben, wenigstens nach damaligen Begriffen.
Es wäre schön, wenn du das Argument der durch sie geprägten Strukturen an den Universitäten zur Kenntnis nehmen würdest.
Dein Problem ist ganz einfach, dass Du nationale Denkmuster wie man sie heutzutage gewöhnlich nur Rechten oder Rechtsextremisten zuschreibt eben nicht auch in der ganz normalen bürgerlichen Gesellschaft verortest.
Das tue ich ausweißlich dessen, was ich im letzten Beitrag über DVP und BVP geschrieben habe offensichtlich nicht. Als jemand, der sich sonst viel mit dem 19. Jahrhundert beschäftigt hat, würde ich noch wesentlich weitergehen und behaupten: Ursprünglich als Emanziaptionsakt gegen die absolutistischen Regimes gedacht, waren Nationalismus und Nation ursprünglich sogar mal eher linke Ideen, die innerhalb der Gesellschaft zunehmend nach rechts wanderten und dort die legitmistischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts skuzessive verdrängten, während auf der linken Seite in Konkurrenz seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der Sozialismus entstand.

Sehr rechte Denkmuster findest Du damals in fast allen bürgerlichen Parteien und z.T. sogar bei der SPD. Die DNVP hatte sich in den guten Jahren der Weimarer Republik mit dem System arrangiert, war aber im Kern immer republikfeindlich. Der Begriff "rechtsextrem" ist so dehnbar wie Gummi. Unbrauchbar für eine soziolgische Analyse.
Einfach nur nein. Wenn ich "rechtsextrem" schreibe, beanspruche ich damit übrigens auch nicht eine soziologische Analyse vorgenommen zu haben, sondern orientier mich mehr am entsprechenden "Extremismus"-Begriff aus der Rechtssprechung.
Der Begriff "rechtsextrem" lässt sich wie oben dargelegt durchaus so eng definieren, dass er sinnvoll anwendbar ist. Was die SPD angeht, natürlich gab es auch da Typen, die mit ihrem Gedankengut etwas aus der Reihe tanzten. Denken wir an Leute, wie Gustav Noske oder August Winnig. Aber die kontrollierten zu keiner Zeit die Partei.
Was die DNVP angeht: Du wirst eine Partei, in dem Moment, in dem sie bereit war das System mitzutragen und konstruktiv in der Regierung mit zu arbeiten, nicht als konsequent republikfeindlich betrachten können. Konsequente Feindschaft gegenüber dem System und der Verfassung hätte eine Teilnahme im Rahmen von Koalitionen ohne Aussicht die Macht übernehmen und das System stürzen zu können, verboten.
In diesem Sinne war die DNVP der Anfagszeit der Weimarer Republik rechtsextrem, weil sie eben Fundamentalopposition gegen das System betrieb und auf die Hugenberg DNVP ab 1930 trifft das ebenfalls zu. Für die Zwischenzeit, sah das ein wenig anders aus.


Republikfeindlich war ein sehr großter Teil der Bevölkerung. Antisemitsmus war auch bei Republikfreunden weit verbreitet. Den Antisemitismus als ein rein rechtes Problem zu sehen, würde seine gesellschaftlichen Dimensionen kleinreden. Moderne Schemata taugen hier nicht.
Vielleicht orientieren wir uns einfach mal an den historischen Abläufen?

Bei den Wahlen im Januar 1919 erziehlte die DNVP als rechts-außen-Partei des neuen Weimarer Systems 10,3% , die DVP als die republik zunächst ablehende Partei 4,4% und die USPD als skeptische, aber anders als die spätere KPD noch nicht entschieden republikfeindliche Partei 7,6%, KPD und NSDAP spielten noch keine Rolle, der Rest der Stimmen entfiel auf die die Republik entschieden mittragenden Parteien SPD/Zentrum/DDP.

Bei den Wahlen zum Reichtag am 6. Juni 1920 war die NSDAP ebenfalls noch nicht vorhanden, die DNVP holte 15% und die KPD knapp 2%. und das waren zu dem Zeitpunkt die einzigen vollständig gegen die Republik eingestellten Parteien. Die DVP hatte ihre Republikskepsis hier bereits über Bord geworfen und trat im Juni 1920 nach den Wahlen in das konservative Kabinett Constantin Fehrenbachs ein, die USPD war zu diesem Zeitpunkt intern zerstritten und es zeichnete sich allmählich ihr Zerfall ab, auch sie war nich konsequent antirepublikanich eingestellt.


