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Saint-Just schrieb:( falls es z.B. gewaltsame Vertreibungen nach 1945 gegeben haben sollte), wäre ein polnisches Bekenntnis wiederum doch rechtswirksam.
Saint-Just schrieb:( falls es z.B. gewaltsame Vertreibungen nach 1945 gegeben haben sollte),...
Das Gedächtnis der Polen war unmittelbar nach dem Krieg erfüllt von dem Übermaß an Leid, das ihnen von NS-Deutschland zugefügt wurde und das nach Kompensation, nicht selten auch nach Rache verlangte. Das Selbstbild und die Sichtweise des Opfers, obgleich Polen offiziell zu den Kriegssiegern zählte, wurde durch die demütigenden Erfahrungen sowjetischer Hegemonie verstärkt und machte unempfindlich für fremdes Leid, zumal, wenn es sich um Deutsche handelte. Der Groll über die von der SS und der Wehrmacht an Polen verübten Verbrechen, gepaart mit dem für Polen so ernüchternden Kriegsausgang, entlud sich an den Deutschen. Alte, Frauen und Kinder wurden jenseits von Oder und Neiße mit der Kapitulation im Mai 1945 staaten- und rechtlos und waren stellvertretend für das "Dritte Reich" der Wut und Rache der sechs Jahre lang gepeinigten Polen ausgesetzt.
Du siehst scheinbar nur die Möglichkeit einer "Schuldanerkenntnis" aber warum soll es nicht eine grundsätzlich Verurteilung dieser Verschiebung geben? Schuld zur Initiatve sehe ich bei den Polen nicht - aber in der Art der Durchführung, die mit den vorherigen deutschen Verbrechen an Polen zu erklären ist.Saint-Just schrieb:Aber ist Polen dann nicht völlig draußen? Man kann sich schließlich nur zu etwas bekennen, wofür man irgendwie verantwortlich war.
Die Westmächte sagen sie mußten Stalins Forderungen in der Kriegsendphase akzeptieren und ausserdem sollte das ja alles "ganz anders ablaufen.." Die UdSSR gibt es nicht mehr, die Einzelstaaten kümmern sich nicht darum. Willst du von dem diktatorischen Weißrußland, was heute teils auf dem alten Ostpolen liegt, eine Schuldanerkenntnis erwarten?Dann müsste eine Art Bekenntnis zu den Opfern ja von den den USA, GB und den 15 Nachfolgestaaten der UdSSR kommen ...
Das mit den gewaltsamen Vertreibungen ist ja wohl eine rhetorische Frage. Zum Bekenntnis, siehe oben: Kein Verursachergeständnis, eine moralische Verurteilung des Vorgangs.Und wenn Polen doch irgendwie mitverantwortlich ist ( falls es z.B. gewaltsame Vertreibungen nach 1945 gegeben haben sollte), wäre ein polnisches Bekenntnis wiederum doch rechtswirksam.
Arne schrieb:Du siehst scheinbar nur die Möglichkeit einer "Schuldanerkenntnis" aber warum soll es nicht eine grundsätzlich Verurteilung dieser Verschiebung geben?
Willst du von dem diktatorischen Weißrußland, was heute teils auf dem alten Ostpolen liegt, eine Schuldanerkenntnis erwarten?
Saint-Just schrieb:Was mir nicht in den Kopf will ist, wie es gelingen soll, einerseits die Grenzverschiebungen grundsätzlich zu verurteilen, andrerseits die dadurch entstandene Grenze als gültig zu betrachten. Allein eine solche Verurteilung würde doch diese Grenzen infragestellen.
askan schrieb:Die Gebietsabtretungen waren auch mit den Westallierten zwar als Machtspährenverschiebung geplant, aber niemals als Völkerverschiebung. Erst als Millionen ungeplanter Heimatloser im Westen ankamen, wurde über einen weiteren Statusquo verhandelt.
Arne schrieb:Das hat der Bund der Vertriebenen bereits im August 1950 geschafft.
http://www.bund-der-vertriebenen.de/derbdv/charta-dt.php3
askan schrieb:Nicht als Eigentümer, sondern als Verwalter des Landes war die polnische und sowjetische regierungen geplant. Ich glaube die Sow. hätten einige Erfahrung darin "Ausländer" in der eigenen Machtspähre zu haben.
Martas schrieb:Als Verwalter? Diese Idee wäre auf Dauer auch unter Garantie schief gegangen. Wer lässt sich denn gerne von einer Minderheit verwalten?
Außerdem passt das doch einfach nicht, deutsches Land, verwaltet von Polen und Russen.
Und die Sowjetunion hatte allenfalls Erfahrung im Niederschlagen von Völkeraufständen. Außerdem waren das Deutsche. Da häte ich gewise Spannungen im Verhältns zwischen Verwalter und Bewohner gesehen.
Saint-Just schrieb:Die Deutschen wären unter über 100 Nationalitäten der Sowjetunion nur eine weitere gewesen. Außer in der RSFSR waren Russen in jeder Unionsrepublik eine Minderheit. Spannungen gab es auch zwischen anderen Völkern der Sowjetunion, aber die hat sie 70 Jahre lang ausgehalten.
Saint-Just schrieb:?? Über Grenzfragen wird doch da gar nicht ausgesagt, hauptsächlich gehts da um die Integration der Vertrieben in Westdeutschland. Das "Recht auf Heimat" ist allerdings eine ziemlich vieldeutige Formulierung.
Solwac schrieb:*Diese Vertreibungen sind das, was von der polnischen Öffentlichkeit anerkannt werden sollte. Auslöser war die sowjetische Expansion, die die 1939 besetzten Gebiete annektiert hat. Die Polen waren dann Opfer und Täter zugleich,
Hoffen wir auf ein Klima der Verständigung in Polen, nachdem bei uns die Vertriebenenverbände seit dem letzten Generationswechsel in der Spitze endlich auch die politischen Gegebenheiten wirklich anerkennen. Vielleicht klappt es ja noch, bevor die letzten Zeitzeugen versterben.Arne schrieb:Und genau das ist es, was langfristig zu einem freundschaftlichen Miteinander von Polen und Deutschen führen würde.
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