Hitlerputsch 1923

Dank an @mercy, der die zweifelhafte Publikation aus dem rechtsextremen Milieu angegeben hat. Wenn man sich die Seite auf amazon anschaut, kann man nur den Kopf schütteln: "Dem Autor ist es in mühsamer, jahrelanger Kleinarbeit gelungen, über 220 Gefallene der nationalsozialistischen Kampfzeit aufzulisten, eingehender zu beschreiben und deren Biogragraphien mit mannigfaltigen Bildquellen zu beleuchten. ...Es handelt sich um einen festen, A4-formatigen und abbildungsreichen Leinenband mit Schutzumschlag."

Die Terminologie "nationalsozialistische Kampfzeit" im Klappentext sagt alles. Der Autor wie auch in mehrfachen Fällen der Nordland-Verlag (Namenstradition: ein SS-Verlag in Berlin) ist übrigens ein Fall für den Verfassungsschutz verschiedener Bundesländer.


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Woher stammt eigentlich "Blutzeuge" ? Bei Wikipedia findet man:
"Eine seit dem 17. Jahrhundert eingebürgerte Eindeutschung von „Märtyrer“ ist „Blutzeuge“, die im christlichen Bereich den Unterschied gegenüber religiösen „Bekennern“ (lateinisch confessores: Personen, die für ihr christliches Bekenntnis unblutige Verfolgung wie zum Beispiel Haft und Verbannung erlitten) verdeutlichen soll."

Schaut man in die Antiquariate, findet sich zB:
Spillmann, Joseph: Die Blutzeugen aus den Tagen der Titus Oates-Verschwörung (1678-1681): ein Beitrag zur Kirchengeschichte Englands im 17. Jh., Freiburg 1901.

1933/1945 findet man die propagandistische, pseudo-religiöse Verwendung des Begriffs im Nationalsozialismus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blutzeuge_(Nationalsozialismus)

Nach 1945 finden sich Publikationen, die Blutzeuge im Titel tragen, auch in Bezug auf den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, zB:
Kloidt, Franz: Verräter oder Märtyrer? Dokumente katholischer Blutzeugen der nationalsozialistischen Kirchenverfolgung geben Antwort. Düsseldorf 1962.
Kirchhoff/Markötter/Rosenbaum/Mund: Blumen auf den Trümmern - Blutzeugen der NS Zeit - Eine Bildbiographie Paderborn 1989.
 
Wieso denn nicht? Was glaubst du denn wie viele Emil Kleins es so gibt in München? Zudem war der "gute Herr" 1923 alt genug, um zu wissen was er tut, also soll er ruhig auch dazu stehen und mit seiner Schuld und dem Echo leben. Zudem zwingt ihn ja auch keiner seine Adressdaten veröffentlichen zu lassen. Als nach wie vor Altnazi tut ja auch nicht so geheimnisvoll, wenn es um Zulauf und Besuch von Nachwuchsnazis geht, also was soll diese vorgeschobene Rücksicht?

Ich weiß nicht, aber (1905 auf 1923) mit 18 läst man sich bald auf was hinreißen. Klar gibt’s sicher ne Menge E.K in München, aber ich mach aus Respekt gegenüber aller ältern Menschen, nie deren Namen im Internet zu nennen, es sein den diese Person ist der breiten Masse bekannt. Er präsentiert sich ja nicht der Öffentlichkeit, daher nehme ich an, er will in Ruhe leben.

Wer ist man? Die Putschisten? Nein, bestimmt nicht, das schreibt ja schon Mercy. Und von welcher Hungersnot in Deutschland sprichst du bitte?


Und wie meinst du dich in "diese Zeit" hineinversetzen zu können? Und welche Umstände kannst du dadurch besser verstehen?

Wer ist man? - Mit man meine ich die Putschisten aber auch die allgemeine Bevölkerung

Glaube nicht, dass viele Menschen in Deutschland nach dem 1.Weltkrieg ein gutes Leben hatten, zumal da erst 5 Jahre vergangen waren.

