Gehört zwar nicht zu Thema, aber die Gedanken kamen an früher hoch:
Als ich noch klein war, oh ist das lange her, hatten wir einen Traktor mit sage und schreibe 16 PS, Marke IHC. 6 bis 7 Kühe im Stall, Kälber wurden bis auf 2 weibliche (zur Nachzucht) verkauft und meist 2 einjährige Rinder. Die 16 Schweine und die Hühner nicht zu vergessen, dies alles im Nebenerwerb.
Da das eigene Land nicht ausreichte wurde noch hinzu gepachtet, zu der Zeit wurden auch noch die Wegeränder der Feldwege von der Gemeinde verpachte, prima war das, Vater mähte und ich dürfte rechen und dann zusammen das Gras auf den Wagen.
Rechen war so zu sagen mein Spezialgebiet, im Sommer zog ich dann mit meinem Opa los, Rechen auf der Schulter, und ab zum wenden oder das Heu auf zusammen zurechen. Konnte ja keiner von uns Traktor fahren (lach). Wenn Vater von der Arbeit kam ging es mit dem Gummiwagen mit Aufsätzen auf die Wiese und es wurde das Heu verladen. Als technisch Fortschritt hatten wir schon einen Greifer, prima das Heu auf die Straße, kam ja nur selten eine Auto und mit Greifer ab in die Scheune. Das Stroh wurde schon vom Mähdrescher gebunden, da ging es schon etwas einfacher. Danach die der nächste technische Fortschritt, ein Ladewagen wurde mit dem Nachbar zusammen angeschafft. Dasselbe Spiel nur schneller. Nachher im Verbund auch noch eine Presse. Ich dürfte dann schon Traktor fahren, nur auf der Wiese oder Acker, hier jetzt schon ein 43er Ford, Vater gabelte und Opa stapelte. Seufz, nachher fuhr meine Schwester ich gabelte und Vater stapelte und danach zum Nachbar und dasselbe Spiel.
Die Kartoffeldämpfmaschine war am Anfang auch noch bei uns auf dem Hof, Kartoffel und Rüben, der Schrecken meiner Kindheit, tagelang Kartoffel ausgemacht, mit dem Roder drei Reihen ausgemacht, abrechen und lesen. Das Ganze mit 6 bis 8 Personen, essen auf dem Acker, was für ein Spaß. Gegen Abend die Säcke auflanden und ab nach Hause zum abladen. Rüben nein danke, hacken, vereinzeln, wieder hacken, ausreißen in Reihe legen, mit dem Fichtenschäler die das Kraut von den Rüben trennen, Kraut für die Kühe und die Rüben ab in den Keller und das auch tagelang.
Ab Mai kamen die Rinder auf die Weide, auch ein Spaß ohne Ende, die Weide war ca. 1,5 km entfernt aber mit fliesend Wasser. Hier hatte ich meine erste Erfahrung mit einem „sturen Rind“, laut Meinung meines Vaters war ich alt genug ein Rind zuführen. Ich bekam das Kleinste, Strick als Halfter, das Ende in meiner Hand und los ging es. Ich lag mehr auf dem Boden und wurde gezogen wohin das Rind wollte, nach einem halben km wurde mir dann diese Aufgabe entzogen. Ein Jahr später hatte ich dann den Dreh raus und das Rind folgte mir.
Heute, lach, mit meinem Sohn bewirtschafte ich den Nebenbetrieb, die Heu- und Getreideernte ein Spaß zu früher und dreimal soviel Fläche und hier liegen mal 40 Jahre dazwischen. Kartoffelfelder, Rübenfelder alles Vergangenheit. Hier im Dorf keine einzige Milchkuh oder Schwein mehr, dafür stehen dann bei meinem Kumpel 200 Kühe.
en hesse in seiner Vergangenheit