Prätendenten auf den französischen Thron?

Ich könnte mir vorstellen, daß man trotz etwaiger Verzichte den Titel einfach in der Titulatur behielt. Da gibt es ja noch weitere kuriose Fälle: Karl V. nahm 1519 nach dem Tode Maximilians I. auch den Titel eines Königs von Ungarn an (den führten die Habsburger ja seit 1459). Jedenfalls legte Karl V. den Titel auch nicht ab, als sein Bruder Ferdinand I. 1526 wirklich König von Ungarn wurde. So kam es, daß es theoretisch je zwei habsburgische Könige von Ungarn gab, die spanische und die österreichische Linie, bis zum Spanischen Erbfolgekrieg, wo Karl VI. gleichsam den spanischen mit dem österreichischen Anspruch in seiner Person wieder vereinigte.

Darf ich einmal aus dem Titel Juan-Carlos I. zitieren:

Rey de España, ... de las Dos Sicilias, de Jerusalén, ... de Cerdeña,, de Córcega, de los Algarves, de Algeciras, de Gibraltar,... de las Indias Orientales y Occidentales y de las Islas y Tierra Firme del Mar Océano, Archiduque de Austria, Duque de Borgoña, Brabante, Milán, Atenas y Neopatria, Conde de Habsburgo, Flandes, el Tirol...

Der Titel hat seit der Neuzeit wenig mit tatsächlichen Ansprüchen zu tun, sondern sollte ab einem bestimmten Punkt "nett klingen". An Stelle der Punkte stehen im übrigen die Titel der Länderein die noch heute zu Spanien gehören.
 
Glücklicherweise liegt das nicht allein bei den Thronprätendenten allein...

Eben!
Wenn ich mir die jüngere französische Geschichte anschaue, dann endeten die Herrschaften der Bonapartes jeweils im Desaster, die der Bourbonen und der Orleans jeweils mit einer Revolution. Wenn ich also das französische Volk wäre, würde ich - gesetzt den Fall, dass mich das monarchische Virus packte - mir eine weniger risikoreiche Dynastie aussuchen ...

Salut
excideuil
 
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