Reste des Heidentums in der Folklore

Das mag wohl für den "venezianischen" Karneval in den Zentren der Kanaren stimmen aber abgelegene Orte

Das Wort Karneval stammt garantiert nicht aus irgendwelchen abgelegenen Orten auf den Kanaren.

Das Wort Karneval stammt aus dem Italienischen und basiert auf einem älteren mittellateinischen Ausdruck.

Die Etymologie von Karneval ist umstritten. Die Katholische Kirche erklärte das Wort mit carne levare (vom Fleisch lassen)

Soweit ich sehe, ist das heute die einzige akzeptierte Erklärung.

Bei Jost Gippert finde ich einen alten Beleg aus dem 8. Jahrhundert, da geht es um den Beginn der Fastenzeit:

Greci autem a Sexagesima de carne levant ieiunium; monachi vero et Romani devoti vel boni christiani a Quinquagesima levant; rustici autem et reliquus vulgus a quadragesima.

("Die Griechen aber beginnen die Enthaltsamkeit vom Fleisch ab dem 8. Sonntag vor Ostern, die Mönche dagegen und die frommen Römer oder guten Christen beginnen sie ab dem 7. Sonntag vor Ostern, die Bauern aber und das übrige Volk ab dem 6. Sonntag vor Ostern.")​

https://titus.uni-frankfurt.de/personal/jg/pdf/jg1986b.pdf
 
Das mag wohl für den "venezianischen" Karneval in den Zentren der Kanaren stimmen aber abgelegene Orte feiern bzw. maskieren sich meist in Tierfellen,siehe carneros. Dass diese Form älter sein muss als das eingeführte Karnevalfest aus Genua, schließt man aus der Tatsache, dass es auf dem Festland ein identisches Fest gibt, siehe Bujlood.
Wer ist „man“? MFelix aus dem Geschichtsforum?

Gehen wir das Ganze doch mal sachlich und logisch an. Karneval und carnero hat erstmal etymologisch nichts miteinander zu tun. Oder bzw. nicht direkt, in beidem steckt natürlich das lateinische carnis, Fleisch. Insofern sind die beiden Worte natürlich miteinander verbunden, so wie möglicherweise der Name Europa von einer altsemitischen Sprache kommt und somit genau wie al-Maġrib etwas bezeichnet, das westlich vom Standpunkt des Betrachters liegt. Dann hingen Europa und al-Maġrib etymologisch zusammen, ohne, dass das eine vom anderen abgeleitet wäre.

Karneval ist seit dem 13. Jhdt. belegt. Die Kanaren wurden aber erst seit dem 14. Jhdt. erobert.

Nachzuweisen ist Karneval durch Genuesen ab den 1520er Jahren.

Was haben Karneval und ähnliche Feste miteinander gemeinsam?
  • Zunächst einmal spielt das sich Verkleiden eine Rolle. Dieser Rollenwechsel durch das Verkleiden findet sich in fast allen Kulturen der Welt wieder. Offensichtlich handelt es sich um eine Konstante menschlichen Daseins und muss nicht durch kulturelle Übernahmen erklärt werden. Hat zum Teil spielerische, zum Teil sehr ernste Aspekte.
  • ein wichtiges Element des Karnevals ist auch der soziale Rollenwechsel. Die Umkehr der Machtverhältnisse für einen begrenzten Zeitraum.
Damit kommen wir zum Carnaval de Carneros.
Bis heute, ins 21. Jhdt. ist die Schafs- und Ziegenzucht einer der wichtigsten Wirtschaftszweige auf El Hierro und das trotz der Tatsache, dass Landwirtschaft in der EU als Arbeitgeber rapide abgenommen hat. Schafe und Ziegen finden nämlich auch noch dort Futter, wo andere Haustiere nichts mehr finden.
El Hierro ist eine wenig attraktive Insel für Siedler (Teutonengrill und andere Gambas a la Plancha ausgenommen), es ist die am dünnsten besiedelte Insel der Kanaren - nicht von ungefähr. Die Schafe und Ziegen waren die Lebenswelt der herreños. Insofern ist es nur folgerichtig, dass sie aus Schafs- und Ziegenfell etc. ihre Kostüme erstellten. Und was passiert konkret beim Carnaval de Carneros? Da sind wir wieder beim Rollenwechsel. Die als Schafs- und Ziegenböcke Verkleideten jagen mit Knüppeln ihre Nachbarn. Das Schaf oder die Ziege, das bzw. die sonst mit Stöcken auf die Weiden getrieben wird, dreht quasi den Spieß um. Für die Zeit des Carnaval ist das Machtverhältnis Mensch-Nutztier auf den Kopf gestellt.

