Seeschlachten - wirklich "nützlich"?

Wenn diese 11.000 Schiffe im Uz nur 2,5% ausmachten, hätte die britische Handelsflotte bezogen auf 22 a, in jedem Jahr 20.000 Schiffe in "betrieb" gehabt.
Das könnte vielleicht ein wenig hochgegriffen sein. Ich habe hier aber eine Zahl von 1877. Da hatte Großbritannien 25090 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 6.336.360 (Q: Handbuch Statistik 1879). Um 1815 waren es wie Köbis schrieb um 2,5 Mio Tonnen Schiffsraum. Man muss natürlich berücksichtigen, dass die Kapazität der Schiffe im Durchschnitt geringer war.
 
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Brissotin hat recht. Hier stimmt doch was nicht mit den Zahlen. 11.000 Schiffe sollen verloren gegangen sein und das zwischen 1793 und 1815, das wären also 500 Schiffe p.a.

Die Zahl erscheint mir ebenfalls zweifelhalft. Vielleicht stammt sie daher: die Nettoverluste (ohne Rück-Kaperung) der Navy betrugen 2 -2,5% des Bestandes pro Jahr, durchschnittlich im Zeitraum 1793-1815. Die "Hochseeverluste" betrugen 5-6% des Bestandes pro Jahr, davon hälftig Kriegsverluste und hälftig sonstige Gründe.

Die RN besaß 1815 rd. 550 Schiffe mit (1814: 634) mit 447.000 to.

Während der Revolutionskriege wurden 42.000 frz. Seeleute gefangen genommen, etwa 2/3 des Bestandes auf ein Jahr gerechnet, 27.000 befanden sich in britischer Gefangenschaft 1814.

Englische Handelsflotte nach TReue, Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit:
1806: 20.800 Schiffe mit 2,1 Mio. to.
1815: 24.800 Schiffe mit 2,6 Mio. to.
Hinzu kommen die Zahlen der Royal Navy, siehe oben.

20 Jahre, mal 2% macht 40%. Damit käme man grob auf 11.000 Schiffe, bezogen auf den Stand 1815. Die Zahl ist aber irreführend, weil auf den "deep water trade" nicht übertragbar.
 
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Dennoch frage ich mich, wieviele Schiffe denn 10-20 Mann Besatzung hatten. Denn irgendwie müssen ja die Ostindienfahrer und anderen großen Fahrzeuge in der Statistik ausgeglichen werden. Sonst wären ja über eine Million Leute auf See gewesen (ganz grob geschätzt).
Ein großer Teil des Mittelmeer- und Küstenhandels wurde mit kleinen Seglern, wie Tartanen ,Pinken und Schalanden von 15 bis 20 Metern Länge,, die teilweise nur 5 bis 10 Mann Besatzung hatten, abgewickelt.

Problematisch war die Benachrichtigung der Kaperschiffe auf der anderen Seite der Erde. Der Seekrieg ging ,auf Grund der großen Entfernung, meist noch Monate weiter obwohl in der Heimat längst Frieden geschlossen war.
 
1807 ist das klar, aber 1801 wäre ja eher die Gefahr gewesen, dass Russland seinerseits den Versorgungshahn abdreht.

Für die Schlacht von Kopenhagen (1801) mal einen Link nach Tante Wiki. Seeschlacht von Kopenhagen ? Wikipedia
Der Angriff auf die Dänische Flotte war ein Präventivschlag, man könnte auch sagen in London herrschte Paranoia. Man hatte Angst das die vereinigte Flotten der Ostseeanrainer die Ostsee dicht machten. Deshalb der Schlag gegen die Dänische Flotte. Nelson ist kurz nach der Schlacht tiefer in die Ostsee eingelaufen.

Apvar
 
Ein spannendes Thema, zu dem mir 3 vielleicht eher allgemeine Fragen aufgekommen sind. :)

- Ab/Bei welchem Umfang spricht man denn von einer "Flotte"?
Gilt die Bezeichnung wirklich nur für die Riesenbrummer, die gemeinsam durch die Meere walzten?

- Wie waren denn die Kriegsschiffe überhaupt auf der See verteilt?
Im Eingangspost ist es so dargestellt, dass jedes für sich weit und breit allein seine Sache machte.
Auf der anderen Seite bekommt man die Bilder zugespielt, dass eine Armada auf die andere trifft.

