Rurik
Aktives Mitglied
Ich bin gerade auf eine Vorkriegsausführung von Kpt z.S. Heinrich gestoßen. 10. Dezember 1913:
"Das Wesen eines UBootes ist die möglichst ausgedehnte und unabhängige Verwendung eines Torpedospezialfahrzeuges unter Wasser. Demnach steht die Frage, wie lange kann das UBooot unter Wasser manövrieren, vor der Frage, mit welcher Geschwindigkeit kann das Boot unter Wasser fahren, natürlich unter Voraussetzung, dass eine untere Grenze als Unterwasserhöchstgeschwindigkeit als richtig erkannt und erreicht wird.
Der Krieg wird verlangen, dass ein UBoot breite Sicherungszonen und Blockadegürtel ungesehen, d.h. Unterwasser wird passieren müssen, um an sein eigentliches Angriffsobjekt heranzukommen. Solche Zonen mit einer Breite von 40 -60 sm werden keine Seltenheit sein. Demnach wird man nicht zu niedrig greifen, wenn den Unterwasserradius auf 100 sm ansetzt. Diese Forderung erfüllt das Projekt 31. Für dieses sind konstruktiv errechnet 120 sm/ 5 kn. 5 kn sind gering, aber ausreichend. Jede Steigerung bringt sofort einen sehr großen Abfall am Aktionsradius.
Von U5 bis U 44 haben unsere Boote eine Unterwassergeschwindigkeit von 10 kn, Projekt 31 sieht 11 kn, das Dampfnatronboot 12 kn vor. 11 kn erscheinen als ausreichend. Die projektierte E-Anlage von Projekt 31 mit 3 Batterien, gegen 2 der Boote 43/44, erfüllt diese Forderung. Dagegen ist eine Sicherstellung eines höheren Aktionsradius als 100 sm zwar nicht notwendig, aber erwünscht.
In umgekehrter Reihenfolge stehen die Forderungen für die Überwasserfortbewegung der UBoote. Wir wollen das UBoot für selbständige Fernunternehmungen verwenden. Je schneller es auf den eigentlichen Schauplatz seiner Tätigkeit gelangt, um so besser. Auf dem Schauplatz seiner Verwendung in schwierigen Gewässern angelangt, wird eine hohe Überwassergeschwindigkeit das Boot selbständiger machen, indem es sich dem Gegner leichter entziehen kann, wenn einmal gesichtet und nur über geringe Unterwasserkapazität verfügend. Dementsprechend fordert TI als nächstes Etappenziel 20 kn. BV geht weiter und fordert angesichts der erheblichen Geschwindigkeitsabfälle bei Wind und Seegang als Mindestgrenze 22 kn."
TI = Inspektion des Torpedowesens
BV = Abteilung für Torpedowesen und FT in B des RMA
FT = Funktelegraphie
B = Werftdepartment
RMA = Reichmarineamt
Projekt 31 - Länge 72 m, Verdrängung ausgetaucht 875 t, getaucht 1282 t
Zu dieser Zeit war die Technik noch sehr unausgereift und man hatte keine rechte Vorstellung, was man damit anfangen konnte. Das reichte bis in den Krieg hinein.
"Das Wesen eines UBootes ist die möglichst ausgedehnte und unabhängige Verwendung eines Torpedospezialfahrzeuges unter Wasser. Demnach steht die Frage, wie lange kann das UBooot unter Wasser manövrieren, vor der Frage, mit welcher Geschwindigkeit kann das Boot unter Wasser fahren, natürlich unter Voraussetzung, dass eine untere Grenze als Unterwasserhöchstgeschwindigkeit als richtig erkannt und erreicht wird.
Der Krieg wird verlangen, dass ein UBoot breite Sicherungszonen und Blockadegürtel ungesehen, d.h. Unterwasser wird passieren müssen, um an sein eigentliches Angriffsobjekt heranzukommen. Solche Zonen mit einer Breite von 40 -60 sm werden keine Seltenheit sein. Demnach wird man nicht zu niedrig greifen, wenn den Unterwasserradius auf 100 sm ansetzt. Diese Forderung erfüllt das Projekt 31. Für dieses sind konstruktiv errechnet 120 sm/ 5 kn. 5 kn sind gering, aber ausreichend. Jede Steigerung bringt sofort einen sehr großen Abfall am Aktionsradius.
Von U5 bis U 44 haben unsere Boote eine Unterwassergeschwindigkeit von 10 kn, Projekt 31 sieht 11 kn, das Dampfnatronboot 12 kn vor. 11 kn erscheinen als ausreichend. Die projektierte E-Anlage von Projekt 31 mit 3 Batterien, gegen 2 der Boote 43/44, erfüllt diese Forderung. Dagegen ist eine Sicherstellung eines höheren Aktionsradius als 100 sm zwar nicht notwendig, aber erwünscht.
In umgekehrter Reihenfolge stehen die Forderungen für die Überwasserfortbewegung der UBoote. Wir wollen das UBoot für selbständige Fernunternehmungen verwenden. Je schneller es auf den eigentlichen Schauplatz seiner Tätigkeit gelangt, um so besser. Auf dem Schauplatz seiner Verwendung in schwierigen Gewässern angelangt, wird eine hohe Überwassergeschwindigkeit das Boot selbständiger machen, indem es sich dem Gegner leichter entziehen kann, wenn einmal gesichtet und nur über geringe Unterwasserkapazität verfügend. Dementsprechend fordert TI als nächstes Etappenziel 20 kn. BV geht weiter und fordert angesichts der erheblichen Geschwindigkeitsabfälle bei Wind und Seegang als Mindestgrenze 22 kn."
TI = Inspektion des Torpedowesens
BV = Abteilung für Torpedowesen und FT in B des RMA
FT = Funktelegraphie
B = Werftdepartment
RMA = Reichmarineamt
Projekt 31 - Länge 72 m, Verdrängung ausgetaucht 875 t, getaucht 1282 t
Zu dieser Zeit war die Technik noch sehr unausgereift und man hatte keine rechte Vorstellung, was man damit anfangen konnte. Das reichte bis in den Krieg hinein.