Vergleich Ägyptischen/mexikanischen/chinesischen Pyramiden

Ich finde gerade, wenn man möglichst weit nach oben will, die Pyramide so ziemlich die unpraktischste Lösung. Wir zerbrechen uns hier doch alle gemeinsam den Kopf darüber, wie die alten Ägypter das fertig gebracht haben. Wenn ich nur weit nach oben will, baue ich rund und mache das ganzenoch leicht kegelförmig, damit die Wände nicht nach außen wegbrechen Nötigenfalls ziehe ich innen ein paar Stützwände ein oder auch Streben. Damit komme ich bestimmt mit weniger Aufwand viel weiter nach oben. Das die Pyramiden aber geometrisch perfekt sein sollten und man den Aufwand für ein riesiges Bauvolumen im Verhältnis zur erreichten Höhe in kauf genommen hat, ist höchst bemerkenswert. Zudem wollte man offensichtlich für die Ewigkeit bauen und nicht nur einmal nach oben.
 
Ich finde gerade, wenn man möglichst weit nach oben will, die Pyramide so ziemlich die unpraktischste Lösung. Wir zerbrechen uns hier doch alle gemeinsam den Kopf darüber, wie die alten Ägypter das fertig gebracht haben. Wenn ich nur weit nach oben will, baue ich rund und mache das ganzenoch leicht kegelförmig, damit die Wände nicht nach außen wegbrechen Nötigenfalls ziehe ich innen ein paar Stützwände ein oder auch Streben.

Leicht kegelförmig sind sie doch, nur die Grundfläche ist eben nicht rund. Das kann doch durch die Form der verwendeten Steine vorgegeben sein. Steine aus dem Steinbruch sind idR nicht rund und mit runden Steinen könnte man nicht mörtellos bauen.
Meine Trockenmauerexperimente hatten jedenfalls meist ein eher stufenförmiges Ergebnis, da ich die Steine an einen Erdkern anlehnte.
Haben die Ägypter nicht so ähnlich angefangen, die Djoser-Pyramide ? Wikipedia ist schon eine Weiterentwicklung und die großen Pyramiden stellen den Höhepunkt dar.
In http://www.geschichtsforum.de/376905-post4.html hatte ich neulich eine philosophische Theorie dazu gepostet.
 
Wenn ihr also sagt, es sei zweifelhaft oder gar widerlegt, daß Sklaven an den Pyramidenbauten beteiligt waren, so wären relevante Quellen von Interesse.
Nun ja,direkte Quellen für etwas,was nicht vorhanden ist gibt es nun mal selten. Ich würde eher das Fehlen dieser Quellen als Indiz für das Fehlen des Sachverhaltes ,hier also der Sklaverei, sehen..Im übrigen hat man ja das Dorf der Pyramidenarbeiter im Pyramidenbezirk bei Gizeh ausgegraben und die dortigen Funde und Gräber weisen nicht in Richtung Arbeitssklaven sondern es handelte sich wohl um z.T.gut bezahlte Spezialisten, die mit ihren Familien dort lebten.

Was die Pyramiden selbst betrifft,so gelten in vielen Religionen Berge als Sitz der Götter.(was sich im Volksglauben bis ins Mittelalter hält,wo manche deutschen Kaiser imnBergen sitzen)
Daraus erklärt sich,daß man künstliche Berge (Hügel,Pyramiden) als Sakralbauten errichtet hat um den Sitz der Götter nachzubilden, bzw. den Göttern einen Sitz im Gemeinwesen zu schaffen.
Pyramiden waren hierbei leichter zu konstruieren,zu vermessen und zu bauen als Kegel. Ein rechter Winkel kann mit drei gleichlangen Latten gebaut werde, während eine KreissegmentskonstruktionKenntnis und Verwendung des Bogenmaßes voraussetzt.
 
Was die Pyramiden selbst betrifft,so gelten in vielen Religionen Berge als Sitz der Götter.(was sich im Volksglauben bis ins Mittelalter hält,wo manche deutschen Kaiser imnBergen sitzen)
Daraus erklärt sich,daß man künstliche Berge (Hügel,Pyramiden) als Sakralbauten errichtet hat um den Sitz der Götter nachzubilden, bzw. den Göttern einen Sitz im Gemeinwesen zu schaffen.

