Es gibt Grenzen und Verantwortung in der Genozidhistorie schrieb:
Aus der Perspektive der sich als progressiv verstehenden deutschen Namibia-Historiker werden die namibisch-deutschstämmigen Forscher ohne akademischen Titel, wie Heiner Schneider-Waterberg, unisono als ,,Siedler" bezeichnet. Der Duisburger Afrikahistoriker Marx lässt sich sogar zu der dumpf-rassistischen Äußerung hinreißen, dass Herr Schneider-Waterberg soviel Ahnung von Geschichtsschreibung hätte, wie in Namibia er [Marx] vom Schafescheren. Auch wenn Marx' Artikel mit dem Untertitel ,,Eine Polemik" versehen ist, wurde hier eindeutig die Grenze geschmackloser Stillosigkeit überschritten. In diesen diskriminierenden Äußerungen versteckt sich völlig unverhüllt eine neokoloniale herablassende Haltung der ,,aufklärerischen" deutschen Namibia-Historiographie. Wenn diese selbstgefälligen ,,Forscher" glauben, die deutsch-stämmigen Namibier als ,,verlorene deutsche Brüder" sehen zu müssen, die es zum rechten Glauben zu bekehren gelte, führen sich diese ,,Historiker" nicht anders auf, als jene von ihnen nur zu gern als ,,Herrenmenschen" klassifizierten Kolonisten im einstigen Deutsch-Südwestafrika.