Bei den Mätressen würde ich nicht mitgehen. Ich würde nicht sagen, dass dies ein originär absolutistischer Wesenszug ist.
Ich habe nicht behauptet, dass die "Unterhaltung" von Mätressen alleinig gegenwärtig im absolutistischen Zeitalter gewesen sei bzw. lag und liegt mir dies fern, falls dieser Verdacht aufkam.
Ich hatte in Bezug auf die Mätressen des Sachsen hinweisen wollen, dass es doch markant für einen absoluten Herrscher war, dass er neben seiner Gemahlin, welche ihm durch dynastische Verbindungen angetraut wurden war, Mätressen am Hofe und in seiner Nähe hatte.
In der Zeit des Absolutismus wird auch immer wieder von Mätressenwirtschaft gesprochen, was meiner Meinung gerecht wird und, in meinen Augen, beweist, dass die Mätresse ein wichtiges, populäres Amt begleitete.
Vielen sind Namen wie Madame de Pompadour oder Gräfin Cosel geläufiger als bspw. Diane de Poitiers, die Mätresse des frz. Königs Heinrich II. de Valois.
Dies veranlasst mich zu behaupten, dass die Mätressenwirtschaft am Ehesten mit dem 17./18. Jh. in Verbindung gesetzt wird, doch wie Brissotin sagte, ist Diese nicht einzig in genannter Zeit vorzufinden.
Was ich eigentlich schreiben wollte ist, dass die Mätressenwirtschaft wohl schon bei aufgeklärten absoluten Herrschern out war.
Mir ist nicht bekannt, dass Friedrich II. oder Kaiser Joseph II. eine Mätresse hatte.
Vor ein paar Wochen stand auch die Diskussion zur Debatte, ob Katharina II. eine aufgeklärte Herrscherin gewesen sei. Ich ereiferte mich dafür zu sprechen, doch wenn man bedenkt, dass Katharina II. mehrere Geliebte, wie Fürst Potjomkin, hatte, gleicht Sie doch dem "Ideal" eines Herrschers nach dem reinen Absolutismus, welchem auch August der Starke im gesellschaftlichen Bereich entspricht.