E.K hatte wahrscheinlich Glück gute Lebensbedingungen zu haben , aber nur weil er ein besseres Leben hatte müssen es nicht alle so gehabt haben. Wahrscheinlich wird sicher noch jemand diese Personen (Alfred Rossenberg, Streicher, Göring, Ludendorff…….) nennen, daher nenne ich sie jetzt gleich, weil sie zu den glücklicheren Personen gehörten die ein besseres Leben haben führen können.

Und wie meinst du dich in "diese Zeit" hineinversetzen zu können? Und welche Umstände kannst du dadurch besser verstehen?

Zudem frage ich mich schön langsam, ob deine Fragemotivation, denn nun wirklich in einem Schulprojekt begründet liegt. Du sprichst von "Blutzeugen" ohne "", du sprichst von Gefallenen während des Hitlerputsches und meinst damit offensichtlich nicht die vier Polizisten die von den Hochverrätern ermordet wurden und du beziehst dich auf rechte Propaganda und Literatur.

Naja wenn man mit ältere Personen spricht, die zur dieser Zeit gelebt haben, dann kann man sich doch ein Stück weit in gewissen Situationen hinein versetzten. Aber auch wenn man bestimmte Biographien und so liest.

Naja diese Personen wurden damals in dieser Zeit als “Blutzeugen“ glorifiziert, deshalb waren sie Teil eines Geschichtsabschnitts und dieses Wort sollte man daher nicht unbenannt lassen in einen Referat, Schulprojekt oder sonst was.
 
Ich weiß nicht, aber (1905 auf 1923) mit 18 läst man sich bald auf was hinreißen. Klar gibt’s sicher ne Menge E.K in München, aber ich mach aus Respekt gegenüber aller ältern Menschen, nie deren Namen im Internet zu nennen, es sein den diese Person ist der breiten Masse bekannt. Er präsentiert sich ja nicht der Öffentlichkeit, daher nehme ich an, er will in Ruhe leben.

Ja wenn man an der Reichsprogromnach aktiv beteiligt war würde ich auch meine Ruhe haben wollen. Klein ist nicht einfach ein Mitläufer sondern war eben ein aktiver Nazi. Er hat aktiv Mitgemacht. Übrigens gibt es ein Personenlexikon, da sind Personen mit Namen aufgeführt.




E.K hatte wahrscheinlich Glück gute Lebensbedingungen zu haben , aber nur weil er ein besseres Leben hatte müssen es nicht alle so gehabt haben. Wahrscheinlich wird sicher noch jemand diese Personen (Alfred Rossenberg, Streicher, Göring, Ludendorff…….) nennen, daher nenne ich sie jetzt gleich, weil sie zu den glücklicheren Personen gehörten die ein besseres Leben haben führen können.

Eine glücklichere Person war er sicher, er war kein Jude.

Du hast es hier im Forum unterandern mit Historikern zu tun. Also kannst du die Namen schon nennen, denn in jeder Veröffentlichung über die Nazis werden diese mit Namen genannt.

Naja wenn man mit ältere Personen spricht, die zur dieser Zeit gelebt haben, dann kann man sich doch ein Stück weit in gewissen Situationen hinein versetzten. Aber auch wenn man bestimmte Biographien und so liest.

Das kann man nicht. Du glaubst es das du es kannst. Ist etwa das gleiche wie wenn du sagst ich hätte damals so oder so gehandelt. Das geht nicht. Weil du heute mehr weisst als die Menschen damals. Also kannst du dich nicht diese Zeit zurückversetzten. Auch die Zeitzeugen sind durch die heutige Zeit beeinflusst und geben nicht immer die realität wieder.



Naja diese Personen wurden damals in dieser Zeit als “Blutzeugen“ glorifiziert, deshalb waren sie Teil eines Geschichtsabschnitts und dieses Wort sollte man daher nicht unbenannt lassen in einen Referat, Schulprojekt oder sonst was.

Ja und weiterhin die Nazi-Propaganda pflegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, aber (1905 auf 1923) mit 18 läst man sich bald auf was hinreißen.
Zur Zeit des Putschversuchs war er noch 17, zur Progromnacht 15 Jahre später in der er in München eine herausragende Rolle spielte, war er 32. Immer noch zu unreif?

