Getreideversorgung in der Antike

Frag mich, ob in diesen Hilfstrupps auch die Getreidesammler eingeliedert waren ,einer musste es ja tun und bestimmt nicht die Kampftruppen.Da die Getreidefelder ja nicht wie Heute Hektarweise angebaut waren sondern eher parzellenartig(soviel wie man halt mit den verfügbaren Mittel die erde umpflügen konnte) musste der Getreidesammler von Ort zu Ort reisen .

Dabei kam er mit den normalen Bürgern in Kontakt und erfuhr so einiges ,das wurde von Augustus geschickt genutzt und der Frumentarius – Wikipedia wurde ein neues Apparat der Macht Roms.

Du verquirlst mal wieder Informationen, die du dir irgendwo disparat zusammenziehst, zu einem Brei.

Man konnte keine Städte damit versorgen, dass irgendwo disparate Felder angelegt wurden. Ich weiß nicht, wie es mit Kleinbauern aussah, das wird sicher von Provinz zu Provinz unterschiedlich gewesen sein, auch abhängig von den landschaftlichen Gegebenheiten, aber diese Kleinbauern waren sicher nicht für die Versorgung von Städten geeignet. r Die Versorgung von Städten wurde von Latifundien aus betrieben. Das waren große Ländereien, die von Sklaven bewirtschaftet wurden. Meistens hatte der Besitzer Verwalter, die die Arbeiteten anleiteten und organisierten.

Die Evolution des Frumenatrius vom Nahrungsbeschaffer der Legion zum anderen Aufgaben hat damit nichts zu tun.
 
Frag mich, ob in diesen Hilfstrupps auch die Getreidesammler eingeliedert waren ,einer musste es ja tun und bestimmt nicht die Kampftruppen.
Wie bereits angesprochen wurde, waren die Axiliartruppen nummerisch meist in deutlich kleineren Verbänden organisiert, als die Legionen, so dass sie sich auf den lokalen Märkten wahrscheinlich selbst Verpflegung organisieren konnten.

Bei den großen Legionen ließ sich das nicht so ohne weiteres machen, da schickte man aber auch niemanden über die Felder um Getreide zu sammeln, sondern für die Verpflegung der Legionen an ihren typischen Standorten, wird es sich in der Regel angeboten haben auf feste Heereslieferanten zu setzen.
Mit anderen Worten, man bestellt bei Produzenten und Händlern in der Umgebung entsprechende Chargen an Nahrungsmitteln im Vorraus zu garantierten Preisen, so dass diese wiederrum ihre Produktion entsprechend aufbauen und/oder entsprechende Handelsnetzwerke etablieren können, um die Versorgung sicher zu stellen.

Da die Legionen in der Regel feste Standorte hatten, die kontinuierlich versorgt werden mussten, war das ein einigermaßen sicheres Geschäft, das von in der Gegend etablierten Großhändlern übernommen werden konnte, die die entsprechenden Netzwerke hatten um das organisieren zu können.
Das wird von dem her außerhalb der militärischen Strukturen gewesen sein.

Mit Nahrungsmittelbeschaffung selbst, werden die Truppen wahrscheinlich nur dann konfrontiert gewesen sein, wenn sie auf einem Feldzug keinen Nachschub erhielten und deswegen von Plünderungen/Requisitionen leben mussten.
 
Frag mich, ob in diesen Hilfstrupps auch die Getreidesammler eingeliedert waren ,einer musste es ja tun und bestimmt nicht die Kampftruppen.Da die Getreidefelder ja nicht wie Heute Hektarweise angebaut waren sondern eher parzellenartig(soviel wie man halt mit den verfügbaren Mittel die erde umpflügen konnte) musste der Getreidesammler von Ort zu Ort reisen .

Dabei kam er mit den normalen Bürgern in Kontakt und erfuhr so einiges ,das wurde von Augustus geschickt genutzt und der Frumentarius – Wikipedia wurde ein neues Apparat der Macht Roms.

