Verbreitung des Haushundes

Es ging mir primär eigentlich darum, ob der Haushund wirklich weltweit vorhanden war...
*schulterzuck*


Und primär bleibt festzustellen, dass es ihn außer auf Tasmanien, der Antarktis und Polynesien überall gab.

Und in Polynesien einschl. Neuseeland und bis zur Osterinsel haben ihn schon die Polynesier mitgebracht.
 
Ich hatte das, was den Hund in Mesoamerika betrifft, zu recherchieren leichter vorgestellt. Ich habe mir dazu so gut niergends was notiert, obzwar ich sicher bin, darüber etwas gelesen zu haben. Im Aztekenbuch von Vaillant heißt es lapidar, daß der universell domestizierte Hund mit den Immigranten aus Asien nach Amerka kam. Das entspricht grob der Angabe bei Wikipedia: "Auf dem amerikanischen Kontinent gilt der Mexikanische Nackthund (Xoloitzcuintle) seit etwa 4.000 Jahren als nachgewiesen. Seine Vorfahren müssten bereits vor etwa 13.000 Jahren die Menschen bei der Immigration über die Beringstraße begleitet haben." (Haushund ? Wikipedia)
Vor diese Hintergrund verstehe ich die hier (Peruanischer Nackthund - Hunde - Wissens-Portale, Wrterbcher und Lexika - WISSEN DIGITAL) geäußerte Behauptung nicht, der peruanische Nackthund sei zwra präkolumbiannisch nachgewiesen, aber viellicht erst nach 1000 n. Ztr. aus Afrika, Polynesien oder Asien eingeführt worden. Bei Wikipedia heißt es bezüglich der allerdings als noch ungeklärt geltenden Herkunft des Peruanischen Nackthundes: "Nach Abbildungen auf archäologischen Funden geht man davon aus, dass die Rasse bereits vor über 2000 Jahren in Südamerika entstanden ist." (Peruanischer Nackthund ? Wikipedia) Wird dieser nicht eigentlich auch mit dem mexikanischen Nackthund (Xoloitzcuintle ? Wikipedia) eng verwandt sein?

Allerdings stoße ich dann auf das nächste Problem: Über die Herkunft der Chihuahuas scheint es keine rechten Überlegungen zu geben: Herkunft
Vaillant zeigt eine Abbildung eines Vorfahren dieser Hunderasse in einem Terracottagefäß aus Westmexiko, ohne daß sich im Text eruieren läßt, welchem genaueren Ort und Zeithorizont dieses Gefäß zugeschrieben wird. In einem Ausstellungskatalog finde ich allerdings eine etwas genauere Angabe: Colima und in einem Buch von Michael Coe sogar eine zeiliche Angabe, wenn mit einer etwas andere Abbildung, eines Terracotta-Hundes mit Menschenmaske aus spätklassischer Periode. Meine Lieblingsabbildung eines Terracotta-Hundes stammt aus Michoacán, die ich hier anhänge: Das Gefäß in Form eines Hundes befindet sich heute Museum Rufino Tamayo und wird ebenfalls ins späte Klassikum datiert. Wie dem auch sei, als ich schrieb, daß der mesoamrikanische Hund ausgestorben sei, war das definitiv falsch; zumindest habe ich meine Bücher durchgeschaut und finde bei Disseldorf & Linné die Aussage, daß es sich um eine "fast" oder "praktisch ausgestorbene Rasse" handelt. Hier findet sich auch die Bezeichnung "Techini" oder "Tepescuintli" und erstere findet sich auch als Name bei den Chihuahua, wo es um die Abstammung geht: "Die glaubhafteste ist die, dass er von den im alten Mexico vorhandenen Opferhunden (den Techichis) abstammt." (Chihuahua (Hunderasse ? Wikipedia)
Daß schließlich der peruanische und der mexikanische Nackthund auch tatsächlich miteinander verwandt sein dürften, geht aus der von Brushian verlinkten Arbeit (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/s...DISS_derivate_000000001255/11_kap11.pdf?hosts hervor (Ansichtsseite 60/Textseite 287):

Zu den interessantesten Hunderassen gehören sicherlich die haarlosen Hunde (Canis familiaris sechurae), die ausschließlich in der Küstenregion auftraten. Die heute vom Aussterben bedrohten Hunde (Cordy-Collins 1994: 34-41; Weiss 1970: 47) (Foto 37) wurden erstmals von Allen (1920) beschrieben. Sie waren auch in Mexiko beheimatet, wo sie Xoloitzcuintli genannt wurden (Valadez 1996 b). Sie traten vermutlich erst in den klassischen Perioden Meso- und Südamerikas auf, wie Knochenfunde aus Tula (ebd.: 50) und Darstellungen in der peruanischen Nordküstenkeramik belegen (Schwartz 1997: 133). Besonders häufig wurde der haarlose Hund in den Keramiken der Späten Zwischenzeit (Chimú, Chancay) portraitiert (cf. Banco de Crédito 1987: 108-109, 111; Benson 1997: 25, Fig. 16; Lapiner 1976; Weiss 1970: 35-36, 39-40).

