Sind die Slawen in Wirklichkeit Ostgermanen?

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Ja IIBB, es gibt einen Grund, warum der Autor dieses schreibt: Nicht weil er so aufregend neue Erkenntnisse gewonnen hat, die er dazu auch noch schlüssig belegen/beweisen kann, nein, weil sie ihm in sein braunes Weltbild passen, und er deshalb keine mineralogische Bücher schreibt, sondern Bücher zu Germanen, Slawen, usw.

Ich kann dir auch ein anderes Buch nennen und dir dazu die Hauptmotivation des Autoren sagen:

Johannes v. Buttlar: LEBEN AUF DEM MARS - Das Marsgesicht. 1987.

Inhalt: Käse, der vom Bahnhof rollt. ;)

Motivation: Geld verdienen, möglichst eine Million DM.

Heutiges Geldverdienen des Autors: Verkauf von esoterischen Tabletten in TV-Verkaufskanälen.

Nein, halte dich lieber an unsere Links zwecks Wissensgewinn zu den Slawen:

http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Slawisch.pdf

Slawische Sprachen - EEO
 
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naja oke, ihr nimmt euch die meinung, dass es die slawen auf jeden fall gab, weil ihr es gelesen/studiert habt...aber es muss irgendeinen grund geben, warum dieser autor das so schreibt. So gesehen, kann man dazu gar keine richtige Meinung haben, denn manchmal lese ich, es gab die slawen manchmal sind sie ostgermanen...man weiß es nicht...am wahrscheinlichsten ist doch: es gibt nur weiß, latin, schwarz, gelb und rot

Wir nehmen das nicht nur an, weil wir es gelesen haben, sondern weil auch pure logik dahinter ist.

Man denke nur daran, dass das 2 vollkommen verschiedene Sprachgruppen sind, die vollkommen andere Regelungen haben. Und diese gab es schon lange vor dem 18. Jahrhundert.

Lies mal die Bibel auf Altkirchenslawisch aus dem 10. Jahrhundert
und vergleiche sie mit ner Germanischen Schrift aus der Zeit. Nicht ein Wort ist gleich.
 
naja oke, ihr nimmt euch die meinung, dass es die slawen auf jeden fall gab, weil ihr es gelesen/studiert habt...aber es muss irgendeinen grund geben, warum dieser autor das so schreibt. So gesehen, kann man dazu gar keine richtige Meinung haben, denn manchmal lese ich, es gab die slawen manchmal sind sie ostgermanen...man weiß es nicht...am wahrscheinlichsten ist doch: es gibt nur weiß, latin, schwarz, gelb und rot

Ich frage immer dumme Sachen.
Ich habe jetzt mal was über Helmut Schröcke gelesen.
Warum glaubst du, dass ein Mineraloge zu dieser Thematik Fachman ist?
 
naja oke, ihr nimmt euch die meinung, dass es die slawen auf jeden fall gab, weil ihr es gelesen/studiert habt...rot


Guter Einwurf.
Studiert habe ich es sowieso nicht.
Aber ich habe es wirklich noch nie gelesen, dass es die Slawen gab.

Andererseits gibt es slawische Sprachen.
Und in denen gibt es zB ziermlich einheitlich von der Adria bis zum Ural das Wort Gora/Hora und das heißt auf deutsch Berg. Und auch das Wort selena/zelena wird in den slawischen Sprachen ziemlich einheitlich im gleichen Gebiet benutzt. Auf deutsch heißt es grün.

Also Menschen die slawisch sprechen gibt es schon, deshalb denke ich, dass es auch Slawen gibt.

Aus welchem Grund der Buchschreiber auf die gegenteilige Annahme kommt?
Nun es könnte zB sein, dass er schlicht eine Meise hat. Oder etwa nicht?
 
Andererseits gibt es slawische Sprachen.
Und in denen gibt es zB ziermlich einheitlich von der Adria bis zum Ural das Wort Gora/Hora und das heißt auf deutsch Berg.

Gut das du "ziemlich einheitlich" geschrieben hast, weil Gora heißt auf Bulgarisch Wald, aber "Oben" heißt "Gore"

Ich frage immer dumme Sachen.
Ich habe jetzt mal was über Helmut Schröcke gelesen.
Warum glaubst du, dass ein Mineraloge zu dieser Thematik Fachman ist?

