"Emma" Autumn de Wilde (2020)
Nun also seit 1996 die nächste Emma-Verfilmung mit Starensemble.
Handlung: Der Film setzt ein mit dem Auszug von Mrs. Weston (Gemma Whelan) aus Hartfield, da die ehemalige Gouvernante von Emma Woodhouse (Anya Taylor-Joy) unterdessen Captain Weston (Rupert Graves) geheiratet hat. Zufrieden mit ihrem Verkuplungsversuch bemüht sich nun Emma auch die junge Harriet Smith (Mia Goth) an den Mann zu bringen. Doch der Versuch mit dem Pfarrer Mr. Elton (Josh O'Connor) scheitert kläglich, da sich dieser überdrehte Zeitgenosse unbedingt in Emma verlieben musste. Dann trifft der heiß erwartete Frank Churchill (Callum Turner) aus Enscome ein, um die beschauliche Gesellschaft von Highbury durcheinander zu wirbeln. Doch wie Emma letztlich feststellen muss, hat Frank es auf Jane Fairfax (Amber Anderson) abgesehen, welche zum Ärgernis Emmas von vielen bewundert wird. Entgegen allen Befürchtungen von Mr. und Mrs. Weston liebt allerdings Emma garnicht Frank und ist daher auch keineswegs enttäuscht. Schlimmer für sie ist, dass sie nun glaubt, Harriet selber auf Mr. Knightley (Johnny Flynn) angesetzt zu haben. Denn endlich merkt Emma, dass sie trotz ihres Stolzes auf ihre Unabhängigkeit in Wahrheit Mr. Knightley liebt. Doch wie soll sie das ihrem Vater (Bill Nighy) beibringen, der Hochzeiten verabscheut und auf keinen Fall allein in Hartfield leben will.
Erstmal will ich zum Positiven kommen. Die Rollen sind durchweg passend besetzt. Vor allem Anya Taylor-Joy passt einfach vom Alter her sehr gut zu Emma, wenngleich Amber Anderson eher zu alt wirkt, obwohl sie ja gleichalt sein soll wie Emma.
Sehr schön sind die Drehorte. Da wurde ein feines Gespür für herrliche Landschaften, schmucke Dorfstraßen, Bauernhöfe und prächtige Herrenhäuser bewiesen. Auch die Abstufung von Donwell Abbey, Hartfield, Randalls bis hinab zum Sitz des Pächters Mr. Martin ist klar erkennbar. Man erkennt, dass sich Mr. Knightley praktisch garnicht um die Abbey schert, die nirgends modernisiert scheint, sondern stattdessen mit Barocker Pracht beinahe die verschüchterten Besucher erschlägt.
Hervorragend auch die Kameraarbeit, welche die Landschaft genial einfängt. Die Gärten rund um Highbury wirken wirklich malerisch, ganz so wie es auch der Roman nahelegt.
Als besonders positiv ist auch zu erwähnen, dass die Räume neu wirken. In vielen Verfilmungen werden Drehorte gewählt, die einfach heute ein bisschen verfallen sind. Aber sämtliche Anwesen im Roman erscheinen gut in Schuss und die Besitzer wohlhabend bis reich (Woodhouse + Knightley).
Ähnlich wie in der Verfilmung von Lawrence von 1996 kommen auch hier Dienstboten vor, die wenngleich Statisten ein bisschen Charakter bekommen haben. Die Footmen von Mr. Woodhouse mühen sich deutlich ab seinen immer neuen Einfällen folge zu leisten...
Sehr schön fand ich auch, dass die Darsteller nicht etwa nach Attraktivität ausgewählt wurden wie man es sonst sieht. Warum Emma allerdings hier als so besonders schön bezeichnet wird, erschließt sich mir nicht, da Harriet nach zeitgen. Maßstäben deutlich besser aussieht. Am elegantesten, das ist Emma vielleicht.
Der Film soll offenbar wenn man die Kostüme zur Richtschnur nimmt im Entstehungsjahr des Romans 1816 spielen.
Dabei hat sich m.E. Oscarpreisträgerin Alexandra Byrne weniger Mühe gegeben als für "Persuasion" (1995). Das Kostümbild scheint zwar wie aus einem Guss. Aber es gibt auch zahlreiche Anachronismen, etwa wenn die Figuren viel zu moderne Frisuren haben wie Frank Churchill (der ja angeblich extra nach London zum Frisör geht) oder Mrs. Elton mit einer 1830er (?) Frisur. Dann neben anderen Ausrutschern Mr. Knightley in einer Schlüsselszene mit einfach einer modernen abgeschnittenen Hose (!) - ist da in der Produktion ein Malheur passiert? Oder Mr. Martin mit einem gestreiften Hemd in jeder Szene(?).
Dennoch eine gelungene Adaption, deutlich besser als McGraths von 96. 7 von 10 Tränchen.
