...und Varus wird immer weiter geschlachtet

Kalkriese Mai 1992-mir war nicht bewußt, welche Grabung es war
 

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Im Zusammenhang mit Varus: 16 nChr Aufmarsch für Idistaviso und Angrivarierwall......mißglückt an der Emsmündung....welchen Weg ostwärts nahm Germanicus (Hase)?
2. Inwieweit ist die Annahme tragfähig, daß die Flotte nicht in die Ems, sondern in die Weser einfuhr?
 
Im Zusammenhang mit Varus: 16 nChr Aufmarsch für Idistaviso und Angrivarierwall......mißglückt an der Emsmündung....welchen Weg ostwärts nahm Germanicus (Hase)?
Darüber haben wir keine Information.

2. Inwieweit ist die Annahme tragfähig, daß die Flotte nicht in die Ems, sondern in die Weser einfuhr?
Du sprichst die Doublettentheorie an. Aber die Antwort ist: Gar nicht. Die Truppen sind an der Emsmündung an Land gegangen und zur Weser marschiert. Von mindestens einem Lagerbau zwischendurch berichtet Tacitus (anlässlich eines Aufstands im Rücken der Römer). Hätten sie Römer die Weser direkt angesteuert, hätten sie mehrfach völlig unsinnig den Fluss überquert.

Bei Tacitus steht, dass die Angrivarier im Rücken der Römer einen Aufstand gewagt hätten. Wenn man die Angrivarier zu Ampsivarier korrigiert, sind alle Probleme elegant gelöst, wenn man Ems zu Weser korrigiert, ergeben sich hingegen obige Probleme: Die Römer hätten die Weser mehrfach unsinnig überquert. Ein möglicher Landeplatz ist der Fundort Bentumer Siel.
 
Ab Bramsche wirst du nur sehr schwierig dem Hasesystem folgen können, im Hochsommer war das eventuell möglich, den Rest des Jahres heftig.

Die Hase bildet in der Region Quakenbrück ein großes Binnendelta, im weiteren Verlauf zu Ems ist im Prinzip nur ein Marsch auf/am Rand der Cloppenburger Geest sinnvoll. Auf der anderen Haseseite sind unter anderem Moore.
 
danke, den Lagerbau bei Tacitus schlicht überlesen(heißt, sie waren zur Weser unterwegs und errichteten ein Marsch lager....dann kann man Wesertheorie knicken, der übliche Verdächtige Stertinius

Mittelalterlager, ich selber :) würde der Hase nicht folgen(es war eine Annahme von mir...Römer auf dem Weg zur Weser). Ich muß unbedingt x in die Gegend, mir ein Bild machen
 
danke, den Lagerbau bei Tacitus schlicht überlesen(heißt, sie waren zur Weser unterwegs und errichteten ein Marsch lager....dann kann man Wesertheorie knicken, der übliche Verdächtige Stertinius

Mittelalterlager, ich selber :) würde der Hase nicht folgen(es war eine Annahme von mir...Römer auf dem Weg zur Weser). Ich muß unbedingt x in die Gegend, mir ein Bild machen
Bin im Artland aufgewachsen:)
 
Habe mir nochmal die Fundkarte aus der römischen Kaiserzeit für das Artland angesehen, in der Haseniederung war da fast nix, nur auf den Geestrücken und den Moränenhügeln gab es Funde.
 
kann doch hier durchaus noch spannend werden(Varus ist ausgelutscht), warum nicht die Folgejahre bis 16 einschließlich kritisch beäugen?wurde in der Vergangenheit sicher schon gemacht. Thema wie zB....die Entwicklung des Trosses von Caesar bis Germanicus . Die Entwicklung ist erkennbar, aber auch belegbar?Selbst wenn das schon xmal vorgeschlagen wurde: haben alle alle Seiten des Themas gesehen???
Wenn sich schon Bockstein von der varusphantasie verabschieden mußte..
 
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Buch: Quakenbrück/ Von der Grenzfestung zum Gewerbezentrum

II, Hier " Wolfgang Schlüter: Die Vor- und Frühgeschichte des Artlandes und seiner Umgebung"

Obacht, hier geht es ausschließlich um das Artland, d.h. sehr, sehr Regional!!
 
El Quijote, ich habe Dich schonmal gelesen hinsichtlich Ampsivarier statt Angrivarier. Ich würde gern erfahren, was Dich dazu bringt, um nötigenfalls eine korrektur bei mir vorzunehmen.Ist es eine Frage der Örtlichkeit?
 
