Wulfnoth schrieb:
Moin,
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Es wird darin geschrieben, dass die Kampfgefährten zu Fuß nur dann in der Phalanxformation erfolgreich kämpften wenn zuvor ein Angriff der Kavallerie geritten worden war. Ansonsten waren die Gefahren ihres Einsatztes zu groß und bei Alexanders Einmarsch in Indien wurde generell auf die Phalanxformation verzichtet.
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hallo, und da es mein erster post ist,....grüßt euch
da die makedonier über eine recht starke kavallerie (delbrück meint ja sogar das die makedonier die erste kavallerie [nicht zu verwechseln mit reiterei]überhaupt gebildet haben) verfügten,werden sie sie natürlich auch entsprechend eingesetzt haben. in der natur der sache liegt es,daß man die kavallerie auf beiden flügeln b.z.w. auf einem,nämlich den offensiven flügel,aufstellt. die phalanx wiederum,besonders die makedonische,die ja mit den sarissen über einen erheblich längeren spieß als der übliche griechische ausgerüstet und in welcher die phalangiten auch enger als in der griechischen aufgestellt waren, war gerade auf den flügeln und im rücken sehr empfindlich. erst recht die makedonische,in der ja alles noch viel mehr darauf ausgelegt war einen kampf mann gegen mann zu vermeiden und rein durch ihre nach vorn gerichtete stachelige masse zu wirken. eine phalanx alleine kann also nur dann eingesetzt werden, wenn entweder die überlegenheit an mannstärke besteht,so das der gegner seine linie zu sehr ausdünnen müsste um die phalanx zu überflügeln oder,besser, das gelände entsprechende anlehnung gibt,so das die phalanx gar nicht erst umgangen werden kann.
ich nehme an das das,daß risiko sein wird, von dem dieser autor da sprach und alexander´s schlachten waren meines wissens nach flügelschlachten,in welchen die kavallerie durchaus ein tragendes element inne hat. denn ist sie siegreich,kann sie den feind umgehen, würde sie geschlagen,bestände für die mak. phalanx ja das risiko selbst umgangen zu werden. erst recht wenn man an persische massenheere glaubt (ich tue es nicht).
es kann vielleicht auch hier und da so gewesen sein,das die kavallerie die schlacht einleitete und durch ihren sieg,die gegnerische phalanx schon von vornherein zur aufgabe veranlasste, aber das die mak. kavallerie die hauptwaffe und hauptstütze gewesen sein soll,glaube ich nun nicht. vielmehr wurde doch alexander dadurch bekannt,daß er es - vielleicht als erster(?)- verstand,die ihm zur verfügung stehenden truppenteile,effektiv im verbund miteinander einzusetzen.
noch was zur kampfweise einer hoplitenphalanx an sich ,da hier jemand davon sprach das er ihre größte wirksamkeit in der defensive sähe.
dem kann ich nämlich überhaupt nicht zustimmen. schon das wort "phalanx" soll "walze" bedeuten. eine walze ist nur dann gefährlich,wenn sie sich bewegt. und zwar auf den gegner zu! niederwalzen,setzt die bewegung vorraus! letzdlich kann es anders fast nicht sein. man stelle sich nur einmal eine weite ebene und eine stehende phalanx vor. bei aller todesverachtung,übermut und segen der götter,kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen,das ein gegner ,sei es soldat oder der heerführer selbst, dem offensichtlichen tod in die arme b.z.w. spieße rennt, wenn er doch eine ruhende phalanx mit leichtigkeit -und vor allem mit aller zeit der welt- umlaufen könnte. die "leichten" auf den flügeln dürften wohl schnell überwältigt werden,erst recht wenn der gegner der phalanx über kavallerie verfügt. niemand braucht sich wirklich der stacheligen masse vorn zu stellen,da die defensive phalanx ja in ihrer position,als gute "übungsziele" für gegnerische plänkler, verharren würde. nein! NUR eine phalanx in bewegung übt den nötigen druck aus, sich frontal dieser stellen zu müssen,da eben nicht mehr die zeit bleibt,ein heer von 15-,20,-oder mehr tausenden auf die flügel zu bewegen. einzige ausnahme würde die anlehnung an gelände sein, aber selbst da bestände das problem gegnerischer schützen. eigene plänkler oder kavallerie hätten sicher allergrößte probleme,sich durch den speerwall hindurch zu bewegen und erst recht,sich hinter diesen wieder zurück zu ziehen,wenn es denn nicht ganz und gar unmöglich ist,vor allem bei einer engeren wie der mak..
desweiteren ist der ansturm der phalanx im laufschritt ausdrücklich erwähnt! allerdings weis ich jetzt nicht mehr von wem,da müsste ich mich erst wieder einlesen. das dies tatsächlich geht, erwies -ganz richtig erwähnt von glaube tib. fabius - delbrück mittels versuch mit einem turnverband und entsprechenden holzstangen. es ergab sich sogar, das der marsch mit nach oben gehaltenen stangen (wenn ich mich recht entsinne 5 meter lang),weitaus unbequemer und schwieriger ist, als in der nach unten gerichteten position für den kampf! desweiteren werden flötenspieler als taktgeber für die schritte erwähnt. selbiges gab es als trommler in der neuzeit. man könnte auch noch den stechschritt anführen , welcher ja auch bestens funktioniert,obwohl der abstand zum vordermann so klein ist,daß man den vordermann ja eigentlich "ständig arschtritte verpassen müsste".
eine effektive phalanx operiert also meiner meinung nach klar offensiv,und NICHT defensiv.