Effizienz der sowjetischen (Plan-)Wirtschaft 1941/91

Aber nur wenn von gottähnlichen Wesen geplant wird.

Nicht wirklich - es geht hierbei ja nicht um Perfektion sondern nur um Pläne. Die mal klappen und mal nicht, auch Puffer für unvorhergesehene Ereignisse vorsehen müssen.

Aber grundsätzlich nicht unterschiedlich sind wenn sie eine Firma macht als wenn sie gesellschaftsübergreifend gemacht werden. Es geht also nicht um die Frage _ob_ geplant wird. Nur darum wer plant. Wenn 2 Konkurrenzfirmen 2 konkurrierende Pläne machen bedingt diese Situation dass ein Teil der Pläne von vornherein nicht klappen kann. Entweder Firma A deckt den Bedarf eines Kunden oder eben Firma B. Oder beide planen zu wenig Bedarf ein und am Ende wird dieser nicht gedeckt.

Diese Konkurrenzverluste sind umso größer umso mehr Konkurrenz es gibt. Die klassische Antwort warum dies dennoch besser ist könnte man "weil Konkurrenz das Geschäft belebt" nennen, auch wenn dies natürlich eine Tautologie ist "es ist gut für das Geschäft das Konkurrenz gut für das Geschäft ist, also ist Konkurrenz gut für das Geschäft". Tatsächlich wäre es natürlich für Wissenschaft & Co. ebenfalls besser wenn alle an einem Strang ziehen und mit mehr gebündelten Ressourcen ist es leichter etwas umzusetzen.

Warum dann also nicht auf die Konkurrenzsituation verzichten? Weil sie selbst einen Puffer darstellt. Natürlich ist es auf Dauer schlecht wenn die Kunden 300 Brötchen wollen, und 5 Bäcker jeweils 100 Stück backen.

Wollen sie aber morgen 500 statt 300 so sind diese da. Technisch gesehen könnte natürlich auch die Planwirtschaft vorsehen 500 Brötchen zu backen und jeweils 200 wegzuschmeißen. Hier ist aber die Versuchung zu optimieren viel größer. Inklusive der damit verbundenen Gefahren.

Und natürlich ist eine dieser Gefahren dass die herrschende Clique sagen kann: Mir doch egal - 300 Brötchen sind eh zu viel, wir produzieren 200 und das muss reichen. Und den Rest der Leute die dadurch frei werden lassen wir lieber was anderes machen, das mir besser gefällt. (Das ist nicht einmal zwingend falsch, es gibt ja durchaus sinnvollere Dinge als auf Verdacht Wegwerfbrötchen zu backen. Es ist eben nur riskant, und evtl. nicht das was die Leute wirklich wollen)

Je größer und demokratischer der Entscheidungsprozess bei solchen Überlegungen ist umso besser funktioniert es natürlich und bildet das ab was man haben will. Aber geschichtlich gesehen war der Kreis der Entscheider meist sehr klein und undemokratisch. Wie effizient das System in ihrem Sinne arbeitete ist nicht deckungsgleich wie die Frage wie effizient es im Gesellschaftssinne arbeitete.
 
und auch im SU war schon für den Führungskräfte duchhaus relevante, wirkliche Daten beinhaltende Statistiken vorhanden. Was dagegen veröffentlicht wurde, das ist eine andere Frage.

Was vorhanden gewesen sein soll, ist aus heutiger Sicht Spekulation. Wie oben schon geschrieben, werden Kalibirierungen der aggregierten Statistiken vorgenommen. Dabei benutzt man selbstverständlich auch - soweit noch vorhanden - regionale oder betriebliche Statistiken zur Plausibilisierung.

((Die vor den Führungskräfte vorliegende, richtige statistischen Daten hatten schon eine "Aussagenwert-und Verwendbarkeit", am sonst könnte man keine Budget herzustellen.
Die Herstellung eines Budgets hat nichts mit der Aussagequalität statistischer Daten zu tun. Budgets können auch auf Basis falscher Daten entstehen.

Eine diese "Streitfrage"- auch als Argument zum "Nichtlebensfähigkeit" des Planwirtschafts von der Seite des Westes verwendet wurde, nämlich die, dass in viele Ostblock- staaatliche Budget schon voraus eine 5% (dies könnte sich prozentual Jahr für Jahr und Staadt für Staat variieren, aber der Duchschnitt war 5%) Minus, der sgn. Haushaltsdefizit eingeplant wurde. Diese schon voraus eingeplante Haushaltsdefizit hatte schon seine Richtigkeit/Begründbarkeit.))

Das dieses immer als strukturelle Vorgabe gegolten haben soll, wäre mir neu. Das einzelne Jahre so geplant wurden, kann dahingestellt bleiben. Daher wäre es schön, Du könntest für die Behauptung eine Quelle angeben.

Weil da Äpfel mit Birnen verglichen werden, und die Rahmenbedingungen der Kriegswirtschaft nicht vergleichbar sind. Das geht beim Bombenkrieg los, bei tiefgreifenden strukturellen Unterschieden (Stichwort Werkzeugmaschinen im Flugzeugbau, hier mal ansatzweise diskutiert), etc.


