Vielleicht passt meine Frage hier ganz gut: Die Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte Karronade hat sich während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zunächst als britische Superwaffe dargestellt und sich in Folge auf See relativ schnell durchgesetzt: Kurzes Rohr, großes Kaliber, geringe Mündungsgeschwindigkeit, geringes Gewicht, geringe erforderliche Bedienung, hohe Feuergeschwindigkeit, geringer Rückstoß. Im Nahkampf toll, um große, zackige Löcher in Bordwände zu reißen, oder aber, mit Kartätschen und/oder Schrappnell vollgepackt, die gegnerische Besatzung zu dezimieren (insbesondere, wenn diese sich gerade irgendwo zum Entern oder zur Entererabwehr bereitmachte und sich auf engem Raum ballte).
Karronade ? Wikipedia
Ich könnte mir nun vorstellen, dass ein solches Rohr auf einer Feldlafette ganz gut geeignet wäre, um als Bataillons- oder Regimentsgeschütz eingesetzt eine Einheit ganz gut gegen eine Kavallerieattacke oder die Attacke einer Infanteriekolonne zu unterstützen. Gerade Kavallerie wurde auf kurze Entfernung mit Salvenfeuer bekämpft. Zwei oder drei Zwölf- oder Achtzehnpfünderkarronaden hätten hier m. E. noch realistisch eingesetzt werden können und hätten auf einem Schlachtfeld doch ein gigantisches Kaliber dargestellt. Dabei müsste eine Karronade - verglichen mit den üblichen leichten Feldgeschützen - Drei-, Vier- oder Sechspfündern - mindestens ebenso leicht zu handhaben gewesen sein, wenn nicht gar leichter und zumindest auf kürzere Entfernung gegen Infanterie und Kavallerie eine erheblich höhere Wirkung gehabt haben als die Langrohrgeschütze.
Scheinbar hat während der Revolutions- bzw. der Napoleonischen Kriege niemand diesen meinen genialen Gedankengang geteilt. Zumindest habe ich bei einer hastigen Googel-Suche lediglich in der englischen Wiki einen Verweis gefunden, dass die Buren mal eine Karronade auf einen alten Planwagen lafettiert hätten...
Ist jemandem von Euch eine Anwendung der Karronade im Landkrieg bekannt oder leiste ich mir gerade irgendwo einen peinlichen Denkfehler?