Zwar führt dies etwas von der ursprünglichen Intention des Threadstarters weg, ist aber nichtsdestotrotz interessant...
Wie sind denn umgekehrt die Kreuzritter, Kreuzfahrer, Templer usw. mit moslemischen Gefangenen umgegangen?
Soweit ich es anhand ausgewählter Beispiele beurteilen kann, läßt sich da wohl keine einheitliche Aussage treffen.
Verschiedene Grundmuster lassen sich aber erkennen...
Die
Templer nahmen bspw. um 1152 den vornehmen Ägypter
Nasireddin gefangen, der vor seinen politischen Gegnern entflohen war. Zunächst behandelten sie ihn seinem gehobenen Stand entsprechend sehr gut, ja ausgesprochen freundschaftlich - dies jedoch vor allem, weil
Nasireddin zudem in Aussicht stellte, zum Christentum konvertieren zu wollen. Als die ägyptischen Edlen ihnen jedoch 60000 Goldstücke für die Auslieferung des
Nasireddin boten, lieferten ihn die Templer dann tatsächlich seinen Feinden aus - im Übrigen wohl wissend, daß dies seinen Tod bedeutete.
Während der Belagerung von Akkon hatte um 1191 der englische König
Richard I. über 2000 muslimische Gefangene gemacht. Mit
Saladin vereinbarte er nun, daß für die Freilassung Lösegeld zu zahlen sei und außerdem christliche Adlige aus der Gefangenschaft des Sultans freizugeben seien. Da
Saladin das Geld nicht rechtzeitig genug ganz zusammenbekam und zudem auch seine Liste der freizugebenden Christen nach Ansicht
Richards unvollständig war, wurden die Verhandlungen abgebrochen und daraufhin alle Gefangenen im wahrsten Sinne des Wortes abgeschlachtet.
Grundsätzlich läßt sich vielleicht so viel sagen, daß man bei muslimischen Gefangenen - insbes. jenen höheren Standes - vornehmlich darauf abzielte, diese gegen in Gefangenschaft geratene christliche Adlige auszutauschen...