(Aber nach meine Kenntnisse zB. auch in den SU ist es üblich war, dass viele industrielle Fabriken-und landwirtschaftliche Betriebe Jahr-für Jahr in eine ...
... Aber ich Kenne solche nicht veröffentlichte, aber durchgeführte Studie, welche der Ziel gesetzt hatte, dies-oder das durch den Studie zu beweisen, und nach Gegenbeweise-oder Nichtbeweisbarkeit die ganze dann in dem Papierkorb gewandert.)
Das verstehe ich nicht: Was soll das mit den Kalibrierungen in heutigen Studien zu tun haben?

Und ich habe schon ein wenig Zweifel ..., dass die SU- Wirtschaft im Jahr 1990-91 wirklich in eine sooo desolaten Zustand war.

Die Zweifel hatten auch andere, Zeitgenossen, nach der "Papierlage".
Mit den betrieblichen Realitäten hatte das (nach meiner Anschauung über eine beachtliche empirische Breite) 1989 nichts mehr zu tun.

Ich habe ein wenig Probleme mit diese "Kommando"struktur Wortnützung. ...
Allgemein: eine budgetare -in Staatsinteresse getätigte- wirtschaftliche Schwerpunktsetzung führt nicht zwangsläufig zum unausbalaciertes Wachstums, und konkret (SU): was meints Du hier mit dem "strukturellen Problemen"?
Fehlgesteuerte Allokation von Ressourcen. Ein plakatives Beispiel: Durchsetzung von Großinvestitionen, und anschließende Unterversorgung mit Ersatzteilen, logistischen Problemen, etc.
Speziell in den 1970ern/1980ern: Hamsterverhalten in der betrieblichen Lägern mit parallel unterversorgter laufender Produktion in anderen Sektoren, Versorgungsunterbrechungen aufgrund von zyklisch auftretenden und ungeplanten Engpässen.

Ziehst Du die "Ausbeutung" Schluss aus dem RGW- Transferrubel zwischenstaatliche Abrechnungsergäbnisse ab?

Das Transferrubelsystem ist die eine Sache, da hierüber indirekt der eigentlich Güteraustausch bewertet wurde und praktisch Entreicherungen bzw. Bereicherungen durch die festgelegten Verrechnungspreise auf XTR-Basis stattfanden. Darüber standen die RGW-Rahmenpläne, die überhaupt Mengenkontingente für diesen Güteraustausch festlegten.
 
Was vorhanden gewesen sein soll, ist aus heutiger Sicht Spekulation.
So ist es.
Aber ich habe nicht über Statistiken geschrieben (in diese Teil meine Beitragen), welche vorhanden sein sollten (ich vermute, hier ist eine Missverständnis vorhanden).

Die Herstellung eines Budgets hat nichts mit der Aussagequalität statistischer Daten zu tun.
Dort wo (unter anderem) der staatshaushaltliche Budget zB. in dem Form "einfache Buchhaltung" passierte, -was noch bis dem früher 70-er Jahren in manche Ostblockstaaten es noch so üblich war-, die Aussagequalität des statistischen Datens (zB. beim Lohnkosten und dazu gebundene -im manche Fall der Höhe/Aktualität usw. wurde auch gesetzlich geregelt- anderen staatlichen Ausgaben/Einnahmen) hatten durchhaus eine bestimmende Rolle beim Budgetplanungsarbeit.

Budgets können auch auf Basis falscher Daten entstehen.
So ist es. Kann überall passieren. Der SU-und Ostblockstaten unter dem Zeit des Planwirtschafts genossen dazu nicht der Privileg.

Das dieses immer als strukturelle Vorgabe gegolten haben soll, wäre mir neu. Das einzelne Jahre so geplant wurden, kann dahingestellt bleiben. Daher wäre es schön, Du könntest für die Behauptung eine Quelle angeben.

Gern. Geht in PN.

Weil da Äpfel mit Birnen verglichen werden, und die Rahmenbedingungen der Kriegswirtschaft nicht vergleichbar sind. Das geht beim Bombenkrieg los, bei tiefgreifenden strukturellen Unterschieden (Stichwort Werkzeugmaschinen im Flugzeugbau, hier mal ansatzweise diskutiert), etc.

:) danke Dir die Ausführung, habe auch ähnlich darüber gedacht. Fast (aber es ist eine zu komplizierte-vielschichtige Sache, und sieht natürlich die verschiedene "Blickwinkels" an, .. obwohl sollte man "mit Abstand" dies zu bewerten).

Das verstehe ich nicht: Was soll das mit den Kalibrierungen in heutigen Studien zu tun haben?

Ich habe diese Frage in dem Kontext Deines Beitragseinführende Gedanken (die Statistikdaten mit Vorsicht zu genießen, .. Hinweis zur andere Th: russische Industrie..) gesehen, und dann hat schon der von mir vorher Geschriebene eine Bindung zur betreffende Thema.