Dort kann man auch etwas über weitere Hunderassen erfahren und besonders auch über die Domestizierung des Haushundes im allgemeinen (ab Ansichts. 57/Texts. 284) - ein wirklich sehr schöner Link. Auch wenn ich jetzt nichts besonders Neues erzählt habe, wollte ich das hier noch posten, obwohl ich zur Frage Balticbirdys, ob der Hund nun wirklich weltweit vorhanden war oder nicht, dann doch nicht viel beitragen konnte.
 

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Warum entstand der Hashund?

Hallo, hallo!

Ich habe ein bisschen im Thread zur verbreitung des Haushundes gelesen. Jetzt würde ich gerne wissen, warum haben sich damals die Menschen Wölfe gehalten? Soviel ich weiß waren es doch keine Nutztiere, oder?

Zar Alexander.
 
@Repo, das kann nicht stimmen. Katzen brachten definitiv erst die Europäer dorthin, man hatte als Haustier nur Hühner. Beim Hund bin ich mir eben nicht so sicher.
 
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@Repo, dass kann nicht stimmen. Katzen brachten definitiv erst die Europäer dorthin, man hatte als Haustier nur Hühner. Beim Hund bin ich mir eben nicht so sicher.

Ich habe nicht weiter auf die Katze geachtet, wenn ich nur Hund eingab sind Unmengen von links gekommen, welche Impfungen ein Hund zur Einreise in franz. Polynesien braucht, und da ich derzeit Gauguin nicht nacheifern möchte, (einschl. Syph) habe ich diese mit der Katze ausgeschlossen.

Repo ist nämlich manchmal ein Fuchs:devil:


Ach so, die Aussage: Schon die ersten polynesischen Siedler (auf der Osterinsel die 2. einwanderungswelle) brachten den Hund mit auf die genannten Inseln, mit teilweise schlimmen Folgen für die vorhandene Fauna.
 
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Hallo, hallo!

Ich habe ein bisschen im Thread zur verbreitung des Haushundes gelesen. Jetzt würde ich gerne wissen, warum haben sich damals die Menschen Wölfe gehalten? Soviel ich weiß waren es doch keine Nutztiere, oder?

Zar Alexander.
Ich habe dein Thema wegen der Übersichtlichkeit mal hier mit angehängt. Passt meiner Meinung nach gut mit rein.
 
Jetzt würde ich gerne wissen, warum haben sich damals die Menschen Wölfe gehalten? Soviel ich weiß waren es doch keine Nutztiere, oder?

Also der Hund, über den ich etwas geschrieben habe, war wenigstens im Alten Mexico durchaus ein Nutztier, denn er wurde gerne verzehrt; woanders wurde und wird er wohl auch noch als Zugtier verwendet, so daß auch hier von Nutztier ? Wikipedia sprechen kann. Außerdem darf man ihn als Jagdgehilfen gewiß nicht unterschätzen.
 
Schade, dann müssen wir doch noch einige Zeit warten, bis einer das Experiment mit dem selbstgeschnitzten Karren wagt und wer da die größeren Lasten zieht..... der Mensch oder der Hund..... aber vielleicht leiht dir @Florian sein Zugtier, jedenfalls meine ich irgendwo einen Hund von ihm gelesen zu haben?:winke:

das hab ich schon probiert,gegen einen Mittelgroßen Hund(Schäferhund)hast du keine Chance,allerdings hat meiner lieber Mit einem travois gearbeitet als mit Karren
Flo hat einen Leonberger die sind so groß wie Mastiffs,mindestens
 
das hab ich schon probiert,gegen einen Mittelgroßen Hund(Schäferhund)hast du keine Chance,allerdings hat meiner lieber Mit einem travois gearbeitet als mit Karren
Flo hat einen Leonberger die sind so groß wie Mastiffs,mindestens

Willst du mir ernsthaft erzählen, dass ein Schäferhund größere Lasten ziehen kann als ein normal kräftiger Mensch.
Ich glaube das erst, wenn ich das gesehen habe.
 
