Tannhaeuser
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Ich frage mich immer: will man als heutiger Zuschauer überhaupt so genau wissen, wie es historisch korrekt damals aussah oder (noch schlimmer) roch und schmeckte...
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Ich frage mich immer: will man als heutiger Zuschauer überhaupt so genau wissen, wie es historisch korrekt damals aussah oder (noch schlimmer) roch und schmeckte...
Es ist zwar nach Fernsehserien gefragt, Marcus Junkelmann beschäftigt sich in seinem Buch Hollywoods Traum von Rom eingehend mit filmischen Rekonstruktionsversuchen des antiken Roms und wie gut/schlecht das Filmen wie Gladiator gelungen ist. Ein sehr interessantes und lesenswertes Buch!
Ich frage mich immer: will man als heutiger Zuschauer überhaupt so genau wissen, wie es historisch korrekt damals aussah oder (noch schlimmer) roch und schmeckte...
Flop ist ein bisschen übertrieben. Er hat seine Kosten eingespielt und etwas Gewinn gemacht. Die Kosten lagen bei 150 Mio. Dollar und die Einnahmen bei 210 Millionen weltweit. Im 20.Jh. hätte man das wohl als einen Erfolg bezeichnet. Man kann hier natürlich auch fragen wiederum, warum der Film so teuer wurde. Im 20.Jh. wäre man sicher mit weitaus weniger Geld ausgekommen. Polanskis "Pirates" von 1986 hat "nur" 40 Millionen gekostet und war dann aber wirklich ein Flop an den Kinokassen.Master and Commander ist wirklich großartig. Der Streifen ist aber auch ein Beispiel dafür, dass ein Film, der Historikern gefällt, nicht unbedingt wirtschaftlich erfolgreich sein muss. Wenn man den Rezensionen trauen kann, war der Film an den Kinokassen eher ein Flop.
Hätten sich die Filmemacher an das Buch gehalten und statt der Acheron die USS Norfolk genommen, wäre aus der schönen Szene mit: "Wollt ihr, dass eure Kinder die Marseillaise singen?" nie etwas geworden.Ich habe bisher nicht verstanden, warum dieses Konstrukt mit dem für die Franzosen gebauten amerikanischen Schiff eingeschoben wurde.
Es ging mir eher darum, dass optisch das französische Schiff einfach aussieht wie ein französisches Schiff und dieses Motiv mit dem Bau in einem amerikanischen Hafen doch irgendwie sinnlos ist. Französische Schiffe galten ja auch persé schon als gut. Im historischen Kontext ergibt es einfach keinen Sinn. Wann soll das Schiff für die Franzosen gebaut worden sein? 1798 während dem Krieg zwischen den USA und Frankreich? Wurde es 1803 überstellt als Louisiana an die USA kam?Hätten sich die Filmemacher an das Buch gehalten und statt der Acheron die USS Norfolk genommen, wäre aus der schönen Szene mit: "Wollt ihr, dass eure Kinder die Marseillaise singen?" nie etwas geworden.
Die Frage ist ein bisschen, ob es um Historienfilme in dem Sinne oder auch um Literaturverfilmungen gehen soll.
Für die russische Revolution von 1905 wäre dann wahrscheinlich Sergei Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" von 1926 sehenswert - oder auch als Beispiel für einen frühen sowjetischen Propagandafilm.Also, ein plattes Beispiel zur Veranschaulichung: wenn ich etwas über das Leben im Jahr 1963 lernen möchte, schaue ich nicht Dirty Dancing, sondern Mad Men.
Für die russische Revolution von 1905 wäre dann wahrscheinlich Sergei Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" von 1926 sehenswert - oder auch als Beispiel für einen frühen sowjetischen Propagandafilm.
Die Vorlage ist unschuldig. Der Plot basiert großzügig auf "The Far Side of the World", dem zehnten Band von Patrick O' Brians Aubrey/ Maturin Serie. Dessen Plot wiederum basiert auf der Kaperfahrt der USN "Essex" im Stillen Ozean, der im Gefecht von Valparaiso durch HMS "Phoebe" ein Ende bereitet wurde. (Beide Plots übrigens exzellent.) Da man aber nun dem US Kinopublikum nicht zumuten zu können meinte, dass ihre boys im Film die Bösen wären, wurden sie schlicht zu Franzosen gemacht. Um dann noch was klassisch 1812erisches beizubehalten, musste es denn doch ein schwimmbarer Untersatz sein, der ähnliche Charakteristika wie die US-amerikanische Superfregatte "Constitution" aufwies, an deren Bordwand die Geschosse ihrer britisken Gegner wirkungslos abgeprallt sein sollen.Bei "Master and Commander" gibt es eher inhaltliche Mängel, die aber auch von der Vorlage herrühren könnten. Ich habe bisher nicht verstanden, warum dieses Konstrukt mit dem für die Franzosen gebauten amerikanischen Schiff eingeschoben wurde.
Den Medicus hatte ich völlig vergessen. Aber klar, ja, der ist da sehr zu empfehlen.Ich fand Gladiator ganz gut, noch besser aber den Medicus, weil in diesem Film das Alltagsleben im mittelalterlichen Europa des 11. Jahrhunderts als auch das im Orient gut dargestellt wurde
Am Ende wird bei Filmen immer ab einem gewissen Punkt die Historizität Handlung und Spannung geopfert. Du wirst nicht daran vorbeikommen, die eigentliche Recherche mit Büchern zu betreiben.Hintergrund der Frage ist, dass ich dabei bin, eine Jugendbuch-Reihe zu planen, die in verschiedenen Epochen spielt. Ich habe mich gefragt, welche Filme oder Serien ich zwecks Recherche gucken kann.