Dass frumentarii auch polizeiliche Aufgaben wie Spitzel- und Kopfgeldjäger-Dienste übernahmen, hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

In den östlichen Provinzen gab es bereits so etwas wie ein organisiertes Polizeiwesen, und in Quellen tauchen da andere Bezeichnungen auf, obwohl es sicher Überschneidungen gab zu Aufgabenbereichen, die in westlichen Provinzen frumentarii übernahmen.

Statt frumentarii trifft man auf Bezeichnungen wie Nykostratege oder Irenarch. Nykostrategen oder Irenarchen waren wohl so etwas wie höhere Polizei-Offiziere, die gegen Banditen vorgingen, Verdächtige verhörten, Untersuchungen leiteten.
Sie hatten die Macht, Leute festzunehmen und zu verhören. Leider lässt sich nicht mehr rekonstruieren, wie es konkret mit den Befugnissen von Nykostrategen oder Irenarchen aussah, worin sich die Ämter unterschieden und was Amtsträger diesen Rangs durften und was nicht.

Nykostrategen oder Irenarchen waren wohl höhere Polizei-Beamte, die Fahndungen organisierten, Zeugen befragten, Ermittlungen durchführen durften. Sie konnten auch sogenannte Diogmiten (diogmitai) beauftragen. De facto dürften das tatsächlich Kopfgeldjäger gewesen sein, die gegen Gebühr Banditen töteten oder festnahmen.

In der Hierarchie hatten Nykostrategen und Irenarchen einen weit höheren Status und auch ein höheres Maß an Kompetenzen im Vergleich mit Diogmitai.

Räuberbanden und Banditen schien man in der Antike wie eine Naturgewalt, und nur wenige Provinzen verfügten über so etwas wie eine Polizeitruppe.

In Rom hatte Augustus die Vigiles aufgestellt, die in der Stadt die innere Sicherheit garantieren sollten. Einige Städte wie Lugdunum (Lyon) oder auch Karthago kopierten die vigiles. In den westlichen Provinzen tauchen Bezeichnungen auf wie viatores, stationarii oder nocturni, die dafür sprechen, dass es zumindest so etwas wie ein provisorisches Polizeiwesen gab mit einem Personal, das sich um die Sicherheit der Wege und Straßen kümmerte.
Die Prätorianer und ihr Präfekt kümmerten sich in Rom und Italien um die Bandenbekämpfung. Die Festnahme des "römischen Robin Hoods" Bulla Felix wurde dem Präfekten Plautianus übertragen. Ansonsten waren die Ädile zuständig für innere Sicherheit. Ein organisiertes, flächendeckendes Polizeiwesen gab es aber in der Antike noch nicht. Bezeichnungen und Titel wie vigiles, stationarii, vialtores belegen, dass es ein Personal gab, das die Sicherheit von Städten oder Fernstraßen garantieren sollte.

In den östlichen Provinzen gab es ein höher entwickeltes Polizeiwesen. Irenarchen, Nykostrategen oder Archepoden sorgten sich um die innere Sicherheit der Bewohner der Provinzen. Archepoden übernahmen Überstellungsbefehle und sie konnten einen Täter auch über Provinzgrenzen hinaus bekämpfen. Von den Irenarchen ist auch bekannt, wie man an den Job kam: Die Städte der Provinz Asia konnten dem Statthalter 10 Personal-Vorschläge machen, der dann darunter einen auswählte.

Aufgabe der Irenarchen und Nykostrategen Banditen festzunehmen, sie zu verhören und Protokolle der Verhöre an die zuständigen Magistrate weiterzuleiten. Selbst verurteilen durften sie Banditen nicht.

Trotz eines rudimentären Polizeiwesens in den östlichen Provinzen, kann man sich die Bandenbekämpfung durchaus eher provisorisch vorstellen. Um größere Banden wie die von Bulla Felix zu bekämpfen, dazu reichte das Personal in der Regel nicht aus. Die Städte und Gemeinden mussten zur Selbsthilfe greifen, und es dürfte durchaus einigermaßen realistisch sein, wenn man sich die Bandenbekämpfung ähnlich vorstellt wie in älteren Western und Western-Serien, wo die ansässigen Grundbesitzer ein "Posse" einen Suchtrupp aufstellen, um eine Bande zu fassen.