Man wird wenn man noch einige Personen aus dem Anhang der USPD noch als eher republikfeindlich einstufen möchte, bei beiden Wahlen auf an die 20% Wähler kommen, die dezediert gegen das republikanische System waren.
Das geflügelte Wort von der "Republik ohne Republikaner", oder "Demokratie ohne Demokraten" mag ja in der Endphase der Weimarer Republik ab 1930 und 1932, als das Parlament zunehmend von extremistischen Parteien dominiert und blockiert wurde zutreffen.
Auf den Beginn der Weimarer Zeit trifft das so durchaus nicht zu, da gab es durchaus Aufbruchstimmung und die Bereitschaft es mit dem neuen System zu versuchen, jedenfalls ausweislich der Wahlergebnisse.

Wenn wie dargelegt, ab 1918/1919 sich in studentischen Verbindungen, rechtsgerichtete Stimmungen und Antisemitismus breit machten, die sich über veränderte Statuten der Studentenverbindungen wohl nachvollziehen lassen, hat dass schon eine Bedeutung und zwar diejenige, dass sich diese studentischen verbindungen zu dieser Zeit nicht unbedingt im gesellschaftlichen Mainstream bewegten.

Zurück zum Thema: Wir sprechen von den Jahrgängen 1910 aufwärts. Das waren 1933 Studenten. Diese Gruppe hatte den rasanten Aufstieg der NSDAP ab 1930 miterlebt, die Gruppe vorher war anders sozialisiert.
Nein, die war nicht im Kern anders sozialisiert, insofern beide in einer gewissen Weise erstmal durch den Weltkrieg und die schwierige Zeit danach gegangen und sozialisiert waren.
Es ist ja nicht so, dass Studenten, die sich Ende der 1920er/Anfang der 1930er Jahre dem Nationalsozialistischen Studentenbund anschlossen in ihrer Jugend in besonderem Maße durch die Nazis sozialisiert worden wären, dazu hatten die anders, als bei späteren Generationen noch keine Gelegenheit.

Wer 1910 geboren wurde, erlebte als Kind die Kriegspropaganda als Normailtät, dazu die schwierige Versorgungslage während des Krieges und in den Jahren danach, sofern er aus einer Familie stammte, die in der Hierarchie des Kaiserreiches ziemlich weit oben stand, erlebte er deren Abstieg, er ging durch ein Schulsystem, dass noch in der Hand alter Kaiserlicher Beamter und deren Wertevorstellungen war, er erlebte die Inflationszeit, die vielleicht die Familie in Schwierigkeiten brachte und für die viele die damals regierenden Sozialdemokraten verantwortlich machten, er erlebte in den frühen 1920er Jahren vielleicht am Rande die Gräuel des russischen Bürgerkrieges bzw. bekam Geschichten davon mit und entwickelte dadurch noch mehr Aversion gegen die politische Linke. Danach ging die Person dann vielleicht auf eine Universität und in eine Studentenverbindung, die von der Frontkämpfer-Generation auf nationalistische und antisemitische Spielregeln und Rituale festgelegt war und dann kam mit der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit die Zukunftsangst oben drauf.

Das prägte die jüngeren Studenten, die sich später auf die Nazis einließen. Die Nazis selber kamen erst ganz zum Schluss in der Kette.

Was Du meinst, sind die Jungdozenten, die in der NSDAP-Mitgliedschaft eine Möglichkeit sahen, Karriere zu machen.
Ich meine für gewöhnlich das, was ich schreibe.

Das ist Deine Meinung. Ich hatte das Gegenteil behauptet. Die Ideologie der Volksgemeinschaft versprach die Aufhebung von Klassenunterschieden.
Und gleichzeitig hattest du auf die Klassenunterschiede innerhalb der Studierendenschaft abgestellt. Das widerspricht sich nunmal.
Studierende, die innerhalb der Studierendenschaft, nicht zu den elitären Gruppen gehörten, was die Herkunft angeht, wünschten sich vielleicht die Nivellierung dieses Unterschieds innerhalb der Gruppe der Studierenden.
Was du aber dabei völlig ausblendest ist, dass der Wunsch soziale Grenzen nach oben hin aufzuheben nicht unbedingt mit dem Wunsch korrespondieren muss soziale Grenzen komplett abzuschaffen, sondern auch einfach nur dem Wunsch entsprechen kann, selbst in irgendeiner Form zur nach unten hin scharf abgegrenzten Oberschicht zu gehören.