Die waren z.T. schon ziemlich krass. Das Buch Der Medicus ist im Übrigen eines der wenigen Bücher, dass ich schon nach wenigen Seiten zur Seite gelegt habe, weil es schon gleich zu Beginn erhebliche historische Mängel aufwies. Daher kann ich das Buch im weiteren Verlauf nicht beurteilen. Wenn sich aber der Film einigermaßen an die Buchvorlage hält, dann transportiert er Konflikte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (insbesondere der islamischen Revolution) ins 11. Jhdt. Noah Gordon hatte wohl beim Schreiben Reza Pahlavi und Ayatollah Khomenei vor Augen.Dass im Medicus auch einige historischen Ungenauigkeiten vorkamen – siehe wikipedia – fallen mMn nicht ins Gewicht.
Die waren z.T. schon ziemlich krass. Das Buch Der Medicus ist im Übrigen eines der wenigen Bücher, dass ich schon nach wenigen Seiten zur Seite gelegt habe, weil es schon gleich zu Beginn erhebliche historische Mängel aufwies. Daher kann ich das Buch im weiteren Verlauf nicht beurteilen. Wenn sich aber der Film einigermaßen an die Buchvorlage hält, dann transportiert er Konflikte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (insbesondere der islamischen Revolution) ins 11. Jhdt. Noah Gordon hatte wohl beim Schreiben Reza Pahlavi und Ayatollah Khomenei vor Augen.
Was das Mittelalter angeht, ist 'Outlaw King' ziemlich gut recherchiert, und vielleicht die bisher beste filmische Darstellung des frühen Spätmittelalters. Die Kostüme, das Setting, der Plot, die Charakterisierungen, alles sehr wirklichkeitsgetreu. Nur am Ende gibt es eine haarsträubend dumme Szene, der Hollywood-Dramaturgie geschuldet, die aufgrund der vorherigen Akkuratesse umso schärfer ins Auge sticht.Historisch korrekt dargestellte Spielfilme und Serien gesucht
Danke für die Vorwarnung.Die waren z.T. schon ziemlich krass. Das Buch Der Medicus ist im Übrigen eines der wenigen Bücher, dass ich schon nach wenigen Seiten zur Seite gelegt habe, weil es schon gleich zu Beginn erhebliche historische Mängel aufwies.
Man muss wohl zugeben, dass eine gute Illusion von Authenzität oft mehr Vergnügen bringt als tatsächliche Detailtreue. So hat die Fernsehserie 'Chernobyl' nur wenig mit den realen Ereignissen gemein; v.a. die Antagonisten sind völlig überzeichnet, und die angebliche Auslöschung ganz Europens stand nie zu befürchten; trotzdem ist sie großartig und absolut sehenswert, weil sie sich wahr "anfühlt".Ich frage mich immer: will man als heutiger Zuschauer überhaupt so genau wissen, wie es historisch korrekt damals aussah oder (noch schlimmer) roch und schmeckte...
Ich kenne mich mit dem 14. Jh. nicht so aus. Ich empfand aber einige der Zweikämpfe doch sehr unrealistisch und den Ausgang auch wie Du selber geschrieben hast etwas aaaargh. Um so verstörender scheint mir das, weil bei so einem Film, der im Streaming-Dienst erscheint ja scheinbar ein bisschen die Lasten weg sind, dass sie so arg publikumswirksam sein müssen. Es ist spannend wie gern Robert the Bruce thematisiert wird und das auch obwohl jeder Filmemacher damit klar kommen muss, dass sein Held alles andere als clean ist, was die moralische Facette anbelangt.Was das Mittelalter angeht, ist 'Outlaw King' ziemlich gut recherchiert, und vielleicht die bisher beste filmische Darstellung des frühen Spätmittelalters. Die Kostüme, das Setting, der Plot, die Charakterisierungen, alles sehr wirklichkeitsgetreu. Nur am Ende gibt es eine haarsträubend dumme Szene, der Hollywood-Dramaturgie geschuldet, die aufgrund der vorherigen Akkuratesse umso schärfer ins Auge sticht.
Ich nicht; immerhin hieben die Schauspieler nicht einfach nur auf einen gedachten Punkt in der Luft zwischen sich ein. Dieser Kritikpunkt gehört in meinen Augen zu den Ungenauigkeiten, die hinzunehmen man nicht umhinkommen wird. Nicht nur steht die Sicherheit der Schauspieler in Rede, es hat auch keiner von denen Zeit und Lust, die zwölf bis vierundzwanzig Monate zu trainieren, die es braucht, um im HEMA-fechten halbwegs firm zu werden.Ich empfand aber einige der Zweikämpfe doch sehr unrealistisch
Falls sich jemand, der den Film noch nicht gesehen hat, wundert, worum es geht:und den Ausgang auch wie Du selber geschrieben hast etwas aaaargh.
Stimmt, aber ich denke, als Kinofilm wäre 'Outlaw King' noch einmal ganz anders ausgefallen.Um so verstörender scheint mir das, weil bei so einem Film, der im Streaming-Dienst erscheint ja scheinbar ein bisschen die Lasten weg sind, dass sie so arg publikumswirksam sein müssen.
Dieser Eindruck mag daher kommen, dass der britische Film mehr Interesse an historischen Stoffen hat, wo solche Casting-Entscheidungen noch einmal ein anderes Gewicht entwickeln. Angefangen hat dieser Trend indes in den USA, wo man seit ungefähr fünf, sechs Jahren systematisch etablierte Figuren ethnisch und sozial divers besetzt.Was Du mit "Blackwashing" beschreibst, scheint mir vor allem in UK ein Thema zu sein.
Danke für die Empfehlung."Die Stunde des Schweins" (1993) mit Colin Firth wird gern als sehr guter Film bezeichnet, der im Mittelalter spielt. Müsste ich mir mal antun.
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