Da mobilisierte man alles, was reiten und eine Waffe tragen konnte. Commodus lobte 190 die Bürger von Bubon, weil sie den Mut besaßen, eine Räuberbande zu zerschlagen (AE 1979, 624) Leider lässt sich nicht rekonstruieren, wie die Bewohner von Bubon das anstellten. Vermutlich hat man da einfach kurzentschlossen jeden Mann mobilisiert, der Waffen tragen konnte, hat die Bande verfolgt, und dank ihren lokalen Ortskenntnissen wird es ihnen gelungen sein, die Bande noch relativ nah zu stellen und zu vernichten.

Der Erfolg von Bubon war aber eher ein Einzelfall. Mit Banden die innerhalb eines großen Gebiets operierten, die wie die Bande von Maternus oder Bulla Felix mehrere Hundert Mitglieder hatte, die überregional operierten oder sich in unwegsame Gebiete wie dem Nildelta zurückziehen konnten, waren kleinere Stadtgemeinden häufig überfordert und sie hatten nicht das Personal, den schnellen Ortswechsel nachzuvollziehen.

Hierzu brauchte es ein wohlkoordiniertes Polizeiwesen und dazu brauchte es koordinierte Zusammenarbeit von Städten und Behörden über Provinzgrenzen hinaus. Damit tat sich auch der frühneuzeitliche Staat sehr schwer. Vielfach konnten sich Banditen der Verfolgung entziehen, wenn sie in ein anderes Territorium flüchteten. Erst in den 1810er Jahren gelang es, so etwas wie eine koordinierte Verfolgung zu organisieren.


Literatur:
Frank Ausbüttel, Die Verwaltung des Römischen Kaiserreichs, Kapitel Innere Sicherheit S. 47-64.
Thomas Grünewald, Rebellen, Rivalen, Räuber und Rächer- Studien zu latrones im Imperium Romanum.
 
Du verquirlst mal wieder Informationen, die du dir irgendwo disparat zusammenziehst, zu einem Brei.

Man konnte keine Städte damit versorgen, dass irgendwo disparate Felder angelegt wurden. Ich weiß nicht, wie es mit Kleinbauern aussah, das wird sicher von Provinz zu Provinz unterschiedlich gewesen sein, auch abhängig von den landschaftlichen Gegebenheiten, aber diese Kleinbauern waren sicher nicht für die Versorgung von Städten geeignet. r Die Versorgung von Städten wurde von Latifundien aus betrieben. Das waren große Ländereien, die von Sklaven bewirtschaftet wurden. Meistens hatte der Besitzer Verwalter, die die Arbeiteten anleiteten und organisierten.

Die Evolution des Frumenatrius vom Nahrungsbeschaffer der Legion zum anderen Aufgaben hat damit nichts zu tun.
Im Grunde war ein frumentarius so etwas wie ein Militär-Intendant oder Quartiermeister, der im Laufe der Zeit Aufgaben einer Militär- oder Geheimpolizei übernahm.

Wie die Behörden der frumentarii organisiert waren, welche konkreten Vollmachten sie besaßen, welche Kompetenzen und Zuständigkeiten sie zu welcher Zeit besaßen, darüber gibt es kaum Quellen.

In den Provinzen, von denen wir sprachen (Asia, Lycia et Pamphylia) waren keine größeren regulären Truppenverbände stationiert. Nur Auxiliar-Einheiten.

Soweit sich das überhaupt noch rekonstruieren lässt, muss man wohl eher davon ausgehen, dass die Stadträte zur spontanen Selbsthilfe griffen, dass sie wie in alten Western ein "Posse" zusammenstellten.