Der Wappler ist Mineraloge?! Und dem schenkt man zu diesem Fachgebiet glauben?!

Das erinnert mich an einen Mathematiker, der Behauptet, die Goten seien Slawen gewesen, und es hätte niemals die Mongolische Herrschaft in Teilen Russland gegeben.

Ergo: Man höre niemals auf solche Schwachköpfe.
 
aber es muss irgendeinen grund geben, warum dieser autor das so schreibt.

Da kann es mehrere Gründe geben, z. B.:
- Da will sich einer wichtig machen und auffallen, indem er eine möglichst haarsträubende These verkündet. (Erfunden hat er sie freilich nicht, sie wurde vor ihm schon von anderen Nazis propagiert.)
- Da mag einer die Slawen nicht (soll es ja bei Rechtsextremen geben) und glaubt, er könne sie damit ärgern, indem er behauptet, sie seien eigentlich nur eine Erfindung.
- Da hängt einer Hitlers Träumen von einem Großdeutschland bis zum Ural nach (soll es ja auch bei Rechtsextremen geben) und bildet sich deshalb ein, das ganze Slawenland gehöre eigentlich "den Germanen".


So gesehen, kann man dazu gar keine richtige Meinung haben, denn manchmal lese ich, es gab die slawen manchmal sind sie ostgermanen...man weiß es nicht...
Wenn es Dich wirklich interessiert, dann gibt es zwei sinnvolle Wege: a) Du verläßt Dich auf die Aussagen ausgewiesener Fachleute oder b) Du nimmst Dir die Zeit, Dich selber kundig zu machen, studierst alte Sprachen wie z. B. Gotisch oder Altkirchenslawisch, befaßt Dich mit den Methoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft und der Archäologie und prüfst alles haarklein nach.


am wahrscheinlichsten ist doch: es gibt nur weiß, latin, schwarz, gelb und rot
Wenn ich mich auf meine Augen verlasse, dann gibt es keine "Roten" (außer bei Sonnenbrand) und keine "Gelben" (außer bei Lebererkrankungen), die Farbe "latin" ist mir nicht so recht geläufig. Es gibt, meinen Augen zufolge, eine unendliche Abstufung von Nuancen zwischen Fast-Weiß und Fast-Schwarz, die kann man in drei Farbschubladen oder in fünf oder in siebzehn einsortieren, aber wozu?
 
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Die materielle Kultur der frühen Slawen ist gut zu erfassen. Das betrifft ihre Keramik (Prager bzw. Sukower Typ) als auch bestimmte Eigenarten (Schläfenringe als Frauenschmuck). Eigentlich braucht man kein Wort weiter darüber verschwenden.
 
naja oke, ihr nimmt euch die meinung, dass es die slawen auf jeden fall gab, weil ihr es gelesen/studiert habt...aber es muss irgendeinen grund geben, warum dieser autor das so schreibt. So gesehen, kann man dazu gar keine richtige Meinung haben, denn manchmal lese ich, es gab die slawen manchmal sind sie ostgermanen...man weiß es nicht...
Ich habe nicht studiert, bin kein Experte in Linguistik und ich besitze auch keine bzw. wenig Kenntnisse in irgend einer Fremdsprache - das will ich einfach mal vorausschicken.

Aber:
Daß die Ostgermanen germanisch sprachen, in wohl unstrittig. Zu ihnen gehörten u. a. die Goten, die aller Wahrscheinlichkeit nach ursprünglich aus Skandinavien kamen.
Nun gebe ich dir mal einen Tipp (so von Laie zu Laie):
Besorge dir doch einmal Sprachbeispiele einer skandinavischen Sprache, einer slawischen Sprache und noch einer romanischen Sprache und vergleiche sie mit der deutschen Sprache und sage mir dann welche Sprache dem Deutschen am ähnlichsten klingt. Du mußt dabei diese anderen Sprachen auch nicht verstehen, sondern nur nach der Änlichkeit im Klang sortieren.