Die Zweifel hatten auch andere, Zeitgenossen, nach der "Papierlage".
Mit den betrieblichen Realitäten hatte das (nach meiner Anschauung über eine beachtliche empirische Breite) 1989 nichts mehr zu tun.

Vielleicht ist es nicht eine passende Antwort hier, aber ich habe mich immer darüber gewundert, dass nach dem angebliche "Zusammenbruch" ( nach meine Sicht, wenn schon, dann im Jahr 1991) der SU Wirtschaft, wie könnten wie die Pilzen aus dem Boden so viele -und dies bald in dem Folgezeit- russische Milliardär rauswachsen in Russland.. Die Vermögen stammen hier Großteil aus dem ehem. r. Industrie-und aus dem Rohstoffe.
Und der SU-oder Rumenien hat damals zB Öl nicht nur für den RGW Staaten geliefert hat. Da hatte schon auch der ehem. SU-und Ostblockstaaten Potenzial. Also: alles -aus dem marktwirtschaftliche Sicht- auf den falsche planwirtschaftliche Systeme/manchmal unzureichende-oder nicht genug effiziente Organisationstätigkeit in dem SU -Wirtschaft kann man nicht auf den -schon voraus schlecht etc. genannte Planwirtschaftliche Systeme schieben. Diese System hat oft, in verschiedene Lage funktioniert.
(Um ehrlich zu sein, bin ich echt überrascht, dass diese Planwirtschaftsysteme nicht funktioniert hat.)

Fehlgesteuerte Allokation von Ressourcen. Ein plakatives Beispiel: Durchsetzung von Großinvestitionen, und anschließende Unterversorgung mit Ersatzteilen, logistischen Problemen, etc.
Speziell in den 1970ern/1980ern: Hamsterverhalten in der betrieblichen Lägern mit parallel unterversorgter laufender Produktion in anderen Sektoren, Versorgungsunterbrechungen aufgrund von zyklisch auftretenden und ungeplanten Engpässen.

Hier - beim Deine Beispiele- schwanke ich ein wenig, weil diese Dinge tatsächlich vorkekommen damals, aber hier gibts -beim diese Problemen- auch eine menschliche Faktor (neben der Planerfüllungstätigkeit im Betriebe) im Bild, wie es überall in dem Welt gibt.

( Und ich bitte darum, nie aus dem Auge zu verlieren beim diese Thema in dem betreffende Staaten, dass diese wirtschaftliche Zeit unter der Einparteisystem, neben dem führende Rolle des Kommunistische Partei passierte. Ich halte zB. der damalige NEP eine funktionierende, zweckerfüllende Maßnahme. Das war auch schon irgendwie eine "Plan". Worauf eine Wirtschaft aufgebaut wurde. )

Nur in dem SU-und Ostblockstaaten könnte man von eine fix eingestellte Arbeiter/Beamte/administrative Kräfte beim Auftreten des "Probleme" (wobei diese Arbeiter auch beim Problemauftretung vollkommen unschuldig sein könnte) in dem Betriebe, dessen Aufgabe zB der Logistik usw. war, nicht so leicht zu trennen (in den SU vielleicht früher mit dem Begründung: "sabotiert" hier jemand irgendetwas..., aber in den Ostblockstaaten in dem 70-80-er Jahren war es nach meine Kenntnisse nicht üblich, jemand auf den Strasse zu setzen).

Ich glaube, sollte man hier einerseits der planwirtschaftliche Systeme wie eine völlig unabhängige wirtschaftliche Systeme betrachten, wie eine Variation für den Abwicklung des Wirtschaftslebens, anderseits ist es irgendwie wie eine Unfug erscheint für mich, diese Betrachtungsweise, weil der politische Umgebung des w. System- und der menschliche Individuum- persönliche Eigenschaften "Komponente" dabei durchhaus eine Bedeutung beim Ausführung- und dies folgende Erfolg/Misserfolg des planwirtschaftliche System hatten.

(Vielen Dank für den Antwort silesia.)
 
Das Problem ist ja auch nicht das es verkehrt wäre Pläne zu machen, genau betrachtet sind übergeordnete Pläne auf Gesellschaftsebene natürlich viel effizienter als wenn 10 firmen sich widersprechende Pläne machen.

Nun Pläne wie die in Japan, Südkorea oder dem China nach 1979 können durchaus interessant sein. Das sind aber vorgaben und keine festen Richtlinien wie viel man genau produzieren, für wie viel man verkaufen oder wie hoch die Löhne in den Unternehmen seien sollen. Gemeisames Vorgehen von Unternehmen ist ja durchaus auch in der Marktwirtschaft üblich wie die gemeinsame Eroberung von Märkten durch japanische Firmen in den 70ern beweist.