Es ist denkbar, dass Irenarchen, Nykostrategen die Koordination einer Fahndung übernahmen, dass sich dabei auch amtlich bestallte Diogmiten beteiligten, die gegen Gebühr Banditen umbrachten. Vermutlich aber handelte es sich beim Fall von Bubon um eine private Initiative der ansässigen Bürger, bei der jeder mitmachte, der eine Waffe führen konnte.
Nicht unwahrscheinlich auch, dass man dabei auf Leute zurückgriff, die in allen historischen Quellen häufig als sehr anfällig beschrieben werden: Hirten und Soldaten.

Kaum eine Berufsgruppe war ähnlich dominant in Banditenbiographien wie diese beiden. Gerade bei Hirten waren die Übergänge zum Banditentum fließend. Hirten wurden häufig sich selbst überlassen, es wurde ein-zweimal im Jahr gezählt, ob die Schafe und der Hirte anwesend waren, und nicht wenige besserten das Einkommen durch private Räubereien auf. Andererseits waren Hirten geländekundig, und das machte sie zu wertvollen Verbündeten im Kampf gegen Räuber.
 
Frag mich, ob in diesen Hilfstrupps auch die Getreidesammler eingeliedert waren ,einer musste es ja tun und bestimmt nicht die Kampftruppen.Da die Getreidefelder ja nicht wie Heute Hektarweise angebaut waren sondern eher parzellenartig(soviel wie man halt mit den verfügbaren Mittel die erde umpflügen konnte) musste der Getreidesammler von Ort zu Ort reisen .

Dabei kam er mit den normalen Bürgern in Kontakt und erfuhr so einiges ,das wurde von Augustus geschickt genutzt und der Frumentarius – Wikipedia wurde ein neues Apparat der Macht Roms.

Die frumentarii sind sicher nicht von Äckerchen zu Äckerchen gewandert, um Ähren einzusammeln. Die kaiserzeitlichen frumentarii hatten andere Aufgaben, ihr Hauptquartier befand sich in Rom:
 
Vielleicht war das hier die Quelle Deiner Angaben:

The Role of the State in Rome's Grain Trade
Lionel Casson

Memoirs of the American Academy in Rome
Vol. 36, The Seaborne Commerce of Ancient Rome: Studies in Archaeology and History (1980), pp. 21-33 (13 pages)
Published By: University of Michigan Press
Danke Pandela_cenicienta. Da war eine Textstelle wirklich missverständlich, und ich habe umsonst im "Jüdischen Krieg" nach 18.000.000 Modii gestöbert.
Erst in der Kombination zweier Aussagen aus dem Jüdischen Krieg von Flavius Josephus und aus dem Liber de Caesaribus von Aurelius Victor aus dem vierten Jahrhundert n.Chr. kann eine Zahl der Gesamtlieferung erschlossen werden, so Lionel Casson. Allerdings: zwischen beiden Texten liegen 300 Jahre - Flavius Josephus bezieht sich auf die Zeit des Jüdischen Kriegs ab 66 n.Chr., Aurelius Victors Aussage auf die Zeit von Augustus Herrschaft. Die Aussage im Jüdischen Krieg habe ich schon weiter oben zitiert, acht Monate liefert Africa proconsularis, 4 Monate Ägypten Getreide an Rom und versorgt die Stadt. Die Aussage von A. Victor lautet: "Huius tempore ex Aegypto urbi annua ducenties centena milia frumenti inferebantur. - Übersetzung Internet: Rom bezog unter ihm jährlich 20 Mio. Scheffel Getreide aus diesem Land (Ägypten)."(Caes 1.6)

Was jetzt widersprüchlich ist: Casson spricht von Modii, die Internetseite übersetzt Aurelius Victor mit Scheffel. Ich habe es einmal selbst versucht zu übersetzen (mit Hilfe des Internet), ich habe keine Erklärung welche Maßeinheit gemeint ist. Modius = 16 Sextarien = etwa 8,7 Liter - in einer Quelle fand ich, dass das Modius die römische Scheffel ist, dann sind sehr sicher die selben Mengen gemeint - 8.7 Liter. Aus der Kombination der beiden Aussagen kann man hypothetisch schließen, so Casson, dass insgesamt jährlich 80.000.000 Modii geliefert wurde, 60.000.000 von Africa, 20.000.000 aus Ägypten. Wie passt das jedoch mit den Zahlen neuerer Studien (siehe mein Beitrag 74 oben) zusammen?

