Geschichtsbetrachtung, Forschung, Erkenntnis und Nutzen

ning schrieb:
Falls jetzt die berühmte Frage kommt, ob ich die Form der Demokratie und Wahl aus den Händen der Wähler nehmen will, oder wie ich denn glaube, dass man bestimmen kann, wer wählen darf und wer nicht: Natürlich kann man da endlich was tun. Am Wahltag grundsätzliche Dinge beim Wähler abfragen. Denen, DIE ICH MEINE, wird das zu peinlich oder mühsam sein, Staatsbürgerschaftskunde nachweisen zu müssen und sie verzichten auf ihre Stimme.
Was ich gut im Sinne eines sinnvoll authentischen Ergebnisses halte.

In einer Demokratie bestimmt das Volk wer ihre politischen Intressen versteten soll.
Ich meine das habe ich richtig in Erinnerung, wenn nicht kirrigiere mich.

Was hast du nun vor?
Du willst gezielt einen Teil des Volkes vergraulen.

Warum?
Weil du ihre Art und/oder ihre Motive zur Wahl als Minderwertig einstufst.

Findest du das nicht selber etwas hochtrabend?

Mal davon abgesehen das dies ein sehr guter Anfang sein könnte , die komplette Wahl mit der Zeit nur auf einen bestimmten Kreis von Wählern zu verengen.
Das ist jawohl ein gänzlich undemokratischer Weg.
 
M.A. Hau-Schild schrieb:
In einer Demokratie bestimmt das Volk wer ihre politischen Intressen versteten soll.Was hast du nun vor?
Du willst gezielt einen Teil des Volkes vergraulen.

Woraus liest du diese deine feste Aussage, bzw. diesen Vorwurf?
Weil ich mich erdreiste, die Leute (und zwar alle) um ihr Basiswissen, Erkennen der groben Zusammenhänge und der eigenen Mitverantwortung unseres GEMEINWOHLS zu bitten? Und sehen möchte, ob sie nicht nur ausschließlich der persönliche Vorteil interessiert? Gemeinwohl erkennen diese nicht an! Das hieße nämlich, etwas dazu beitragen, also auf etwas zu verzichten.

Ich will im Gegenteil, Verantwortung und das Wissen der Konsequenz einer Wahlentscheidung fördern.

"Undemokratisch" kann auch dies gesehen werden: eine Mehrheit von im Leben keine Verantwortung übernehmende und tragende Staatsbürger bestimmt im Wahlergebenis ja mit über jene, die dies im Leben tun (und sogar FÜR diese "Verantortungsfreien": manche Arbeitgeber (und Sozialversicher), manche Selbständige (gewinnbemaßt), manche Lehrer (in Privatschulen), Forscher... ;)
Ich muss nochmal betonen, dass ich von österr. Maßstäben spreche.

Malte, warum liest du Angriffe, wo es -> Andeutungen zur konstruktiven Verbesserung sind.
Und, falls ich das hier lächerlicherweise auch noch klarstellen muss: nein, Diktatur im Sinne der Allgemeinvorstellung und jüngeren geschichte will ich niemals. Darunter hat meine Familie zB. mehr gelitten, als du dir wiederum vorstellen kannst. (Falls du diese meinst: Die "Diktatur der weisen Männer" ist ein Modell, das von Platon stammt und in gewisser Weise auch eine, wenn auch nicht die "Basis" in heutiger Form mitbestimmen lassende, demokratische Form benötigt, da zur Umsetzung sehr wohl Einigkeit und Übereinstimmung aller versch. Interessen vorherrschen muss.)

Der Nachweis politischer Bildung wird als heißes Eisen nicht angefasst. Weil es mit Sicherheit solche Reaktionen wie eben die deine geben wird.
Aber die Befähigung ein Automobil lenken zu können und die Straßenverkehrsordnung zu beherrschen sollen die Leute schon immer wieder erbringen.

Und im übrigen steige ich jetzt in dieser Seitengasse aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
ning schrieb:
Und im übrigen steige ich jetzt in dieser Seitengasse aus.

Ach bitte, bleib doch noch einen Moment da:


ning schrieb:
Weil ich mich erdreiste, die Leute (und zwar alle) um ihr Basiswissen, Erkennen der groben Zusammenhänge und der eigenen Mitverantwortung unseres GEMEINWOHLS zu bitten? Und sehen möchte, ob sie nicht nur ausschließlich der persönliche Vorteil interessiert? Gemeinwohl erkennen diese nicht an! Das hieße nämlich, etwas dazu beitragen, also auf etwas zu verzichten.

Das "Erkennen der Mitverantwortung" läßt sich mittels einer schriftlichen "Führerscheinprüfung" (Meiner Treu, welch doppeldeutiges Wort in diesem Zusammenhang...) abfragen, aber über die persönliche Bereitschaft des Ankreuzelnden schweigt sich dieses Papier aus.

Ich bin mir sicher, daß auch der eigennützigste Lobbyist in der Lage ist, die richtigen Kreuzchen auf dem Fragebogen zu machen und sich damit zur Elite der Wählerschaft zu qualifizieren. Welche Kreuzchen er als nächstes macht, steht dann buchstäblich auf einem anderen Blatt.