Für Ägypten kann dies nicht zutreffen. Dort wurden die toten gottgleichen Herrscher nicht in Berge gelegt. Auch als sakrale Bauwerke für die Lebenden dienen die ägyptischen Pyramiden nicht.
Die mathematische Erklärung zum Bau einer Pyramide finde ich von dir sehr einleuchtend.
 
Maya <-> Ägypter WTF?

Moin,
bin neulich über ein paar interessante Zeilen zu Thor Heyerdahl gestossen, der mit einem Papyrusboot nach Amerika gesegelt ist. Ich habe früher schonmal was in der Richtung gelesen, das zwischen Maya und Ägyptern ein Zusammenhang bestehen soll, was meint ihr dazu? Verschwörung oder Wahrheit? :grübel:

Gruß
 
Es mag wohl möglich gewesen sein diese große Entfernung zu überwinden,aber welches Interesse sollten die Ägypter daran gehabt haben,den beschwerlichen Weg dorthin auf sich zu nehmen?!Nur um "Guten Tag" zu sagen oder des kulturellen Austausches wegen wohl kaum,des Handels wegen wohl auch nicht (es gab vll interessante Waren für sie dort,aber bei den Strapazen und den Kosten für den Transport war das wohl nicht so attraktiv).Woher sollten sie zudem wissen,dass jenseitig des Ozean noch Land und Völker existieren.Wer würde denn wochenlang über ein endlos scheinendes Meer segeln ohne den Hauch einer Ahnung zu haben,dass es dort dann Land gibt?!
Deswegen meine ich,dass es keinen Zusammenhang zwischen ihnen gibt.
 
Moin,
bin neulich über ein paar interessante Zeilen zu Thor Heyerdahl gestossen, der mit einem Papyrusboot nach Amerika gesegelt ist. Ich habe früher schonmal was in der Richtung gelesen, das zwischen Maya und Ägyptern ein Zusammenhang bestehen soll, was meint ihr dazu? Verschwörung oder Wahrheit? :grübel:

Gruß

Weder Verschwörung noch Wahrheit. Zwischen der klassischen Hochkultur der Ägypter und der Blütephase der Maya liegen gute 2500 Jahre, also in etwa der Zeitraum wie zwischen uns und dem ersten Ausgreifen Roms auf den italienischen Stiefel.
 
Ich war ganz schön verduzt, als ich im Antiquariat einmal ein deutschsprachige (und in Deutschland verlegte) Studie über altmesoamerikanischen Terracottafigurinen erwarb, in der ein Autor tatsächlich anhand einer Klassifizierung hauptsächlich von Köpfen die These einer "semitischen" Einwanderung zu belegen vermeinte, die vor unserer Zeitrechnung zu datieren wäre; wohlgemerkt eine Studie, die nach der Mitte des 20. Jhs. geschrieben wurde. Das gab mir zu denken und ich hörte auf, solche Thesen zu sammeln.
 
Selbst wenn man das Neue Reich der Ägypter und die Olmeken heranzieht, so bleibt immer noch die Frage nach dem Warum. Die Entfernungen sind zu riesig. Die Windverhältnisse auf dem Atlantik sind auch selten günstig. Man müsste mit dem Schilfboot, dass nur vor dem Wind segeln kann, nicht nur hin sondern auch zurück kommen.
Gäbe es einen Monsun, wie auf dem Indischen Ozean, dann wäre es schon günstiger. Einmal hin, warten, wieder zurück. Bleibt trotzdem die Frage: Weshalb das Risiko? Des Gummis oder Kakaos wegen? Dann hätte man zumindest Überreste davon in Ägypten finden müssen.
Aber es gab ja nicht einmal nachweisbare Handelsbeziehungen zwischen den Reichen in Mesoamerika (Zapoteken 900-200 v. Chr.; Olmeken 1200-400 v. Chr.) und Südamerika (Chavin 900-200 v.Chr.; Caral 2600-1800 v. Chr.).
 