Dann gibt es eine Aussage zur Zeit von Septimus Serverus, dass täglich 75.000 Modii ausgegeben werden, moriens septem annorum canonem, ita ut cotidiana septuaginta quinque milia modium expendi possent,reliquit", Aelius Spartanus, das Leben des Septimus Severus. Umgerechnet wären dies jedoch nur ca. 28.000.000 Modii jährlich. Und eine Aussage von Lucan 1.319 "Roma volebat omni die LXXX milia modiorum annonae"-
mit 80.000 Modii täglich sind es 29.200.000 Modii im Jahr. Da die unterschiedlichen Aussagen zu verschiedenen Zeiten die Versorgung Roms beschreiben, wird sich die Liefermenge verändert haben; es wurden nicht gleichbleibend über mehrere Jahrhunderte dieselben Mengen ausgegeben.
Unten ein Modius mit Getreidehalmen und Mohn auf einem Denare von Hadrian (wikipedia)

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Frag mich, ob in diesen Hilfstrupps auch die Getreidesammler eingeliedert waren ,einer musste es ja tun und bestimmt nicht die Kampftruppen.Da die Getreidefelder ja nicht wie Heute Hektarweise angebaut waren sondern eher parzellenartig(soviel wie man halt mit den verfügbaren Mittel die erde umpflügen konnte) musste der Getreidesammler von Ort zu Ort reisen .
Ich bin erstaunt: was denkst du haben die 7,5 Millionen Einwohner Ägyptens im 1.Jahrhundert nach Chr. gemacht - Ziegen gehütet und Pyramiden gebaut? Seit dem Neolithikum wird in Ägypten Getreide angebaut - da brauchen die Ägypter sicher keine römischen Hilfstruppen, die mit Sensen und Sicheln auf die Felder ziehen. Oder verstehe ich dich falsch? Eine Verwaltung und Vorratshaltung gibt es in Ägpyten ebenfalls seit tausenden Jahren- das Römische Reich konnte auf eingespielte Verwaltungsstrukturen zurückgreifen. das gilt ebenfalls für Africa Proconsularis. Für diese zivilen Strukturen war der Praefectus annonae zuständig Praefectus annonae – Wikipedia

Lese doch einmal den von mir mehrfach erwähnten Text: https://macau.uni-kiel.de/rsc/viewer/macau_derivate_00004399/kiel-up_978-3-928794-87-9_p2.pdf?page=7

Zitate aus dem Text:
Die Anhäufung großer Ländereien in Afrika und der daraus generierte Reichtum für einzelne Großgrundbesitzer wird mehrfach
in antiken Texten erwähnt. Die Latifundienwirtschaft wurde durch kaiserlichen Besitz sowie gezielte Landverteilungen unter Augustus und seinen Nachfolgern ausgeweitet, die beispielsweise Parteigängern, Amtskollegen und Freigelassenen des Kaiserhauses Ländereien in wirtschaftlich produktiven Gebieten schenkten.

