Sepiola
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Zumindest militärisch waren in diesen Zeiten Befestigungen mit vorgelagerten Gräben samt Wall und Hauptverteidigungslinie mit Stadt/Festungsmauer hinter dem Hauptgraben widerstandsfähiger. (In einer Fantasie namens römische Exklave Merseburg müsste diese römische Miniinsel schon sehr starke Verteidigungsanlagen und prachtvolle Vorräte haben, um zu überdauern, umringt und angerannt von beutegierigen Juthungen- und sonstigen Barbarentruppen...)
300 km vom Limes entfernt wäre auch ein von Barbaren umringtes Steinkastell nicht lange zu halten gewesen.
Zur Verteidigung der Exklavenidee wird man genötigt sein, die feindseligen Barbaren aus der Geschichte zu streichen. Man muss das einfach mal konsequent weiterdenken:
Vielleicht war die Germania magna im 1. und 2. Jahrhundert kein feindliches Gebiet sondern ein sehr locker assoziierter Wirtschaftsraum?
Es könnte sein dass das Römische Imperium in Germanien keine Beherschung mehr anstrebte, dafür aber Verbündete dort hatte, von denen auch Auxiliareinheiten rekrutiert wurden. Und Wirtschaftsinteressen dort.
Die Truppen in entferntere Regionen zu entsenden erforderte dann keine erobernden Legionen, nur sichernde Einheiten. Wenn denn die Wege bekannt, verkehrssicher, trocken und in offener Landschaft waren.
Also gut genutzte Handelswege, die als Militärwege geeignet waren, nicht aber vom römischen Militär unterhalten werden mussten.