Ich habe übrigens solch einen Vergleich schon gemacht - d. h. vom hören her erkennt man ja viele Sprachen und ich finde, daß z. B. das Schwedische dem Deutschen wesentlich ähnlicher klingt, als das Russische oder das Italienische.
Während man also beim Italienischen und (wie ich finde) noch mehr beim Russischen gar keine Ähnlichkeiten zum Deutschen mehr raushört, könnte man beim Schwedischen zumindest eine Verwandtschaft zum Deutschen vermuten.
Das nur mal ganz laienhaft angemerkt.
;)
 
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Ich habs tatsächlich studiert, bin mir aber nicht sicher, ob's was bringt konkreter zu werden. Die meistens wissens auch so und andere wollen halt nicht.
Butler passt da gut rein, Velikovsky usw. Beim hiesigen Beispiel gehts eben auch um Braune Sosse. Diskutiere mit einem Harun Yahya-Anhänger Biologie: sinnlos.
 
Die materielle Kultur der frühen Slawen ist gut zu erfassen. Das betrifft ihre Keramik (Prager bzw. Sukower Typ) als auch bestimmte Eigenarten (Schläfenringe als Frauenschmuck). Eigentlich braucht man kein Wort weiter darüber verschwenden.

Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Bräuchen...

Ich habe nicht studiert, bin kein Experte in Linguistik und ich besitze auch keine bzw. wenig Kenntnisse in irgend einer Fremdsprache - das will ich einfach mal vorausschicken.

Aber:
Daß die Ostgermanen germanisch sprachen, in wohl unstrittig. Zu ihnen gehörten u. a. die Goten, die aller Wahrscheinlichkeit nach ursprünglich aus Skandinavien kamen.
Nun gebe ich dir mal einen Tipp (so von Laie zu Laie):
Besorge dir doch einmal Sprachbeispiele einer skandinavischen Sprache, einer slawischen Sprache und noch einer romanischen Sprache und vergleiche sie mit der deutschen Sprache und sage mir dann welche Sprache dem Deutschen am ähnlichsten klingt. Du mußt dabei diese anderen Sprachen auch nicht verstehen, sondern nur nach der Änlichkeit im Klang sortieren.

Ich habe übrigens solch einen Vergleich schon gemacht - d. h. vom hören her erkennt man ja viele Sprachen und ich finde, daß z. B. das Schwedische dem Deutschen wesentlich ähnlicher klingt, als das Russische oder das Italienische.
Während man also beim Italienischen und (wie ich finde) noch mehr beim Russischen gar keine Ähnlichkeiten zum Deutschen mehr raushört, könnte man beim Schwedischen zumindest eine Verwandtschaft zum Deutschen vermuten.
Das nur mal ganz laienhaft angemerkt.
;)

Das ist ne gute Strategie, die aber bei manchen Sprachen wie zB Finno-Ugrisch, Türkisch oder Mongolisch mächtig in die Hose gehen kann.
 
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In dieser Diskussion gibt es noch ein Missing Link. Wie kommt es dazu, dass manche Unterströmungen der Rechtsextremen plötzlich die Existenz der "slawischen Untermenschen", wie sie in der Mehrheitsmeinung der Rechtsextremen gesehen werden, negieren und diesen plötzlich den Status von Ostgermanen zuweisen? Dies lässt sich vielleicht damit erklären, dass die intellektuelle SS-Elite, etwa des Ahnenerbes, angesichts des absehbar verlorenen Krieges ab Ende 1944 eine eigene Europaidee entwickelt hat (die nichts mit EWG-EG-EU zu tun hat). Möglicherweise muss man die Behauptung, dass die Slawen ein Konstrukt seien, in diesem Zusammenhang sehen.
Schröcke ist zwar ein wenig zu jung, um zu den Ahnenerbe-Kreisen zu gehören, aber er könnte durchaus in Kontakt mit Trägern dieser Idee gestanden haben. Möglicherweise sogar über sein akademisches Arbeitsfeld, die Mineralogie. Da müsste man mal prüfen, wer zwischen 1945 und 1951 in Freiburg Mineralogie lehrte und ob derjenige Verbindungen zum Ahnenerbe hatte. (Mineralogie war ein Fachgebiet, welches im Ahnenerbe durch Dr. Rolf Höhne repräsentiert wurde).
 
