Das Thema hatten wir schon m,al so ähnlich:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=306
Mein Kommentar damals:
Napoleon hat die Revolution zum Teil beendet, quasi fortgeführt und vollendet,aber auch mit den Idealen der Revolution gebrochen und sie überwunden. Für beide Thesen lassen sich Argumente finden.
Napoleon hat die Revolution vollendet:
Er hat im Code Napoleon die Freiheit des Einzelnen garantiert. Ebenso wurden im Code Napoleon z.B. festgelegt, dass es keine Geburtsprivilegien mehr gibt, dass man durch Leistungen und Fähigkeiten aufsteigen kann und die Einführung des Eigentumsrechts. Er führte den Code auch in eroberten Ländern ein, ein Versuch den Revolutionären Grundgedanken bzw. die Ziele weiterzutragen.
Er entzog mit dem Konkordat mit der katholischen Kirche (Aussöhnung, Sicherung der Investitur der Bischöfe) der royalistischen Gegenrevolution die Stütze indem er sich die Loyalität des Klerus sicherte.
Die Statusbedürfnisse und der Ämtrehrgeiz wurde nun mehr als vor der Revolution befriedigt( auch durch den Code Napoleon).
Er setzte einen neuen Adel ein, der einen Eid auf die Verfassung schwören musste. Adel und Besitzbürgertum versöhnten sich unter ihm und es gab von nun an eine Verdienstadelordnung.
Napoleon hat die Revolution überwunden:
Er schaffte die Presse- und Meinungsfreiheit, sowie die Frauenrechte ab.
Der Traum von der Republik ist durch das Aufwachen Napoleons quasi verflogen (Gott, ich finde diese Formulierung, die ich letztes Jahr in gleicher Erörterung hatte ja so poetisch *bescheidensei* :rolleyes, denn Frankreich wurde ein Kaiserreich. Zudem wurde das Prinzip der Gewaltenteilung nur offiziell bewahrt, denn in Wirklichkeit gab es keinerlei politische Eigenbefugnisse, d.h. Napoleon herrschte im Grunde absolut. (Bsp.: Die Gesetzesinitiative hatte der Staatsrat dem Napoleon vorsaß; Napoleon ernannte Minister und Offiziere, Präfekten, Bürgermeister, Senats- und Staatsratmitglieder; auch in der Justiz wählte er die Richter auf Lebenszeit, sie waren unsetzbar).
Er betrieb Expansionspolitik, er verhielt sich dabei rücksichtslos gegenüber den eroberten Staaten, die sich wiederum unterdrückt fühlten, denn sie waren mit Napoleons Regime nicht einverstanden.
Im Gegensatz zu der Verdienstadelordnung stand eben, dass sich wenig bemittelte keine Ausbildung leiten konnten und somit von der Aufstiegschance ausgeschloßen waren. (Dies sieht man auch in Statistiken: Nur 0.5% des Verdienstadels kam aus Industrie und Handwerk)
Er setzte die Erbmonarchie durch und es gab polizeistattliche Methoden der Bespitzlung.
Fazit:
Verwaltungsreformen und Gesetzwerke entsprachen der Revolution, allerdings war das, waser für seine Macht tat eher revolutionsüberwindend. Er wählte einen Mittelweg: Revolutionäre Gesetze, aber ein nahezu absolutäres System der politischen Macht.
(Anmerkung: Eine vollkommene Vollendung der Revolution wäre nie möglich gewesen, da jede Schicht andere Interessen vertrat, die man nicht alle gleichberechtigt durchsetzen konnte)