Ich bin immer noch der Meinung, daß es zur Demokratie gehört, daß auch der weniger Clevere genau dasselbe Stimmrecht hat wie der Schlaue.
 
hyokkose schrieb:
Ich bin immer noch der Meinung, daß es zur Demokratie gehört, daß auch der weniger Clevere genau dasselbe Stimmrecht hat wie der Schlaue.

Das hat zwar irgendwie was deprimierendes, wenn man weiss, mit wie wenig Wissen und Verstand oft abgestimmt wird, aber es gibt dazu, und da hast Du recht, einfach keine Alternative. Denn wer will letztlich festlegen, wer darf und wer nicht und vor allem warum? Womit wir wieder beim Thema Objektivitaet waeren...
 
ning schrieb:
Woraus liest du diese deine feste Aussage, bzw. diesen Vorwurf?
Das lese ich aus
Denen, DIE ICH MEINE, wird das zu peinlich oder mühsam sein, Staatsbürgerschaftskunde nachweisen zu müssen und sie verzichten auf ihre Stimme.

Heißt für mich, es wird eine extra Schikane aufgeabut um bestimme Leute davon fern zu halten.

Weil ich mich erdreiste, die Leute (und zwar alle) um ihr Basiswissen, Erkennen der groben Zusammenhänge und der eigenen Mitverantwortung unseres GEMEINWOHLS zu bitten? Und sehen möchte, ob sie nicht nur ausschließlich der persönliche Vorteil zum Nachteil des Gemeinwohls interessiert?

Bitten kannst du natürlich gerne darum, aber eine extra Schikane einzubauen um diese Leute den Mut dazu zu nehmen das kannst du nicht machen.
Mal davon abgesehen, mal ganz böse gesagt, geht es die anderen einen Sch.... Dreck an warum und aus welchen Motiven ich jemanden Wähle.


"Undemokratisch" kann ich auch dies gesehen werden: eine Mehrheit von im Leben keine Verantwortung übernehmende und tragende Staatsbürger bestimmt im Wahlergebenis ja mit über jene, die dies im Leben tun (und sogar FÜR diese "Verantortungsfreien": manche Arbeitgeber (und Sozialversicher), manche Selbständige (gewinnbemaßt), manche Lehrer (in Privatschulen), Forscher... ;)
Ich muss nochmal betonen, dass ich von österr. Maßstäben spreche.
Diese "nicht für sich verantwortung übernehmer" sind aber nun einmal ein Teil des Volkes.
Zudem wie willst du die Leute denn unterscheiden?

Malte, warum liest du Angriffe, wo es -> Andeutungen zur konstruktiven Verbesserung sind.
So nehme ich es halt war, und ich sehe da keine Verbesserung.

Und, falls ich das hier lächerlicherweise auch noch klarstellen muss: nein, Diktatur im Sinne der Allgemeinvorstellung und jüngeren geschichte will ich niemals.
Habe ich dír auch nicht unterstellt, und würde ich auch nicht tun.
Was ich getan habe ist eine mögliche Forführung deiner Idee zu Skizzieren die, wie ich finde nicht unbedingt weit hergeholt ist.

Der Nachweis politischer Bildung wird als heißes Eisen nicht angefasst. Weil es mit Sicherheit solche Reaktionen wie eben die deine geben wird.
Ist diese denn so schwer zu verstehen und so vollendes unbegründet.

Aber die Befähigung ein Automobil lenken zu können und die Straßenverkehrsordnung zu beherrschen sollen die Leute schon immer wieder erbringen
Also bitte, dieser vergleich hinkt jawohl gewaltig.:rolleyes:
 
Fazit: dass etwas geschehen muss, steht für mich fest.
Bei uns hier bricht wahrscheinlich früher als später das Sozialsystem (Stichwort Altenpflege) zusammen.
Na, was wird dann geschehen? Es wird wieder bestimmt und Wahl hat dann keiner eine.

Und ich glaube, dass es den Schlauen und Klügeren und den Weisen ein gefühl der Zusammengehörigkeit verschaffen wird, wenn jeder vom anderen weiß, dass der wiederum weiß, was Sache ist.
Ich verzichte auf platte Vergleiche an dieser Stelle

Der Führerschein fürs Auto war ein schlechter Vergleich?
Also, ich finde durchaus! Er ist sogar so schlecht, dass sich inzwischen herausgestellt hat, dass die Leute zwar hirnsynaptisch Arme, Beine und Zigaretten und handy gleichzeitig bedienen können, aber die Rechtsverkehrsregel einfach nicht mehr akzeptieren.

So, aus, ich mag zurück zur Ethikl.
;)
 
ning schrieb:
So, aus, ich mag zurück zur Ethikl.
;)
Oh, ich finde, was Du hier schreibst, hat eigentlich ganz viel mit Ethik zu tun... Ich kans ja nachvollziehen, dass man sich darueber aergert, dass irgendein Flaschenkopf (tolles Wort, Repo...) irgendwo sein Kreuzchen macht und mir dann das Leben schwer macht, weil vielleicht meine Lieblingspartei nicht an die Macht kommt. Aber ihm deshalb das Recht zu verweigern waehlen zu duerfen oder ihn indirekt daran zu hindern, das geht nicht an.