Es ist indes höchst unwahrscheinlich, daß Germanen und Slawen als Einwanderer nach Europa gekommen sind, das wäre allenfalls für ihre entfernten Vorfahren denkbar - also in einer Zeit, als es weder Germanen noch Slawen noch Balten gab

Touche, hyokkose. Solche Vereinfachungen passieren, wenn man sich in so einem komplexen Thema kurz fassen muß. DIE Germanen sind natürlich ebenso wenig in Europa eingewandert wie DIE Amerikaner in das Gebiet der heutigen USA, selbstverständlich meinte ich deren Vorfahren.
Andererseits frage ich mich in bezug auf Deine Aussage, es sei unwahrscheinlich, daß Germanen und Slawen (meinen wir jetzt beide deren Vorfahren?) als Einwanderer nach Europa gekommen seien, welche andere Hypothese die nahe Verwandtschaft der meisten europäischen Sprachen (im Gegensatz z.B. zum Baskischen) untereinander und der Sprache der Hethiter und der in den indischen Veden benutzten Sprachen erklärt. Die Entdeckungen dieser Verwandtschaften war doch meines Wissens die Geburtsstunde der modernen Sprachwissenschaften? Dies frage ich ganz im Ernst, ich bin nämlich kein ausgemachter Experte auf diesem Gebiet und kein ohne weiteres die eine oder andere Neuentdeckung verpaßt haben. Schönen Gruß erstmal.:winke:
 
Touche, hyokkose. Solche Vereinfachungen passieren
Kein Problem, ich bin nur bei manchen Vereinfachungen ein bißchen extrapingelig...

Andererseits frage ich mich in bezug auf Deine Aussage, es sei unwahrscheinlich, daß Germanen und Slawen (meinen wir jetzt beide deren Vorfahren?) als Einwanderer nach Europa gekommen seien, welche andere Hypothese die nahe Verwandtschaft der meisten europäischen Sprachen (im Gegensatz z.B. zum Baskischen) untereinander und der Sprache der Hethiter und der in den indischen Veden benutzten Sprachen erklärt.
An der indoeuropäischen Grundsprache ist nicht zu rütteln, dazu gibt es keine Alternative. Irgendwo muß sie auch gesprochen worden sein. Aber woher wollen wir wissen, daß sie durch Einwanderer nach Europa gekommen ist? Sie könnte in Europa, z. B. an der schönen blauen Donau, entstanden sein, und die Vorfahren der Hethiter, Skythen, Iraner, Tocharer etc. könnten von dort aus Richtung Asien ausgewandert sein. Diese Hypothese ist genausowenig beweisbar oder widerlegbar wie alle anderen Wanderungshypothesen.

Ich wollte damit nicht sagen, daß ich eine Einwanderung von (sehr frühen) Indoeuropäern nach Europa für unwahrscheinlich halte. Mir ging es nur um die Germanen und deren direkte und auch schon weniger direkte Vorfahren. Wir sprechen hier von riesigen Zeiträumen, weit mehr als 2000 Jahre.

Niemand wird ja heute, wenn er nach Rom kommt, sagen: "Aha, aus dieser Stadt stammen also die Vorfahren der Kubaner!" (... die bekanntlich eine romanische Sprache sprechen...)
 
Ich finde die Art der Diskussion mal wieder unnötig aggressiv. Um noch mal auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen - gab es die Slawen oder nicht - kann man dies doch schon aus dem Offensichtlichen heraus reduzieren: Offensichtlich gibt es eine slawische Sprachenfamilie. Offensichtlich sehen sich die meisten Angehörigen der meisten slawischen Völker in gewissen Aspekten ähnlich. Nun wird der Einwand kommen, es gibt nur einen homo sapiens. Sicherlich; es geht ja auch nur um Feinabstufungen.

Was soll nun die Frage ob Slawen oder Ostgermanen? Die Frage müßte dann doch eher lauten, ob die Slawen Germanen sind; dann könnte man sie womöglich als Ostgermanen bezeichnen. Oder sie sind gar keine Germanen, dann können sie auch keine Ostgermanen sein, wenn man keine irreführenden Bezeichnungen zulassen will.

Sobald das geklärt ist oder sich derzeit nicht klären läßt, wäre es doch interessant zu fragen, wie die einzelnen Gruppen innerhalb der Slawen in Beziehung stehen. Bis zu welcher Zeit und welchen Ereignissen, waren das slawische Volk a und das slawische Volk b ein Volk? War das eine insofern homogene Mischung, als unmittelbar nach der Spaltung keine signifikanten Unterschiede bestanden und diese sich erst später entwickelt haben, oder haben sich verschiedene bereits signifikante Teilgruppen lediglich aus einer Solidarität herausgelöst und ihr Selbstverständnis geändert?