Es geht nicht um Handel, sondern einfach darum, ob es möglich wäre, das die Völker in irgendeiner Form Kontakt hatten, bzw ob dafür irgendwelche Hinweise vorliegen. Recht auffällig ist ja, das beide Völker Pyramiden in die Landschaft gepflanzt haben, auch wenn zu vollkommen unterschiedlichen Zwecken, was ja wohl auch die ein oder andere Person auf den Gedanken einer Verbinding gebracht haben dürfte. Und als Warum gibt es immer genug Gründe, es reicht ja wenn irgendein Fürstenkind einen kranken Einfall hat, sich ein paar Boote bauen lässt und lossegelt.
Der Zeitliche Unterschied dürfte auf den ersten Blick tatsächlich als Gegenbeweis reichen.
 
Die Pyramiden würde ich nicht unbedingt als Hinweis sehen, dass die Völker Kontakt gehabt haben. Schließlich wurden auch in China so was wie Pyramiden gebaut, und ich glaub nicht, dass die Ägypter mit den Chinesen oder die Chinesen mit den Indianern Kontakt hatten :)
 
Es geht nicht um Handel, sondern einfach darum, ob es möglich wäre, das die Völker in irgendeiner Form Kontakt hatten, bzw ob dafür irgendwelche Hinweise vorliegen.
Und als Warum gibt es immer genug Gründe, es reicht ja wenn irgendein Fürstenkind einen kranken Einfall hat, sich ein paar Boote bauen lässt und lossegelt.
Der Zeitliche Unterschied dürfte auf den ersten Blick tatsächlich als Gegenbeweis reichen.
Der Nordatlantik ist für ein aus Schilfbündeln zusammengeknotetes Boot eine brutal weite und risikoreiche Strecke. Die Leute wären zudem unterwegs verdurstet. Es gab doch auf so einem Schilfbündel wenig Unterbringungsmöglichkeiten für Süßwasser usw. Zudem wäre man, wegen der fehlenden Orientierungsmöglichkeiten ins Nichts gefahren. Sonne und Sterne sind wegen des Wetters oft nicht zu sehen. Da sollte man schon einen Kompass haben, um wenigstens grob die Richtung zu halten.
Alles andere ist eher Stoff für einen Abenteuerroman. Gut geschrieben, könnte der sehr unterhaltsam sein.
Zudem die Religion der Ägypter. Hätte die nicht auch dagegen gesprochen, eine solch weite Fahrt ins Blaue zu unternehmen? Ich kenne mich da jetzt nur vage aus, aber musste man nicht in Ägypten einbalsamiert und eingesargt werden, sonst wäre man nicht in den Genuss der unsterblichen Seele gekommen?
 
Auch zum Osteinfluß gibt es Thesen; aber "beweisen" - was immer das geschichtsiwssenschaftlich auch sein soll - läßt sich gar nichts. Und die Idee mit dem Fürstenkind ist halt eine nette Romanidee, mehr nicht.
 
An der Sache ist ,wie oben bereits mehrfach belegt,nichts dran,aber interessant ist ,daß diese in der Paläo-Seti-Szene weit verbreitete Theorie einer ägyptisch-indianischen Connection ein Konglomerat mehrerer Thesen des 19.Jahrhunderts darstellt,die einen handfesten kulturimperialistischen Hintergrund hat.
Das ist zum einen die Theorie eines mediteran-klassischen Kulturzentrismus , der eigentlich mit der Renaissance aufkommt und sich bis zum modernen Diffusionismus zieht und eine autonome Kulturentwicklung in anderen Gegenden der Welt verneint.
Zum anderen gab es im 19.Jahrhundert die Theorie der verschwundenen Stämme Israels,die einen Zusammenhang dieser ominösen Stämme mit diversen Indianerkulturen sah und durchaus esoterisch-rassistische Wurzeln hatte.
Und zum dritten gibt es die diversen Paläo-Seti-Theorien ,die von einer Kulturverbindung durch präneolithische terrestrische oder exterrestrische Superzivilisationen als Kulturvermittler ausgeht.
Gemeinsam ist all diesen Theorien die Tatsache ,daß sie eine autonome Kulturentwicklung der Indianerkulturen der "neuen Welt" verneinen und dadurch, daß sie ihnen eine eigenständige Kulturentwicklung absprechen, die Unterdrückung und mehr oder minder gewaltsame "Zivilisierung " der indogenen Völker und Kulturen nach europäischem Standart rechtfertigten sollten.
 