So wie in der Sowjetunion kann man sich nie anpassen, an das was die Menschen wollen, was benötigt wird. Es gab keine Anreize zur Effizienz oder besser zu sein als die anderen. Führte man ein Unternehmen schlecht waren die Auswirkungen auf das Unternehmen er gering e.t.c.
 
aus welcher Perspektive kommen diese Bewertungen?...

eine andere Überlegung ist: wir haben historisch nirgendwo eine Planwirtschaft, die nicht heftig unter marktwirtschaftlichem Konkurrenzdruck gelitten hätte! Oder anders gesagt: die sowjetische Planwirtschaft stand seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Zwang, nach außen technologisch und militärisch mithalten zu müssen (Rüstungsspirale etc)

kurzum: wir kennen doch gar keine in Ruhe gelassene Planwirtschaft :winke: d.h. wir kennen sowas nur aus allerlei utopischer (schöngeistiger) Literatur, welche sowohl in Ost wie West verfasst worden ist.

Sei mir net bös,
aber ich frag mich schon ob das ernstgemeint ist.

Wenn die Planwirtschaft überlegen gewesen wäre, was sie ja nicht sein konnte, weil sie nicht in Ruhe gelassen wurde, dann wär der Trabbi ein Verkaufsschlager im NSW geworden? =)
..oder wie stelle ich mir das jetzt vor?

Es gibt überhaupt keine "in Ruhe gelassene" Wirtschaft.
Nirgends.

Stephan2
Oder einfacher ausgedrückt, wer glaubt eine Volkswirtschaft planen zu können, kann sich genauso gut auf die Suche nach dem Heiligen Gral, an die Quadratur des Kreises mit Zirkel und Lineal oder den Bau eines Perpetuum mobiles machen - Letzers wird er gewiss brauchen.
... oder er wird in Ruhe gelassen von der schnöden Welt.
 
Wenn die Planwirtschaft überlegen gewesen wäre, was sie ja nicht sein konnte, weil sie nicht in Ruhe gelassen wurde, dann wär der Trabbi ein Verkaufsschlager im NSW geworden? =)
..oder wie stelle ich mir das jetzt vor?
:D:D
niemand sagt, dass die Planwirtschaft hätte überlegen gewesen sein können - nachweislich aber jammerten die politischen Großen der freien Marktwirtschaft bitterlich, als die Sputniks... :winke: (ich gehe mal davon aus, dass wenigstens die keine Trabbis waren)

Es gibt überhaupt keine "in Ruhe gelassene" Wirtschaft.
Nirgends.
ist ein interessanter Gesichtspunkt
 
niemand sagt, dass die Planwirtschaft hätte überlegen gewesen sein können -

Das ist der Punkt. Es geht um eine differenzierte Sichtweise des Kapitalismus und der sozialistischen Planwirtschaft bzw. der stalinistischen Kommando-Wirtschaft, wie Gregory sie beschreibt.

1. Es hat bisher keiner behauptet, dass die Planwirtschaft anderen Formen von Volkswirtschaften überlegen sei.

2. Andererseits wird ein sehr pauschales und sehr undiffernziertes Loblied auf den Kapitalismus formuliert.

Und genau dieses ist aus mehreren Gründen zu präzisieren:

- Sofern der Kapitalismus als ein erfolgreiches Unternehmen wahrgenommen wird, sind es die Einkommensverteilungseffekte, die durch beispielsweise die "Soziale Marktwirtschaft" hinzugekommen sind. Ohne diese Verteilungseffekte bewegt sich der Kapitalismus weiterhin im Umfeld des "Manchester-Kapitalismus. Der Verweis auf die Nachhaltigkeit des "Trickle-Down-Effekte" zur Wohlstandssteigerung dürfte noch einem empirischen Nachweis harren.

- Gravierender erscheint jedoch der Verweis auf die Länder der "Dritten Welt", in denen in der Regel Formen einer kapitalistischen Wirtschaftsform den Markt organisieren.

Und genau diese Länder weisen Probleme auf:
- mit der Enrtwicklung ihrer Volkswirtschaften
- mit einem sozial angemessenen Verteilungseffekt des BSP
Probleme, die es ja eigentlich gar nicht geben dürfte, da der Kapitalismus, folgt man den normativen Aussagen zum Kapitalismus von einigen im Forum, ja alle Probleme nachhaltig und automatisch behebt.

Es waren vor allem nach dem WW2 die Länder beispielsweise in Fern-Ost, die seit den sechziger Jahren wirtschaftlich erfolgreich waren. Dabei nutzten sie in unterschiedlichem Maße und Kombination auch zentralistische Planungen bzw. staatliche Vorgaben, staatsnahe, privatwirtschaftlich organisierte Oligopole für Schlüsselindustrien und "freie Märkte" als Wirtschaftsform. Dabei gab es natürlich deutliche Unterschiede beispielsweise zwischen Japan, den "Tigerstaaten" oder China, respektive auch von Vietnam.

Also mitnichten setzten diese Staaten auf die alleinigen ungezügelten Kräfte des kapitalistisch organisierten Marktes! Sie nutzen diese Kräfte auch, entsprechend ihren nationalen Voraussetzungen.

In diesem Sinne wird deutlich, dass es nicht den "Goldenen Pfad" wirtschaftlicher Erleuchtung gibt, sondern jedes Land, entsprechend seiner mentalen Kultur (vgl. M.Weber: Der Geist des Protestantismus als Voraussetzung für den westlichen Kapitalismus) und seiner wirtschaftlichen Historie einen länderspezifischen Weg finden muss.