Was wuerdest Du eigentlich machen, wenn Du in der Schweiz leben wuerdest, da duerfen die von dir so gering geschaetzten Dumkoepfe sogar mit ihrem Kreuzchen noch vielmehr bestimmen. Und ach und graus, da gibt's doch tatsaechlich auch in Deutschland Leute, die wollen, dass immer oefter das Volk befragt wird. Immer mehr Einfluss fuer die Dummkoepfe...

Weisst Du ning, intelligente Menschen, sind auch nur Menschen, sie moegen besser Nachdenken koennen, vielleicht auf schlauere Loesungen kommen, aber sie sind auch nur Menschen und machen daher Fehler, lassen sich von egoistischen Gefuehlen lenken usw. (womit wir wieder bei der Objektivitaet waeren...). Und am Ende denken sie auch nur an ihren Vorteil (denkst Du doch bei deinen Wahlideen auch, oder? Willst doch sicher auch, dass die Wahl in deinem Sinne ausfaellt, oder?) und nicht an den seiner Mitmenschen. Und daher muss allen Menschen das Recht eingraeumt werden am Willensbildungsprozess teilzunehmen.

Und dieses Recht zu gewaehren, das hat ganz viel mit Ethik zu tun. Deshalb brauchst Du dich gar nicht davon zu schleichen, Du bist schon da, wo Du hinwillst.
 
ning schrieb:
Deine Gedanken und ihre Form sind eines Cicero würdig. Meine Verehrung, Tiberius.
So langsam werde ich rot vor diesen Komplimenten, die ich nun wahrlich nicht verdiene. Zumal, wenn du so weiter machst brauch ich jemand, der hinter mir stehend mich an meine Sterblichkeit gemahnt ;)


Was offen bleibt ist halt die, wie von ashigaru genannt "pädagogische Umsetzung" historischer Erkenntnisse. Die wurde aus der- und in die Hand der Politik gegeben. Denn auch die Medien sind dabei nicht federführend, sondern reagierend, also Erfüllungsgehilfen.
Dem muß ich entschieden widersprechen.
"Aus der Hand genommen" ist wohl eher die richtige Formulierung. Und da spielt die Medienwelt doch eine große Rolle.
Den meisten Historikern und Archäologen scheint es leider nicht gegeben zu sein, ihre Erkentnisse und ihren Forschungsstand historisch korrekt und ansprechend zu veröffentlichen. Also übernimmt dies die Medienwelt, pickt sich die ansprechenden Fälle heraus und mag in diesem Zuge sich durchaus von der Politik beeinflußen lassen. Sprechen wir dabei von anderen Verhältnissen als die Jetzigen in Deutschland kann dies aber auch durchaus anders laufen. Ich nehme aber an du bezogst dich nicht aufs Ausland oder die Vergangenheit.


In deinen Beispielen steckt wieder das, was ich ursprünglich ansprach: dass die Geschichtserkenntnisse - und betrifft sie noch so weit zurückliegende* Gesellschaften - Grundgesetze unsere menschlicher Natur immer und immer wieder tief treffen und bewegen. Und auf heute anwendbar sind!
* (und nicht "vergangene Welten": nur was im Geist vergeht, ist nicht mehr vorhanden!)

Wie gesagt, auf den ersten, vordergründigen Blick stimmt dies, vorwiegend auf Grundlegendes bezogen.
Aber sieht man eben doch genauer hin, und anhand unserer spartanischen Diskussion (man mag mir das Wortspiel verzeihen) werde ich dies ausführen.



Aber das war anno 85. Von heutigen Rekruten hört man Erstaunliches: kurzgeschoren wie spartanische Jungs, nackig bei Minusgraden am 40-km-Marsch, freuwilligenanteil fürs Rangerwochenendvergnügen früher 3%, heute 33. (Quelle: ein Oberst des österr. Bundesheeres)
Was sagt (mir!: Wortdreher UND auch Polemiker) das?
Sparta ist einen Mückenschiss entfernt. :D

Mit kurzem Blick und schneller Verallgemeinerung stimmt dies. Blicken wir dann genauer hin stellen wir die harte Realität fest.
Die Spartaner haben es keineswegs bei harter körperlicher Ausbildung belassen, die bis auf den Härtegrad sicherlich vergleichbar erscheint.
Rein faktisch unterscheidet es sich schon vom bewußt hingenommen Risiko der Jugendmannschaften zu sterben, an Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Gewalt, Strafe, Rangfolgekämpfen.
Die vermittelten Werte entsprechen ebenfalls nicht den "christlicher" Natur.
Rituelles Stehlen, völlige Selbstaufgabe für den Staat in einem syssition ohne Individualität (bis hin zum Heiratszwang), extreme Unterdrückung "Anderer", also von Nichtspartiaten.
Und damit nicht genug, gnandelos wird auch selektiert, während unsere Gesellschaft eigentlich versucht, die "Anfangschancen" auszugleichen. Bei den SPartiaten endeten bekannterweise nicht wenige Kinder lange vor der Ausbildung.
Klingt das vertraut? Sind die Österreicher bereit 365 Tage im Jahr nichts anderes zu sein als ein Mann in der Truppe, bereit ihre Kinder in den Tod zu senden weil sie zu schwach erscheinen? Ich glaube nicht, und daher muß man sich erneut die Frage stellen, ob man wirklich nachvollziehen kann warum ein Vater und eine Mutter ihr Kind einem Staat opferten und opfern konnten. Denn uns muß das befremdlich erscheinen, und selbst wenn wir die Tatsache akzeptieren heißt dies nicht, das wir sie "verstehen".