Willst du mir ernsthaft erzählen, dass ein Schäferhund größere Lasten ziehen kann als ein normal kräftiger Mensch.
Ich glaube das erst, wenn ich das gesehen habe.

durch schwieriges Gelände mit einem Travois zieht Gipsy das ist der deutsche Schäferhund quer durch den Wald,also über Stock und Stein ca 110 Kg
und Joy das ist die deutsch-belgische Schäferhundin knapp 100 kg
das schaff ich nicht jedenfalls nicht über eine längere Distanz
 
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Ich habe so meine Zweifel, ob die Linie antiken Hunde (Molosser etc.) bis heute reicht. Es mag ja Rassen geben, die diesen ähneln, aber ob es einen genetischen Zusammenhang gibt? Man hatte für diese doch viele Jahrhunderte keine rechte Verwendung.

Neue Rassen oder Standards zu züchten geht bei der Vielfalt der Hunde doch relativ schnell.
 
Könnten wir bitte von dein eigenen Hunde wieder auf die älteren Formen kommen und hilft bitte jemand Zar Alexander bei der Beantwortung seiner Frage?
 
Könnten wir bitte von dein eigenen Hunde wieder auf die älteren Formen kommen und hilft bitte jemand Zar Alexander bei der Beantwortung seiner Frage?

Darum habe ich mich gewiß bemüht: http://www.geschichtsforum.de/377261-post54.html
Und jetzt warte ich auf Einwände.
In einem Buch über die Steinzeit aus der Beckschen Wissenschreihe, ist das Thema nur knapp angerissen, die Haltung von Wolfswelpen allerdings so, daß sie im Herbst geschlachtet würde? Jedenfalls hatte ich mal, freilich ohne ohne weitere Begründung gelesen, daß man im frühmesolithischen Palästina mit der Zähmung zum Hund begann.
Obzwar sicherlich nicht mehr aktuell, da gewissermaßen überholt, eine Erklärung nebst Abriß der Abstammungstheorie einzelner Hunderassen: http://www.deutsche-dogge.at/Hund/wolf.htm
Und auch hier werden einige historische Details erwähnt: dog*0.3; vielleicht auch: http://www.unsere-nordischen.de/rassen/allgemeines.htm

Hier habe ich noch eine brauchbare Übersicht der Beziehungen der verschiedenen Canidae (CANIS - CANIDEN - Stammesgeschichte, Tomarctus) untereinander gefunden:
Die Herkunft des Wolfes
Vielleicht auch interessant: Genetics and Molecular Biology - Comparative analysis of morphological and behavioral characters in the domestic dog and their importance in the reconstruction of phylogenetic relationships in canids
 
Jetzt würde ich gerne wissen, warum haben sich damals die Menschen Wölfe gehalten? Soviel ich weiß waren es doch keine Nutztiere, oder?

Nutztiere waren sie anfangs nicht,aber sie wurden zu welchen
Ob nun der Wolf sich dem Menschen angeschlossen hat oder der Mensch den Wolf zu sich geholt hat ist strittig und wird wohl schwer zu beweisen sein
Wichtig war aber,dass Wolf und Mensch ein sehr ähnliches Sozialverhalten hatten was eine Annäherung und später das Zusammenleben erleichterte oder vielleicht sogar erst ermöglichte
profitiert haben beide von der "Freundschaft" der Wolf half wahrscheinlich bei der Jagd und warnte die Menschen vor Gefahren im Gegenzug bekam er Futter und wurde von "seinen" Menschen geschütz
soweit ich weiß ist der Wolf/Hund das erste Tier das sich domestizieren lies
 
Was verstehst du denn unter dem Begriff "Nutztier", wenn antrwortest, daß der domestizierte Wort anfgangs keines war?

Edith 1) Vielleicht beziehst du dich ja auf solche Forschungsüberlegungen wie die von den Coppingers: "Die Forscher stellen in Frage, dass die Steinzeitmenschen in der Lage waren, die für eine Domestikation essentielle, genetische Isolierung über Generationen zu gewährleisten und die Wölfe somit gezielt zu domestizieren. Sie vermuten vielmehr, dass sich der Hund selbst domestizierte. Wölfe siedelten sich in der Nähe der menschlichen Siedlungen an, um auf den urzeitlichen Abfallhaufen nach Nahrung zu suchen. Dazu eigneten sich vor allem „zahmere“ Individuen mit einer geringeren Fluchtdistanz. Diese waren somit erfolgreicher und energiesparender bei der Futtersuche und in weiterer Folge im Vorteil bei der Zeugung von Nachkommen. Somit entstand durch natürlich Selektion die Subspezies Hund [FONT=Arial, sans-serif](vgl. Coppinger & Coppinger 2001, S. 39ff)." (Geschichte des Hundes)[/FONT]

Der Einsatz bei der Jagd müßte allerdings nicht unbedingt später erfolgt sein. Die Überlegung zur Autodomestikation ist freilich interessant.