Die Menschheitsgeschichte währt nun lange genug. Und da sollen auf einmal, ganz unabhängig, auf einmal nahezu gleichzeitig Hochkulturen weltweit entstanden sein?
Da MUSS es einen Zusammenhang geben, auch ohne dass man Aliens oder Atlantis bemühen muss. "Ertrinken oder verdursten"? Die Polynesier haben doch auch den Pazifik bewältigt.
Wenn man der Diffusionstheorie gleich mit der "Rassismuskeule" kommt, ist das einfach nur dumm und am Thema vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Menschheitsgeschichte währt nun lange genug. Und da sollen auf einmal, ganz unabhängig, auf einmal nahezu gleichzeitig Hochkulturen weltweit entstanden sein?
Da MUSS es einen Zusammenhang geben, ...

Das ist es ja: eine Gleichzeitigkeit ist schlicht nicht gegeben. Und schauen wir uns mal die Bauwerke an, an denen sich die Debatte immer wieder aufhängt, die Pyramiden:
Alter: bis 2500 Jahre Unterschied
Funktion: Grabmal in Ägypten - Tempel in Mesoamerika
Gestaltung: Ägypten zunächst stufig dann glatt - Mesoamerika stufig mit quaderförmigen Tempel auf der Spitze

Aber wieso Pyramiden? Weil Pyramiden die einfachste statische Form bieten, in große Höhen zu bauen. Pyramiden (und Zikkurat) sind die naheliegendste Bauform, wenn man hochbauen möchte.
 
Das ist es ja: eine Gleichzeitigkeit ist schlicht nicht gegeben.

Naja, wenn ich diese Theorie weiter vertreten will, dann ist die Lösung doch ganz einfach: Die Kulturen sind (bewußt) falsch datiert und müssen natürlich zeitgleich sein, da ich doch einen Zusammenhang sehen will.
 
Genau. Und die Kakaobohnen und Maiskolben in ägyptischen Gräbern wurden von den Archäologen nicht erkannt oder absichtlich versteckt.
 
@El, um es mal klar zu stellen: Gemessen an der Menschheitsgeschichte sind die mir durchaus bewussten 2500 Jahre Zeitunterschied "in die Hand gepupst". Warum also in dieser Spanne auf einmal fast weltweit OHNE Kontakte?
 
Wir sollten lieber angesichts der Spanne eines Menschenlebens diskutieren, als an der der Menschheitsgeschichte.
Grundlegend für Großbauwerke und Städte sind differenzierte Gesellschaften, welche die Organisation und die Ressourcen haben, derartige Großbauwerke auch zu errichten, d.h. die es sich leisten können ausreichend Arbeiter vom Nahrungsmittelerwerb abzuziehen und diese wiederum zu ernähren.
Aber gut, schieben wir mal die chronologischen Aspekte beiseite und betrachten den hypothetischen Fall, dass eine Gruppe Ägypter nach Mesoamerika gekommen sei (warum hat die Verbindung keine Spuren hinterlassen, weder im Mittelmeerraum noch auf den karibischen Inseln, warum gibt es keine Diffusion von Pflanzen und Tieren, warum nutzen die Indios nicht das Rad und keine Bronze, warum die Ägypter keinen Mais und keine Süßkartoffel oder Tomaten und Paprika, warum sind im 16. Jhdt. die Indios so empfindlich gegenüber humanisierten Krankheitserregern von Vieh?). Auch dann hätte es immer noch einer ausreichend differenzierten Gesellschaft bedurft, um entsprechende Großprojekte in die Tat umzusetzen. Nur weil ein Schilfboot voller Ägypter nach Yucatán gelangt, besteht ja noch bei weitem nicht die politische Vorraussetzung und Infrastruktur, um sie zu verwirklichen.
Dann, wie gesagt, sind Dinge, wie die vollkommen andere Funktion, der untschiedliche Aufbau, andere Bildsprachen etc. zu berücksichtigen.
 
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