Und die Menschen werden auch wieder Hunger ertragen, müssten sie es denn. Nur: sie müssten nicht!
(.. womit ich wieder den Kreis zum Wahlverhalten schließen kann: Weiterhin Panem et Circensis oder die Herrschaft der weisen Köpfe. Was wäre anzukreuzen?)
Sicher, und diese Menschen werden auch wieder verstehen was wahrer Hunger ist. Wie gesagt, es gibt Möglichkeiten ein Verständnis zu erzeugen, und diese Möglichkeit heißt Selbsterfahrung. Aber wollen wir wirklich zusehen, wie Familienmitglieder an einer Schnittwunde eingehen oder verhungern, nur um zu verstehen?
Ich hab daran kein Interesse, versuche lieber das wissen um Unverständnis in meine Arbeit einzubeziehen.
 
@ manganite

Siehst du, und genau das hat der Zwinkerer nach "zurück zur Ethik" auch bedeutet: ich war (immer) dort, wo ich hinwollte.
ich bin von rechts gekommen oder, besser, habe brav gewartet, bis der von rechts Kommende vorbei fuhr ;-) Und das war zB. Malte mit seiner Panik-Polarisierung, dass ich gleich mal die Demokratie abschaffen will.

Da du aber auch in das Horn stößt, das mich zum vermeintlichen "Verbieter" der Volksbefragung macht, der allgemeines Wahlrechtes abschaffen will: Was ist nun mit den Grautönen? Habe ich schwarz-weiß gemalt?

Weshalb auch immer, die Zusammenziehungen zwischen den vielleicht für euch weit auseinaderstehenden Ideen, die ich hier skizziere will euch nicht gelingen. Was vielleicht am fehlenden Zuspruch liegt, der mir einen guten Willen und die gute Absicht zugestehen will.
Entscheidungen, die meinen Wünschen zuwieder laufen würden, so sie dem Allgemeinwohl (also dem größeren Bevölkerungsanteil) dienen, kann ich akzeptieren. Aber ich muss sie nicht - und das IST heute Diktat! - mitfinanzieren!
Ich rede nicht von der Fiktion, und danke, dass du sie fortgesponnen hast, und zwar im Negativbereich (um eine notwendige Neuorganisation unserer politischen Umsetzbarkeiten zu verhindern? Weil so anstrengend?) - ich rede zB. von einer Wirklichkeit, dass ich mit meinem beruflichen Einsatz einen "Flaschenkopf", der was weiß ich für eine obskure politische Wahlkampfansage unterstützt und wählt, der mich (und dessen polit. Vertreter ebenso) an die Wand picken würde, aber niemals Mitsprache gewähren, dass ich diesem Mann sein Arbeitslosengeld, seine Arztbesuche und seine Pension verschaffe. (Fiktiv/unfiktiv/bleibt euch überlassen, ob ihr das mal als Beispiel einfach nehmen könnt) Und deswegen bleibt mir kein Geld mehr , um zB. den Studenten zu unterstützen, der die Zukunft gestalten will und nicht - wie oben skizzierter Egoist- sein Jetzt um jeden preis (der preis sind die kosten der anderen) erhalten will
Was sind "wir" eigentlich: eine einzige Lüge. Denn diese vermeintliche Solidargesellschaft ist ein Haufen von Egoisten, die sich den Vorrang nehmen, sich gegenseitig schneiden und niederhupen, wenn sie meistens sogar selbst den Fehler machten.

Nicht böse sein Malte, aber ich finde, der Straßenverkehr ist DER BESTE Vergleich für diese Gesellschaft.

Zu den Schweizern: das ist ein plattes Argument, soviel ich weiß, ist vor allem ihre Regierungsstruktur auf Grund kantonaler und noch kleinerer Entscheidungs- und Umsetzungsfelder sehr geeignet für Direktbefragungen und Basisdemokratie. Die Verantwortung kann gegenseitig viel direkter wiederum abgefragt werden und das Vertrauen ergo umgehend entzogen.
Ich mag euch jetzt erstaunen, aber ich halte das Schweizer Demokratie- UND SOLIDARGESELLSCHAFTS=Gemeinwohl-verständnis für höher entwickelt als in D und Ö. Und ich finds gut. Auch wenn viele Schweizer die direktdemokratischen Befragungen mühsam und beschwerlich finden. Na und? Gut stehn sie da im vergleich zu uns.