Ein weiteres Indiz, dass der Carnaval de Carneros nicht besonders alt sein kann? Der Begriff ist bezeichnenderweise rein Spanisch, bzw. Spanisch mit einem italienischen Lehnwort, ihm liegt kein altkanarischer Begriff zugrunde.

Kommen wir nun zum Būǧlūd: in dem von dir verlinkten Text stehen drei sich teilweise oder gänzlich widersprechende Thesen zur Herkunft.
  1. Der Būǧlūd oder Bilmaw ginge auf die vorislamische Tradition der Amazigh zurück. Offensichtlich die von dir bevorzugte These. Aber der Wikipedia-Artikel nennt weder Beleg noch Indiz dafür, nur zwei frz. Ethnologen. Da kann man sicher nachlesen, ob die gute Indizien oder gar Belege für Ihre These vorgebracht haben.
  2. Eine zweite These für den Būǧlūd oder Bilmaw auf die römischen Saturnalien zurück. Auch hier nennt der Artikel keine irgendwie schlagende Begründung
  3. Es wird auf einen marokkanischen Anthropologen hingewiesen, der den Būǧlūd oder Bilmaw als eng verbunden mit dem islamischen Opferfest sieht. Das wäre nicht vereinbar mit der Idee eines gemeinsamen Ursprungs von Carnaval de Carneros und Būǧlūd. Auch für diese dritte These liefert Wikipedia keinen Beleg. Aber ein starkes Indiz, nämlich, dass der Būǧlūd an das Opferfest gebunden ist. Ist ja auch klar, am Tag nach dem Opferfest hat fast jede Familie mindestens ein Schafsvlies zur Verfügung stehen.
Also, von den drei referierten Thesen im Artikel greifst du dir eine heraus und stellst sie als Tatsache dar, dass es konkurrierende widersprüchliche These gibt, das zu erwähnen, dafür ist kein Platz.

Nun ist es natürlich im Grunde immer möglich, dass ein Fest von einer Gemeinschaft übernommen wird und in ihren Festkalender integriert wird. Also dass ein vorislamisches Bilmaw in den islamischen Festkalender integriert und zu Būǧlūd wurde. Aber auch dafür müsste man erst mal Belege finden.
 
Karneval und sein Ursprung ist wohl nicht zu Belegen ,da es ja verschiedene Zeitpunkte des Jahreswechsel(Wintersolistice bis hin zum Frühlingsequinox) in den mediterranen bzw. kontinental europäischen Völkern gab und da hat m.E. nach die Kirche den Zeitrahmen geschaffen(November bis Ostern) für die vers. Kulturen.
 
Karneval und sein Ursprung ist wohl nicht zu Belegen ,da es ja verschiedene Zeitpunkte des Jahreswechsel(Wintersolistice bis hin zum Frühlingsequinox)

Soweit wir Belege zum Karneval haben, hatte er immer mit dem Beginn der Fastenzeit zu tun (auch der Name des Karneval stammt daher).
Und die Fastenzeit orientiert sich immer am Osterfest, und dieses hängt mit dem Mond zusammen und nur indirekt mit der Tag-und-Nachtgleiche. Was der Jahreswechsel damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
 
Ich hätte wohl Maskerade statt Karneval schreiben sollen die in der Winterzeit bis zum Frühling stattfindet ein Beispiel für eine celebrierung des Jahreswechsel sind sind die Caretos vergleichbar mit den Rauhnächtefeiern.
 