Klar gibt’s sicher ne Menge E.K in München, aber ich mach aus Respekt gegenüber aller ältern Menschen, nie deren Namen im Internet zu nennen, es sein den diese Person ist der breiten Masse bekannt. Er präsentiert sich ja nicht der Öffentlichkeit, daher nehme ich an, er will in Ruhe leben.
Diese Person steht durchaus in der "Öffentlichkeit", zumindest gibt er sich nach wie vor für Dokumentationen, Interviews und Vorträge im rechten Lager hier, und schart nach wie vor Nachwuchsnazis um sich. Er will vielleicht in Ruhe vor kritischen Stimmen leben, aber wer Wind sät...

Wer ist man? - Mit man meine ich die Putschisten aber auch die allgemeine Bevölkerung
Klick dich mal durch die Biografien in Mercys Link, ein schlechtes Leben führten die nicht.

Glaube nicht, dass viele Menschen in Deutschland nach dem 1.Weltkrieg ein gutes Leben hatten, zumal da erst 5 Jahre vergangen waren.
Vorhin hast du es noch gewusst, weil du dich so gut in die Zeit hineinversetzen kannst ;) Lies zu dem Thema nochmal genauer nach, in neutralen Büchern... (Stichworte: Weimarer Republik, Hyperinflation, Goldene Zwanziger)

Naja wenn man mit ältere Personen spricht, die zur dieser Zeit gelebt haben, dann kann man sich doch ein Stück weit in gewissen Situationen hinein versetzten. Aber auch wenn man bestimmte Biographien und so liest.
Und welche Umstände verstehst du dadurch besser?
 
Glaube nicht, dass viele Menschen in Deutschland nach dem 1.Weltkrieg ein gutes Leben hatten, zumal da erst 5 Jahre vergangen waren.
E.K hatte wahrscheinlich Glück gute Lebensbedingungen zu haben ...

Bekannterweise sind nun gerade nicht diejenigen, denen es - richtig benannt für die Nachkriegszeit und große Teile der Bevölkerung bis zum Krisenjahr 1923 - sehr schlecht ging, als Teilnehmer des Putschversuches aufgefallen.

Die NSDAP rekrutierte ihre "tätigen" Anhänger zu der Zeit - und speziell München - aus dem extremen rechten Spektrum, weniger aus den breiten notleidenden Schichten der Bevölkerung. Die Basis der Partei in dieser Zeit war quasi eine bayerische Veranstaltung.

Vielleicht solltest Du Dir einmal Literatur zur "Frühzeit" des Nationalsozialismus beschaffen.

Hitlerputsch – Wikipedia
 
Aber Fakt ist, National- Verbundene werden von der BRD nicht akzeptiert und dadurch verfolgt, beobachtet oder sonst was, eben wie damals auch!

Allerdings mit dem kleinen aber unfeinen Unterschied,daß das braune Gesindel ,was Du vornehm National- Verbundene nennst,Andersdenkende damals totgeschlagen oder sonstwie umgebracht hat(und es teilweise heute noch tut).
Aber den Unterschied willst Du offenbar nicht kapieren.
Und seit wann muß ich eine Meinung ,die ich für falsch halte, akzeptieren ???
 
Die Bezeichnung "Hitler-Putsch" ist falsch.
Korrekter wäre Kahr-Lossow-Putsch.

Erst im Prozess wurde er zum Hitler-Putsch. Die Reichswehr sollte aus Außenpolitischen Gründen außen vor bleiben, und Luddendorf war ja sowieso sakrosant
 
Die Bezeichnung "Hitler-Putsch" ist falsch.
Korrekter wäre Kahr-Lossow-Putsch.

Erst im Prozess wurde er zum Hitler-Putsch. Die Reichswehr sollte aus Außenpolitischen Gründen außen vor bleiben, und Luddendorf war ja sowieso sakrosant

So kenne ich das nicht. Richtig ist, dass Kahr/Lossow durchaus auch Putsch-Pläne hatten und sich auch am 8. November 1923 im Bürgerbräukeller trafen, um genau über dieses Thema zu reden.
Hitler kam später und riss dann - je nachdem, ob man Zeugenaussagen glauben darf auch mit Androhung von Gewalt - das Ruder an sich. Das, was am 9.11. statt fand, war meiner Meinung nach ein "Hitler"-Putsch. Sehen kann man das auch daran, dass Kahr noch in der Nacht seine Zusage, mitzumachen, widerrief und sogar die NSDAP für aufgelöst erklärte.