Und schleichen muss und tu ich mich, weil ich hakeln muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
ning schrieb:
Was vielleicht am fehlenden Zuspruch liegt, der mir einen guten Willen und die gute Absicht zugestehen will.

An dem soll's nicht liegen: Ich stelle Dir gern sogar eine gesiegelte Urkunde über Deinen guten Willen und Deine gute Absicht aus. (Braucht aber seine Zeit...)



ning schrieb:
Entscheidungen, die meinen Wünschen zuwieder laufen würden, so sie dem Allgemeinwohl (also dem größeren Bevölkerungsanteil) dienen, kann ich akzeptieren. Aber ich muss sie nicht - und das IST heute Diktat! - mitfinanzieren!

Und die Konsequenz daraus lautet wie?

Der Staat gibt die Verantwortung für die Sozialkassen ab?

Jeder gibt auf seiner Steuererklärung an, wofür das Geld verwendet wird (Benzinpreissubventionen, Opernhäusersubventionen, Polizeiuniformen)?

(nur meine unausgegorenen Assoziationen, pardon!)
 
ning schrieb:
Und das war zB. Malte mit seiner Panik-Polarisierung, dass ich gleich mal die Demokratie abschaffen will.

Das habe ich nicht gesagt.
Ich habe gesagt das dies eine Einschränkung der Demokratie ist, mit der möglichen Folge das diese beendet wird.

Da du aber auch in das Horn stößt, das mich zum vermeintlichen "Verbieter" der Volksbefragung macht, der allgemeines Wahlrechtes abschaffen will: Was ist nun mit den Grautönen? Habe ich schwarz-weiß gemalt?
Mir persönlich kommt es etwas Schwarz Weiß vor, was natürlich meiner subjektivnen Warnehmung entsprich.
Die schlauen, verantwortung übernehmenden Uneigennützigen gegen die dummen, Egomanen.
Tut mir leid aber so lese ich es aus den Text heraus.

Was vielleicht am fehlenden Zuspruch liegt, der mir einen guten Willen und die gute Absicht zugestehen will.
Was ich auf garkeinen Fall will ist dir böse Absichten zu unterstellen, was aber nichts daran ändert das ich nicht viel von dem Vorschlag halte den du gemacht hast.

Und deswegen bleibt mir kein Geld mehr , um zB. den Studenten zu unterstützen, der die Zukunft gestalten will und nicht - wie oben skizzierter Egoist- sein Jetzt um jeden preis (der preis sind die kosten der anderen) erhalten will
Bleiben wir doch einmal dann bei Ethik.
Also du willst die Studenten unterstützen. Ok, auch als nichtstudent kann ich das durchaus nachvollziehen und unterstützen, aber die Rente von dem von dir Skizzierten Szenario Menschen willst du nicht Finanzieren.
OK streichen wir ihm die Rente.
Du kennst die Konsequenz.
Kein Geld, kein Job Ergo auf der Straße Lebe, und um Geld für Essen betteln.
Das kannst du mit deiner Ethik vertreten?
Nein, ich behaupte einfach mal, das du ein Mensch bist auch dagegen Protesieren würde wenn Menschen auf der Starße hausen müssen nur weil sie alt geworden sind.
Auch wenn er selbiges nie für dich tun würde.


Was sind "wir" eigentlich: eine einzige Lüge. Denn diese vermeintliche Solidargesellschaft ist ein Haufen von Egoisten, die sich den Vorrang nehmen, sich gegenseitig schneiden und niederhupen, wenn sie meistens sogar selbst den Fehler machten.
JA es gibt Egoisten in einen gewißen Rahmen.
So gut wie niemand ist vollständig Egoist.
Aber deswegen die Geselschaft pauschal auf einen egomanschen Klumpen zu reduzieren halte ich doch für etwas pauschal.

Nicht böse sein Malte, aber ich finde, der Straßenverkehr ist DER BESTE Vergleich für diese Gesellschaft.
Böse bin ich dir darum nicht, aber stimme dir dennoch nicht zu.

Auch wenn viele Schweizer die direktdemokratischen Befragungen mühsam und beschwerlich finden. Na und? Gut stehn sie da im vergleich zu uns.
Ja da hatten wir einmal ein Thema, und Ursi hat uns da mal etwas drüber Erzählt, sprich auch wie die Politiker geziehlt Massen manipulieren mit Themen die nichts miteinander zu tun haben.
Mal sehen ob ich das wieder finde, womit ich nicht sagen will das ich das schweizer System für schlecht halte.
Um die Wahrheit zu sagen habe ich auch zu wenig konkrete Wissen darüber um selber zu Urteilen, aber auch dort hat es ihre Schwachpunkte.
 
Erm, wir rutschen da gerade völligab vom Thema.

Idealismus in Sachen Gesellschaft hin oder her, hier ging es um Geschichte, ihre Betrachtung und ihren Nutzen.