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El Quijote, ich habe Dich schonmal gelesen hinsichtlich Ampsivarier statt Angrivarier. Ich würde gern erfahren, was Dich dazu bringt, um nötigenfalls eine korrektur bei mir vorzunehmen.Ist es eine Frage der Örtlichkeit?
Nun, ich bin nicht der erste, der diese Idee hatte (auch wenn ich sie selber entwickelt habe und erst später erfuhr, dass sie schon Jahrzehnte früher existierte). Ampsivarier und Angrivarier sehen sich im Schriftbild sehr ähnlich. In den Annalen des Tacitus kommen die Ampsivarier (sonst) nicht vor. Also wenn der Kopist, dem wir die ersten Bücher der Annales verdanken bzw. einer seiner Vorgänger, vielleicht sogar bis Tacitus selbst bei seiner Sichtung seiner Quellen (Aufidius, Plinius, Senatsakten...), eine verderbte Stelle vor sich hatte (Loch im Manskript, verschmierte Tinte etc.) dann ist es möglich, dass er die Ampsivarier (die Emsleute einfach nicht als solche identifizierte), da aber bald darauf die Angrivarier eine tragende Rolle spielen, ist es nur folgerichtig, dass der Kopist fälschlich das unleserliche Axxxivarier zu Angrivarier „verbesserte“, anstatt korrekt zu Am(p)sivarier. Diese kommen bei Tacitus erst etliche Bücher später vor (und in den auf uns gekommenen Textzeugen der Annalen in unterschiedlichen.
Die Angrivarier sind eher an der Weser (beidseitig oder nur östlich?) zu suchen und waren ein großer, bedeutender Stamm. Die Ampsivarier im Rücken ergeben Sinn, die Angrivarier im Rücken an dieser Stelle nicht.
 
Danke, deshalb sprach ich von Örtlichkeit.......und erhielten Verzeihung....waren dann möglich identisch. Du schriebst, die Ampsivarier kommen bei Tacitus weit später vor. In welchem Zusammenhang?
Ich bin auch ein Anhänger einer Klärung, die es wohl nicht geben wird. Gibts Hinweise auf eine Abspaltung?Wenn D mir das spätere Buch nennenkannst, ich stelle gerade ein paar reclams zusammen...Varus varus antike Texte zur schlacht
 
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Im 13. Buch der Annalen berichtet Tacitus davon, dass zunächst die Friesen sich an der Grenze zum Reich niederlassen wollten, aber zurückgewiesen wurden, dann die Ampsivarier, die von den Chauken verdrängt worden waren dasselbe tun wollten. Sie hätten sich dann, als die Römer auch sie zurückwiesen, mit anderen Stämmen gegen die Römer verbündet, aber die Römer hätten diesen anderen Stämmen mit Vernichtung gedroht und somit seien die Ampsivarier von Stamm zu Stamm gezogen, als Gäste, Bittsteller und Feinde behandelt worden und schließlich auf dem Schlachtfeld vernichtet oder in die Sklaverei verkauft worden. Tacitus bezeichnet die Ampsivarier hier als mächtigen Stamm (validior gens non modo sua copia), ihr Anführer rühmt sich für 50 Jahre Treue gegenüber den Römern, und dass er Tiberius und Germanicus gedient habe, dich dem Aufstand der Cherusker nicht angeschlossen habe.
 
Nein, der gangbare Streifen am Rand war stellenweise nur wenige hundert Meter breit. Schau Dir doch mal die Verhältnisse gerade bei Kalkriese an. Das große Moor hatte früher eine viel größere Ausdehnung.
Als Groenegauer solltest Du doch mit den früheren Bodenverhältnissen in der Region vertraut sein?
Diese Durchgängige, manchmal nur wenige 100 Meter breite Streifen, reicht für die Besiedlung vollkommen aus!

Allein um den Kalkrieser Berg sind bisher 5 Siedlungsstellen Nachgewiesen/Ergraben. (von West nach Ost: Engter, Kalkriese Hof Dröge, Kalkriese Museumspark/Oberesch, Venne Vorwalde, sowie Venne Industriegebiet Grabung 2022/23 (Publikation steht noch aus))

Durch die Großflächige Prospektion gibt es noch 4-5 weitere Verdachtsflächen für Siedlungsstellen auf der Nordseite vom Kalkrieser Berg.

Und JA die Bodenverhältnisse hier in der Region (auch in der Vergangenheit) sind mir relativ Gut bekannt.
 
Mir geht es hierbei in erster Linie um die militärische Nutzung seitens der römischen Legionen. In diesem Sinne erscheint mir die Nordseite doch sehr ungünstig aufgrund der "Engstellen".
 
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