Mir sind solche Infotainment-Filmchen um Längen lieber als der übliche Doku-soap-, Gerichtsschow- oder Talk-am-Nachmittag-Müll, mit dem die Privaten sonst Quote machen und in dem irgendwelche gekauften Gestalten der Welt erzählen, wie toll es sei, Luft im Hirn zu haben.
Das fachliche Niveau der Dokus ist aus unserer Sicht natürlich häufig jenseits einer gewissen Schmerzgrenze, sie könnten aber dazu beitragen, Leute an die Materie heranzuführen, die sonst nicht im Traum daran gedacht hätten, sich damit auch nur entfernt auseinanderzusetzen.
Der Appetitanreger sozusagen.
Wie Sascha schon geschrieben hat, danach entscheidet sich, ob das Interesse bleibt, dann wird der Betreffende sich schon weiterentwickeln, oder ob das Interesse gar nicht erst da ist, respektive auf Romantik-Niveau bleibt, dann hätten aber auch andere Formate den Betreffenden wohl nicht erreicht.
Für Leute wie uns sind diese Filmchen jedenfalls nicht gemacht.
Ich sehe sie mir trotzdem gerne an und amüsiere mich dabei meistens recht gut, aber ich sehe die Sache eher gelassen.
Wer von Euch ohne Sünde ist...
feif:
Ich selbst bekenne, dass meine ersten Kontakte zur Geschichte auch kein Museumsbesuch, Univorlesung oder Ausstellungskatalog waren, sondern Plastikritter im zarten und später Rollenspiele im nicht mehr ganz so zarten Alter. In der Schule dagegen hatte ich zu Beginn der Oberstufe in Geschichte eine 5. Mein heutiges Interesse an Geschichte habe ich nicht
wegen, sondern
trotz der Schule.
Mit 15 hätte ich mir lieber das Ritterexperiment angesehen, als ein akademisches Geschichtsbuch zu lesen.
Weniger Info, mehr Tainment, das ist beim Infotainment halt die Prämisse und ich finde das, ehrlich gesagt, gar nicht so schlecht, da ein solches Format in der Lage ist, Leute zu erreichen, die man mit anderen Formaten nicht erreichen würde.
Und zwischendurch sieht man auch Sendungen, die gar nicht mal so schlecht sind, auch wenn das nur die Einäugigen unter den Blinden sein mögen.