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Ich weiß nicht, welche Karte Du meinst, aber das widerspricht allem, was ich bei Ewig/Nonn und insbesondere bei Haubrichs gelesen habe:Im Prinzip ist die Sprachgrenze zur Zeit des Chlodio erreicht, wenn wir den Karten bei Nonn folgen.
Gibt es für diese zweite "Grenze" denn irgend einen greifbaren Hinweis?Es wäre seltsam zwei nur zufällig ähnlich verlaufende Grenzen zu haben
Da ist nicht die Rede von einer Sprachgrenze.Nonn, Die Franken, Stuttgart 2010, S. 37.
Ich weiß nicht, was Du sagen willst.Im Prinzip ist die Sprachgrenze zur Zeit des Chlodio erreicht, wenn wir den Karten bei Nonn folgen.
Das hast Du doch geschrieben, oder hat das die Autokorrektur geschrieben?Im Prinzip ist die Sprachgrenze zur Zeit des Chlodio erreicht
Leider helfen geographische Namen kaum weiter, da Verwaltungsgrenzen Sprachgrenzen langfristig beeinflussen.
Der Name hat nicht die deutsche Lautverschiebung Tabern-Zabern mitgemacht, dafür aber die romanische Entwicklung vom -b- zum -v- (gesprochen: -w-), wie in habere (ital. avere, franz. avoir) oder caballus (ital. cavallo, franz. cheval).
Insbesondere ist die romanische Betonung auf der zweiten Silbe geblieben. Das zeigt, dass die Eindeutschung nicht vor dem Hochmittelalter erfolgt sein kann. Im 11. Jahrhundert müssen die Einwohner also noch einen romanischen Dialekt gesprochen haben.
Zum Entlehnungszeitpunkt des Wortes wīla aus lat. villa lässt sich nur sagen, dass es zu den frühesten Entlehnungen gehören muss, bei denen lateinisches v- als deutsches w- erscheint:
lat. vallum - ahd. wal 'Wall'
lat. villa - ahd. wīla
Bei den späteren Entlehnungen ins Althochdeutsche wird das lateinische v- zu deutschem f-:
lat. viola - ahd. fīol 'Veilchen' (auch heute noch mit f- gesprochen, nicht wie "Weilchen")
lat. versus - ahd. fers 'Vers'
Dieser Wandel muss spätestens um 700 eingetreten sein, denn aus der Zeit 735/37 ist eine sehr interessante Schreibung für den heutigen Ort Delémont überliefert:
in figo DelomonzeNamenpaare an der Sprachgrenze
Hier sehen wir eine Zweisprachigkeit am Werk: Das lateinische vico (aus vicus) hat sich im Mund der romanischen Bevölkerung zu vigo gewandelt; dies wird von einem deutschsprachigen Schreiber als "figo" geschrieben.
An der Saar unweit der Moselmündung haben wir einen Ortsnamen, der ursprünglich Tabernae gelautet haben muss:
Zum Entlehnungszeitpunkt des Wortes wīla aus lat. villa lässt sich nur sagen, dass es zu den frühesten Entlehnungen gehören muss, bei denen lateinisches v- als deutsches w- erscheint:
lat. vallum - ahd. wal 'Wall'
lat. villa - ahd. wīla
Bei den späteren Entlehnungen ins Althochdeutsche wird das lateinische v- zu deutschem f-:
lat. viola - ahd. fīol 'Veilchen' (auch heute noch mit f- gesprochen, nicht wie "Weilchen")
lat. versus - ahd. fers 'Vers'
Gibt es einen Grund, warum diese Lehnwörter dann im Deutschen dann mit einem anderen Laut wiedergegeben werden?
Nicht ganz - die romanische Aussprache des v hat sich von einem bilabialen w (ähnlich dem englischen w) zu einem labiodentalen w (ähnlich dem heutigen deutschen w) gewandel.
Das althochdeutsche w war aber noch bilabial. Deutschsprachige ersetzten daher das labiodentale w (das es im Althochdeutschen nicht gab) durch den labiodentalen Reibelaut, der ihnen vertraut war, nämlich das f.
Ortsnamen eignen sich sogar dazu, die Verschiebung von Sprachgrenzen zu datieren.
Wenn er regelmäßig stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlschlüssen gering.Ein Fehlschluss, der zufällig oft stimmt.
Off Topic, aber ganz lustig dazu: Der Nachbarort von Tawern ("französisch" ausgesprochen, also auf der zweiten Silbe betont -> Taverne) heißt Wawern (auf der ersten Silbe betont, vermutlich mit keltischer Etymologie)
Das hängt weniger von der Sprache ab als von der Entfernung. Ortsnamen ändern sich lokal, aber in weit entfernten Orten werden diese Änderungen nicht mitgemacht. So erinnert die deutsche Bezeichnung Mailand mehr an das einstige Mediolanum als das italienische Milano. Das gleiche gilt für Florenz (ursprünglicher Name Florentia), italienisch Firenze. Und Italiener sagen zu Köln immer noch Colonia (zu Zeit der Römer: Colonia Agrippina), zu Augsburg Augusta (Augusta Vindelicum) und zu Aachen Aquisgrana (Aquæ Granni oder Aquisgranum).Ein Ortsname kann sich zudem in verschiedenen Sprachen unterschiedlich entwickeln.
verstehe ich nicht (nebenbei: gilt das auch für Grenzstädte, so Görlitz oder Swinemünde?) - und was ist an "Mediolanum" klanglich/sprachlich näher an "Mailand" als "Milano"??Das hängt weniger von der Sprache ab als von der Entfernung. (...)So erinnert die deutsche Bezeichnung Mailand mehr an das einstige Mediolanum als das italienische Milano.
https://de.wikipedia.org/wiki/München#Etymologie und daraus:Metropolen mit Strahlkraft über das Hinterland hinaus
aber was hilft uns das jetzt???erstmals erwähnt wird der Name als forum apud Munichen im Augsburger Schied vom 14. Juni 1158 von Kaiser Friedrich I.[15][16] Munichen ist der Dativ Plural von althochdeutsch munih bzw. mittelhochdeutsch mün(e)ch, dem Vorläufer von neuhochdeutsch Mönch. (...)
Der mittellateinische Name der Stadt ist Monacum, Adjektiv monacensis; auch Monachia bzw. Monachium sind bezeugt.[20]
München hat in anderen Sprachen unterschiedliche Bezeichnungen: So heißt die Stadt auf Französisch und Englisch Munich(in jeweils verschiedener Aussprache), auf Spanisch Múnich, auf Portugiesisch Munique, im Italienischen Monaco (di Baviera) („di Baviera“ zur Unterscheidung von Monaco im gleichnamigen Fürstentum), im Tschechischen Mnichov und im Polnischen Monachium.[A 2]
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