Ich sehe im Moment nicht, dass Kahr/Lossow hinter DIESEM Putsch gestanden hätten und Hitler erst im Prozess nach vorn "geschoben" worden wäre.
 
Wobei die These, dass Kahr und Lossow Hitler nach dem Fehlschlagen einfach als "Sündenbock" brauchten schon interessant klingt.
Historisch aber meiner Meinung nach nicht haltbar, da schließe ich mich ganz Papa Leo an.
 
Aus der Hand:
Kahr/Lossow-Putsch steht schon für die Zeit vor dem 8. November.
War ja ganz happig, was sich die beiden Herren geleistet haben, nur möglich da es an vielen Stellen gleichzeitig krachte.

Über die grundsätzlichen Absichten war man sich wohl auch einig.
Von Lossow gibt es wohl den Spruch: "Ich will ja marschieren, ich will ja marschieren, wenn ich wenigstens 51% Wahrscheinlichkeit habe".

Als sich die Lage stabilisierte, die Rentenmark eingeführt wurde, wollte Adolf die letzte Chance nutzen, die anderen nicht. Die sich aber dann im Bürgerbräukeller "überzeugen" ließen.
In der Nacht kristallisierte sich heraus, dass Kahr/Lossow nicht mitmachen würden. Auch Hitler sah wohl am anderen Vormittag die Aussichtslosigkeit ein. Was Luddendorf anders sah, und sich dann durchsetzte.

Hitler war wohl mit eingebunden, und wollte die Initiative ergreifen, als die anderen keine Chance mehr sahen. Das war es aber schon. Außerhalb Münchens kannte zu dem Zeitpunkt Hitler "keine Sau".

Zum "nationalen Putschist" wurde Hitler im Prozess, als die "Zeugen" Kahr und Lossow "von nix, nix wussten". Und Hitler mit seinen Statements weiten Kreisen zu imponieren verstand.
 
Aus der Hand:
Kahr/Lossow-Putsch steht schon für die Zeit vor dem 8. November.
War ja ganz happig, was sich die beiden Herren geleistet haben, nur möglich da es an vielen Stellen gleichzeitig krachte.

Hast du Quellen zu der These Kahr/Lossow-Putsch?

Über die grundsätzlichen Absichten war man sich wohl auch einig.
Von Lossow gibt es wohl den Spruch: "Ich will ja marschieren, ich will ja marschieren, wenn ich wenigstens 51% Wahrscheinlichkeit habe".

Hat er das wirklich gesagt? Wenn ja - Quelle.
 
Einige der Zitate hier erschließen sich mir auch nicht (tschuldigung).
Woher kommt der zitierte Beitrag Lillis oben? Ist das ein PM?
 
Ich weiß nicht, aber (1905 auf 1923) mit 18 läst man sich bald auf was hinreißen. Klar gibt’s sicher ne Menge E.K in München, aber ich mach aus Respekt gegenüber aller ältern Menschen, nie deren Namen im Internet zu nennen, es sein den diese Person ist der breiten Masse bekannt. Er präsentiert sich ja nicht der Öffentlichkeit, daher nehme ich an, er will in Ruhe leben.



Wer ist man? - Mit man meine ich die Putschisten aber auch die allgemeine Bevölkerung

Glaube nicht, dass viele Menschen in Deutschland nach dem 1.Weltkrieg ein gutes Leben hatten, zumal da erst 5 Jahre vergangen waren.

E.K hatte wahrscheinlich Glück gute Lebensbedingungen zu haben , aber nur weil er ein besseres Leben hatte müssen es nicht alle so gehabt haben. Wahrscheinlich wird sicher noch jemand diese Personen (Alfred Rossenberg, Streicher, Göring, Ludendorff…….) nennen, daher nenne ich sie jetzt gleich, weil sie zu den glücklicheren Personen gehörten die ein besseres Leben haben führen können.