- Handelsschiffe fuhren ihre Routen, aber von wem wurden sie beschützt? - von bewaffneten Handelsschiffen oder von Kriegsschiffen?
 
- Handelsschiffe fuhren ihre Routen, aber von wem wurden sie beschützt? - von bewaffneten Handelsschiffen oder von Kriegsschiffen?

Dazu ein Hinweis: bereits in den Koalitionskriegen ging England auf ein Konvoisystem über.

Nach einer Statistik wurden 1793/98 ca. 3600 Schiffe im "deep water trade" begleitet, in einigen hundert Konvois, bei etwa 35 Verlusten und 4-5 größeren Angriffen.
 
- Ab/Bei welchem Umfang spricht man denn von einer "Flotte"?
Gilt die Bezeichnung wirklich nur für die Riesenbrummer, die gemeinsam durch die Meere walzten?
OT: Das kleine 1x1 der Flottenkunde...
Der Begriff Flotte umfasst eine Ansammlung von mehren Schiffen, Dabei gibt es m.E. keine nummerische Definition. In der Regel werden Flotten aufgeteilt in Handelsflotten und Kriegsflotten, die sich dann in der jeweiligen Sparte nach Verwendungszweck der Schiffe spezifiziert darstellen.
Ein größerer Handelskonvoi wird dann z.B. auch als Flotte bezeichnet im speziellen dann als die Silber- oder Goldflotten oder in der modernen Seefahrt eine Tankerflotte.
Bei den Kriegsflotten gibt es seit dem 17.Jahrhundert klar definierte Klassifikationen der Schiffe, die sich meist an Größe und Bewaffnung orientieren und entsprechenden der Technologisierung der Kriegsschiffstechnik geändert bzw. angepasst werden.
Es werden auch Teilverbände von großen Flotten einer Nation nach geographischen Einsatzgebieten gegliedert, so z.B. bei der russischen Marine die baltische, pazifische Flotte und die Schwarzmeerflotte.

- Wie waren denn die Kriegsschiffe überhaupt auf der See verteilt?
Im Eingangspost ist es so dargestellt, dass jedes für sich weit und breit allein seine Sache machte.
Auf der anderen Seite bekommt man die Bilder zugespielt, dass eine Armada auf die andere trifft.
Die Kriegsschiffe werden in der Regel nach den Stationen in Übersee verteilt. Es gibt dann einen gewissen Grundstamm an Schiffen, die in Geschwader oder Flottenteilen an strategischen Standpunkten verteilt werden. Der Bestand dieser Schiffe variiert je nach Bedarf, wobei zur Zeit der Segelschifffahrt der Aufenthalt auf See nur Abhängig vom Proviant der Mannschaft war, während in der Dampfschifffahrt ein größeres Netz an Stationen zur Bekohlung der Schiffe organisiert werden musste.
Die Segelkriegsschiffe in Übersee waren dann meist ohne direkte Verbindung zu ihren Dienstellen auf eigen Verantwortung der Kapitäne oder Verbandsführer unterwegs, sich entsprechend gegenüber anderen Nationen zu verhalten. Auch wenn es Befehle gab, musste in der Regel immer auf gewisse Ereignisse flexibel reagiert werden. Mit der Dampfschifffahrt kehrte auch die Telegraphie ein und die Kriegsschiffe konnten nun auch von der Heimat aus schnell mit entsprechenden Befehlen versorgt werden.

- Handelsschiffe fuhren ihre Routen, aber von wem wurden sie beschützt? - von bewaffneten Handelsschiffen oder von Kriegsschiffen?
Der beste Schutz von Handelsschiffen ist die Formation im Konvoi, wie silesia schon angemerkt hat. Wobei in der Segelschifffahrt bis zum 17. Jahrhundert auch die Handelsschiffe teilweise noch schwer bewaffnet waren, wird mit der Rangeinteilung der Kriegsschiffsflotten die Trennung zwischen Kriegsschiffen und Handelsschiffen immer klarer. Dabei wurden dann die Konvois auch von Kriegsschiffen begleitet, auch wieder je nach bedarf mehr oder weniger mit starken Schiffen.
 
Mahlzeit! Da hat sich ja eine angeregte Debatte entfacht.

