@Divico
Dass die Römer innerhalb ihrer Siedlungen und Kastelle parallele und rechtwinklig zueinander verlaufende Straßen und Strukturen bevorzugten, ist allgemeiner Konsens, da es sicher überall archäologisch und stellenweise sogar noch im heutigen Siedlungsbild nachweisen lässt. Dass sie die Ländereien ringsum für ihre Latifundien limitierten und auch da, wo immer es möglich und sinnvoll war, rechte Winkel und Parallelen nutzten, ist auch nachvollziehbar (immerhin wollte jeder Landbesitzer wissen, wo sein Latifundium begann und wo es aufhörte).
Aber welchen Zweck sollte es gehabt haben, über Dutzende (und hunderte?) Kilometer hinweg Städte, Siedlungen, Kastelle, Villae Rusticae und wer weiß was sonst noch alles entlang rein imaginärer Linien auszurichten, die weder landschaftlich noch baulich in irgendeiner Form sichtbar waren oder sind, sondern die nur als Striche auf modernen Landkarten existieren? Der Aufwand für eine derartige Vermessung dürfte gigantisch, langwierig und fehleranfällig gewesen sein. Sowas würde kein Volk aus Jux und Dallerei machen, wenn es sich nicht irgendeinen Nutzen davon verspricht. Worin also liegt dieser begründet, wenn wir mal annehmen Deine Theorie würde stimmen? ABM-Maßnahmen für gelangweilte Sklaven können wir, denke ich, ausschließen. Religiöse Gründe ebenso, denn die römische Religion war dann doch eher pragmatisch.
Also, was könnte es gewesen sein? Hast Du denn dazu eine Idee im Hinterkopf?