Reinecke
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Was übrigens zeigt, dass die Französischen Revolution keineswegs nur so "fortschrittlich" war, wie gerne behauptet wird. Jeder (allerdings eingegrenzt auf männliche Individuen) ist nun vor dem Gesetz gleich. In der ständische Gesellschaft, die durch dieses Modell abgelöst wurde, entscheidet über die Rechte / Möglichkeit als erstes der Stand, dem Mann / Frau angehört, erst dann kommen andere Fakten z. B. Gender zum Tragen.
Auch die ständische Gesellschaft war patriarchal organisiert. Wie es Frauen zu Gute kommen soll, wenn über Rechte etc zuerst der Stand entscheidet, erschließt sich mir nicht. Innerhalb ihres Standes waren Frauen immer den Männern untergeordnet, und auch in den oberen Ständen hatten sie keine offiziellen Möglichkeiten, sich bspw politisch einzubringen. Die frz Revolution brachte (kurz- aber bes langfristig) eine Ausweitung von Rechten, ohne die mE die Emanzipation der Frau, wie sie im 19. und 20. Jh erfolgte, kaum denkbar war.
Wieso die patria potestas also speziell ein Symptom der Frauenunterdrückung gewesen sein soll, ist mir unerfindlich.
Weil sie Stellung des Bürgers mit allen Rechten an das männliche Geschlecht band. Einer Frau war es schlicht nicht möglich, in die Stelung zu gelangen, die patria potestas auszuüben, selbst wenn sie in die richtige Familie geboren wurden.