Eine für die Wirtschaft der Africa Proconsularis signifikante Veränderung führte die 22 v. Chr. unter Augustus erlassene lex Iulia de annona und die in diesem Zuge eingerichtete Präfektur für die annona praefectus annonae herbei, in der die Getreideversorgung Roms in einem neu strukturierten System organisiert und dauerhaft etabliert wurde. Es bildeten sich in den neu etablierten römischen Kolonien und Munizipien lokale Eliten aus, die in Konkurrenz zu den Führungsschichten der bestehenden Städte traten und so als Motor eines gegenseitigen Wettbewerbs um Ämter, im Ausbau ihrer Städte und der landwirtschaftlichen Produktion treten konnten. Ferner besaßen führende Vertreter des Imperiums und der finanzstarken Oberschicht mitunter große Ländereien in der Provinz, sodass sie für den Export der Güter oder deren Verkauf sowohl in die Infrastruktur von Wegen und Häfen als
auch in Städte als Absatzmärkte investierten, wie das Beispiel der Stiftung eines macellum in Thugga durch M. Licinius Rufus exemplarisch zeigen kann. Durch verbesserte Straßen und eine aufzubauende Organisationsstruktur des Handels mit unterschiedlichen Gütern sowie die steuerlichen Vergünstigungen im Rahmen der annona, wurden die Produktion und der Export von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und weiteren Produkten für einzelne Unternehmer oder Handelszusammenschlüsse äußerst attraktiv. Die Interdependenz dieser Bereiche führte zur Ausbildung von verschiedenen eng verzahnten sozialen und wirtschaftlichen Netzwerken innerhalb der Provinz sowie auch in weitere Provinzen und
ins italische Kernland. Diese Entfaltung wurde entscheidend durch die unangefochtene Präsenz Roms und die lange Friedensperiode ohne kriegerische Verwüstungen befördert, woraus ein wirtschaftlicher wie auch kultureller Aufschwung der Provinz resultierte.....
Durch staatliche Subventionen im Rahmen der annona, feste Abnehmer und Lieferketten, schnelle und sichere Transporte sowie eine
hohe Qualität konnten die Erzeugnisse in Nordafrika in mehreren Gattungen den Markt im Laufe der Kaiserzeit zunehmend dominieren.


Die Getreideversorgung Roms basiert auf Klientelwirtschaft, kaiserlichen und privaten Großgrundbesitz, staatlichen Vergünstigungen, privaten Investitionen, sozialen Aufstiegschancen, Generierung von privatem und öffentlichem Wohlstand und dem Ausbau und Erhalt der Infrastruktur (Häfen, Straßen, sonstige Logistik). Der soziale Aufstieg schlug sich auch im politischen Ämtern nieder, im 2.Jahrhundert auch in Senatssitzen der lokalen Eliten und dem ersten Soldatenkaiser aus Nordafrika (Leptis Magna) Septimius Severus – Wikipedia
 
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Habe gerade den Landwirt gefragt, der Winterweizen bei uns hat im allgemeinen 2, höchstens 3 Halme. Der Grund liegt in der relativ dichten aussaat.

Da in der "vormodernen" Zeit Handaussaat betrieben wurde, war die Saatgutdichte entsprechend geringer, demzufolge war wohl auch eine größere Bestockung möglich.
 
da brauchen die Ägypter sicher keine römischen Hilfstruppen, die mit Sensen und Sicheln auf die Felder ziehen. Oder verstehe ich dich falsch?
Ja ich dachte an sowas ähnliches zur Kontrolle der Abgaben aber eher wurde am Ablegegehafen kontrolliert ob die Menge auch ankam. Das war ja riesiege Mengen die ja da verschifft wurden und das dauerte auch ne Weile ,bis das Korn auch ankam.

"Ein Papyrus aus dem 2.Jahrhundert n.Chr.,legt nahe,daß zur entladung eines Kornschiffes der alexandrinschen Flotte zwölf Tage gebraucht wurden.Bei den Schiffen der alexandrinischen Flotte ist jedoch ,ohne zu übertreiben, von einer durchschnittlichen Ladekapazität von 350 t auszugehen."



Habe gerade den Landwirt gefragt, der Winterweizen bei uns hat im allgemeinen 2, höchstens 3 Halme. Der Grund liegt in der relativ dichten aussaat.

Da in der "vormodernen" Zeit Handaussaat betrieben wurde, war die Saatgutdichte entsprechend geringer, demzufolge war wohl auch eine größere Bestockung möglich.
Ich weiß fast nichts über die ver. Sorten aber wurde in der Antike nördlich der Alpen witterungsbedingt ,nicht Roggen angebaut der nicht so empfindlich wie Weizen ist?