Deswegen ist deine oben vorgenommene Gleichsetzung der sozial schlechter gestellten Studierenden mit dem von der NSDAP angesprochenen "kleinen Mann" nicht zutreffend.
Du würdest sicherlich Studierende gefunden haben, die neidisch auf ihre besser situierten Kommilitonen waren. Aber deswegen mussten die noch lange nicht bereit sein, sich mit dem nichtakademischen Klein-/Spießbürgertum oder gar den Arbeitersmillieus gemein zu machen und genau das postullierte ja die "Volksgemeinschaft" als Ideologie.
 
Das hing wesentlich mit der wirtschaftlichen Abhängigkeit von US-Krediten zusammen. Solange die flossen, konnte die Republik sich über Wasser halten. Winkler beschreibt das. Die Weimarer Republik war zu keinem Zeitpunkt stabil, weil die ökonomische Grundsituation durch das Geflecht der Reparationen von vornherein hochproblematisch war.
Es ist schon richtig, dass die amerikanischen Kredite im historischen Ablauf wichtig waren, aber sie waren einmal gegeben. Was passiert wäre, wären sie nicht gegeben gewesen, darüber ließe ich allenfalls spekulieren.
Es kann natürlich sein, dass das ohne die amerikanischen Krediete alles zusammengefallen wäre. Möglicherweise hätte ein nicht auf die beine kommende deutsche Wirtschaft aber auch bei den Siegermächten früher zu der Bereitschaft geführt die Reparationsfrage neu zu verhandeln und ggf. Streichung von Reparationen in Aussicht zu stellen, wie das 1932 in Lausanne zur Debatte stand.

Vergessen sollte nicht werden, dass es in Deutschland bereits seit 1930 eine Diktatur gab, nämlich eine Präsidialdikatur.
Das stimmt insofern nicht, dass Hindenburg 1932 bei der Reichspräsidentenwahl ja durchaus zur Disposition stand. Realiter entschied sich das demokratische Parteienbündnis um SPD und Zentrum dafür Hindenburg zu stützen, weil man der Meinung war, dass der die besten Chancen gegen Hitler haben würde.
Sie hätten sich aber auch auf einen anderen Kandidaten festlegen können. Hindenburg reizte seine präsidialen Vollmachten aus, und zum Teil (Kabinett Brüning I) überschritt er sie wahrscheinlich auch, aber er war kein Diktator, der durch demokratische Prozesse nicht mehr von der Macht zu entfernen gewesen wäre, jedenfalls machte er keine Anstalten zu versuchen die Reichspräsidentenwahl abzuschaffen, auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben oder zu manipulieren.
 
@Shinigami Ich bezweifle, dass sie groß anders geprägt waren. Worin sollte diese andersartige Prägung denn bestanden haben?
Na, geprägt durch Rundfunk, Film und Fernsehen, schneidiges Auftreten und die Ansprachen des Führers. Die vorherige Generation ist doch ganz anders. Im Prinzip ist das heute ja auch nicht anders. Spitzenfunktionäre sagen ja ganz offen: "Unser Umgang mit Medien ist unterirdisch. Die Medienprofis sitzen in der AfD. Junge Leute bekommen einen Lachkrampf, wenn sie den Kanzler auf TikTok sehen" (so eine bekannte Jugendrichterin). Das war in den 1930er Jahren nicht anders. Die SPD hat damals versucht, Wahlwerbemethoden der NSDAP zu imitieren, erfolglos. Man kann das als Moderniserungsbewegung verstehen. Junge Leute orientieren sich nicht zwingend an ihren Eltern. Sie lieben es, den alten "Deppen" etwas voraus haben, indem sie moderner und beweglicher agieren. Für die jungen Nazis war der Kaiserstaat oder eine autoritäre Lösung Marke Hindenburg keine Option mehr. Das war Mottenkiste. Dein Denkfehler liegt vor allem darin, dass du davon ausgehst, dass junge Menschen in ihren Vätern Vorbilder sahen. Die waren ja oft gar nicht da. Und die Lehrer und Professoren waren vielfach alte Leute. Was eher verfing war ein gewisser Revanchismus gegenüber Frankreich. Zur Ablehnung der Demokratie benötigte man die Alten nicht zwingend. Die negative Einstellung ergab sich zu einem großen Teil aus den direkten persönlichen Erfahrungen aus Kindheit und Jugend.

