oder einfach google earth schaun hätt auch schon gereicht..Geografen, Biologen, Kybernetiker, Ingenieuren, Logistikern....
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oder einfach google earth schaun hätt auch schon gereicht..Geografen, Biologen, Kybernetiker, Ingenieuren, Logistikern....
Mir stellen sich die Logistik betreffend 2 Fragen:
War es überhaupt real möglich, die Große Armee in dieser Größenordnung für einen längeren Krieg angemessen zu versorgen? Und
Welche Strategie verfolgte Napoleon?
Nimmt man die Aussage Caulaincourts: "Er war erstaunt, dass sie ihm Wilna kampflos überlassen und ihren Entschluss so zeitig gefasst hatten, dass sie ihm entkommen konnten. Dass er in seiner Hoffnung auf eine große Schlacht vor Wilna sich getäuscht sah, bereitete ihm wirklich schweren Verdruss." [1] dann wird deutlich, dass N. eine frühe Entscheidungsschlacht - eigentlich wie immer - gesucht hat, um danach die Kapitulation entgegenzunehmen: "Sein eigentliches Hauptziel war nicht Geländegewinn, sondern die Zerschlagung der russischen Streitkräfte. Wenn es ihm gelang - so dachte er nicht zu Unrecht -, die Armeen Barlays und Bagrations in einem zweiten Austerlitz zu vernichten, dann blieb Alexander kaum eine andere Wahl, als zu den Bedingungen der Franzosen Frieden zu schließen." [1]
Ich kopiere einmal die Zeilen von Beitzke aus #23:
"In Ostpreußen allein standen mehrere Wochen hindurch 300000 Mann Fußvolk und 45000 Reiter. Diese Provinz, welche schon durch den Feldzug von 1807 so viel gelitten hatte, wurde jetzt fast gänzlich ausgezehrt. Das Fußvolk verzehrte alles, was von der vorjährigen Ernte noch übrig war, aber für die zahlreiche Reiterei reichte das vorhandene Futter nicht aus, für diese musste das grüne Getreide auf dem Felde aushelfen. Die Unordnung konnte bei einem so ungeheuren Heer nicht ausbleiben. Man nahm Vorspann, Lebensmittel, Fourage, Schlachtvieh, selbst Geld, wo man es fand. Wohl kamen Klagen und Widersetzlichkeiten, aber man war genötigt, sich der Gewalt zu fügen. So musste Ostpreußen allein 77900 Pferde, 14000 Wagen, 22770 Ochsen usw. stellen. Große Herden von Schlachtvieh wurden hinter den Truppen zu ihrem unmittelbaren Unterhalt hergetrieben." [2]
Das deckt sich mit Lieven:
"Im russischen Oberkommando war man sich bald im Klaren darüber, dass Napoleons Armee für den Entschluss, dem zurückgehenden Feind nachzusetzen und ihn zur Schlacht zu stellen, einen hohen Preis zu zahlen hatte. Viele von Napoleons Männern und, was noch erheblich wichtiger war, seine Pferde waren in den Wochen vor der Invasion größtenteils schlecht verpflegt worden. Eine so riesige Armee, die für eine frühe riesige Entscheidungsschlacht zusammengezogen wurde, konnte sich schon unter normalen Umständen im verarmten Litauen nicht ausreichend versorgen. Dass diese Truppen, um Barclay zum Kampf zu stellen, nun Gegenden durcheilen mussten, die abgegrast und von den Russen niedergebrannt worden waren, verschlimmerte die Lage wesentlich. Strömender Regen machte das Bild des Elends vollkommen. Der Feldzug war kaum zwei Wochen alt, da schrieb Napoleon seinem Kriegsminister in Paris, es habe keinen Sinn, neue Kavallerieregimenter aufstellen zu wollen, da alle in Frankreich und Deutschland verfügbaren Pferde nicht ausreichten, um die bestehende Kavallerie wieder aufzufüllen und die enormen Verluste auszugleichen, die sie in Russland bereits erlitten habe. Von Deserteuren und Kriegsgefangenen erfuhren die Russen, dass in den Reihen der Franzosen Hunger und Krankheiten herrschten, vor allem aber dass sie Unmengen von Pferden verloren hatten." [1]
Das deutet darauf, dass auch die Logistik auf einen schnellen Sieg ausgerichtet war (nur ausgerichtet sein konnte?). Was mir als Nichtmilitär auch Kopfzerbrechen macht, ist die Frage, wie die Versorgung bei einer Massierung der Armee auf kleinstem Raum (z.B. vor einer Schlacht) funktionieren konnte.
Nimmt man die ganzen Fakten, dann kann man wohl zu dem Schluss kommen, dass der Feldzug eigentlich schon nach Wilna abgebrochen werden konnte, Aussicht auf Erfolg bestand wohl nicht mehr.
Grüße
excideuil
P.S.: @ Bdaian, danke! :winke:
[1] Lieven, Dominic: Russland und Napoleon – Die Schlacht um Europa, C. Bertelsmann, München, 2011 (2009), Seite 183
[2] Beitzke, Dr. Heinrich: Geschichte des Russischen Krieges im Jahre 1812, Leipzig, o.J.
Vorab vielen Dank an alle!
Bezüglich des Schwarzpulvers habe ich die beiden Links mal überflogen (zu Hause schaue ich es mir dann genauer an). Gerade die Rolle des Herrn Lavoisier im Bezug zur Schwarzpulverherrstellung war mir so nicht bekannt! Die Schilderung des Experimentes auf Seite 72 des "Science and Polity" erinnert mich ein bisschen daran, wie wir im Chemieunterricht Schießbaumwolle hergestellt haben :yes:
Die mindere Qualität des Schwarzpulvers war natürlich für die Franzosen ein Ärgernis, hinzu kommt dass das Mle 1777 im Vergleich mit der Brown Bess scheinbar schlechter Abschnitt.... wenn ich den französischen Wikipedia- Artikel hierzu richtig verstanden habe.
@Neddy: Wir werden deiner gedenken, ein weiteres Opfer im Dienste der Geschichtswissenschaften :cry:
wie kommst denn darauf, die französische Armee war wissenschaftlich sicher auf der Höhe ihrer Zeit, schau dir nur an was die in Ägypten alles betrieben habenmein Resümee :
die schlechtesten Militärs sind Militärs
Napoleon hat sich mit seiner absoluten Ignoranz des Nichtmiltärischen "selbst besiegt"
Napoleon hat sich mit seiner absoluten Ignoranz des Nichtmiltärischen "selbst besiegt"
Kann ja sein dass er Karten angeschaut hat....
am 24. Juni Einmarsch in Russland am 14. September Besetzung von Moskau
also wenn Napoleon mit einen schnelleren Verlauf gerechnet hat, dann zeigt dass doch seine Hybris bzw. Realitätsferne.
für Napoleonszeiten würde dass heißen entsprechend kompetente Nichtmiltärs
ein gutes Kriegsministerium / Verteidigungsministerium bestände (in der heutigen Zeit) im Führungsstab nicht nur aus Militärs sondern auch aus Historikern, Geografen, Medizinern, Logistikern, Landeskundlern, Psychologen, Naturwissenschaftlern, Ethnologen, Ingenieuren, IT-Spezialisten, Kybernetikern / Ökologen, Politwissenschaftlern u.ä.
deswegen meine sonderbare Aussage:
die schlechtesten Militärs sind Militärs,
also ein schlechter Militär, ist einer der das nicht "Nicht"-Militärische nicht sehr, sehr ernst nimmt.
Kriegs-geschichte ist auch irgendwie wie die Analyse eine Schachspiels
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