Und genau dieses wurde in der UdSSR seit 1918 versucht zu entwickeln, mit unterschiedlichen Formen, wie dem "Kriegs-Kommunismus", dem NEP und dann ab 1929 mit der stalinistischen Kommandowirtschaft, die bis zu ihrem Zusammenbruch im Kern erhalten geblieben ist. Und diese Entwicklung hat sich somit historisch und empirisch eindeutig verifizierbar als fehlgeschlagenes Experiment herausgestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Es gab keine Anreize zur Effizienz oder besser zu sein als die anderen. Führte man ein Unternehmen schlecht waren die Auswirkungen auf das Unternehmen er gering e.t.c.

In Pläne, Pech und Pleiten berichtete ein ehemaliger Kombinatsleiter, dass die planmäßig veranschlagte Produktionssteigerung in der Praxis sogar ins Gegenteil umschlagen konnte:
Wenn nächstes Jahr und in den Folgejahren jeweils 5% mehr produziert werden sollen als im laufenden Jahr, hat man im laufenden Jahr bewußt weniger produziert, um den Anstieg, den man möglicherweise gar nicht schaffen konnte, geringer ausfallen zu lassen.

(OT: Erinnert irgendwie an die Einführung der Schuldenbremse, wo man vorher auch noch einmal schnell zugeschlagen hat.)
 
Das ist der Punkt. Es geht um eine differenzierte Sichtweise des Kapitalismus und der sozialistischen Planwirtschaft bzw. der stalinistischen Kommando-Wirtschaft, wie Gregory sie beschreibt.

1. Es hat bisher keiner behauptet, dass die Planwirtschaft anderen Formen von Volkswirtschaften überlegen sei.

2. Andererseits wird ein sehr pauschales und sehr undiffernziertes Loblied auf den Kapitalismus formuliert.
....

Thane,

ich halte es für verfehlt den Gegenpol zur Planwirtschaft im Kapitalismus zu erblicken.
Denn dieser heisst Marktwirtschaft (nicht Kapitalismus) und setzt durchgängig entscheidungsfreie Marktteilnehmer voraus. (!)
Sehr gut herausgearbeitet hat das nach meinem Dafürhalten Ludwig Erhard.

Dein Hinweis
- Gravierender erscheint jedoch der Verweis auf die Länder der "Dritten Welt", in denen in der Regel Formen einer kapitalistischen Wirtschaftsform den Markt organisieren.
zeigt recht gut die Bruchstelle auf.
Es wird hier kein freier Markt organisiert,
sondern eine Kleptokratie,
welche aus meiner Sicht eine Form der Planwirtschaft, zum Zwecke der Selbstbereicherung, ist und in diesem Sinne vorteilhaft kapitalistisch organisiert werden kann.
 
Dein Hinweis zeigt recht gut die Bruchstelle auf.

Lieber Hatl, ich bin nicht Thane, ich mache hier nur eine kleine Anmerkung zur zitierte Text:
(Der fehlende Zitat hier -wegen der Shlüssigkeit nur- von thanepower ist, worauf Du wie oben in dem Zitat- in Deine Beitragsteil eingehst :

Zitat:
- Gravierender erscheint jedoch der Verweis auf die Länder der "Dritten Welt", in denen in der Regel Formen einer kapitalistischen Wirtschaftsform den Markt organisieren.
Hatl, ich glaube hier ist eine ungewollte Missverständnis aufgetreten, wegen der Begriff "Dritte Welt", laut Wikipedia ist der Begriff Dritte Welt:

Als Dritte Welt wurden ursprünglich die blockfreien Staaten bezeichnet, die sich im Ost-West-Konflikt des Kalten Krieges weder der Ersten Welt noch der Zweiten Welt zuordnen ließen.
Mit dem Ende des Kalten Krieges und des Ost-West-Konflikts wandelte sich die Bedeutung des Begriffs Dritte Welt von der ursprünglichen Blockfreiheit der bezeichneten Staaten hin zum Synonym für Entwicklungsland.
Also, jetzt in diese Sinn/Begriff ist der Rede über den sgn. Entwicklungländer.

Und wiederum-ich glaube es jedenfalls- dies
Es wird hier kein freier Markt organisiert,
sondern eine Kleptokratie,
welche aus meiner Sicht eine Form der Planwirtschaft, zum Zwecke der Selbstbereicherung, ist und in diesem Sinne vorteilhaft kapitalistisch organisiert werden kann.
ist eine hmm... auf Missverständnis gebaut ist. Warum?

Lieber Hatl, aus thanepowers Kontext soll es so auffassen sein, dass die von ihm erwänte Problemen im Dritte Welt
Und genau diese Länder weisen Probleme auf:
- mit der Enrtwicklung ihrer Volkswirtschaften
- mit einem sozial angemessenen Verteilungseffekt des BSP
/Probleme, die es ja eigentlich gar nicht geben dürfte,
sich hin bis den heutige Zeit dauend auftreten sein sollen.