Und gleichzeitig hattest du auf die Klassenunterschiede innerhalb der Studierendenschaft abgestellt.

Das hatte ich zu keinem Zeitpunkt getan. Woher nimmst Du Deine Erkenntnis?

Du würdest sicherlich Studierende gefunden haben, die neidisch auf ihre besser situierten Kommilitonen waren. Aber deswegen mussten die noch lange nicht bereit sein, sich mit dem nichtakademischen Klein-/Spießbürgertum oder gar den Arbeitersmillieus gemein zu machen und genau das postullierte ja die "Volksgemeinschaft" als Ideologie.

Woher nimmst du die Erkenntnis, dass aus dem Kleinbürgertum keine Studenten kamen? Ich würde doch eher sagen, dass du eine falsche Vorstellung von der sozialen Stratifikation hast und den Modernisierungsbewegungen innerhalb der damaligen Gesellschaft.

Das stimmt insofern nicht, dass Hindenburg 1932 bei der Reichspräsidentenwahl ja durchaus zur Disposition stand. Realiter entschied sich das demokratische Parteienbündnis um SPD und Zentrum dafür Hindenburg zu stützen, weil man der Meinung war, dass der die besten Chancen gegen Hitler haben würde.

Den Verantwortlichen war klar, dass eine Nichteinbeziehung der NSDAP in eine Regierung mittelfristig einen Bürgerkrieg bedeuten würde. Das wollte man durch Gegenmaßnahmen verhindern. Die Unterstützung Hindenburgs war taktischer Natur. Das Kabinett der Barone beabsichtigte einen Staatsstreich herbeizuführen und die Nationalsozialisten zu trennen. Das Problem war die Selbstentmachtung des Reichstages durch Notverordnungen und die mangelnde Kraft, paramilitärische Strukturen zu unterbinden. Damit versetzte sich Weimar selbst den Todesstoß. Die Hitlerleute waren 1932 durch politische, polizeiliche oder gerichtliche Maßnahmen nicht mehr zu bremsen. Nur der Einsatz des Militärs oder eine überraschende ökonomische Erholung hätte geholfen.

@El Quijote Auf den Beginn der Weimarer Zeit trifft das so durchaus nicht zu, da gab es durchaus Aufbruchstimmung und die Bereitschaft es mit dem neuen System zu versuchen, jedenfalls ausweislich der Wahlergebnisse.

Ja und nein. das Grundproblem war, dass die Republik nicht funktionierte und daher rasch mit einem Imageproblem zu kämpfen hatte. Vor allem konnte eine Demokratie nicht gut gedeihen, in der Paramilitärs und erfahrene Frontkämpfer von Anfang an ein Wort mitredeten. Politische Gewalt war in der Weimarer Republik eine Tageserscheinung. In Kombination mit großer Armut war das eine schwere Hypothek.

Von Ossietzky warnte davor, die Nazis bloß als Krakeeler und Stuhlbeingarde abzutun, dies sagt doch viel darüber aus, wie die Nazis vor allen in Akademikerkreisen wahrgenommen wurden:

Richtig. Hitler hielt die Bürgerlichen (und darunter auch einen Teil der Rechten!) in ihrer Gesamtheit für unbegabt in der Auffassungsgabe und unfähig. Sie verstanden es nicht, die Massen zu erreichen. Hitler hat verstanden, was eine Massengesellschaft will: Keine honorig-elitären Kasten und esoterischen Zirkel, sondern eine klare Führung und Orientierung für den einfachen Mann.
 
Na, geprägt durch Rundfunk, Film und Fernsehen, schneidiges Auftreten und die Ansprachen des Führers.
Jetzt bin ich durcheinander: in den 20er und Anfang der 30er Jahre waren Film, Funk und Fernsehen bei weitem nicht in allen Haushalten. Eine Prägung durch diese neuen Medien kann nur die besser situierten Schichten betroffen haben?
 
Na, geprägt durch Rundfunk, Film und Fernsehen, schneidiges Auftreten und die Ansprachen des Führers.
Film war ja außerhalb der Kinos noch kaum vorhanden, der eher schlecht situierte Student wird in der Regel auch kein Empfangsgerät für das Radio besessen haben, der einigermaßen günstige "Volksempfänger" kam ja auch erst später und mindestens in Preußen hatte Hitler bis 1928 öffentliches Auftrittsverbot. Da war relativ wenig Gelegenheit Persönlichkeiten dadurch zu prägen.

