Trajan
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Ave Ashigaru,
danke, klar alle deine obigen Einwände unterschreibe ich sofort. Die Unterscheidung der Stammesgebiete sind bis heute völlig rudimentär. Auch die 500 Seiten Tonscherbenarbeit bringt da keine neuen Erkenntnisse. Die Autorin bemängelt auch, dass die germanischen Funde und die germanische Archäologie bis heute äusserst stiefmütterlich behandelt werden.
Meine Einzeichnungen sind dementsprechend auch nur als Daumen mal Pi durch Fensterkreuz zu sehen. Das tatsächliche Cheruskergebiet lässt sich nur grob abschätzen als Kombination aus Schriftgut, Archäologie und angewandte Logik.
Aber bezüglich der Cherusker als auch bezüglich der Römer lässt sich aus der Verteilungskarte einiges schliessen.
Nur so zum Beispiel:
(a) Wenn die Römer zum Elbebogen wollen, dann führt der einfachste Weg rein topographisch nördlich des Harzes zur Magdeburger Börde. Und da muss man mitten durch dieses damals vergleichsweise dicht besiedelte Gebiet, und der Feind der dort lebte, der ist bekannt, dass waren die Cherusker.
(b) Wenn man das Sommerlager anlegt um die Cherusker zu kultivieren, dann macht man dass sicherlich nicht irgendwo ausserhalb sondern ziemlich zentral in diesem Gebiet, also am Leine/Innerstedreieck und wohl kaum an der Weser.
Für die Lokalisation der historisch wichtigen Angrivarier ist die Verbreitungskarte natürlich noch viel unsicherer, denn die tauchen ja nur "im Rücken" des Germanicus auf: das mit An. gekennzeichnete Gebiet kann ohne weiteres auch noch Cheruskisch sein, ebenso könnten sie dass Gebiet etwas weiter nördlich von Dümmer bis Steinhudermeer besiedelt haben.
Für Korrekturen bin ich da voll aufgeschlossen.
Beste Grüsse, Trajan.
Ashigaru schrieb:.....die Germanen verfügten nicht über die technischen Möglichkeiten wie Römer und Griechen. Daher entstanden Siedlungen in der Regel - obwohl sie freilich Brunnen anlegten - an den Fließgewässern und fruchtbaren Böden (v.a. Löß)......Ich bezweifle aber, dass das in der Dissertation aufgelistete Fundgut die Unterscheidung von Ethnien erlaubt ..... lassen sich alle die genannten Stämme rein aufgrund des archäologischen Guts nur in grob umrissene Kulturgruppen einordnen,.....Ich halte es auch nicht für unwahrscheinlich, dass Cherusker beiderseits der Weser lebten, aber eine scharfe Abgrenzung der Stämme wie auf deiner Karte ist so meines Erachtens nicht möglich. ....
danke, klar alle deine obigen Einwände unterschreibe ich sofort. Die Unterscheidung der Stammesgebiete sind bis heute völlig rudimentär. Auch die 500 Seiten Tonscherbenarbeit bringt da keine neuen Erkenntnisse. Die Autorin bemängelt auch, dass die germanischen Funde und die germanische Archäologie bis heute äusserst stiefmütterlich behandelt werden.
Meine Einzeichnungen sind dementsprechend auch nur als Daumen mal Pi durch Fensterkreuz zu sehen. Das tatsächliche Cheruskergebiet lässt sich nur grob abschätzen als Kombination aus Schriftgut, Archäologie und angewandte Logik.
Aber bezüglich der Cherusker als auch bezüglich der Römer lässt sich aus der Verteilungskarte einiges schliessen.
Nur so zum Beispiel:
(a) Wenn die Römer zum Elbebogen wollen, dann führt der einfachste Weg rein topographisch nördlich des Harzes zur Magdeburger Börde. Und da muss man mitten durch dieses damals vergleichsweise dicht besiedelte Gebiet, und der Feind der dort lebte, der ist bekannt, dass waren die Cherusker.
(b) Wenn man das Sommerlager anlegt um die Cherusker zu kultivieren, dann macht man dass sicherlich nicht irgendwo ausserhalb sondern ziemlich zentral in diesem Gebiet, also am Leine/Innerstedreieck und wohl kaum an der Weser.
Für die Lokalisation der historisch wichtigen Angrivarier ist die Verbreitungskarte natürlich noch viel unsicherer, denn die tauchen ja nur "im Rücken" des Germanicus auf: das mit An. gekennzeichnete Gebiet kann ohne weiteres auch noch Cheruskisch sein, ebenso könnten sie dass Gebiet etwas weiter nördlich von Dümmer bis Steinhudermeer besiedelt haben.
Für Korrekturen bin ich da voll aufgeschlossen.
Beste Grüsse, Trajan.