Beaker
Aktives Mitglied
In dem Beitrag, den du bezweifelt hast, habe ich gar nicht geschrieben, dass die Sieben formell in ein formelles Amt eingesetzt wurden. Geschrieben habe ich:Dass die Handauflegung eine Art Ritual war, habe ich nie bestritten, nur den daraus gezogenen Schluss, dass die Sieben dadurch formell in ein formelles Amt eingesetzt wurden.
Und du hast darauf geantwortet:Dass die Handauflegung als solche zwangsläufig ein Akt der Amtseinsetzung war, hat auch niemand behauptet. Ich habe noch nicht einmal das Wort "Amtseinsetzung" benutzt.
Aber was Lukas in Apg 6 beschreibt, ist ohne Zweifel ein feierlicher Akt der Dienstbeauftragung. Und eine Handauflegung der Apostel mit Gebet ist ohne Zweifel ein ritueller Akt. Und das im Rahmen einer Generalversammlung "der ganzen Gemeinde".
Da hast du wohl an dem von mir Geschriebenen ein bisschen vorbeigezweifelt."Ohne Zweifel"? Zumindest ich habe Zweifel ...
Stimmt. Trotzdem legt Lukas offensichtlich Wert auf die Feststellung, dass "die ganze Gemeinde" die Sieben vor die Apostel treten ließ, um ihnen betend die Hände auflegen zu lassen.Dass "die ganze Gemeinde zusammengetrommelt werden musste, um die Jungs zu segnen", steht in der Apostelgeschichte doch gar nicht, und schon gar nicht, dass sich alle extra wegen der Segnung versammelten.
Stimmt auch. Das steht natürlich nicht im Text, sondern das war deine Hypothese:wobei genaugenommen im Text nicht einmal steht, dass die Sieben selbst einkaufen sollten
Wenn wir diese Hypothese hiermit ad acta legen können, solls mir recht sein.Demzufolge hatten die Sieben also anscheinend keine speziellen Rechte, sondern übernahmen nur die manuellen Tätigkeiten des Einkaufengehens und Essenverteilens an die Mitglieder. Natürlich brauchte man dafür zuverlässige Männer, die nicht einfach mit dem Geld abhauten oder sich vom Händler betrügen ließen, aber wenn sie im Grunde genommen trotzdem nichts weiter machten als was in jeder Familie jemand macht, würde ich noch nicht von einer anspruchsvollen Tätigkeit sprechen
Nur kann man auch hieraus gerade nicht den Schluss ziehen, dass die Handauflegung für Lukas eine unbedeutende Geste war, sondern eher im Gegenteil: Die Handauflegung durch einen Apostel erscheint hier als ein besonders wirkungsmächtiges Ritual, wenn im Zusammenhang mit ihr sogar Wunderheilungen geschehen können.Lukas erwähnt solche Segensrituale bei verschiedenen Gelegenheiten. In Apg. 28,8 z. B. ist doch eigentlich auch vor allem die Heilung wichtig, trotzdem wird auch die Handauflegung erwähnt.