So massiv, dass es die Erziehung und Persönlichkeit von Menschen tatsächlich prägen konnte, wurde die Präsenz der NS-Propaganda erst, als die Nazis bereits an der Macht waren.

Im Prinzip ist das heute ja auch nicht anders. Spitzenfunktionäre sagen ja ganz offen: "Unser Umgang mit Medien ist unterirdisch. Die Medienprofis sitzen in der AfD. Junge Leute bekommen einen Lachkrampf, wenn sie den Kanzler auf TikTok sehen" (so eine bekannte Jugendrichterin). Das war in den 1930er Jahren nicht anders. Die SPD hat damals versucht, Wahlwerbemethoden der NSDAP zu imitieren, erfolglos. Man kann das als Moderniserungsbewegung verstehen.
Wenn es einzig um Modernisierung gegangen wäre, hätte der Versuch es zu imitieren verfangen. Ob der Vergleich zur heutigen Politik besonders sinnvoll ist, sei dahingestellt, aber schau dir die Medienarbeit der Linkspartei und deren Abschneiden bei Erst- und Jungwählern an.

Die Realität ist eines Erachtens auch die, dass es sich zum Teil nicht um fehlende Medienprofis/Medienarbeit handelt, sondern auch um ein Glaubwürdigkeitsproblem.
Die SPD war in der Weimarer Zeit an der Regierung, als es mit der Hyperinflation so schlimm wurde, und auch 1928-1930 (erstmals seit Jahren wieder in der Regierung) und hatte somit dann eben auch das Pech, sirekt während der Weltwirtschaftskrise und für politische Fehler in der Zeit mitverantwortlich zu sein oder zumindest von Teilen der Bevölkerung dafür verantwortlich gemacht zu werden.

Das ließ sich nicht, dadurch aus der Welt erklären modernere Werbespots zu machen.

Genau so wenig, wie modernere TikTok-Auftritte der CDU/CSU heute darüber hinwegtäuschen könnten, dass die CDU/CSU maßgeblich verantwortlich für die Politik während der Pandemie war, dass sie eine Aufarbeitung von Fehlern in der Zeit systematisch blockiert und dass der jetztige Kanzler die Hälfte seiner Wahlversprechen schon gebrochen hatte, bevor man ihn überhaupt ins Amt gewählt hatte.
ohne zu sehr in medias res der Tagespolitik gehen zu wollen, wenn man solche Dinge ausblendet und den Erfolg bestimmter Parteien einzig an ihrer Medienstrategie festmacht, überschätzt man deren Bedeutung deutlich.

Dein Denkfehler liegt vor allem darin, dass du davon ausgehst, dass junge Menschen in ihren Vätern Vorbilder sahen. Die waren ja oft gar nicht da. Und die Lehrer und Professoren waren vielfach alte Leute. Was eher verfing war ein gewisser Revanchismus gegenüber Frankreich.
Aber diesen Revanchismus vertraten ja nun eher die "Alten", während Hitler ja sorgsam versuchte es zu vermeiden sich mit Frankreich oder Italien anzulegen.
Zur Ablehnung der Demokratie benötigte man die Alten nicht zwingend.
Genau so wenig, wie man dafür die Nazis brauchte.

Woher nimmst du die Erkenntnis, dass aus dem Kleinbürgertum keine Studenten kamen? Ich würde doch eher sagen, dass du eine falsche Vorstellung von der sozialen Stratifikation hast und den Modernisierungsbewegungen innerhalb der damaligen Gesellschaft.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass dem so gewesen wäre. Ich habe behauptet, dass Studierende, nur weil sie nicht aus elitären Kreisen kamen noch lange nicht auf die Idee kommen mussten sich mit dem nichtakademischen Kleinbürgertum gemein zu machen und zwar ganz einfach deswegen, weil sich das Studium als Eintrittskarte zur Bildungswelt und zum Bildungsbürgertum als sozialer Aufstieg verstehen lässt und wehr sozial aufsteigt, ist ja nicht selten der Meinung hinter sich zwecks Abgrenzung die Tür zuschlagen zu müssen und die eigenen Gepflogenheiten und den eigenen Umgang zu ändern um vom neuen Umfeld mehr respektiert zu werden.

