Noch eine kurze Bemerkung meinerseits zu den Wikipedia Artikeln: gewöhnlich prüfe ich deren Inhalt schon entsprechend, ehe ich einen Artikel hier verlinke. Das mit der Abstammung des
Geoffroy Ferreol war mir zugegebenermaßen aber entgangen, was jedoch auch daran lag, daß ich beim Schreiben meines Beitrags eher auf seine Nachkommen denn auf seine Vorfahren fokusiert war.
Wie dem auch sei, machen wir mal weiter...
... und zwar zunächst beim ersten Ehemann der zuvor genannten
Sibylle:
Guillaume de Montferrat, Comte de Jaffa et d'Ascalon (*um 1140, +1177)
Guillaume Longue Epee
William Longsword/William Longespee
Guglielmo Lungaspada
Guilhem Longa-Espia
Wilhelm Langschwert/Wilhelm Longaspatha
Der Graf von Jaffa und Ascalon - und als Ehemann der
Sibylle auch Vater des jerusalemitischen Thronerben
Baudouin V. - erhielt seinen Beinamen aufgrund seiner militärischen Fähigkeiten.
Hierbei liegt der Fall vor, daß ihm dieser Beiname bereits zu Lebzeiten von einem Zeitgenossen gegeben wurde, nämlich durch den Troubadour
Peire Bremon lo Tort in dem Lied
En abril, quan vei verdeyar:
Peire Bremon lo Tort "En abril, quan vei verdeyar"
Anm.: Bezüglich des Geburtsdatums von
Guillaume de Montferrat findet man unterschiedliche Angaben; ich habe die des LexMA gewählt...
Ja, und da wir uns gerade im französischen Raum bewegen, ist mir beim nochmaligen Durchsuchen dieses Threads aufgefallen, daß wir einen noch gar nicht genannt haben, auf dessen namentliche Erwähnung ich hier sonstwas verwettet hätte...
Zumal es sich um einen König handelt - wenn auch um einen von recht zweifelhaftem Ruf in der Nachwelt und dies besonders bei den an der Geschichte der Ritterorden Interessierten :motz::devil:
feif:
Philippe IV de Capet, Roi de France (*1268, +1314)
Philippe le Bel
Philip the Fair
Philipp der Schöne
Er trug diesen Beinamen bereits, bevor er sich anschickte, den Papst Bonfatius VIII. zu mißhandeln und den Orden der Tempelritter zu vernichten.
Der König von Frankreich erhielt seinen Beinamen nämlich auch nicht erst durch spätere Generationen, sondern von Zeitgenossen, und sein Beiname hat tatsächlich genau diesen Hintergrund: der Kapetinger galt als äußerlich attraktiv - ein hochgewachsener Mann mit blondem Haar und blauen Augen. Ganz im Gegensatz dazu stand jedoch sein Charakter, der von Kühle und Heimlichtuerei geprägt war.
Vgl. dazu auch
The Knights Templar | Philip IV - 1268 - 1314 | www.templarhistory.com
Einer seiner schärfsten Gegner,
Barnard Saisset, Bischof von Pamiers, reflektierte darüber auf seine Art: "Das ist weder ein Mensch noch eine Bestie, das ist eine Statue. Unser König gleicht dem Uhu, dem prächtigsten der Vögel, der aber zu nichts nutz ist. Er tut nichts anderes, als die Menschen anzustarren, ohne ein Wort zu reden"
Vgl. dazu auch
philipp_4_der_schoene_koenig_von_frankreich_+_1314