(Mykenai) Eine alte Stadt auf dem
Peleponnes,
Griechenland, nach der eine ganze Epoche benannt ist.
Die
Mykenische Kultur entwickelte sich aus der festländischen heliadischen Kultur, die mit der Kultur der
Kykladen und der
minoischen Kultur
Kretas den
Ägäischen Kulturkreis bildet.
Aus dieser Zeit künden die vielen in der Stadt
Mykene gemachten Funde.
Mykene liegt am Fuß der nordöstlich an die
Argolis anschließenden Hügel, am Landweg zwischen südlichem
Peloponnes und der Landenge Isthmus, worüber man nach
Athen und dem Norden
Griechenlands gelangt. Dank dieser günstigen Lage vermochte
Mykene die Kontrolle über den,
Peloponnes, See und Binnenland auszuüben, worin der Reichtum der Stadt beruht haben mag. Dennoch erstaunt die Größe der Anlage, die der bronzezeitlichen mykenischen Kultur insgesamt den Namen gab.
Ihren Namen soll die Stadt nach
Mykene, der Tochter des
Inachos und Gemahlin des Arestors, führen. Als mythischer Gründer
Mykenes gilt
Perseus (
PAUSANIAS,
Argolis, 15.4), als Erbauer der Stadft wird auch ein Mykeneos genannt, der Sohn des Sparton und Enkel des Phoroneos war.
Archäologischen Arbeiten folgend dürfte das etwa 2000 v. gewesen sein.
In Nachfolge des
Perseus herrschte in
Mykene das Adelsgeschlecht der Pelopiden, die sich von
Pelops ableiteten. Der letzte von ihnen war
Agamemnon, der die Griechen nach
Troja führte, bei der Heimkehr aber auf Anstiften seiner Gattin
Klytaimnestra ermordet wurde. Nach diesen Wirren eroberten die
Herakliden Mykene. Diese Mythen sollen aus der Zeit der großen Völkerwanderung stammen, als etwa um 1200 v. von Norden her Völkerschaften nach Griechenland drängten und viele Städte der mykenischen Kultur zerstört wurden.
Etwa im späten 7. Jh. vor spielte
Mykene aber wieder seine Rolle und ihre Polis nahm an den Kriegen der Griechen gegen die Perser teil. Seine Bedeutung nahm dann allmählich ab, ehe es 468 v. samt
Tiryns von den Truppen des südlichen Nachbarn
Argos zerstört wurde.
Ausgrabungen nahm hier 1876 Heinrich Schliemann vor, der damals bereits als Entdecker
Trojas erfolgreich gewesen war. Er fand Grabanlagen, in denen sich kostbarster Goldschmuck, verzierte Waffen usw. fanden.
Die
kyklopischen Mauern
Mykenes sollen etwa 1500 v. erbaut worden sein, ein Palast kam hinzu und seit etwa 1300 v. hub rege Bautätigkeit an. Berühmte Bauwerke sind neben anderen das
Löwentor. Aus drei gewaltigen Steinen baute man ein Tor von etwa 3,20 m in Höhe und Breite. Gekrönt wird das Tor von zwei Löwen, eine Zier, die auch über dem „Schatzhaus des Atreus” angebracht gewesen soll. In diesem Schatzhaus sah Schliemann das Grabmal des
Agamemnon, doch datierte man das Gebäude einige Jahrhunderte vor die Lebzeit dieses Heerführers im Trojanischen Krieg, der um 1200 v. angesetzt ist. Dieses gilt auch für das „Schatzhaus der
Klytaimnestra”, die Gattin des
Agamemnon.
Weiter fand man in
Mykene die Tholosgräber.
Bei diesen Grabmalen konnte man zwei Bautypen feststellen. Die älteren sind Schachtgräber, die während der ersten Blüte
Mykenes entstanden (ab 1600 v.), jünger sind die Kuppelgräber aus der Zeit von 1400 bis 1200 v. Sie werden aufgrund der reichen Funde als Königsgräber angesehen, hier fand Schliemann den berühmten Goldschatz mit der von ihm so benannten „Goldmaske des Agamemnon”.
Aus dem 6. Jh. v. stammt ein Tempel der Athene, der auf den Trümmern des Königspalstes errichtet wurde.