Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Oberfranken wurden von Germanen und Slawen besiedelt, und die Form eines Dorfes kann einem ev. verraten, ob es ursprünglich slawisch oder germanisch war. Auch der Name des Dorfes kann einen Hinweis geben - so sind Namen mit -itz-Endung in Deutschland oder Österreich fast immer slawischen Ursprungs.
Namen wird man vergessen können, weil die urkundliche Ersterwähnung von Dörfen sehr lange zeit nach der Gründung erfolgt sein kann und man den ursprünglichen Namen mitunter gar nicht mehr nachvollziehen kann.
Mit der Form eines Dorfes zu argumentieren, da wäre ich auch sehr zurückhaltend.
Im Besonderen in wirtschaftlichen Randlagen, mit weniger guten Bodenqualitäten, wo Wirtschaft mitunter nur sehr nah an der Subsistenzgrenze möglich war, wurden Siedlungsplätze ja auch immer wieder aufgegben und später neu aufgesiedelt, was bedeutet, dass eventuell noch intakte Gebäude übernommen worden sein können, so dass die Beschaffenheit der Gebäude und deren Anordnung nicht unbedingt etwas über die Bewohner zu einem bestimmten Zeitpunkt aussagen kann, selbst wenn man das an Hand der Form einigermaßen einwandfrei idealtypisch unterscheiden könnte.
Auch haben Slawen und Germanen unterschiedliche Präferenzen für Bäume: Slawen bevorzugten Linden, Germanen Eichen, wenn auch nicht ausschließlich.
...............Das halte ich für ausgemachten Unsinn.
In gemischten Dörfern gab und gibt es beide Bäume, nicht weit voneinander stehend; ich kenne ein solches Dorf in Oberfranken: Das Dorf wird durch eine Bundesstraße geteilt, und im Dorfzentrum, das auch eine Kreuzung ist, steht auf einer Straßenseite eine Linde, und auf der anderen eine Eiche, beide in etwa gleich alt (ich schätze mehr als 200 Jahre) und jeweils nicht mehr als 20 m von der Straße entfernt.
Von der heute vorhandenen Botanik auf diejenige von vor x Jahrhunderten schließen zu wollen, ist ebenfalls Unsinn.
In der Regel wird vorhandene Vegetagion eher keine 1.000 Jahre + X alt sein, so dass sich daraus auf den damaligen Vegetationsbestand schließen lassen würde.
Davon ab, dass davon auszugehen wäre, dass sämtliche in der Gegend siedelnden Gruppen durchaus mit verschieden Holzsorten arbeiteten, weil die sich im unterschiedlichen Maße gut für die Herrstellung von Werkzeugen, Waffen oder als Baumaterialien eigneten.
Wenn man sich damit befassen wollte, welche Gruppen eine Siedlung zu welchem Zeitpunkt bewohnten, dann wären, vor allem im Hinblick auf die Zeit vor der urkundlichen Ersterwähnung, so weit bis ins Frühmittelalter zurückreichend, vor allem die Bestattungsplätze von Interesse, weil dann wahrscheinlichh am Ehesten noch die Bestattungssitten noch eine Zuordnung zulassen würden.