Ich finde die schnellen Verurteilungen als braune Soße zwar aus unserem zeitgeschichtlichen Zusammenhang verständlich; sie streuen aber Nebel und erschweren es, Themen auf das Faktische zu reduzieren. Das Problem mit der braunen Soße ist doch nicht, daß da jemand bemerkt, daß Schweden und Italiener in der Tendenz signifikant anders aussehen; das Problem ist, daß nach der Definition solcher Zugehörigkeiten sich irgendwelche Leute Untermenschen und Herrenmenschen und dergleichen definieren. Ich mag mir von solchen Komplexträgern nicht das Thema diktieren lassen. Genau das geschieht aber, wenn man alles was auch so verstanden oder benutzt werden könnte mit derartigen Absichten gleichsetzt.

Zudem möchte ich mich gegen das dümmlich-arrogante Argument wenden, wonach nur wer ein bestimmtes Fach studiert hätte, mitreden dürfte. Wer so argumentiert wendet sich gegen Leute wie Leonardo da Vinci und Goethe und redet der Mittelmäßigkeit das Wort. Wo stünden die Wissenschaften heute ohne die Leute, die sich als Universalgelehrte und Dilettanten häufig im krassen Widerspruch zur Lehrmeinung mit Themen auseinandergesetzt und entscheidende Beiträge geleistet haben?
 
@Hans forscht: Was soll nun die Frage ob Slawen oder Ostgermanen? Die Frage müßte dann doch eher lauten, ob die Slawen Germanen sind; dann könnte man sie womöglich als Ostgermanen bezeichnen. Oder sie sind gar keine Germanen, dann können sie auch keine Ostgermanen sein, wenn man keine irreführenden Bezeichnungen zulassen will.

Sobald das geklärt ist oder sich derzeit nicht klären läßt...

Genau das ist aber seit Herders Zeiten geklärt.
 
Ich finde die Art der Diskussion mal wieder unnötig aggressiv. Um noch mal auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen

Die Diskussionsart ist nicht aggressiv, sondern deutlich und klar ;)


Offensichtlich gibt es eine slawische Sprachenfamilie. Offensichtlich sehen sich die meisten Angehörigen der meisten slawischen Völker in gewissen Aspekten ähnlich. Nun wird der Einwand kommen, es gibt nur einen homo sapiens. Sicherlich; es geht ja auch nur um Feinabstufungen.

Also ähnlich sehen sie sich wohl kaum, denn die Mischungen sind einfach sehr unterschiedlich.

Alles andere unterzeichne ich. :fs:


Was soll nun die Frage ob Slawen oder Ostgermanen? Die Frage müßte dann doch eher lauten, ob die Slawen Germanen sind; dann könnte man sie womöglich als Ostgermanen bezeichnen. Oder sie sind gar keine Germanen, dann können sie auch keine Ostgermanen sein, wenn man keine irreführenden Bezeichnungen zulassen will.

Naja, wir haben das schon vorher im Thread mehrmals wiedergegeben, aber egal, nochmal:

Da die slawischen Sprachen allesamt doch große Unterschiede zu den germanischen Sprachen haben, ist es doch eher unwahrscheinlich, das die Slawen Germanen waren, bzw. sind.

Als Beispiel, mal etwas klassisches:

das Vaterunser auf Gotisch:

Atta unsar þu in himinam *
weihnai namo þein *
qimai þiudinassus þeins *
wairþai wilja þeins *
swe in himina jah ana airþai *
hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga *
jah aflet uns þatei skulans sijaima *
swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim *
jah ni briggais uns in fraistubnjai *
ak lausei uns af þamma ubilin *
unte þeina ist þiudangardi jah mahts jah wulþus
in aiwins *
Amen!

und auf Altkirchenslawisch:

Отче нашъ,иже еси на небесѣхъ,
Да свѧтитсѧ имѧ Твое,
Да прїидетъ царствїе Твое,
Да бѹдет волѧ твоѧ,
Якω на небеси и на земли.