Ich geb zu ich finde die Diskussion interessant, aber darüber ließe sich viel besser bei einem schönen Glas Wein in einem guten Lokal diskutieren als im Geschichtsforum :)
 
M.A. Hau-Schild schrieb:
Ja da hatten wir einmal ein Thema, und Ursi hat uns da mal etwas drüber Erzählt, sprich auch wie die Politiker geziehlt Massen manipulieren mit Themen die nichts miteinander zu tun haben.
Mal sehen ob ich das wieder finde, womit ich nicht sagen will das ich das schweizer System für schlecht halte.
Um die Wahrheit zu sagen habe ich auch zu wenig konkrete Wissen darüber um selber zu Urteilen, aber auch dort hat es ihre Schwachpunkte.

Hier muss ich was relativieren. Ich habe über einen Abstimmungskampf erzählt, wo eine Partei versucht hat die Massen für sich zu gewinnen. Am Ende hat die Vernumpft gesiegt und diese Partei hat verloren. Das schweizer System hat sicher ihre Schwächen, wie jedes System, aber wir sind stolz auf unsere Meinungsfreiheit und das Schweizer Bürger aktiv mit arbeiten können, durch Wahlen, Abstimmungen, Initativen usw.

Jetzt ist es aber total :eek:fftopic: :sorry:
 
ursi schrieb:
Das schweizer System hat sicher ihre Schwächen, wie jedes System, aber wir sind stolz auf unsere Meinungsfreiheit und das Schweizer Bürger aktiv mit arbeiten können, durch Wahlen, Abstimmungen, Initativen usw.

Beneidenswert, diese Schweizer. Alleine schon um dieses eine Wort....
 
ning schrieb:
Siehst du, und genau das hat der Zwinkerer nach "zurück zur Ethik" auch bedeutet:
Du zwinkerst soviel, dass ich es inzwischen ignoriere. Denn wenn man all Deine sprachlichen und optischen Schnoerkel beachten wuerde, wuerde man den Inhalt gar nicht mehr finden... :rolleyes:

Habe ich schwarz-weiß gemalt?
Ja, hast Du. Deine These laesst keinen Raum fuer Grautoene. Entweder man hat eine Demokratie und alle sind daran beteiligt, oder man hat keine Demokratie, weil eine Teilmenge (egal wie gross die ist) uber den Rest mitbestimmt. Da hat man nur die Wahl zwischen zwei ganz klaren Alternativen.


Weshalb auch immer, die Zusammenziehungen zwischen den vielleicht für euch weit auseinaderstehenden Ideen, die ich hier skizziere will euch nicht gelingen. Was vielleicht am fehlenden Zuspruch liegt, der mir einen guten Willen und die gute Absicht zugestehen will.
Das hat mit gelingen und fehlenden guten Absichten nix zu tun, ich hab schlicht eine andere Meinung. Shit happens...

Entscheidungen, die meinen Wünschen zuwieder laufen würden, so sie dem Allgemeinwohl (also dem größeren Bevölkerungsanteil) dienen, kann ich akzeptieren. Aber ich muss sie nicht - und das IST heute Diktat! - mitfinanzieren!
Ach, also ein art lex ning. Der Herr ist sich zu schade dafuer, dass er andere mitfinanziert. Schon mal darueber nachgedacht, wer dich alles mitfinanziert? Wer, um nur ein winziges Beispiel zu nehmen, sein Geld dafuer ausgibt und seine Zeit dafuer opfert, damit der Laden hier laeuft und Du hier deine Thesen verbreiten kannst?

Ich rede nicht von der Fiktion, und danke, dass du sie fortgesponnen hast, und zwar im Negativbereich (um eine notwendige Neuorganisation unserer politischen Umsetzbarkeiten zu verhindern? Weil so anstrengend?) - ich rede zB. von einer Wirklichkeit, dass ich mit meinem beruflichen Einsatz einen "Flaschenkopf", der was weiß ich für eine obskure politische Wahlkampfansage unterstützt und wählt, der mich (und dessen polit. Vertreter ebenso) an die Wand picken würde, aber niemals Mitsprache gewähren, dass ich diesem Mann sein Arbeitslosengeld, seine Arztbesuche und seine Pension verschaffe. (Fiktiv/unfiktiv/bleibt euch überlassen, ob ihr das mal als Beispiel einfach nehmen könnt) Und deswegen bleibt mir kein Geld mehr , um zB. den Studenten zu unterstützen, der die Zukunft gestalten will und nicht - wie oben skizzierter Egoist- sein Jetzt um jeden preis (der preis sind die kosten der anderen) erhalten will
Was sind "wir" eigentlich: eine einzige Lüge. Denn diese vermeintliche Solidargesellschaft ist ein Haufen von Egoisten, die sich den Vorrang nehmen, sich gegenseitig schneiden und niederhupen, wenn sie meistens sogar selbst den Fehler machten.
Was soll denn das? Den ganzen Sermon kann man auch auf dich zurueckwerfen. Wuerde ich in Oesterreich leben, dann haette ich auch meine Steuern dafuer opfern muessen, dass jemand wie Du zur Schule gehen oder studieren kann, statt jemand, der mir sympathischer oder den ich sonstwie geeigneter halten wuerde.

