Galeotto
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[FONT="]Im Jahr 1498 meldeten Spione in Istanbul, an Venedig, besorgniserregende Aufrüstungen des Sultans. Die Osmanen hatten eine Flotte von über 200 Kriegsschiffen erbaut und eine gewaltige Landstreitmacht zusammengezogen. Die Venezianer ahnten, was das für sie bedeutete, die Türken streckten ihre Hände nach den Kolonien der Serenissima auf dem griechischen Festland aus. 1477 hatte Venedig bereits den schmerzlichen Verlust von Negroponte (Euböa) hinnehmen müssen. Jetzt war der Golf von Korinth und besonders der befestigte Hafen von Lepanto (Nafpaktos) in großer Gefahr, ans osmanische Reich verloren zu gehen.
Das Jahr 1499 begann unheilvoll für die Stadt an der Adria. Drei Banken gingen pleite und das Geld in Venedig wurde knapp.
Um die Stelle als neuer Admiral der Flotte bewarb sich einer der reichsten Kaufleute der Stadt, Antonio Grimani, ein mit allen Wassern gewaschener Finanzmann, von dem es hieß, er könne Staub und Schlamm in Gold verwandeln. Er hegte Ambitionen auf das Dogenamt und sah in seiner Ernennung zum Flottenkommandanten, auch wenn er keinerlei nautische Kenntnisse oder Erfahrungen im Seekrieg besaß, eine Chance seinem Lebenstraum näher zu kommen. Generös ließ er 10 Kriegsgaleeren auf eigene Kosten ausrüsten und bemannen. Durch die Finanzkrise war der große Rat begeistert über diese großzügige Schenkung und Grimani wurde bereits mit Alexander oder Caesar verglichen. Venedig war aber nicht in der Lage eine, in ihrer Größe , mit der des Sultans vergleichbare Galeerenflotte zusammenzustellen. Die bereits von den Großkaufleuten ersteigerten Handelsgaleeren, die für die Muda, die Kauffahrten nach Alexandria, Beirut zum auslaufen bereit waren, wurden zu Kriegsschiffen umgerüstet und ihre Patrones in den Rang von Galeerenkapitänen ernannt. Diese waren alles andere als begeistert darüber, sie hatten den Großteil ihres Vermögens in die Waren gesteckt und die Schiffe um des Gewinnes wegen ersteigert. Um den Mangel an Galeeren zu überbrücken, wurden alle verfügbaren Schiffe, wie Karacken und kleiner Rundschiffe , in die Flotte integriert. Diese wurden mit schwerem Geschütz bestückt. Erstmalig setzte man bei einer Kriegsflotte im Mittelmeer derart auf Feuerwaffen. Bisher war der Rammangriff und der Enterkampf vorherrschend gewesen. Grimani verfügte über vier beeindruckend große 1200-Tonnen- Karacken, die bis zu den Krähennestern mit Donnerbüchsen ausgestattet waren und große Mengen an Pulver in ihren Bäuchen aufnahmen.
Am 25. Juni hatte die Flotte von Sultan Bajezid die Dardanellen durchquert. Auch sie besaß neben sechzig leichten und drei schweren Galeeren, zwei sehr große Rundschiffe ,die von Meister Gianni, einem abtrünnigen venezianischen Schiffsbauer konstruiert und erbaut worden waren. Auch sie waren mit reichlich Geschütz ausgerüstet worden. Neben diesen Schiffen waren noch zahlreiche Galeoten, Fusten und noch kleinere Fahrzeuge Bestandteil der osmanischen Invasionsflotte. Insgesamt bestand sie aus 260 Schiffen. Grimanis Flotte war wesentlich kleiner. Er kam insgesamt auf 95 Schiffe, von denen neben den kanonenbestückten Rundschiffen, 44 hervorragende venezianische Kriegs- und 12, der von den Türken gefürchteten Handelsgaleeren (Galia Grossa) . Nach und nach sollten aus den verschiedenen Gebieten des venezianischen Stato da Mar, Schiffe zu der Flotte stoßen. Mit dem üblichen großen Pomp stach Grimadis Armada in See und nahm Kurs Richtung Griechenland. Eine derart zusammengewürfelte Flotte kam nur mühsam voran. Die dickbäuchigen Segelschiffe waren viel langsamer als die flinken Galeeren. Da eine Flotte immer nur so schnell ist, wie ihr langsamstes Schiff, kroch sie im Schneckentempo dahin. Weil die osmanische Flotte ebenfalls mit trägen Seglern ausgestattet war, kam auch sie nur sehr langsam vom Fleck. Grimanis Flotte fuhr an den Küsten Dalmatiens entlang und nahm da noch Söldner und Ruderer an Bord seiner Schiffe. Hier erfuhr er, von geflüchteten griechischen Sklaven, dass die Osmanen den venezianischen, befestigten Hafen von Lepanto als Ziel hatten. Sie hatten ein großes Invasionsheer an Bord und waren offenbar nicht auf eine Seeschlacht , sondern einen Landkrieg aus.