Хлѣбъ нашъ насѹщный даждь намъ днесь
:
И ωстави намъ долги наша,
якоже и мы ωставлѧемъ должникωмъ нашимъ,

И не введи нас во искѹшенїе
,
Но избави нас ѿ лѹкавагω.Якω Твое есть царство и сила и слава во вѣки. Аминь.Oke,

auf lateinische Schrift, die ersten 3 Zeilen:

Otche nash, izhe esy na nebesiih
da svatisi ime tvoe,
da pridet tzarstvoe tvoe

Wie man da eine Verwandtschaft feststellen will, ausgenommen die Indo-Europäische, ist mir hier schleierhaft :fs:

Sobald das geklärt ist oder sich derzeit nicht klären läßt, wäre es doch interessant zu fragen, wie die einzelnen Gruppen innerhalb der Slawen in Beziehung stehen. Bis zu welcher Zeit und welchen Ereignissen, waren das slawische Volk a und das slawische Volk b ein Volk? War das eine insofern homogene Mischung, als unmittelbar nach der Spaltung keine signifikanten Unterschiede bestanden und diese sich erst später entwickelt haben, oder haben sich verschiedene bereits signifikante Teilgruppen lediglich aus einer Solidarität herausgelöst und ihr Selbstverständnis geändert?

Im Grunde, waren die Slawen nie wirklich "ein Volk", sondern eine Anhäufung sich gegenseitig bekriegender Stämme. Ihre Sprachen, entwickelten sich aber erst nach der Teilung der Stämme auseinander.

Zudem möchte ich mich gegen das dümmlich-arrogante Argument wenden, wonach nur wer ein bestimmtes Fach studiert hätte, mitreden dürfte. Wer so argumentiert wendet sich gegen Leute wie Leonardo da Vinci und Goethe und redet der Mittelmäßigkeit das Wort. Wo stünden die Wissenschaften heute ohne die Leute, die sich als Universalgelehrte und Dilettanten häufig im krassen Widerspruch zur Lehrmeinung mit Themen auseinandergesetzt und entscheidende Beiträge geleistet haben?

Moment, da vergleichst du Äpfel mit Birnen.

Leonardo da Vinci hat eben das ganze selbst "studiert", ergo er war ein Autodidakt. Außerdem gelten beim Bildhauen und bei der Architektur die gleichen Gesetzmäßigkeiten. Und Mechanik erfordert ohnehin mehr eine entsprechende Denkweise, als ein "Studium" in dem Sinne.

In diesem Falle aber scheint es, das der Autor dieses Buches weder eine Slawische Sprache je gehört hat, noch sich mit irgendetwas anderem näher Beschäftigt hat, was die Linguistik angeht. Noch dazu stützt er die Thesen mit unwissenschaftlichen Methoden, und macht obendrein die falschen Schlussfolgerungen (einen slawischen Schädel wird man schwer von einem keltischen Schädel unterscheiden können, heißt das etwa, die Slawen waren in Wirklichkeit Kelten ??

Außerdem zeigt er so, das er anscheinend nix von den wissenschaftlichen Methoden hält, die im übrigen in der Mineralogie genauso gelten wie in der Linguistik oder Geschichte.
 
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Hans Forscht: Nur kurz, weil es eigentlich nichts groß zu sagen gibt: Im ersten Antwortpost ist durch den Link schon alles gesagt, inkl. deiner Anmerkungen. Die Frage war nach der Qualität des Buches und dem Inhalt. Qualität des Buches ist brauner Käse, NICHT IIBB, Link zum Brockhaus verweist auf heutigen Wissenstand.
Fertig!
Alles weitere hätte man mit einer präzisen tatsächlichen wissenschaftlichen Diskursen Rechnung tragenden Fragestellung in einem neuen Thread gerne diskutieren können, aber dieser Thread hier diente manchen wohl nur dazu, ihre Langeweile totzuschlagen, statt in einem neuen Thread oder einen alten Thread zu Ostgermanen (BB sei Dank) ihre Meinung zu aktuellen seriösen Thesen kundzutun.
Somit ergab sich hier leider eine (Meta)diskussion, die einem neuen Mitglied ein unter Umständen falschen Eindruck des Forums vermittelte (mal ausblendend, was von IIBB nach ihrem ersten Post noch kam).
 
Im Grunde, waren die Slawen nie wirklich "ein Volk", sondern eine Anhäufung sich gegenseitig bekriegender Stämme. Ihre Sprachen, entwickelten sich aber erst nach der Teilung der Stämme auseinander..

Das ist eine Binsenweisheit, denn auch die Germanen oder Kelten waren natürlich kein "Volk" im klassischen Sinn, sondern eine Sprach- und Kultgemeinschaft, die in zahlreiche Stämme gegliedert war, die sich oft untereinander bekriegten.

