By the way:
Die vom guten Tony Clunn erwähnte Kettenpanzerschließe erwähnt zwar nicht die 17. Legion (des Varus), dagegen aber die 1. Legion (des Caecina).
Bisher wurde aus Kalkriese behauptet, die "I" nach "M.Aius" würde sich auf eine 1.Kohorte beziehen. Es ist aber unverständlich, warum der Legionär seine Kohorte genannt haben soll und nicht sein Legion.
Immerhin hat dieser Kollege aus Trier es für nötig gehalten, seine Legion zu nennen:
Teile eines römischen Kettenpanzers aus Trier ? Wikipedia
Was die angebliche Inschrift der 17. Legion angeht, gehe ich mit Dir accord. Die wäre prominenter publiziert, wenn es sie gäbe.
Beim Rest scheiden sich unsere Geister. Zunächst einmal ist eine private Benutzerinschrift nicht denselben Regeln unterworfen, wie eine staatsoffizielle Großinschrift. Was wer wie in sein Eigentum punzt oder ritzt, ist jedem selbst überlassen, es lässt sich hier keine Systematik erkennen, wie du mit der Trierer Panzerschließe suggerierst.
Was also steht auf der Kettenschließe:
M. AIVS I FABRICI (gepunzt)
M. AII I > FAB (geritzt)
Wiegels liest das ganze so:
M. Aius (cohorte) I (prima) (centuria) Fabrici(i)
M. Aii (cohorte) I (prima) > (centuria) Fab(ricii)
Über die Einheit lässt sich sicher spekulieren, aber sicher nachgewiesen sind in direkter Nähe Funde einer C(o)H(ors) I bzw. CO(hortis) P(rima). Insofern liegt auch hier die Interpretation einer Kohorte nahe.
Nehmen wir mal an, Wiegels irre sich, dann wäre nicht zu verstehen, wieso als "Besitzer" der Einheit (also der Legion!) ein Fabricius genannt wird. Insofern ist die Lesart des I in den Inschriften als Legio Prima abzulehnen.