Mashenka
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Trotz der Überzeugungen mancher User hier, das Manuskript sei wohl Schabernack, ist die Beschäftigung damit aus meiner Sicht nicht sinnlos, sofern man Zeit hat und den Aufwand nicht scheut, zumal die Ausführung des Werks extrem aufwendig ist. Mich würde es zunächst interessieren (ohne mich damit beschäftigt zu haben), wann und wo es verfasst wurde. Das Wann sei ja bereits ermittelt worden (um 1450/1520, Pergament um 1404/1438), während eine sichere geografische Verortung, soweit ich es sehe, noch nicht geschah.
Anhand der Schwalbenschwanzzinnen, wie auch von El Quijote und ebenfalls @ de. Wikipedia vermutet, wird die Entstehung in Norditalien favorisiert.
Wie meinerseits bereits erwähnt, deutet die gepostete Zeichnung auf ein Stalaktiten-Gewölbe, bzw. auf dessen Kenntnis. War auch in Italien nicht unbekannt, siehe La Zisa (Palermo).
Für die Epoche etwas ungewöhnlich ist die gedrungene Statur der nackten Frauen mit den großen Köpfen: ähnliche Kleinwüchsigkeit/Niedlichkeit ist auch an der Dekoration von norditalienischen Möbeln aus dem 16. Jh. zu sehen, deren Herstellung in Ligurien und evtl. in der Toskana vermutet wird.(siehe: »Stipo a bambocci«, @ de. Wikipedia, paar Angaben und die Datierung dort mit der Bestimmtheit allerdings fragwürdig, da zu wenig erforscht) Obwohl manchmal angezweifelt, wird es sich m.M.n. ausnahmslos um kirchliche Nutzung/Herstellung gehandelt haben. (Eindeutig für die profane Nutzung hergestellte Stücke stammen allesamt aus dem 19. Jh.) Die Symbolik der bärtigen oder mit Busen dargestellten nackten Figuren mit Kleinkind-Proportionen ist heute umstritten. Persönlich tendiere ich stark zur Annahme der Darstellung der Kinder Gottes (civitas dei). Jedenfalls wäre es nicht auszuschließen, dass solche ›Zwergen‹-Darstellungen in Italien bereits eine Tradition hatten.
Der christliche Bezug würde allerdings der ›Harem-These‹ komplett widersprechen. M.M.n. spricht auch die Machart des Manuskripts eher für eine klösterliche Arbeit, was auch die Schabernack-These in Frage stellt.
Anhand der Schwalbenschwanzzinnen, wie auch von El Quijote und ebenfalls @ de. Wikipedia vermutet, wird die Entstehung in Norditalien favorisiert.
Wie meinerseits bereits erwähnt, deutet die gepostete Zeichnung auf ein Stalaktiten-Gewölbe, bzw. auf dessen Kenntnis. War auch in Italien nicht unbekannt, siehe La Zisa (Palermo).
Für die Epoche etwas ungewöhnlich ist die gedrungene Statur der nackten Frauen mit den großen Köpfen: ähnliche Kleinwüchsigkeit/Niedlichkeit ist auch an der Dekoration von norditalienischen Möbeln aus dem 16. Jh. zu sehen, deren Herstellung in Ligurien und evtl. in der Toskana vermutet wird.(siehe: »Stipo a bambocci«, @ de. Wikipedia, paar Angaben und die Datierung dort mit der Bestimmtheit allerdings fragwürdig, da zu wenig erforscht) Obwohl manchmal angezweifelt, wird es sich m.M.n. ausnahmslos um kirchliche Nutzung/Herstellung gehandelt haben. (Eindeutig für die profane Nutzung hergestellte Stücke stammen allesamt aus dem 19. Jh.) Die Symbolik der bärtigen oder mit Busen dargestellten nackten Figuren mit Kleinkind-Proportionen ist heute umstritten. Persönlich tendiere ich stark zur Annahme der Darstellung der Kinder Gottes (civitas dei). Jedenfalls wäre es nicht auszuschließen, dass solche ›Zwergen‹-Darstellungen in Italien bereits eine Tradition hatten.
Der christliche Bezug würde allerdings der ›Harem-These‹ komplett widersprechen. M.M.n. spricht auch die Machart des Manuskripts eher für eine klösterliche Arbeit, was auch die Schabernack-These in Frage stellt.