Ein weiteres Indiz, dass der Carnaval de Carneros nicht besonders alt sein kann? Der Begriff ist bezeichnenderweise rein Spanisch, bzw. Spanisch mit einem italienischen Lehnwort, ihm liegt kein altkanarischer Begriff zugrunde.
Die als Schafs- und Ziegenböcke Verkleideten jagen mit Knüppeln ihre Nachbarn. Das Schaf oder die Ziege, das bzw. die sonst mit Stöcken auf die Weiden getrieben wird, dreht quasi den Spieß um. Für die Zeit des Carnaval ist das Machtverhältnis Mensch-Nutztier auf den Kopf gestellt.
Du verwechselst die beiden identischen Feste beim Bilmawn wird mit den Hammelbeinchen auf die Leute gedrescht und bei den Carneros wird mit Tinte das Gesicht der Gefangenen geschwärzt.Das kein altkanarischer Begriff nicht belegt ist liegt daran dass es erst wieder in den 40ern wieder celebriert wurde.

"No hay ninguna fecha que marque con exactitud el comienzo de esta tradicion, dado que es algo complejo de averiguar, pero si se sabe que esta tradición durante el periodo de La Guerra Civil Esnanola estuvo restringida y olvidada, hasta tal punto que casi se pierde. Pero esto no ocurrió, debido a que un ciudadano de Frontera, Benito Padrón Gutiérrez en el año 1940, hizo labores. Hoy en día, se mantiene esta fiesta, siguiendo el ejemplo que este vecino dejó; a sus 90 años, ayudaba a los jóvenes que participaban en estas curiosas carreras para embadurnar la niños y adultos de tinte negro. También Don Benito Padrón invitaba a los jóvenes a vestirse con ropas; como pieles resecas y olorientas junto con cencerros de carnero que él tenía guardadas desde hace meses e incluso años en las bodegas de su casa, la que se conoce actualmente como "Casa del Miedo"; lugar donde actualmente se visten para después salir a las calles de Frontera para asustar a los vecinos. Hoy en día hay una plaza en honor a Benito Padrón en Tigaday, Frontera" Wikipedia
 
Du verwechselst die beiden identischen Feste
Wie soll man zwei identische Dinge verwechseln? Entweder sind sie identisch, dann kann man sie nicht verwechseln oder sie sind nicht identisch. Dann könnte man sie vielleicht verwechseln.

Das kein altkanarischer Begriff nicht belegt ist liegt daran dass es erst wieder in den 40ern wieder celebriert wurde.
Merkst du eigentlich nicht, wie sehr diese Aussage im Widerspruch zu deiner Erstaussage steht, in der du den Begriff Carnaval von Carnero ableiten wolltest? Wenn also erst in den 1940er Jahren der Begriff aufgekommen wäre, wie sollte dann Karneval < Carnival > Carnaval von dem Begriff der herreños abgeleitet sein?

Zudem ist doch die zeitliche Lücke, um den hypothetischen altkanarischen Begriff zu vergessen etwas kurz. Der Carnaval wurde in den nationalistisch beherrschten Gebieten mit einem Dekret vom 5. Februar 1937 seit 1937 verboten (teilweise aber heimlich, im privaten Raum weiterpraktiziert). 1947 kam in der spanischen Karnevalhochburg Cádiz zu einer Explosion in einem Munitionslager. 2000 Verletzte und 150 Tote. Die Infrastruktur (Wasserzufuhr, Elektrik, Telefon) von Cádiz war weitgehend zerstört, viele konnten nicht mehr in ihren Berufen arbeiten, entweder, weil es die Arbeitsstätten nicht mehr gab oder weil sie aufgrund ihrer Verletzungen nicht in der Lage waren, ihre Berufe weiter auszuüben. In diesem Zusammenhang erlaubte die franquistische Regierung den Karneval wieder, um der Depression in der Stadt zu begegnen. Das Dekret vom 5. Februar 1937 wurde also wieder aufgehoben und seit 1948 auch wieder öffentlich Karneval gefeiert. In den 12 (zwölf!) Jahren von 1936 (die Kanaren gehörten ja von Anfang an zum nationalistisch beherrschten Territorium) von 1948, in denen der Karneval verboten war (aber privat weitergefeiert wurde) glaubst du ernsthaft habe man alles vergessen?

Jetzt nehmen wir deinen Behauptungen zu Gunsten mal an, die Leute hätten tatsächlich in den 12 Jahren alles vergessen, was sie über den kanarischen Karneval wussten, inklusive des altkanarischen Begriffs: wie kann dann der Carnaval de Carneros auf historischen Traditionen fußen, wenn alles vergessen war, weil man zwölf Jahre lang keinen Karneval gefeiert hatte?