Naja wenn man mit ältere Personen spricht, die zur dieser Zeit gelebt haben, dann kann man sich doch ein Stück weit in gewissen Situationen hinein versetzten. Aber auch wenn man bestimmte Biographien und so liest.

Naja diese Personen wurden damals in dieser Zeit als “Blutzeugen“ glorifiziert, deshalb waren sie Teil eines Geschichtsabschnitts und dieses Wort sollte man daher nicht unbenannt lassen in einen Referat, Schulprojekt oder sonst was.

Diesen hier meine ich.
 
Diesen hier meine ich.
Das bezieht sich in der Tat auf einen Betrag von mir der gelöscht wurde. Allerdings zitiert Violaboy den gesamten Beitrag von mir. Der Ausgangsbeitrag von Violaboy, auf den ich mich wiederum bezogen habe, ist ebenfalls im Nirvana verschwunden, daher eine kurze inhaltliche Zusammenfassung meinerseits:

Zu Abschnitt 1: siehe auch Beitrag 7 und 15

Zu Abschnitt 2: Violaboy sprach von einer Hungersnot 1923 in Deutschland und dass es bei diesen harten Bedingungen quasi auf der Hand liegt dass es zu Aufruhr kommt (also mehr oder weniger der Hitler-Putsch als Folge der Umweltbedingungen)

Zu Abschnitt 3: Hier hat er behauptet, dass er sich gut in die damalige Situation und die Menschen hineinversetzen könne und die Hintergründe daher besser verstünde.

So klarer?
 
Ein Versucherle vorab:

Der Weg zum Putsch

Ende September 1923 sah sich schließlich die bayrische Staatsregierung genötigt, den Ausnahmezustand auszurufen, um mögliche Putschabsichten Hitlers zu verhindern. Es folgte die Ernennung des ehemaligen Ministerpräsidenten und Kopf des bayrischen Rechtskonservatismus, Gustav Ritter v. Kahr, zum mit außerordentlichen Exekutivvollmachten ausgestatteten Generalstaatskommissar. Ein großer Teil der bayrischen Rechten sah sich nun am Ziel. Auf das völkisch-nationalrevolutionäre Lager wirkte die Position Kahrs als quasi-Diktator jedoch verwirrend und lähmend; nicht wenige Aktivisten schwenkten auf die gemäßigte weiß-blaue Linie um. Dazu trug nicht zuletzt der „Fall Lossow“ bei, ein Verfassungskonflikt zwischen Bayern und Reich um die Führung bayrischer Reichswehrtruppen. Die gesamte bayrische Rechte stand hinter Lossow, dem Landeskommandanten, und Kahr. Man war sich einig, dass es diesmal kein Nachgeben gegenüber Berlin geben dürfte. Kahr schmiedete unterdessen Pläne für den Sturz Stresemanns und ein nationales Direktorium, in das auch General v. Seeckt, der Chef der Heeresleitung, einbezogen werden sollte. Die Aktivisten sollten dabei durch ihren Einsatz gegen die Linken den „kalten“ Staatsstreich unterstützen; darüber hinaus war für sie jedoch keine einflussreiche politische Position vorgesehen. Während Kahr also in seinen Plänen durch Lossow und die bayrische Reichswehr sowie durch die Landespolizei unter Seißer unterstützt wurde, sah sich Hitler in den letzten Oktobertagen zunehmend isoliert. Angesichts ungünstiger Verhältnisse in Berlin und der Zurückhaltung v. Seeckts warteten die Rechtskonservativen ab. Das Triumvirat Kahr-Lossow-Seißer beanspruchte jedoch weiterhin die alleinige Führung für die bayrische Aktion und erklärte, gegen jede Eigenmächtigkeit vorgehen zu wollen. Eine spontane völkisch-nationale Revolution sei mit ihnen nicht zu machen, vielmehr müsse alles genau durchorganisiert und die Mitwirkung der norddeutschen Reichswehr gesichert sein.

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