Mal mixed assorted einige Brocken von mir.
Der britische Angriff von 1801 auf Kopenhagen diente in erster Linie dazu, sicherzustellen, dass der britischen Ostseeflotte nicht die Verbindung in die Nordsee durch ein gerüstetes und feindliches Dänemark abgeschnitten wurde. Als Hauptgegner wurde Rußland angesehen. Mit der Schlacht von Kopenhagen erzwang Nelson einen befristeten Waffenstillstand, während dessen man Operationen in der Ostsee gegen die russische Flotte führen konnte. Die Dänen haben in Kopenhagen 1801 nicht ein einziges seefähiges Schiff verloren. Die Verluste beliefen sich lediglich auf die schwimmenden Batterien und Blockschiffe (ausgemusterte Linienschiffe), die Kopenhagen schützen sollten. Die seefähigen Einheiten waren mit wenigen Ausnahmen nicht im Gefecht und blieben den Dänen erhalten. Allerdings wurden ihre Besatzungen zum Teil an Bord der Blockschiffe eingesetzt - die Menschenverluste waren schlimmer als die Schiffsverluste.

Der Angriff von 1807 diente dagegen dazu, die dänische Flotte dem Zugriff der Franzosen zu entziehen. Von dieser Entführung hat sich die dänische Marine in der Tat so schnell nicht mehr erholt, da die Briten nun die seefähigen Linienschiffe und Fregatten einkassiert hatten.

Die dänische Marine wurde in der Tat als regionale Macht wahrgenommen und dürfte bis 1807 noch zu den stärksten 10 Europas gehört haben.


Handelsschiffzahlen:
Konvois von mehreren hundert Handelsschiffen waren gang und gäbe und wurden zum Teil in dieser Anzahl dennoch nur von ein zwei Fregatten und einigen kleineren Fahrzeugen bewacht. Auch damals wurde wirtschaftlich gerechnet und Händler mit weniger als zwanzig Mann Besatzung waren auch auf hoher See nicht selten. Außerdem gehörte zur Handelsflotte auch der ganze Klöterkram der Küstenfahrzeuge mit drei vier Mann Besatzung (zum Teil auch Opas, Invaliden und Ehefrauen). Von daher sind die oben genannten Zahlen schon realistisch.
(Btw. nicht die Zahlen für navy (Kriegsmarine) und Handelsflotte durcheinanderschmeißen.):winke:

Außerdem bei den Zahlen bitte auf vergleichbare Grundgrößen achten. Das Verhältnis von 256 britischen zu 19 französischen Linienschiffen gab es nie. (256 ist in der Größenordnung Gesamtbestand, während 19 in der Größenordnung "seeklar" steckt).

Ach ja: Edelholz: Selbst die Briten haben sich während der napoleonischen Kriege mit Fichtenrümpfen beholfen. Heutezutage würden die Dänen wohl mit Kiefer, lackiert kontern...:devil:
 
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Der Angriff von 1807 diente dagegen dazu, die dänische Flotte dem Zugriff der Franzosen zu entziehen. Von dieser Entführung hat sich die dänische Marine in der Tat so schnell nicht mehr erholt, da die Briten nun die seefähigen Linienschiffe und Fregatten einkassiert hatten.

Klugscheißermodus an:
Diese Aktion diente später auch immer einen Präventivschlag auf eine Flotte mit der Begriff - eine Flotte zu kopenhagen- zu bezeichnen.;)
Klugscheißermodus aus.
 
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Der beste Schutz von Handelsschiffen ist die Formation im Konvoi, wie silesia schon angemerkt hat. Wobei in der Segelschifffahrt bis zum 17. Jahrhundert auch die Handelsschiffe teilweise noch schwer bewaffnet waren, wird mit der Rangeinteilung der Kriegsschiffsflotten die Trennung zwischen Kriegsschiffen und Handelsschiffen immer klarer. Dabei wurden dann die Konvois auch von Kriegsschiffen begleitet, auch wieder je nach bedarf mehr oder weniger mit starken Schiffen.
Dazu könnte man noch als Besonderheit die Ostindienfahrer erwähnen. Das waren zwar Kauffahrer, die aber auf Grund des hohen Werts der transportierten Ware, und die lange Fahrt durch abgelegene Seegebiete, sehr stark bewaffnet waren und auch mit überdurchschnittlich zahlreicher und gutausgebildeter Besatzung versehen waren.

