Hey,
Bitte stell doch mal ein paar Bilder, die du meinst hier rein :winke:
linktipps zB: (du musst aber die jew. Maler kennen)
http://www.wga.hu/index1.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Kunst
http://wwar.com/masters/
Das 18. Jhdt war recht lange...
Du hast ganz recht damit, dass die Aristokratie damals -weil absolutistisch denkend und in aller Fülle ihrer Macht und ihres Reichtums, dies auch in ihrer Selbstdarstellung hervorkehren wollte: Arroganz bis zur Blasiertheit. Und so hatten auch die künftigen nachfolger in diese Ränge dargestellt zu werden: stolz, reich, selbstherrlich.
Gainsborough ist von seinen Anfängen bis zum Ende sehr interessant:
Erst in der (späteren) Hochrokokophase werden seine Portraits menschlicher, gemütlicher, anmutiger. Mode und auch das spürbare Aufbegehren des Bürgertums - und: eine englische , protestantisch-aufgeklärte Eigenart. (Portraits aus kathol. Ländern sehen vergleichsweise viel gezwungener aus.)
Ein Jhdt. zurück: die Maler des 17. jhdts. allen voran Rubens (und viel Holländer, Franz Hals fällt mir da auch ein), malten sehr wohl feine und authentische, liebe Kindergestalten und Gesichter,
Nicht so wieder die Spanier (Velazquez): die stellten auch die Kleinen so dar, wie ein stolzer Spanier dazustehen hat und zu schauen hat: unnahbar, verschlossen. (sic: katholisch)
Die ebnso kathol. Italiener wieder: "Kinderliebe" Portraits.
Große Maler haben im 18. Jhdt. sehr wohl kindliche Züge in die dargestellten kleinen Fratzen gepinselt. Boucher hat sogar Kinderzüge in junge Frauen gemalt, Grübchen dort und da
Aber du hast recht, das war eher die Ausnahme.
Grundsätzlich:
Die Dargestellten waren aus besserem Hause. Da gehts nicht nur um gesichter, sondern um den ganzen gestus, die Haltung, die Spannung, die der starr stehende Körper bis in die Mimik des Gesichts wiederspiegelt.
(Wenn nicht zur Aristokratie gehörig: ein Bauer konnte sich keine hochwertigen Maler leiste. Falls du kleinbürgerliche portraits meist, die starren haltungen und Gesichter waren oft auch aus Mangel künstler. Talents entstanden. Und by the way, bitte glaube mir, aus eigener erfahrung weiß ich zu gut, dass kindergesichter das schwerste sind, was man portraitieren kann. nicht nur, dass sie sich ständig bewegen, sie sind hochempfindlich, und reagieren auf jede -willkommene-Abwechslung bei einer Portraitsitzung. Zudem sind Kindergesichter halt noch unausgereift, wenig markant...)
Die herrschende Gesellschaft (also der Adel und das reichgewordenen großbürgertum) hatten eine hohe Stellung künftig einzunehmen, folglich wurden sie als stolze kleine Erwachsene abgebildet.
Erst mit der Romantik ändert sich dieses Bild endlich, eigentlich begann dieser Hang zu mehr Authentizität und Lebensnähe vor der französ. Revolution, im Rokoko (man denke nun weiter zurück, also an Rousseau).
Mit der Napoleonischen Ära und seiner Förderung der Klassizisten (J.L. David etc.) dann ein Rückschritt, wieder starrere Haltungen und Gesichter...
Ich hoffe, ich hab dir ein paar Ansätze liefern können und ich behaupte nicht, dass ich völlig recht habe... Byebye