Quelle:Ulrich Fellmeth,Brot und Politik,,S168,Verlag J.B Metzler,Stuttgart
 
Die wichtigsten Getreidearten der Römer in den Provinzen an Neckar, Rhein und Donau waren mehrzeilige Spelzgerste, Dinkel und Nacktweizen
( hier wohl vor allem Saatweizen).
Die Reihenfolge der Häufigkeit wird wie folgt angegeben:

Gerste, Dinkel, Nacktweizen, Emmer, Rispenhirse, Roggen, Reis, Hafer/Saathafer und Einkorn. Diese Reihenfolge wurde aus den verkohlten Vorratsfunden erstellt.

Reis natürlich aus Importen!!!!

Quelle: Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau 2005 herausgegeben
 
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In Mesopotamien, Syrien und in Ägypten wurde Reis angebaut
Der muss ja, wenn er schließlich am Rhein angekommen war, ein Vermögen gekostet haben.
Von Syrien oder Mesopatanien zum Mittelmeer, übers Meer bis zur Rhone, die Rhone rauf und dann über Land zum Rhein, oder von einem Hafen in Italien über die Alpen per Ochsenkarren oder Eselkarawane?
 
Ein Vermögen sicherlich nicht, aber auch keine Billigware. Vergiß nicht, aus Spanien wurden auch die beliebten Fischsaucen überall hin exportiert.

Außerdem werden die Produkte in erster Linie durch lange Landtransporte verteuert. Früher wie heute ist der Seetransport die günstigste Lösung, auch fällt vom Kostenfaktor die Entfernung hier viel weniger ins Gewicht, da die Kosten ja auch eine erheblich größere Warenmenge verteilt werden.

Als Beispiel 100 Tonnen im Seetransport aber nur 1ne Tonne im Landtransport.
 
Die Saône mit ihrem geringen Gefälle und der guten Treidelbarkeit möglichst weit hoch, und dann mit geringem Gefälle ein kurzes Stück über Land zur Mosel. Ob mit Ochsenkarren oder Esel.

Und diese notwendige Hilfe / Unterstützung / Dienstleistung oder Verkehrsinfrastruktur war einer der Gründe für den Wohlstand an der Mosel.
 
Die Saône mit ihrem geringen Gefälle und der guten Treidelbarkeit möglichst weit hoch, und dann mit geringem Gefälle ein kurzes Stück über Land zur Mosel. Ob mit Ochsenkarren oder Esel.

Und diese notwendige Hilfe / Unterstützung / Dienstleistung oder Verkehrsinfrastruktur war einer der Gründe für den Wohlstand an der Mosel.
Da braucht man im Prinzip die Ware nur im Seehafen auf Binnenkähne umladen, die noch einmal an der Landstelle auf Karren und dann wieder Binnenkähne direkt bis zu den Bedarfszentren. Viel günstiger gings kaum. Dazu noch auf hierfür sehr gut geeigneten Flüssen!
 
Wenn ich den Reis nun in Ägypten einkaufe gehts schnell.

Viele mittelmeerische Produkte wurden bis weit in die nördlichen Provinzen gehandelt ohne sich hierbei "übermäßig" zu verteuern.
 
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Auf jeden Fall war die Fahrtstrecke moselaufwärts teurer.
Der Trick war, die Transportkosten über Land niedrig zu halten, also eine Route zu wählen, bei der keine oder möglichst wenige der teuren Vorspanndienste erforderlich sind.

Vielleicht ist Euch schon einmal aufgefallen, dass viele der damals prächtigen Gasthöfe des 18. und 19. Jahrhunderts an Steigungsstellen liegen.

Für das römische Gallien gilt, dass Logistik, Technik, Infrastruktur und Gandelsverbindungen von den Galliern bzw. Kelten übernommen wurden. Gallien lebte vom Handel, war exportorientiert.

Einige Anregungen fand ich hier:
 
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