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Ach ja: Edelholz: Selbst die Briten haben sich während der napoleonischen Kriege mit Fichtenrümpfen beholfen. Heutezutage würden die Dänen wohl mit Kiefer, lackiert kontern...:devil:
Die Fregatte "Billy" zum selbermontieren war aber ein Schwedisches Schiff.

Witz beiseite, die Schiffe aus Fichtenholz waren wenig haltbar und sehr unbeliebt. Nicht zufällig sind zwei der wenigen zeitgenössischen Schiffe die uns aus dieser Zeit erhalten geblieben sind aus aussergewöhnlich hochwertigem Holz gebaut worden: Die Old Ironsides (USS Constitution) aus Virginia-Eiche, und die HMS Trincomalee, erbaut in Bombay, aus Teak-Holz.

http://www.hms-trincomalee.co.uk/historic/building/trincomalee-construction.php
 
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Klugscheißermodus an:
Diese Aktion diente später auch immer einen Präventivschlag auf eine Flotte mit der Begriff - eine Flotte zu kopenhagen- zu bezeichnen.;)
Klugscheißermodus aus.

Klugscheißermodus auch an:
Siehe die kopenhagens von Oran und Pearl Harbour.:pfeif::scheinheilig:
Klugscheißermodus wieder aus.:D:D:D:friends:
 
Ach, Dänemark leidet heute noch schwer unter dieser Schande =).

So schlimm ist das Dänische Bettenlager nun auch nicht. :p

@ Bdaian: Anfangs waren die Fichtenfregatten tatsächlich unbeliebt, haben sich aber so sehr bewährt, dass sie kurze Zeit später auch bei den Franzosen äußerst unbeliebt wurden. Die Imperieuse, mit der Thomas Cochrane die Franzosen in Angst und Schrecken versetzte, war eine dieser Fichtenfregatten.

Die Fichtenrümpfe waren zwar tatsächlich nicht so lange haltbar wie solche aus Eiche oder Teak. Sie bestachen jedoch durch schnellere Bauzeit und geringere Kosten und waren in Stabilität und Elastizität - gefördert durch den Einsatz neuer Konstruktionsmethoden und -materialien (Eisen!) - ihren Hartholzschwestern in der Blüte ihrer Jahre nahezu gleichwertig. Das geringere Gesamtgewicht wirkte sich übrigens in durchschnittlich höheren Geschwindigkeiten aus. Gegen Ende der Napoleonischen Kriege wurden Hartholzrümpfe häufig direkt in den Reservestatus gesteckt, da sie nicht mehr dringend benötigt und für später aufgehoben wurden, während die Fichtenschiffe im Dienst jung "aufgebraucht" wurden.
 
Wo wir gerade bei den Baumaterialien der Schiffe sind. Für den Rumpf wurde meist Eich verwandt, während die Masten meist aus Fichte oder Tannenholz bestanden. Eiche ist haltbarer, aber star. Fichte und Tanne nicht so haltbar, dafür aber flexibler, was für die Masten wichtig war. Die Masten mussten eine gehörige Portion an Flexibilität haben, da die Wanten und Stage nur aus Tauwerk bestanden.
In der RN wurde Mahagoni nicht so sehr verwendet. Habe mal gelesen das Mahagonisplitter deutlich gefährlichere Wunden erzeugt Eichensplitter. Und Holzsplitter waren ja auf hölzernen Segelschiffen die meisten Gründe für Verletzungen.
Wobei die Bombay-Marine soll einige Kriegsschiffe aus Mahagoni oder Teak unterhalten haben.
A pro po, die Bombay-Marine ist ja auch ein Kuriosität an sich. Die Ehrenwerte Ostindische Handelsgesellschaft durfte mit Erlaubnis der Britischen Krone im Indischen Ozean und auf dem Weg nach China eine private Kriegsflotte unterhalten.
History of the Indian Navy - Wikipedia, the free encyclopedia
East India Company - Wikipedia, the free encyclopedia

Apvar
 
Dänemark, mehr als die Ostsee

Wann und wo war (ausser in der Ostsee) Dänemark Seemacht? Dänemark wollte 1801 eigentlich neutral bleiben. Allerdings war das den Briten zu vage und sie sind der Gefahr der Vereinnahmung der dänischen Flotte durch die Franzosen bzw. einer drohenden dänisch, preußisch, russisch, schwedischen Koalition zuvor gekommen, in dem sie einfach mal Tatsachen geschaffen haben.
1807 war Dänemark schon unter französischem Einfluß, also eigentlich auch kein eigenständige Seemacht. Aber durch die wiederaufgebaute Flotte eine potentielle Gefahr im Verbund mit bzw. unter dem Kommando von Frankreich...