In diese Sinn (hier ist doch der Rede über Wirtschaft, staatliche finanziellen Verhältnisse, usw...) -wer sind die Entwicklungsländer heute-, warum und wie wird es klassifiziert, hier ist dazu eine Beispiel:

IWF-Kredite und Konditionalitäten seit November 2008. (Stand:8.10.2009)

(Land...............Beginn..............Kredittypu s..............Ländergruppe)

Äthiopien............01/09............ESF..........................LDC
Island.................11/8.............SBA..........................Non-Dac
Kolumbien..........05/09............FCL..........................LMIC
Mexiko...............04/09............FCL..........................UMIC
Mongolei............04/09............SBA..........................LMIC
Polen.................05/09............FCL...........................Non-Dac
Tadschikistan......04/09...........PRGF.........................LIC
Ungarn...............11/08...........SBA...........................Non-Dac

(Anm.:ESF:Exogenous Shock Facility, FCL:Flexible Credit Line, PRGF: Poverty Reduction and Growth Facility, SBA Stand-by Arrangement, LDC:least developed country, LIC: low-income country, LMIC: lower-middle income country, UMIC: upper-middle income country, Non-DAC: kein Entwicklungshilfeempfänger nach DAC-Liste.)
Quelle:"IWF Financial Activities", 8. Oktober 2009. und "DAC list of ODA recipients 2008-10", 2008

Oder in Singapur, nenne ich in diese Konsens, wie eine andere Beispiel hier: Singapur am 08.09.09. eine Kreditversprechen AN den IWF gemacht hat, in dem Größe 1,5 Mrd. US$.
Und dann:
der IWF November 2010 beim den Neuverteilung der Stimmrecht (Reform) vorgeschlagen hatt dass solche reiche Staaten wie Singapur und Korea (Süd) den Entwicklungsländer zugehören könnten.


Siehst Du lieber hatl, gibt hier schon ein wenig "Schummel", aber.... Kleptokratie?
(Du kannst der DAC-Liste in Netz anschauen, welche Staaten aus Europa auch hingehören.)

Ich glaube, dort ist der Missverständnis, oder darum ist es aufgetreten, weil von Dir (und auch von thanepower) nicht konkret die Entwicklungs-Lände genannt wurden.
Oder kann es sein, dass missverstehe ich hier etwas?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht wirklich - es geht hierbei ja nicht um Perfektion sondern nur um Pläne. Die mal klappen und mal nicht, auch Puffer für unvorhergesehene Ereignisse vorsehen müssen.

Aber grundsätzlich nicht unterschiedlich sind wenn sie eine Firma macht als wenn sie gesellschaftsübergreifend gemacht werden. Es geht also nicht um die Frage _ob_ geplant wird. Nur darum wer plant....

Nun ganz so einfach stellt sich die Sachlage nicht da:

1. Es geht um viel mehr als nur planerische Perfektion, es geht um Menschenleben - siehe Großer Sprung.

2. Der verabschiedete Plan ist keine lockere Verabredung, sondern wird als Gesetz beschlossen. Änderungen des Plans sind Gesetzesänderungen!

3. Um die Durchführung zu gewährleisten gab es bspw. in der DDR im Strafgesetzbuch das 5. Kapitel 'Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft'.

4. Die Planwirtschaft umfasst alle Bereiche des Lebens. Damit ist sie nicht nur Instrument zur Bewirtschaftung sondern vor allem zur Ausübung von Kontrolle und Einfluss bis in die intimsten Lebensbereiche. Die Entscheidung über ein ein-, zwei- oder wieviellagiges Toillettenpaier trifft nicht der Konsument, sondern die Planungskommission.

5. Die Planwirtschaft ersetzt nicht die betriebliche Planung, sondern versieht sie mit zusätzlichen Auflagen und überlagert sie ggf., dann kann auch schon mal beschlossen werden, dass eine Schiffswerft 5% des Umsatzes mit Konsumgütern zu erbringen hat. Der einfachste Ablauf ist die Planungsvorgabe an die Betriebe, deren Feedback und dann die abschließende Beschlussfassung.

6. Unternehmen betreiben zunächst einmal eine Absatzplanung bzw. hier. Die Bedarfsplanung (für die Produktion) ist eine resultierende Komponente. Der Aufwand für die Planung kann ganz unterschiedlich groß sein, die Entscheidung darüber liegt aber beim planenden Unternehmen und nicht bei einer übergeordneten Bürokratie, die darüberhinaus selten sachverständiger ist.

7. Der Aufwand der Planung steht allerdings nicht immer in einem angemessenen Verhältnis zum Ergebnis. Man kann Wochen damit zubringen, Kostensätze bis auf die 4. Stelle hinter dem Komma zu ermitteln - das ist alles Makulatur, wenn die Abschreibungen um bspw. 5% erhöht werden (müssen).

