Und es gibt bis heute keine Funde des Germanicus- Horizont in deinem aufgezeichneten Raum. Warum wohl? Weil Germanicus nie dort wahr.
Womit wir wieder bei den Luftlandeoperationen des Germanicus sind.
Es ist traurig genug das Kalkriese mit Germanicus geworben hatte und nicht einen belegbaren Fund vorweisen konnte.
Kalkriese wurde eigentlich immer vorgeworfen, mit Varus „geworben“ zu haben, man hat sogar versucht, den ehemaligen Museumsleiter dafür juristisch zu belangen.
Du selbst hast vor einigen Jahren noch Kalkriese Germanicus zugewiesen und in diesem Zusammenhang auf einen Einzelfund bei Emlichheim hingewiesen (Capricorn von Emlichheim).
Kalkriese hat folgerichtig nach dem großen Varusschlachtjubiläum 2009 auch 2015 eine Germanicus-Ausstellung aufgelegt.
Bzgl. deiner Funde:
Solange es sich um Einzelfunde handelt, sind die wenig aussagekräftig.
Zudem kennen wir ja deinen laxen Umgang mit den schriftlichen Quellen und Literaturstellen.
Bsp. 1: Du beziehst dich immer wieder auf die Tacitusstelle, wonach man der Elbe näher als dem Rhein sei, was, wie Sepiola zeigte, an den meisten Punkten der Weser zufälligerweise stimmt, aber im Kontext unerheblich ist, da es sich um eine Motivationsrede des Germanicus an seine Soldaten handelt. Das entkontextuslisierst du ständig.
Bsp. 2: Als du vor Jahren noch gegen Kalkriese als Ort der Varusschlacht polemisiertest, hast du auf einen Text von Harald Meller hingewiesen. Als ich in dem Text nachwies, dass Meller darin Kalkriese als wahrscheinlichen Ort der Varusschlacht bezeichnete, sagtest du, der Redaktionsschluss des Sammelbands sei ja nun (2016] schon vier Jahre her und der Originaltext von Meller sogar noch älter. Meller hat den Text allerdings für die Neuveröffentlichung redaktionell bearbeitet, hätte dabei also die Chance gehabt, seine alte Auffassung zu revidieren, hat aber nur ein paar Worte umgestellt:
Meller, Version 2001:
1988 gelang bei Kalkriese in der Nähe von Osnabrück die Entdeckung des wahrscheinlichen Schlachtfeldes durch archäologische Ausgrabungen. Neben Waffen und Kampfspuren sind zahlreiche Münzfunde eines der stärksten Indizien. Keine der Münzen datiert später als 9 n. Chr., ihre Fundverteilung lässt den Schlachtverlauf erahnen.
Meller, Version 2012/2015:
Erst 1988 gelang es, bei Kalkriese im Osnabrücker Land durch archäologische Ausgrabungen den wahrscheinlichen Schlachtort zu lokalisieren. Waffen, Kampfspuren und zahlreiche Münzen sind die stärksten Indizien. Keine der gefundenen Münzen ist später als in das Jahr 9 n. Chr. zu datieren.
Bsp. 3 ist dein Literaturhinweis von vorgestern von Schierl und Walther, den du herangezogen hast dafür, dass weser-rhein-germanische Funde in einen Zusammenhang mit Germanicus stünden. Die schreiben aber explizit über den abrupten Bevölkerungsaustausch in der Region als Folge des Kriegs zwischen Arminius und Marbod 17 n. Chr., also als Germanicus längst weg war.
So, warum führe ich das alles auf und greife sogar auf olle Kamellen von 2016 zurück? Dein ständig laxer Umgang mit Quellen- und Literaturstellen, dein unsauberes Zitieren derselben, wo wiederholt nicht das steht, was du behauptest, was darin stünde, untergräbt deine Glaubwürdigkeit auch in Bezug auf deine Funde. Also nicht, dass wir uns missverstehen: ich glaube Dir, dass du die präsentierten Dinge gefunden hast. Aber deine zeitlichen Zuordnungen können wir nicht überprüfen. Da müssen wir auf deine Behauptungen vertrauen und bei deinem Umgang mit Quellen- und Literaturstellen fällt mir das wirklich schwer. Weißt du noch, als wir über die Fibeln sprachen, wo du die Vergleichsstücke von Michelsberg heranzogst? Du hast sie als Soldatenfibeln präsentiert: in der Literatur werden sie als von keltischen Frauen getragen ausgewiesen.