Naja, Seemacht ist relativ und Dänemark ist zu guten Teilen ein Inselreich gewesen, das über See zusammengehalten wurde. Vor Napoleon beherrschte das Königreich Dänemark neben seinem heutigen Staatsgebiet auch ganz Norwegen und lange Zeit auch die gegenüberliegende Küste im heutigen Schweden. In der Ostsee kam es sehr häufig in der Zeit davor zu schweren Auseinandersetzungen um die Seeherrschaft, denn Dänemarks Blick war lange bis zum Baltikum gerichtet und im Wettstreit vor allem mit Schweden gewesen. Diese Interessen hatten zwangsläufig Auseinandersetzungen auf dem Meer nach sich gezogen.

Weiterhin besaß Dänemark die Heerschaft über Island und nach 1721 bei der Ausdehnung der lukrativen „Walfischjagd“ auch mehr als nur Interesse an Grönland (Stützpunkte) . Gerne vergessen wird auch die Rolle Dänemarks als Kolonialmacht! In der Karibik besaß es Inselbesitz, durch welchen die Dänen den begehrten Zucker erhielten. Infolgedessen war Dänemark (und in dessen Gefolge auch etwa Flensburg!) auch in den Sklavenhandel deutlich involviert! Dabei spielte Dänemark auch in Westafrika mit beim munteren WechselDich der Stützpunkte von denen aus die Sklaven nach Amerika verschifft wurden!
Dänisch-Westindien ? Wikipedia
Dazu versuchte Dänemark auch in Asien mitzumischen. Ob Versuche zur Kolonisation der Nikobaren, in Bengalen oder Tranquebar im Südosten Indiens, man versuchte als „global Player“ auch hier Handelsstützpunkte zu besitzen. Sogar in China unterhielt man Handelskontore und mischte etwa im Teehandel – auch nach Britannien – zeitweilig kräftig mit.

Kurz Dänemark mag keine gewaltige Seemacht an sich gewesen sein, es verfolgte aber weltumspannende Handelsgeschäfte über eigene Basen und besaß daher auch eine Flotte die man nicht als Witz abtun sollte. Die Flotte selbst hatte man vor allem durch die Rivalität mit Schweden nötig.
 
Teakholz-Splitter sollen aufgrund von irgendwelchen Holzinternen Anti-Schädlings-Giften zu fiesen Entzündungen oder dergleichen geführt haben, und sobald man die erstmal hatte wars ja meistens Essig... dafür ist ein Deck aus Teakholz eigentlich ganz rutschfest, auf Eichenholz-Schiffen musste man dazu beim Klar-Schiff-zum Gefecht immer Eimerweise Sand auf Deck schütten (der nebenbei auch zum Deckscheuern und Blutaufsaugen gut geeignet war)
Was die Konvois anging, so musste man wohl oder übel fast immer Kriegsschiffe mitschicken - ab und an allerdings nur bis zu einem gewissen Breitengrad.
Um ganz wichtige Konvois sind im Laufe der Seekriegsgeschichte dann ja auch ziemlich "große" Schlachten zwischen Lininenschiffen geführt worden, insbesondere wenn es um die Nahrungsmittelversorgung etwa der Niederlande oder Frankreichs ging
Dänemark war übrigens noch nach 1807 ein stets Ärgernis für den britischen Ostsee-Handel, indem es bevorzugt kleine Kanonenboote gegen die Konvois losgeschickt hat.
 
Um ganz wichtige Konvois sind im Laufe der Seekriegsgeschichte dann ja auch ziemlich "große" Schlachten zwischen Lininenschiffen geführt worden, insbesondere wenn es um die Nahrungsmittelversorgung etwa der Niederlande oder Frankreichs ging
Dänemark war übrigens noch nach 1807 ein stets Ärgernis für den britischen Ostsee-Handel, indem es bevorzugt kleine Kanonenboote gegen die Konvois losgeschickt hat.

