Ich stimme
Tekker insbesondere dahingehend zu, daß diese Thematik äußerst schwierig ist - und das aus mehreren Gründen...
Jeder Mensch hat ein Recht, dort zu leben, wo er will.
Dem ist aus vollstem Herzen zuzustimmen, nur ist dies eine sehr aufgeklärte Sichtweise, die eben leider nicht allen zu eigen ist.
Und warum ist das so? Weil Menschen eben Menschen sind und schlau genug, auch denselben Fehler mehrfach zu machen...
Wer gibt jemandem ein Recht dafür jemandem aus seiner Heimat zu vertreiben?
Natürlich hat keiner ein solches Recht, nur spielt dabei - wie in der Geschichte mehrfach ablesbar - das "Recht des Stärkeren" eine Rolle: daß der Sieger dem Besiegten die Bedingungen aufzwingen kann. Wählt der Sieger dann Vertreibung, muß der Besiegte das Land verlassen...
Und warum ist das so? Weil Menschen eben Menschen sind und schlau genug, auch denselben Fehler mehrfach zu machen...
Und schon wieder kommt mir da ein böser Gedanke.
Der Gedanke, der schon seit hunderten von Jahren das Grundübel der Gesellschafft ist.
Dieser Glaube an einen Gott und die Auslegungen dieser Lehre.
Und auf was anderes beruht denn dieser Konflikt?
Ein durchaus böser Gedanke, denn er greift dabei zu kurz; hier sind mehrere - religiöse, aber nicht minder ethnische und vor allem politische - Aspekte ineinander verzahnt.
Anm. dazu: orthodoxe Juden bspw. akzeptieren Israel keineswegs als von Gott gegebenen Staat, denn nach ihrer Sicht erhält das jüdische Volk sein Land nur von Gott selbst und nicht durch Menschen bzw. deren Institutionen...
Es ist nicht einfach ein religiöser Konflikt: jahrhundertelang funktionierte das Nebeneinander der drei Weltreligionen in dieser Region nämlich grundsätzlich schon. Selbst zu Zeiten der lateinischen Kreuzfahrerstaaten wurden Nichtchristen nicht von ihrem Land vertrieben - und das, obwohl sich damals niemand Gedanken darüber machte, ob dies rechtmäßig sei!
Anm. zur Vermeidung von evt. Mißverständnissen: Daß sich während der Orientkreuzzüge Christen und Muslime gegenseitig die Köpfe einschlugen, ist mir bekannt, gehört jedoch in den Kontext Krieg und steht demzufolge auf einem anderen Blatt.
Den Glauben an einen Gott (oder auch mehrere Götter) und die Auslegung von Lehren allein dafür verantwortlich zu machen, wird dem nicht gerecht, denn letztendlich gestaltet der Mensch seine Geschichte selbst - mit oder ohne göttliche Lehren und deren Auslegung. Und die Geschichte hat mehrfach gezeigt, daß historische Ereignisse mit ausgesprochenem Unrecht verbunden sein können bzw. im Nachhinein als unrechtmäßig charakterisiert werden können.
Und warum ist das so? Weil Menschen eben Menschen sind und schlau genug, auch denselben Fehler mehrfach zu machen...
Davon abgesehen haben wir es natürlich auch einfach: wir sitzen hier im Mitteleuropa von heute und schauen auf derartige Ereignisse von außen und/oder mit zeitlichem Abstand. Und aus dieser (sicheren) Position heraus ist es für uns leicht, über das eine oder andere unser Urteil zu fällen.
Und warum ist das so? Weil Menschen...
Ansonsten möchte ich bitten, wieder mehr Augenmerk auf die Ursache des Palästina-Konfliktes im Sinne einer historischen Betrachtung wie auch im Sinne des Threads an sich zu legen, da hier die Gefahr einer Diskussion um politisch noch immer aktuelle Fragen ehedem stets in der Luft liegt (läßt sich bei diesem Thema nicht ganz vermeiden). Aus diesem Grund kann ich bspw. meine Gedanken zu dieser Thematik auch nicht bis ins letzte Detail vertiefen.
Vielen Dank für Euer Verständnis...