Nun also seit 1996 die nächste Emma-Verfilmung mit Starensemble.
Handlung: Der Film setzt ein mit dem Auszug von Mrs. Weston (Gemma Whelan) aus Hartfield, da die ehemalige Gouvernante von Emma Woodhouse (Anya Taylor-Joy) unterdessen Captain Weston (Rupert Graves) geheiratet hat. Zufrieden mit ihrem Verkuplungsversuch bemüht sich nun Emma auch die junge Harriet Smith (Mia Goth) an den Mann zu bringen. Doch der Versuch mit dem Pfarrer Mr. Elton (Josh O'Connor) scheitert kläglich, da sich dieser überdrehte Zeitgenosse unbedingt in Emma verlieben musste. Dann trifft der heiß erwartete Frank Churchill (Callum Turner) aus Enscome ein, um die beschauliche Gesellschaft von Highbury durcheinander zu wirbeln. Doch wie Emma letztlich feststellen muss, hat Frank es auf Jane Fairfax (Amber Anderson) abgesehen, welche zum Ärgernis Emmas von vielen bewundert wird. Entgegen allen Befürchtungen von Mr. und Mrs. Weston liebt allerdings Emma garnicht Frank und ist daher auch keineswegs enttäuscht. Schlimmer für sie ist, dass sie nun glaubt, Harriet selber auf Mr. Knightley (Johnny Flynn) angesetzt zu haben. Denn endlich merkt Emma, dass sie trotz ihres Stolzes auf ihre Unabhängigkeit in Wahrheit Mr. Knightley liebt. Doch wie soll sie das ihrem Vater (Bill Nighy) beibringen, der Hochzeiten verabscheut und auf keinen Fall allein in Hartfield leben will.
Erstmal will ich zum Positiven kommen. Die Rollen sind durchweg passend besetzt. Vor allem Anya Taylor-Joy passt einfach vom Alter her sehr gut zu Emma, wenngleich Amber Anderson eher zu alt wirkt, obwohl sie ja gleichalt sein soll wie Emma.
Sehr schön sind die Drehorte. Da wurde ein feines Gespür für herrliche Landschaften, schmucke Dorfstraßen, Bauernhöfe und prächtige Herrenhäuser bewiesen. Auch die Abstufung von Donwell Abbey, Hartfield, Randalls bis hinab zum Sitz des Pächters Mr. Martin ist klar erkennbar. Man erkennt, dass sich Mr. Knightley praktisch garnicht um die Abbey schert, die nirgends modernisiert scheint, sondern stattdessen mit Barocker Pracht beinahe die verschüchterten Besucher erschlägt.
Hervorragend auch die Kameraarbeit, welche die Landschaft genial einfängt. Die Gärten rund um Highbury wirken wirklich malerisch, ganz so wie es auch der Roman nahelegt.
Als besonders positiv ist auch zu erwähnen, dass die Räume neu wirken. In vielen Verfilmungen werden Drehorte gewählt, die einfach heute ein bisschen verfallen sind. Aber sämtliche Anwesen im Roman erscheinen gut in Schuss und die Besitzer wohlhabend bis reich (Woodhouse + Knightley).
Ähnlich wie in der Verfilmung von Lawrence von 1996 kommen auch hier Dienstboten vor, die wenngleich Statisten ein bisschen Charakter bekommen haben. Die Footmen von Mr. Woodhouse mühen sich deutlich ab seinen immer neuen Einfällen folge zu leisten...
Sehr schön fand ich auch, dass die Darsteller nicht etwa nach Attraktivität ausgewählt wurden wie man es sonst sieht. Warum Emma allerdings hier als so besonders schön bezeichnet wird, erschließt sich mir nicht, da Harriet nach zeitgen. Maßstäben deutlich besser aussieht. Am elegantesten, das ist Emma vielleicht.
Der Film soll offenbar wenn man die Kostüme zur Richtschnur nimmt im Entstehungsjahr des Romans 1816 spielen.
Dabei hat sich m.E. Oscarpreisträgerin Alexandra Byrne weniger Mühe gegeben als für "Persuasion" (1995). Das Kostümbild scheint zwar wie aus einem Guss. Aber es gibt auch zahlreiche Anachronismen, etwa wenn die Figuren viel zu moderne Frisuren haben wie Frank Churchill (der ja angeblich extra nach London zum Frisör geht) oder Mrs. Elton mit einer 1830er (?) Frisur. Dann neben anderen Ausrutschern Mr. Knightley in einer Schlüsselszene mit einfach einer modernen abgeschnittenen Hose (!) - ist da in der Produktion ein Malheur passiert? Oder Mr. Martin mit einem gestreiften Hemd in jeder Szene(?).
Dennoch eine gelungene Adaption, deutlich besser als McGraths von 96. 7 von 10 Tränchen.