8. Konkurrenz belebt das Geschäft - aber erst, wenn ein Unternehmen auf Grund der Konkurrenz seine Produktpalette verbessert und damit einen Wettbewerbsvorteil erreicht. Primär treibt Konkurrenz damit den Fortschritt an - und das ist eine der grossen Schwachstellen der Planwirtschaft - die systemimmanente Innovationsunfähigkeit (Beispiel Trabant).

9.
Je größer und demokratischer der Entscheidungsprozess bei solchen Überlegungen ist umso besser funktioniert es natürlich und bildet das ab was man haben will.
Diese Aussage kann unmöglich ernstgemeint sein - also ich schwanke zwischen =) oder :autsch:.
 
^^ es ging um die Aussage nur göttliche Wesen könnten funktionierende Pläne machen. Die ich ungern teilen würde.

Und warum es lächerlich sein sollte wenn Entscheidungsprozesse demokratisch sind finde ich auch eine interessante Frage. Lies doch erst mal was ich geschrieben habe bevor du in der smiliesammlung kramst.

Du bestätigt die Aussage doch sogar selbst in einem deiner Punkte. ^^
 
Und warum es lächerlich sein sollte wenn Entscheidungsprozesse demokratisch sind finde ich auch eine interessante Frage. Lies doch erst mal was ich geschrieben habe bevor du in der smiliesammlung kramst.

^^

Das wurde ja in Jugoslawien gemacht, mit dem Ergebnis das sich die Belegschaft darauf geeinigt hat alle Einkünfte zu konsumieren, statt zu investieren, die Qualität der Produkte zu verbessern e.t.c.

Von der Arbeitsmoral und dem plündern des eigenen Unternehmens durch die eigenen Arbeiter nicht zu sprechen. Alle diese Unternehmen wurden vom Staat weiterhin am Leben erhalten so das 1989 zwei drittel der Industrie Bankrott waren. Profitabel war die Landwirtschaft, Dienstleistung und Tourismus welcher sowieso größenteils privatwirtschaftlich geführt wurde.
 
^^ Und warum es lächerlich sein sollte wenn Entscheidungsprozesse demokratisch sind finde ich auch eine interessante Frage. Lies doch erst mal was ich geschrieben habe bevor du in der smiliesammlung kramst. ^^

Nun Die Aussage zum Planungsprozess war:
Je größer und demokratischer der Entscheidungsprozess bei solchen Überlegungen ist umso besser funktioniert es natürlich und bildet das ab was man haben will.

Das ist gleich in zweierlei Hinsicht Wunschdenken:

1. Die Umsetzung / Realisierung der Planung ist unabhängig davon, wieviel Teilnehmer in die Planung einbezogen sind.

2. Viele Köche verderben den Brei! Aber man kann es ja mal für Dtschld. gedanklich durchspielen. Beginnen wir mit der Bedarfsplanung der Konsumenten.

a) Jeder Haushalt erstellt im Rahmen der Vorgaben seine 5-Jahresplanung
Schon wird es kritisch, denn wie sieht es mit Nachwuchs aus, ja/nein, ungewollt, gerissenes Kondom, unverhofft Drillinge usw. usw.. Der Bedarf ist aber per Stichtag für den beplanten Zeitraum zu benennen, da sonst ein Pampers-Engpass eintreten könnte.

b) Nachdem die rund 40 Mio. Planentwürfe innerhalb von wieviel Stunden, Tagen Monaten fertiggestellt wurden - wer übernimmt eigentlich die Ersatz-Planung für die, die zu bräsig sind? - werden sie von der Planungskommission eröffentlicht, um allen Betroffenen eine Stellungnahme zu möglichen und Konfliktsituationen im Vorfeld aufzulösen, denn möglicherweise plant mein neuer Nachbar in der Stadt, in die ich in 3 Jahren ziehen werde, ja gerade die Vergrößerung seiner Garage mit dem Grundstück, das für meine Gartenvergrößrung vorgesehen ist.

c) Da diese Konflikte im Konsens und nicht par ordre du mufti entschieden werden, ist ein angemessener Zeitraum anzusetzen von sagen wir mal 10 Jahren.

d) Nun konsolidiert die Planungskommission die Ergebnisse, und setzt sie in Produktionspläne der Betriebe um.

e) Dabei stellt sich heraus, dass einige Punkte nicht machbar sind. Wie es sich für eine demokratische Meinungsbildung gehört, werden die Betroffenen, deren Bedarfsplanung gerade den Bach runtergegangen ist, informiert und um eine Plananpassung gebeten, womit wir wieder bei b) wären.

f) Endlich sind alle Fragen geklärt und der Gesamtplan beschlossen.

g) Der Bäcker beginnt seine Brötchen zu backen!
Aber halt, da gibt es noch ein kleines Problem. Anders als in Dornröschen stand die Zeit während der Planung nicht einfach still, Bäcker und Kunden sind inzwischen Hungers gestorben, da sie nicht über die Gabe der Unsterblichkeit verfügten.

h) Göttliche Eigenschaften scheinen in Planwirtschaften nicht nur für die Planer von Vorteil zu sein.:winke:

(PS: Der ernsthaft interessierte Leser möge mir bitte diesen kleinen Ausflug ins Reich der Phantasie verzeihen, aber die Versuchung war einfach zu groß.)