Fortsetzung folgt [/FONT]
Das Jahr 1499 begann unheilvoll für die Stadt an der Adria. Drei Banken gingen pleite und das Geld in Venedig wurde knapp.
Um die Stelle als neuer Admiral der Flotte bewarb sich einer der reichsten Kaufleute der Stadt, Antonio Grimani, ein mit allen Wassern gewaschener Finanzmann, von dem es hieß, er könne Staub und Schlamm in Gold verwandeln. Er hegte Ambitionen auf das Dogenamt und sah in seiner Ernennung zum Flottenkommandanten, auch wenn er keinerlei nautische Kenntnisse oder Erfahrungen im Seekrieg besaß, eine Chance seinem Lebenstraum näher zu kommen. Generös ließ er 10 Kriegsgaleeren auf eigene Kosten ausrüsten und bemannen. Durch die Finanzkrise war der große Rat begeistert über diese großzügige Schenkung und Grimani wurde bereits mit Alexander oder Caesar verglichen. Venedig war aber nicht in der Lage eine, in ihrer Größe , mit der des Sultans vergleichbare Galeerenflotte zusammenzustellen. Die bereits von den Großkaufleuten ersteigerten Handelsgaleeren, die für die Muda, die Kauffahrten nach Alexandria, Beirut zum auslaufen bereit waren, wurden zu Kriegsschiffen umgerüstet und ihre Patrones in den Rang von Galeerenkapitänen ernannt. Diese waren alles andere als begeistert darüber, sie hatten den Großteil ihres Vermögens in die Waren gesteckt und die Schiffe um des Gewinnes wegen ersteigert. Um den Mangel an Galeeren zu überbrücken, wurden alle verfügbaren Schiffe, wie Karacken und kleiner Rundschiffe , in die Flotte integriert. Diese wurden mit schwerem Geschütz bestückt. Erstmalig setzte man bei einer Kriegsflotte im Mittelmeer derart auf Feuerwaffen. Bisher war der Rammangriff und der Enterkampf vorherrschend gewesen. Grimani verfügte über vier beeindruckend große 1200-Tonnen- Karacken, die bis zu den Krähennestern mit Donnerbüchsen ausgestattet waren und große Mengen an Pulver in ihren Bäuchen aufnahmen.
Am 25. Juni hatte die Flotte von Sultan Bajezid die Dardanellen durchquert. Auch sie besaß neben sechzig leichten und drei schweren Galeeren, zwei sehr große Rundschiffe ,die von Meister Gianni, einem abtrünnigen venezianischen Schiffsbauer konstruiert und erbaut worden waren. Auch sie waren mit reichlich Geschütz ausgerüstet worden. Neben diesen Schiffen waren noch zahlreiche Galeoten, Fusten und noch kleinere Fahrzeuge Bestandteil der osmanischen Invasionsflotte. Insgesamt bestand sie aus 260 Schiffen. Grimanis Flotte war wesentlich kleiner. Er kam insgesamt auf 95 Schiffe, von denen neben den kanonenbestückten Rundschiffen, 44 hervorragende venezianische Kriegs- und 12, der von den Türken gefürchteten Handelsgaleeren (Galia Grossa) . Nach und nach sollten aus den verschiedenen Gebieten des venezianischen Stato da Mar, Schiffe zu der Flotte stoßen. Mit dem üblichen großen Pomp stach Grimadis Armada in See und nahm Kurs Richtung Griechenland. Eine derart zusammengewürfelte Flotte kam nur mühsam voran. Die dickbäuchigen Segelschiffe waren viel langsamer als die flinken Galeeren. Da eine Flotte immer nur so schnell ist, wie ihr langsamstes Schiff, kroch sie im Schneckentempo dahin. Weil die osmanische Flotte ebenfalls mit trägen Seglern ausgestattet war, kam auch sie nur sehr langsam vom Fleck. Grimanis Flotte fuhr an den Küsten Dalmatiens entlang und nahm da noch Söldner und Ruderer an Bord seiner Schiffe. Hier erfuhr er, von geflüchteten griechischen Sklaven, dass die Osmanen den venezianischen, befestigten Hafen von Lepanto als Ziel hatten. Sie hatten ein großes Invasionsheer an Bord und waren offenbar nicht auf eine Seeschlacht , sondern einen Landkrieg aus.
Fortsetzung folgt [/FONT]