ursi schrieb:Woher weisst du das die KPD von Stalin gelenkt wurde?
Vielleicht wurde sie nicht von Stalin gelenkt, aber als Stalin-freundlich kann man sie schon bezeichnen.
Im Übrigen meine ich, es spricht nicht unbedingt gegen die demokratischen Parteien, ob Zentrum oder SPD, daß sie über eine Einbindung der Nationalsozialisten in die Regierungsverantwortung nachdachten.
Die Fraktionsstärke der Parteien bestimmen ja schließlich die Wähler, und die NSDAP war nun mal stärkste Fraktion im Reichstag.
Das war zum Beispiel auch eine Schwäche der Weimarer Republik, daß man eine Partei noch nicht offiziell als verfassungsfeindlich einstufen und daraufhin verbieten konnte.
Und man darf auch nicht vergessen: Als die Nazis im Parlament ihren ersten Erdrutschsieg feierten, war eben dieses Parlament schon dabei, Stück für Stück an politischem Einfluß zu verlieren, während die allgemeine Krise in Deutschland unter anderem auch dazu benutzt wurde, die quasi monarchietreuen Kräfte wieder erstarken zu lassen.
Was die demokratischen Parteien wollten, war eine Regierungsbeteiligung der Nazis nach demokratischen Spielregeln, im Bewußsein der Gefahr, die von der demokratiefeindlichen NSDAP ausging, aber mit der Absicht, diese Gefahr möglichst gering zu halten.
Aber schließlich wurde Hitler ja nicht von den demokratischen Parteien eingebunden, sondern von Hindenburg und seinen Getreuen um Papen und Hugenberg. Die nach Hitlers Einsetzung zum Reichskanzler immer schneller voranschreitende Entmachtung aller demokratischen Institutionen und Parteien wurde vom gesamten "Kabinett der nationalen Konzentration" mitgetragen, in dem die Nazis neben Hitler nur zwei Minister stellten.