Da ist deine ganze Argumentation nicht schlüssig und in sich sehr widersprüchlich.
 
ein Beispiel für eine celebrierung des Jahreswechsel sind sind die Caretos
Der Wikipedia-Artikel über die Caretos ist symptomatisch. Da steht dann:

The Careto tradition is a religious or folk ritual practiced in the Trás-os-Montes e Alto Douro region of Portugal, believed to have roots in pre-historical Celtic traditions. It [...] is one of the oldest traditions being practiced in Portugal still today. Although there are "rituals" practiced at the village of Lazarim (Lamego, Viseu District), these are not of Celtic origin as their origin is only registered as starting in the second half of the last century.
[...]
The Caretos tradition is thought to have Celtic roots, from a pre-Roman period. It is probably related to the existence of the Gallaeci and Bracari peoples in Galicia and northern Portugal.​

Über Geschichte und Ursprung weiß der Artikel (auch die portugiesische und mirandesische Variante) nur, dass das Fest aus vorgeschichtlicher/vorrömischer Zeit kommen soll (it is believed/thought). Über Erstbelege etc. kein Wort. Nur dass bestimmte „Rituale“ nicht keltisch seien, weil sie erst in der 2. Hälfte des 20. Jhdt. belegt seien.

In der Tat wirkt einiges an dem Fest archaisch. Aber viele Dinge wirken archaisch, wenn die Begründung dafür verloren gegangen ist. Ich erinnere dazu gerne an den altgermanischen Tanz, den Himmler aufführen lassen wollte, bis ihn ein Volkskundler des SS-Ahnenerbes darauf aufmerksam machte, dass dieser „altgermanische“ Tanz 1919 uraufgeführt worden war, also das Phantasieprodukt eines Zeitgenossen und nichts aus der Antike überliefertes.

Man sollte bzgl. der Caretos auch zur Kenntnis nehmen, dass sich die Feierlichkeiten an das Kirchenjahr halten. Das ist kein Beleg, dass die Rituale um die Caretos erst in christlicher Zeit entstanden sein müssen, es ist durchaus möglich, dass eine ältere Tradition durch den christlichen Kalender eingehegt wurden. Das Problem dieses Artikels und seiner Übersetzungen ist, dass er keine Belege liefert.
Auf der offiziellen Website caretosdepodence.pt finde ich auch nichts über vorgeschichtliche/vorrömische Bezüge (vielleicht habe ich es wirklich nicht gefunden), habe den Eindruck, dass man dort wesentlich vorsichtiger damit ist, diesen Festivitäten eine in die Vorgeschichte verlängerte Tradition anzudichten*, als auf Wikipedia.

*Im Grunde schließe ich gar nicht aus, dass die Traditionen „sehr alt“ sein können. Was auch immer „sehr alt“ heißt. Aber mir fehlen dafür die schlagenden Argumente. Eine Behauptung ist kein Argument
 
Außer dem Drang, etwas, das archaisch wirkt, erklären zu wollen kann die Verortung einer kulturellen Handlung in die Geschichte, zu einem besonders frühen Zeitpunkt durchaus auch die Funktion nationalistischer Selbstvergewisserung haben.

Bezogen auf die Verortung der Caretos in eine vorrömische Periode könnte das z.B. so gelesen werden: „weder Römer, noch Sueben und Westgoten, noch Araber und Berber, noch Engländer und Franzosen haben es geschafft und von unseren Traditionen zu trennen. Wir sind immer noch dieselben wie vor 2000 Jahren. Mia san mia.“ (okay, das letzte war bayrisch und nicht portugiesisch.)
 
*Im Grunde schließe ich gar nicht aus, dass die Traditionen „sehr alt“ sein können. Was auch immer „sehr alt“ heißt. Aber mir fehlen dafür die schlagenden Argumente. Eine Behauptung ist kein Argument
Mir ist der christliche Hintergedanke jetzt 40 Tage Fleischfasten bis Ostern suspekt ;das jmd. nach dieser Fastenzeit in der Wüste so schnell Aufsteigt und so schnell Anhägerschaft um sich sammelt ist doch fraglich.Ich gehe von einer viel längeren Aufenthalt Jesus in Jerusalem aus ;(vom Auftreten bis zu Verurteilung) .Thema Karneval bleibt daher für mich älter als angegebn.
 