Du bist selber eine Luege, denn aus deinem ganzen Beitrag spricht doch auch nur Egoismus, gepaart mit Ueberheblichkeit und Arroganz. Wie kommst Du dazu, Dich fuer was bessees zu halten? Wer gibt Dir das Recht, Menschen in gut und schlecht, in fuer die Gemeinschaft wertvoll und wertlos einzuteilen? Haellst Du dich fuer den objektiven Oberrichter, der das darf? Oder wer darf es sonst? Jene abstruse Gemeinschaft von Wissenden, die sich zum Wohle der Menscheit zusammen tun und zu der Du dich natuerlich zugehoerig fuehlst?

Ist das dein Idealismus? Gedanken an eine Oberschicht von besseren Menschen, die fuer die dummen, unfaehigen da unten das Denken und Entscheiden abnimmt? Das ist das Problem bei Idealismus, es ist ein wertfreier Begriff, der nichts ueber die Moral dahinter aussagt. Die Welt war voller Idealisten, von Ghandi bis Hitler udn Stalin, das Spektrum erfuellt die ganze Breite menschlicher Moral und Amoral.

Gott bewahre uns davor, dass Deine Ideen jemals Realitaet werden und Du und Deinesgleichen Macht uber andere Menschen erlangen...
 
Zuletzt bearbeitet:
ning schrieb:
Und ich glaube, dass es den Schlauen und Klügeren und den Weisen ein gefühl der Zusammengehörigkeit verschaffen wird, wenn jeder vom anderen weiß, dass der wiederum weiß, was Sache ist.
Ich verzichte auf platte Vergleiche an dieser Stelle

Platte vergleiche waeren hier auch nicht angebracht, bring doch mal was Konkretes... Wer sind denn die Schlauen, Kluegeren und Weisen, mit dem grossen Zusammenhangsgefuehl? Du und wer noch? Ich, hyokkose, Malte, Pope, ursi, Tib Gab? Wer gehoert dazu und warum?

Haengt das von der Schulbildung ab? Vom IQ? Vom Studiengang? Vom Beruf? Was ist das Kriterium, dass einem zum besseren Menschen macht? Das Alter? Das Geschlecht? Rasse? Hautfarbe? Groesse? Gewicht? Vielleicht das Gewicht des Gehirns oder die Anzahl der Synapsen darin?

Wer ist es, der weiss, was Sache ist?

Bitte ganz konkret, ohne platte Vergleiche und ohne ningsches sprachliches Schattenboxen. In ganz einfachen Worten, damit auch die, die nicht dazugehoeren, es verstehen koennen. Oder sollen die es gar nicht mehr verstehen oder brauchen es nicht mehr zu verstehen?
 
ning schrieb:
einen "Flaschenkopf", der was weiß ich für eine obskure politische Wahlkampfansage unterstützt und wählt, der mich (und dessen polit. Vertreter ebenso) an die Wand picken würde, aber niemals Mitsprache gewähren, dass ich diesem Mann sein Arbeitslosengeld, seine Arztbesuche und seine Pension verschaffe.

den Studenten zu unterstützen, der die Zukunft gestalten will und nicht - wie oben skizzierter Egoist- sein Jetzt um jeden preis (der preis sind die kosten der anderen) erhalten will
Ob nun beabsichtigt oder unbewußt, in der Soziologie ist dieses Denkschema als Neorassismus bekannt.
 
Hallo Ning,

leider konnte ich Dir nicht eher darauf antworten :sorry:
Doch auch mit Verspätung möchte ich es dennoch tun :winke:
Es mag sich härter lesen als es gemeint ist, und ich versichere Dir aufrichtig, daß ich Dich mit meiner Antwort keineswegs attackieren will o.ä. :fs:

ning schrieb:
Um Tib. und Timo an dieser Stelle zu antworten: Ich glaube nicht(!), dass es als "unmöglich" ist, Emotion und Verfassung einer Gesellschaft anno 50 oder anno 1260 n. Chr. nachzuzeichnen. Und hier bin ich wieder am Anfang meines "Begehrs": Es ist bloß sehr aufwendig, interdisziplinär und
man darf sich nicht beirren lassen:
Z. B. vom Unsinn, der reinen Unvernunft, dass viele Leute sich heutzutage bereits in den Zeiten wähnen, die über die Bildschirme flackern, im Weltall und in der Matrix, im Liquid einer Computergrafik, einer animierten, einer Science Fiction -Wirklichkeit.Die passt wohl eher zu ihren abstrakten "Beschäftigungen". (Kochen und Gemüseanbauen gehen allerdings nicht so abstrakt)
Emotional sind sie jedoch einen Mückenschiss vom Befinden eines mittelalterlichen Bauern entfernt und der war einen Mückenschiss weit weg von der Wirklichkeit eines Lyders 1000 Jahre zuvor.
Und ohne grundlegende Moral (Philosophie) hätte menschl. Gesellschaft NIE einen - und immer wieder - Halt gefunden.

Da Tib bereits für die römische Antike den Sachverhalt reflektiert hat, möchte ich dies für das europäische Hochmittelalter tun...