Dennoch hebt sich die archäologische Hinterlassenschaft von Germanen, Kelten und Slawen so klar voneinander ab, dass jeweils eine eigenständige Kultgemeinschaft deutlich erkennbar ist.
 
Zudem möchte ich mich gegen das dümmlich-arrogante Argument wenden, wonach nur wer ein bestimmtes Fach studiert hätte, mitreden dürfte. Wer so argumentiert wendet sich gegen Leute wie Leonardo da Vinci und Goethe und redet der Mittelmäßigkeit das Wort. Wo stünden die Wissenschaften heute ohne die Leute, die sich als Universalgelehrte und Dilettanten häufig im krassen Widerspruch zur Lehrmeinung mit Themen auseinandergesetzt und entscheidende Beiträge geleistet haben?

Dieses Argument wirst du hier im GF nicht finden. Ich vermute, die meisten Mitglieder hier haben kein Studium im Bereich Geschichte absolviert, sondern sind an Geschichte interessiert. Schon von daher macht ein solches Argument, es dürfe nur mitreden, wer das Fach studiert hat, hier überhaupt keinen Sinn.

Es ist auch nicht gegen den Herrn Schröcke angeführt worden. Da sein 'Prof. Dr.' aber ohne weitere Zusätze von ihm/vom Verlag verwendet wird, darf zumindest vermutet werden, seine Leser könnten ihn für einen Geschichtsprofessor halten, was jedoch nicht zutrifft, da er Mineraloge ist. Da Schröcke ebenfalls - siehe der verlinkte Wiki-Artikel - für zahlreiche Aktivitäten im rechtsextremen Bereich hinreichend bekannt ist und seine Bücher - wie einmal googeln verdeutlicht - in vielen Fällen von einschlägig verorteten Verlagen und Versandunternehmen angeboten und positiv beworben werden, ordnet diese Werke außerdem durchaus ein, auch ohne jedes einzelne dazu lesen bzw die enthaltende Argumentation und die von Schröcke angegebenen - äh: Fakten akribisch zu widerlegen.

Wortreiche Widerlegungen von rechtsradikalem Gedankengut halte ich persönlich für nicht angebracht. Diese Vorstellungen müssen nicht durch eine umfassende Erörterung aufgewertet und in den Stand ernsthaft zu erwägender Theorien erhoben werden. Dadurch würde das GF solchem Gedankengut nur eine Plattform bieten.

Wenn die Erstellerin dieses Threads meint, alle Personen, die ihr hier geantwortet haben, hätten keinerlei Ahnung, steht ihr dieses sicherlich frei. Uns wiederum steht frei, zu einem solchen Standpunkt ebenfalls eine Meinung zu haben.
 
Ich finde die Art der Diskussion mal wieder unnötig aggressiv.

Warum bemühst Du Dich denn nicht wenigstens selber um einen sachlichen und freundlichen Tonfall?

Hans forscht schrieb:
... dümmlich-arrogante Argument ...

Abgesehen vom Tonfall, den Du hier an den Tag legst, geht es niemand hier darum, daß "nur wer ein bestimmtes Fach studiert hätte, mitreden dürfte".
Der Punkt ist, daß von jemand, der ein Buch schreibt, grundlegende Kenntnisse zu dem Thema des Buches erwartet werden sollten. Das ist hier klärlich nicht der Fall, und hierauf darf und soll mit aller Deutlichkeit hingewiesen werden, zumal der Buchautor im Eingangsbeitrag als "Prof. Dr." vorgestellt wird und im selben Atemzug wissenschaftliche Fachgebiete genannt werden, in denen er sich angeblich bewegt. Das soll ganz offensichtlich dem nichtsahnenden potentiellen Käufer fälschlicherweise suggerieren, er habe es mit einem wissenschaftlichen Werk zu tun.

Auch die Tatsache, daß das Buch ganz offensichtlich keinen wissenschaftlichen Sinn und Zweck verfolgt, sondern einen politisch-propagandistischen, sollte man nicht zu bemänteln versuchen, sondern klar benennen.

In diesem Sinne fällt der von Dir erhobene Vorwurf
sie streuen aber Nebel und erschweren es, Themen auf das Faktische zu reduzieren
voll und ganz auf seinen Urheber zurück.
 
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