Mir ist der christliche Hintergedanke jetzt 40 Tage Fleischfasten bis Ostern suspekt ;das jmd. nach dieser Fastenzeit in der Wüste so schnell Aufsteigt und so schnell Anhägerschaft um sich sammelt ist doch fraglich.Ich gehe von einer viel längeren Aufenthalt Jesus in Jerusalem aus ;(vom Auftreten bis zu Verurteilung) .Thema Karneval bleibt daher für mich älter als angegebn.
Entschuldige, aber dein Beitrag ist wirr.
Die 40 Tage Fastenzeit berufen sich natürlich auf Jesu Aufenthalt in der Wüste. Dafür ist es völlig unerheblich, ob der historische Jesus überhaupt nur einen Tag in der Wüste verbracht hat. Für gläubige Christen war er 40 Tage in der Wüste. Gläubige Christen fasten 40 Tage.
Dass man die Fastenzeit ans Ende des Winters gelegt hat, hat für manche Kulturhistoriker praktische Gründe. Nämlich, dass allmählich die Scheunen leerer wurden und man Gründe hatte, in dieser Jahreszeit zwischen Winter und Frühjahr besonders sparsam zu sein.
Für den Karneval ist das zunächst unerheblich. Dieser ist, wenn man ihn in Zusammenhang mit der Fastenzeit sieht, gewissermaßen der große Knall, bevor man in die triste Fastenzeit geht.
Deine Aussage „Karneval bleibt für mich älter als angegeben“ ist unproduktiv. Niemand wird dir ausreden können, was du glauben willst. Aber der Satz ist ein Eingeständnis des glauben-Wollens und nicht des wissen-Wollens. Wir sind ein Geschichtsforum. D.h. wir sprechen über historisch nachweisbare Sachverhalte und über Dinge, die da, wo die Quellen schweigen, wenigstens plausibel zu machen sind. Reine Phantastereien sind keine Grundlage für historische Diskussionen.

Bezeichnend ist doch, dass du bei diesen Diskussionen deine Thesen öfters wechselst, als deine Socken, nur, um irgendwie möglichst weit zurückreichende kulturelle Bezüge zu konstruieren. Wenn man dich dann darauf aufmerksam macht, dass deine Argumentationen widersprüchlich sind (Carnaval kommt von Carneros/dass es keinen überlieferten altkanarischen Begriff gibt, liegt daran, dass der Carnaval de Caneris in den 1940er wiederbelebt werden musste) kommt nur ein trotziges „Karneval bleibt für mich älter als angegeben“.
 
Bezeichnend ist doch, dass du bei diesen Diskussionen deine Thesen öfters wechselst, als deine Socken, nur, um irgendwie möglichst weit zurückreichende kulturelle Bezüge zu konstruieren. Wenn man dich dann darauf aufmerksam macht, dass deine Argumentationen widersprüchlich sind (Carnaval kommt von Carneros/dass es keinen überlieferten altkanarischen Begriff gibt, liegt daran, dass der Carnaval de Caneris in den 1940er wiederbelebt werden musste) kommt nur ein trotziges „Karneval bleibt für mich älter als angegeben“
Ich vermute ,dass es älter ist da man hätte sich ja sonstwie verkleiden können aber Carneros und Bilmawn sind Schafsmaskeraden und der ägyptische Khnum ist auch eine Widdergestalt, zusammen mit Tanit(=Neith) sind sie die Eltern von Re also der Sonne und das hängt wohl mit der Wintersonnenwende zusammen.
 
Ich vermute ,dass es älter ist da man hätte sich ja sonstwie verkleiden können aber Carneros und Bilmawn sind Schafsmaskeraden und der ägyptische Khnum ist auch eine Widdergestalt, zusammen mit Tanit(=Neith) sind sie die Eltern von Re also der Sonne und das hängt wohl mit der Wintersonnenwende zusammen.
Wintersonnenwende ist im Dezember.
Die Höhepunkte der Karnevalsfeiern liegen im Februar.
Bilmawn findet am Tag nach dem Opferfest statt, dass nach dem Mondkalender gefeiert wird. Dieses Jahr im Juni. (97 Jahre des christlichen Kalenders entsprechen 100 Jahren des islamischen Kalenders, weshalb die islamischen Feiertage im Mondjahr zwar immer auf dem gleichen Tag liegen, im Sonnenjahr aber wandern). Soviel zum Bezug zur Sonnenwende.
 