Den Verantwortlichen war klar, dass eine Nichteinbeziehung der NSDAP in eine Regierung mittelfristig einen Bürgerkrieg bedeuten würde. Das wollte man durch Gegenmaßnahmen verhindern. Die Unterstützung Hindenburgs war taktischer Natur. Das Kabinett der Barone beabsichtigte einen Staatsstreich herbeizuführen und die Nationalsozialisten zu trennen.
Die Reichspräsidentenwahl 1932, fand, wie ich dich erinnern darf vor der Entlassung Brünings und der außerplanmäßigen Reichstagswahl im Sommer 1932 statt, die den Nazis ihren Erdrutsch-Sieg und ihr historisch bestes Ergebnis bei freien Wahlen einbrachten.

Das Problem war die Selbstentmachtung des Reichstages durch Notverordnungen und die mangelnde Kraft, paramilitärische Strukturen zu unterbinden. Damit versetzte sich Weimar selbst den Todesstoß. Die Hitlerleute waren 1932 durch politische, polizeiliche oder gerichtliche Maßnahmen nicht mehr zu bremsen. Nur der Einsatz des Militärs oder eine überraschende ökonomische Erholung hätte geholfen.
Auch dass sind alles Dinge, die nach der Reichspräsidentenwahl 1932 passierten, nicht vorher.

Insofern es durchaus noch die Möglichkeit gegeben hätte Hindenburg abzuwählen, wenn man einen geeigneten Kandidaten gehabt hätte, ist eine Qulifikation der Rolle Hindenburgs als "Präsidialdiktatur" unzutreffend.
Eine Diktatur im modernen Sinne (lassen wir die alten Römer mal außen vor), zeichnet sich in der Regel dadurch aus, dass der faktische Machthaber nicht ohne weiteres durch eine freie Wahl wieder abgesetzt werden kann.

Was wiederrum die Methodik angeht, so hatte sich Hindenburg bis zur Wahl 1932 im Umgang mit präsidialen Vollmachten nicht so sehr von seinem Vorgänger Ebert unterschieden.
Genau genommen, könnte man argumentieren, dass Ebert sogar zu drastischeren Mitteln gegrifen hatte, als er Ende 1923 in Reaktion auf die chaotischen Zustände und die Aufstände der Hitler-Anhänger und der Kommunisten in Hamburg die vollziehende Gewalt kurzzeitig in die Hände General v. Seeckts legte, und damit die Reichswehr direkt in die Regierungsgeschäfte und das politische Tagesgeschäft involvierte.

Auch unter Ebert gab es Notverordnungen und immerhin 2 "Ermächtigungsgesetze", die bei weitem nicht so weit gingen, wie dasjenige von 1933, die aber durchaus Beispiel für präsidiales Hineinregieren in den politischen Tagesbetrieb und für Ausnahmegesetzgebung waren.

Davon hob sich Hindenburg in seiner ersten Amtszeit nur dadurch ab, dass er das Kabinett "Brühning I" fragwürdigerweise trotz handlungsfähigen Parlaments und möglicher politischer Mehrheiten mit Mitteln unterstützte, die für eine solche Situation eigentlich nicht vorgesehen waren, während dass mit dem von der SPD tolerierten Kabinett Brüning II. aber wieder regulär lief.

Exzessiver Gebrauch der Prsidialvollmachten inklusive hochproblematischer Maßnahmen durch Hindeburg fand eigentlich erst in dessen 2. Amtszeit statt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Shinigami So einfach ist es nicht. Wenn man davon ausgeht, dass es rund 4 bis 5 Millionen Radiogeräte gab, kann man davon sprechen, dass rund ein Viertel der Bevölkerung Zugang zum Radioprogramm hatte, schließlich waren die Haushalte größer als heute. Tatsächlich war Medienkonsum ein bis in die 60er Jahre Gemeinschaftserlebnis, bei dem Opa, Oma, Freunde und Kinder zuhörten. Laut NS-Propaganda hörten 20 Millionen Zuhörer der Rede Hitler vom 10. Februar 1933. Im Jahr 1932 fanden mehrere große Massenveranstaltungen mit Adolf Hitler statt, bei denen sich die Teilnehmerzahlen in die Hunderttausende oder sogar Millionen beliefen. Ein Beispiel ist das Reichserntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln, das 1933 mit 500.000 und 1937 mit über 1,3 Millionen Menschen gefeiert wurde.
 
Zurück
Oben