Edith 2) Hier gibt es gewiß brauchbare Literaturhiunweise: ORF ON Science - Die Geschichte des "treusten Freundes" des Menschen
 
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Was verstehst du denn unter dem Begriff "Nutztier", wenn antrwortest, daß der domestizierte Wort anfgangs keines war?

anfangs war der Wolf ja noch nicht domestiziert,dass war ja ein längerer Prozess,war ja nicht so das da ein Wolf ankam und sagt hallo Mensch ich wohn jetzt bei dir und bin ab sofort kein Wolf sondern ein Hund
ein Nutztier ist ein Tier das dem menschen Nutzen bringt entweder als Arbeitstier oder als Nahrungslieferant,ich bezeichne meine Hunde auch als Nutztiere obwohl sie im eigentlichen Sinne keinen Nutzen,auser jede Menge Freude und bedingungslose Freundschaft,bringen
 
Was verstehst du denn unter dem Begriff "Nutztier", wenn antrwortest, daß der domestizierte Wort anfgangs keines war?
Edith: vielleicht beziehst du dich ja auf solche Forschungsüberlegungen wie die von den Coppingers:
"Die Forscher stellen in Frage, dass die Steinzeitmenschen in der Lage waren, die für eine Domestikation essentielle, genetische Isolierung über Generationen zu gewährleisten und die Wölfe somit gezielt zu domestizieren. Sie vermuten vielmehr, dass sich der Hund selbst domestizierte. Wölfe siedelten sich in der Nähe der menschlichen Siedlungen an, um auf den urzeitlichen Abfallhaufen nach Nahrung zu suchen. Dazu eigneten sich vor allem „zahmere“ Individuen mit einer geringeren Fluchtdistanz. Diese waren somit erfolgreicher und energiesparender bei der Futtersuche und in weiterer Folge im Vorteil bei der Zeugung von Nachkommen. Somit entstand durch natürlich Selektion die Subspezies Hund [FONT=Arial, sans-serif](vgl. Coppinger & Coppinger 2001, S. 39ff)." (Geschichte des Hundes)[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Der Einsatz bei der Jagd müßte allerdings nicht unbedingt später erfolgt sein. Die Überlegung zur Autodomestikation ist allerdings interessant. [/FONT]

in der Tat bin ich ziemlich unschlüssig wie es sich nun verhalten hat,könnte mir aber vorstellen,dass beide Möglichkeiten vorgekommen sind,es war ja nicht nur ein Wolf und ein Mensch die sich zusammen schlossen um den "Hund zu kreieren"
 
.....Vielleicht beziehst du dich ja auf solche Forschungsüberlegungen wie die von den Coppingers: "Die Forscher stellen in Frage, dass die Steinzeitmenschen in der Lage waren, die für eine Domestikation essentielle, genetische Isolierung über Generationen zu gewährleisten und die Wölfe somit gezielt zu domestizieren. Sie vermuten vielmehr, dass sich der Hund selbst domestizierte. Wölfe siedelten sich in der Nähe der menschlichen Siedlungen an, um auf den urzeitlichen Abfallhaufen nach Nahrung zu suchen. Dazu eigneten sich vor allem „zahmere“ Individuen mit einer geringeren Fluchtdistanz. Diese waren somit erfolgreicher und energiesparender bei der Futtersuche und in weiterer Folge im Vorteil bei der Zeugung von Nachkommen. Somit entstand durch natürlich Selektion die Subspezies Hund [FONT=Arial, sans-serif](vgl. Coppinger & Coppinger 2001, S. 39ff)." (Geschichte des Hundes)[/FONT]

Diese beschriebenen Prozesse laufen doch ständig ab.
Tiere profitieren von den Vorteilen, die eine vereinfachte Futtersuche in der Nähe des Menschen bringt, verringern die Fluchtdistanz und vermehren sich stärker auf Kosten scheuerer Arten.
Dazu könnte @bb was sagen, ich denke an Amseln, Tauben, Schwäne, Marder usw, nur der Nutzen für den Menschen fehlt noch.
 
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