Wintersonnenwende ist im Dezember.
Die Höhepunkte der Karnevalsfeiern liegen im Februar.
Bilmawn findet am Tag nach dem Opferfest statt, dass nach dem Mondkalender gefeiert wird. Dieses Jahr im Juni. (97 Jahre des christlichen Kalenders entsprechen 100 Jahren des islamischen Kalenders, weshalb die islamischen Feiertage in Mondjahr zwar immer auf dem gleichen Tag liegen, im Sonnenjahr aber wandern). Soviel zum Bezug zur Sonnenwende.

In allen Kulturen der Welt werden alle Feste entweder am 18. Februar oder aber in der Zeit zwischen 19. Februar und 17. Februar gefeiert. Das zeigt die Bedeutung des 18. Februar!
 
Karneval ist seit dem 13. Jhdt. belegt.
Ja, aber in Germanien nur in Gebieten, die einst römisch waren – oder diesen nah. Das bedeutet, dass es „Karneval“ schon zu Zeit der Römer gab - in Berlin z.B. kann man damit nichts anfangen.

Die Katholische Kirche erklärte das Wort mit carne levare (vom Fleisch lassen), volksetymologisch wurde das als "tschüss Fleisch" interpretiert.
Das klingt für mich logisch. Jedoch war die Kirche hier nicht involviert, Karneval war auch nie Bestandteil des kirchlichen Kalenders. Im Gegenteil: Sie war immer gegen dieses Fest, musste aber das Volk gewähren lassen.

Das spricht für einen älteren Ursprung – siehe Wikipedia –, was naheliegend ist: Menschen freuen sich einfach des Frühlingsbeginns, wollen ihn feiern bzw. herbeitanzen. In manchen Ländern wird auch Karneval zu üblichen Zeiten (vor Ostern) gefeiert, hat aber nichts mit der Fastenzeit zu tun: Da wird z.B. am Ende der Festivitäten eine Strohpuppe, Winter symolisierend, verbrannt.
 
Ja, aber in Germanien nur in Gebieten, die einst römisch waren – oder diesen nah. Das bedeutet, dass es „Karneval“ schon zu Zeit der Römer gab - in Berlin z.B. kann man damit nichts anfangen.
Das könnte als Schlussfolgerung ein Fehlschluss sein. Der Rhein war die Transportstrecke, die Großbritannien und Flandern in der Hansezeit mit Venedig verband. Als man allmählich mit Schießpulver in Berührung kam, kam sogar die Idee auf, den Rheinfall von Schaffhausen als Hindernis für eine durchgängige Schifffahrt zu sprengen (ich weiß leider nicht mehr, wer diese Idee hatte und wann genau, in meinem Kopf spuken da verschiedene widersprüchliche Erinnerungen herum).
(Bitte schick mir an dieser Stelle keinen Link zu den Saturnalien, können wir diesbezüglich die Diskussion abkürzen?)

Das spricht für einen älteren Ursprung – siehe Wikipedia –, was naheliegend ist:
Wikipedia verquirlt da gerne Ähnliches mit Ähnlichem. Wie im Verlauf zur Karnevalsdiskussion schon mehrfach gesagt: Menschen tanzen gerne, Menschen feiern gerne, Menschen brauchen Ventile, Menschen spielen gerne (homines ludens). Der Karneval und ähnliche Feste verquicken all das. Verkleidungen ermöglichen auch soziale Rollenwechsel (wie bei den Saturnalien oder beim Karneval). Da können ganz unterschiedliche Motive zusammenkommen. Es wäre eher überraschend, wenn Verkleidungen und Rollenwechsel etc. auf eine oder nur wenige Kulturen/Regionen/Epochen beschränkt wären. Dass es das weltweit gibt und zu allen Zeiten gab, ist eigentlich zu erwarten.
 
Ja, aber in Germanien nur in Gebieten, die einst römisch waren – oder diesen nah. Das bedeutet, dass es „Karneval“ schon zu Zeit der Römer gab - in Berlin z.B. kann man damit nichts anfangen.
In Germanien spielt der Karneval (und auch die anschließende Fastenzeit) in protestantischen Gegenden traditionell keine Rolle. Das bedeutet, dass die Reformation bereits auf die Römerzeit zurückgeht.
 
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