Trajan
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Ave zusammen,
Meines Erachtens sollte man erstmal die Threads hier zu diesem Thema lesen und abackern, bevor man wieder anfängt alles von vorne aufzudröseln. Zu dem Thema liegen hier bestimmt über 1000 Einlassungen in unterschiedlichen Strängen vor und da haben wir eigentlich schon alles durch.
Kann es nicht, da die Edda parallel und etwas früher entstand. Hatten wir auch schon mal. Die Querverbindungen Edda/NL/Beowulf sind zu beachten, dass hat nichts mit Mönchen aus Lorsch zu tun, aber z.B. etwas mit den Langobarden.
Auch dass hatten wir mehr als reichlich, von Bronzezeit bis Richard Löwenherz. Such Dir was aus.
In der Tat, wie weit ist denn heute eine Tagesreise ? 5000, 6000,10000km ? Die Sache ist wohl ziemlich simpel, es kommt auf das Reisemittel an. Der gute Mann aus Island ging wohl von einem Reittier aus. Der weniger begüterte Pilger als der Abt durfte die jeweilige Tageszahl dann getrost verdoppeln.
An der Stelle vielleicht mal kurz eingeworfen: Die Suche nach dem Originaltext des Nikulas gestaltet sich schwierig. Ursprünglich wurde der Text in Isländischer Sprache verfasst, erschien dann erst 200 Jahre nach Nikulas Tod in einer Textsammlung. Er wurde dann ins lateinische übersetzt und irgendwann ins Deutsche. Nikulas übertrug alle Ortsnamen ins Isländische, wobei er oft die Orte aufgrund von heiligen Stätten umtaufte. Für die Lokalisierung der Gnitaheide ist also die Schlussfolgerung aus dem bereits rückübersetzten lateinischen "horus" auf z.B. Horhausen nicht einfach möglich. Oder anders gefragt: Wer beherrscht hier mittelalterliches isländisch ? Da könnte ich zu gegebener Zeit Hilfe gebrauchen.
Ganz richtig, dass kann man in der einschlägigen Literatur zur Heldendichtung auch schön nachlesen. Die Siegfriedstory ist philologisch deutlich abgehoben, sie ist auch schon deshalb vor der Zeit Attilas und Co. anzusiedeln. Neben Arminius/Siegfried bleibt da wirklich so gut wie nichts übrig an historischer Zuordnung. Allein diese Geschichte gibt diesen grossen Topos ab, der mit den Gestalten heidnischer Vorstellungen ausstaffiert wurde.
Natürlich bleibt das auf ewig ein Streit ums goldenen Kalb solange keine weiteren missing links aufgefunden werden.
Aber vielleicht findet sich ja noch der Nibelungenschatz.
Beste Grüsse, Trajan.
zaphodB schrieb:...Meines Erachtens stellt die Gestalt des Sigfried ebenso wie das gesamte Nibelungenlied ...
Meines Erachtens sollte man erstmal die Threads hier zu diesem Thema lesen und abackern, bevor man wieder anfängt alles von vorne aufzudröseln. Zu dem Thema liegen hier bestimmt über 1000 Einlassungen in unterschiedlichen Strängen vor und da haben wir eigentlich schon alles durch.
zaphodB schrieb:...Da im Kloster Lorsch ursprünglich angelsächsische und iro-schottische Mönche etabliert waren, die mit dem skandinavischen Sagenkreis vertraut waren, könnte das die Adaption der nordischen Mythologie erklären ...
Kann es nicht, da die Edda parallel und etwas früher entstand. Hatten wir auch schon mal. Die Querverbindungen Edda/NL/Beowulf sind zu beachten, dass hat nichts mit Mönchen aus Lorsch zu tun, aber z.B. etwas mit den Langobarden.
zaphodB schrieb:...Hinzu kamen lokale und überregionale Ereignisse und Gestalten ,wie der Untergang...
Auch dass hatten wir mehr als reichlich, von Bronzezeit bis Richard Löwenherz. Such Dir was aus.
zaphodB schrieb:...Zum Thema viertägige Wegstrecke zwischen Paderborn und Mainz....di
zaphodB schrieb:ese Angaben halte ich für eher merkwürdig.Eine Tagesreise betrug bei den damaligen Straßenverhältnissen maximal 25-40 km , das wären in 4 Tagen zwischen 100 und 160 km .Nach Paderborn ist es bereits Luftlinie wesentlich weiter...
In der Tat, wie weit ist denn heute eine Tagesreise ? 5000, 6000,10000km ? Die Sache ist wohl ziemlich simpel, es kommt auf das Reisemittel an. Der gute Mann aus Island ging wohl von einem Reittier aus. Der weniger begüterte Pilger als der Abt durfte die jeweilige Tageszahl dann getrost verdoppeln.
An der Stelle vielleicht mal kurz eingeworfen: Die Suche nach dem Originaltext des Nikulas gestaltet sich schwierig. Ursprünglich wurde der Text in Isländischer Sprache verfasst, erschien dann erst 200 Jahre nach Nikulas Tod in einer Textsammlung. Er wurde dann ins lateinische übersetzt und irgendwann ins Deutsche. Nikulas übertrug alle Ortsnamen ins Isländische, wobei er oft die Orte aufgrund von heiligen Stätten umtaufte. Für die Lokalisierung der Gnitaheide ist also die Schlussfolgerung aus dem bereits rückübersetzten lateinischen "horus" auf z.B. Horhausen nicht einfach möglich. Oder anders gefragt: Wer beherrscht hier mittelalterliches isländisch ? Da könnte ich zu gegebener Zeit Hilfe gebrauchen.
Cherusker schrieb:.... So ist der erste Teil eindeutig in heidnische Zeit anzusiedeln. Und da kommt für mich nur ein Ereignis ernsthaft in Frage......Es gibt einen Drachen, Zwerge, eine Tarnkappe, usw. und es werden keine Kirchen erwähnt. .... Nach Siegfrieds Tod gibt es Kämpfe ohne Drachen, Zwerge usw..., sondern mit geschichtlich existierenden Gegnern, z.B. Hunnen....
Ganz richtig, dass kann man in der einschlägigen Literatur zur Heldendichtung auch schön nachlesen. Die Siegfriedstory ist philologisch deutlich abgehoben, sie ist auch schon deshalb vor der Zeit Attilas und Co. anzusiedeln. Neben Arminius/Siegfried bleibt da wirklich so gut wie nichts übrig an historischer Zuordnung. Allein diese Geschichte gibt diesen grossen Topos ab, der mit den Gestalten heidnischer Vorstellungen ausstaffiert wurde.
Natürlich bleibt das auf ewig ein Streit ums goldenen Kalb solange keine weiteren missing links aufgefunden werden.
Aber vielleicht findet sich ja noch der Nibelungenschatz.
Beste Grüsse, Trajan.