Du bestätigt die Aussage doch sogar selbst in einem deiner Punkte. ^^

Welcher ist gemeint?
 
Du hast mich mißverstanden. Gemeint war der Entscheidungsprozesse was produziert werden soll. Und natürlich klappt das besser wenn alle die es betrifft eingebunden sind.

Das die Umsetzung schwierig ist ist doch klar. Aber ich bin ja auch kein Befürworter davon, es ging nur darum zu sagen dass es nicht generell falsch ist Pläne zu machen.
 
.....
Ich glaube, dort ist der Missverständnis, oder darum ist es aufgetreten, weil von Dir (und auch von thanepower) nicht konkret die Entwicklungs-Lände genannt wurden.
Oder kann es sein, dass missverstehe ich hier etwas?

Oglokea,

Danke für den Hinweis.
Ich habe den Begriff 3. Welt im Sinne von Entwicklungsländer gebraucht.
Dass dieser Begriff ursprünglich die blockfreien Staaten meinte,
war mir nicht bekannt
 
......

f) Endlich sind alle Fragen geklärt und der Gesamtplan beschlossen.

g) Der Bäcker beginnt seine Brötchen zu backen!
Aber halt, da gibt es noch ein kleines Problem. Anders als in Dornröschen stand die Zeit während der Planung nicht einfach still, Bäcker und Kunden sind inzwischen Hungers gestorben, da sie nicht über die Gabe der Unsterblichkeit verfügten.

h) Göttliche Eigenschaften scheinen in Planwirtschaften nicht nur für die Planer von Vorteil zu sein.:winke:

(PS: Der ernsthaft interessierte Leser möge mir bitte diesen kleinen Ausflug ins Reich der Phantasie verzeihen, aber die Versuchung war einfach zu groß.)

..........
=)

köstlich!
 
Du hast mich mißverstanden. Gemeint war der Entscheidungsprozesse was produziert werden soll. Und natürlich klappt das besser wenn alle die es betrifft eingebunden sind.

In der betrieblichen Praxis wird das ja auch weitestgehend praktiziert, allerdings nicht als basis-demokratischer Prozess, in der Regel ist beim Team- oder Gruppenleiter als Kostenstellenverantwortlichem Schluss.

... Das die Umsetzung schwierig ist ist doch klar. Aber ich bin ja auch kein Befürworter davon, es ging nur darum zu sagen dass es nicht generell falsch ist Pläne zu machen.

Grundsätzlich ist es natürlich richtig Pläne zu machen, da stimme ich Dir zu :winke:, man muss nur wissen wo die Grenzen des Planbaren sind und die Planung einer Volkswirtschaft ist nicht nur schwieriger oder umfangreicher - sie ist früher oder später zum Scheitern verurteilt, da eine Volkswirtschaft kein XXL-Betrieb ist.

Planwirtschaft ist, als wenn Jogi Löw am Anfang des Jahres für jedes Spiel und jeden Spieler die Laufwege festlegte, die dann auf den Meter und die Sekunde genau einzuhalten sind. Damit wird er schon im ersten Spiel scheitern obwohl es auf einer recht überschaubaren Fläche, einem relativ kurzen Zeitraum und recht wenig Akteueren stattfindet.

Aber zurück zur sowjetische Planwirtschaft. Ein nie gelöstes Problem war die Versorgung der eigenen Bevölkerung mit landwirtschaflichen Erzeugnissen:
- seit den 1970ern mussten jährlich mehrere zehn Millionen Tonnen Weizen und Mais importiert werden (Rußland war früher Getreideexporteur).
- die Landwirtschaft verschlang mit ca. $ 78 Mrd. beinahe 30% der Investitionen und erforderte 20% der Arbeitskräfte (im Vergleich dazu: in den USA waren es 5% bei den Investitionen und 3% bei den Arbeitskräften).
- die Subvention der Lebensmittelpreise erforderte jährlich weitere $ 50 Mrd.; Fleisch, dass für vier Dollar pro Pfund produziert wurde, wurde für 80 Cent pro Pfund verkauft.

Nun könnte man natürlich geografische und klimatische Gründe für die Schlechterleistung, insbesondere im Vergleich zu den USA, anführen.

Das erklärt aber nicht, warum der noch bestehende Privatsektor unter den selben geografischen und klimatischen Verhältnissen auf 4% der Anbaufläche ca. 25% des landwirtschaftlichen Ertrages produzierte. Das System der Kolchosen und Sowchosen war gut für beieindruckende Bilder und Propaganda, unterm Strich aber extrem ineffizient.

(Angaben aus 'Aufstieg u. Fall der großen Mächte' und Der russische Bauer).
 
(@Lieber hatl: um ehrlich zu sein, wenn ich höre die Worte: "Dritte Welt", denke ich "privat" erstemal automatisch auf einige afrikanische Lände, mit allem, was Du da erwähnt hast....:))
 
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