Ich persönlich glaube nämlich nicht, daß es uns möglich ist, uns in entsprechender Tiefe in die Welt um 1250 (ich erlaube mir den Vorgriff um ein Jahrzehnt) hineinzuversetzen. Wer das kann, verdiente allen Respekt; ich selbst versuche es ein ums andere Mal, doch muß erkennen, daß ich nur Aspekte, nein, vielmehr nur Facetten verstehen oder nachvollziehen kann.
Dafür gibt es zu viele Dinge, die relevant sind...

Selbst den katholischen Christen von heute trennen Welten bezüglich des Glaubensbildes bzw. des Glaubensverständnisses vom Menschen des westlichen Europa im Hochmittelalter. Und glaube mir; das liegt bestimmt am wenigsten an der Liturgie in Latein!
Wer heutzutage von sich behauptet, daß sein Glaube oder seine Weltanschauung absoluten Wahrheitsanspruch besitzt, wird - IMHO nicht zu Unrecht - als überheblich, intolerant, größenwahnsinnig o.ä. angesehen. Das Weltbild der Menschen damals ist ohne dies aber gar nicht denkbar!
Heute verstehen wir unter christlichem Handeln bspw. auch, daß wir hungerleidenden Menschen auf anderen Kontinenten oder Opfern von Naturkatastrophen mittels Geldspenden o. dgl. helfen. Auf derartige Ideen wäre damals niemand gekommen!
Heutzutage stellt die Vertreibung von Menschen aus ihrer angestammten Heimat ein Verbrechen gegen das Völkerrecht dar. Damals machte sich niemand Gedanken, ob so etwas nun verwerflich ist oder nicht, und es war legitim, in einem solchen Fall andere Menschen nicht nur zu vertreiben, sondern auch zu erschlagen!
Dergleichen Beispiele ließen sich noch mehr finden, doch belasse ich es an der Stelle dabei...

Bezeichnenderweise hat Tib bereits die Sache mit der Kindersterblichkeit angesprochen, ein Sachverhalt, der im Mittelalter genauso galt. Es gibt Aufzeichnungen aus Adelsfamilien, wo der Hausherr rückblickend sagte, seine Frau habe ihm fünf oder sechs Kinder geboren, von denen aber zwei oder drei bereits im ersten Lebensjahr gestorben seien. Derart wenig Emotionalität bezüglich des Todes der eigenen Kinder (deren genaue Zahl er nicht einmal mehr weiß) ist uns wohl vollkommen unverständlich...

Und weil es zu diesem Thema bzw. Tibs entsprechender Antwort passend ist, will ich noch etwas zu den Kreuzfahrern im Heiligen Land anmerken...
Mittlerweile ist sich die Mehrzahl der Historiker darüber einig, daß die meisten Kreuzfahrer nicht vordergründig aus Habgier in den Nahen Osten zogen, sondern wahrhaftig davon überzeugt waren, die Heiligen Stätten der Christenheit aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Sie wußten Gott auf ihrer Seite, und das genügte als Zweck, der nahezu alle Mittel heiligte - wie wir heute sagen würden. Ob und wieviele "Ungläubige" sie erschlugen, darüber machten sich die meisten wohl keine oder nur wenig Gedanken, denn für sie war es ein gottgefälliges Werk, in bewaffneter Pilgerfahrt Jerusalem etc. zu befreien!
Anm.: Ich will hier keine Bluttaten der Kreuzzüge verharmlosen o.ä., sondern versuche lediglich, ein Stimmungs- und Empfindungsbild der Menschen jener Zeit anzudeuten (was natürlich unvollkommen bleiben muß und nur ansatzweise geschehen kann)!

Wenn Du daraus jetzt aber liest, daß sich Emotion und Verfassung der Gesellschaft um 1250 doch nachzeichnen lassen, so mißverstehst Du mich.
Es mag in einzelnen Punkten gelingen, einiges davon zu erfassen, aber ein umfassendes Bild (und ich spreche noch nicht einmal von einem halbwegs vollständigen Bild) liegt jenseits unserer eigenen Grenzen.
Denn ob zum Beispiel - um in dem Bild zu bleiben - die Kreuzfahrer die regelmäßig wiederkehrenden kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Muslimen bzw. bestimmten Gruppen der Muslime als befriedigenden oder eher unglücklichen Umstand ansahen oder sich einfach damit abfanden, darüber maße ich mir kein Urteil an...

In diesem Sinne

Timo

PS: Ich weiß, daß die Diskussion inzwischen weitergelaufen ist; dennoch war ich Ning noch eine Antwort schuldig...
 
manganite schrieb:
Gott bewahre uns davor, dass Deine Ideen jemals Realitaet werden und Du und Deinesgleichen Macht uber andere Menschen erlangen...

Womit Du einen Abschluss gefunden hast, der zuvor einer tendenziösen Gleichung gemäß auch alle ins positive weisenden Grauwerte meiner ->Moralkritik weggestrichen hat.
Und mich unterm Schlußstrich netterweise auch noch verunglimpfst.

Ich hoffe, Tiberius und Thimo gelingt es weiterhin, meine ursprünglich versuchte Intention hier fortzuführen.
Ich wünsch allen guten Erfolg dabei und hoffe auf Euer Verständnis, dass ich mich dabei leider vorerst nicht mehr beteiligen kann.
 
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