Bestes Beispiel ist die Schlacht vom Glorreichen 1. Juni 1794.Glorious First of June - Wikipedia, the free encyclopedia
Taktisch ist die Schlacht von den Briten gewonnen worden, aber strategisch war die Schlacht eine Niederlage. Der Französische Admiral konnte durch die Schlacht, die Britische Flotte von dem Geleitzug mit Lebensmittel ablenken. Ansonsten hätte in Frankreich bald Schmal-Hans Küchenmeister regiert und nicht mehr das Direktorium. So gingen die Kriege noch etliche Jahre weiter.

In den schmalen Durchfahrten zwischen Jütland und Schonen konnte man mit kleineren geruderten Kanonenbooten viel besser kämpfen, als mit Rahseglern. Die brauchen viel mehr Platz als geruderte Fahrzeuge um Kursänderungen zu machen. Und man kann sich mit geruderten Fahrzeugen auch leicht in kleinere Sund verziehen, zum Beispiel auch gegen den Wind. Als Beispiel, geht vom großen Belt aus ein kleines Gewässer ab, das Smaalandfahrwasser. Darin kann keine ausgewachsene Fregatte aufkreuzen, geschweige den ein Linienschiff. So etwas findet man überall zwischen den Dänischen Hauptinseln.

Apvar
 
Teakholz-Splitter sollen aufgrund von irgendwelchen Holzinternen Anti-Schädlings-Giften zu fiesen Entzündungen oder dergleichen geführt haben, und sobald man die erstmal hatte wars ja meistens Essig... dafür ist ein Deck aus Teakholz eigentlich ganz rutschfest, auf Eichenholz-Schiffen musste man dazu beim Klar-Schiff-zum Gefecht immer Eimerweise Sand auf Deck schütten (der nebenbei auch zum Deckscheuern und Blutaufsaugen gut geeignet war)...

Ein interessantes Detail.
Nun, in erster Linie zersetzt sich Teakholz nur sehr, sehr langsam. Es enthält sehr viel Lignin und relativ wenig Cellulose, wodurch es ein sehr hartes, mechanisch stark beanspruchbares Holz ist. Das Lignin verrottet nur langsam, da Teak teilweise verkieselt und durch hohe Anteile von Harzen und Ölen auch gegen viele Fäulepilze geschützt wird. Damit ist es äußerst dauerhaft, fest und langlebig. Dazu ist es einfach mit Seife und Schrubber zu pflegen. Daher auch die „glatten Decks“, die du erwähnst.
Die Splitter dieses Holzes sind nicht so gefährlich, dass man ihnen fast schon „Waffenwirkung“ nachsagen könnte. Es erklärt sich durch die Härte und geringe Vergänglichkeit der Splitter (die Wunde schließt sich nicht, wenn solange der Splitter darin steckt) dazu kommen die Holzinhaltsstoffe (eben die Harze und Öle), welche bei entsprechenden Umständen die Infektionsgefahr erhöhen konnten. Aber das können Biologen gewiss besser erklären…^^
Daher ist Teak ja auch immer noch für Gartenmöbel aufgrund ihrer Langlebigkeit beliebt. Ein perfekter Werkstoff für die ständig feuchten Decks eines Schiffes, denn es nimmt kaum Wasser auf (durch die Verkieselung und die Holzinhaltsstoffe).

@Ostsee: Es hielten sich dort aufgrund der von Apvar genannten Umstände sehr lange noch „Galeeren-Kriegsschiffe“ bei seinen Anrainern!

Eine interessante Diskussion. Dabei ist das vielleicht wichtigste Stichwort bereits gefallen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Thayer_Mahan
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Influence_of_Sea_Power_upon_History
Denn hier wurde Seeherrschaft und Weltmacht als untrennbares Ganzes beschrieben. Damit müssen zwangsweise Seeschlachten "nützlich" sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein schönes Zitat in die Richtung ist auch von Sir Walter Raleigh:
" Wer die See beherrscht, beherrscht den Handel dieser Welt, wer den Handel der Welt beherrscht, herrscht über die Reichtümer dieser Welt und damit über sie selbst"
 
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