Warum dürfte die Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg Mitglied der Uno bleiben?

Griffel

Mitglied
Und wieder mal eine Frage bzw. ein Thema zum Kalten Krieg! Die Überschrift sagt es ja schon.:) Wie wir wissen, war es ein Ziel von Herrn Roosevelt, dass nach dem 2. Weltkrieg, die VN oder besser die UN - United Nations, ins Werk gesetzt werden.

Was überraschend gut gelungen ist. Jedenfalls zu Anfang. Hierfür brauchte Mr. Roosevelt auch die Unterstützung von Josef Stalin! So erklärt es sich, dass in den sogenannten Weltsicherheitsrat auch die SU aufgenommen wurde. Soweit so gut. Aber! Fast unmittelbar, nach Gründung der Uno, hat die SU, auf Weisung von Stalin, mehrere Aktionen gestartet, welche ganz klar gegen die Satzung der Vereinten Nationen verstoßen haben!

https://de.wikipedia.org/wiki/Irankrise
https://de.wikipedia.org/wiki/Griechischer_Bürgerkrieg
https://de.wikipedia.org/wiki/Februarumsturz
Das sind nur die 3 Wichtigsten.

Und daran, schließt auch meine Frage an. Wieso, hat man zugelassen, dass die Sowjetunion immer noch Mitglied der Uno bleiben durfte? Speziell die USA und nicht nur die, dürften ja mittlerweile gemerkt haben, was da gespielt wurde. Und spätestens im Sommer 1950, dürfte ja klar gewesen sein, wo die Reise hingehen sollte. Der Koreakonflikt, er wird offiziell nicht als Krieg bezeichnet, war ja nichts anderes, als ein Stellvertreterkrieg zwischen den UN und der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Wobei die armen Koreaner dafür herhalten mussten. :(:mad:

Was hat eigentlich die Generalversammlung, davon abgehalten, entsprechend der Charta der Vereinten Nationen gegen die SU vorzugehen? Immerhin, hat ja die SU nicht einmal versucht, ihre Rolle bei diesen Aktionen zu verschleiern. Insbesondere in Korea. Mich schon interessieren, wie man es international gerechtfertigt hat, dass die UdSSR, nach all dem, immer noch ein vollberechtigtes Mitglied der UN geschweige denn ein Mitglied im Sicherheitsrat war bzw. bleiben durfte. Wenn, man die Charta der Vereinten Nationen ernst nehmen will, hätte dies zu Reaktionen führen müssen. Mal abgesehen davon, dass alle diese Vorgänge, bei den "normalen Mitgliedern", doch sicherlich gewisse Zweifel hat aufkommen lassen?
 
Deine Frage ist nicht korrekt. Vor dem 2. WK gab es keine UNO, deshalb konnte weder die Sowjetunion noch andere Staaten UNO Mitglied bleiben. Man kann ja nicht Mitglied von etwas sein, was es noch gar nicht gab.

Die Sowjetunion gehörte zu den Gründungsmitgliedern der UNO. Die UN-Charte trat am 24.10.1945 in kraft.
 
Naja was hätte die USA den machen sollen, eine "Weltregierung" ohne die zweite Weltmacht der Erde und ohne die halbe Welt. Schau dir mal an welche Staaten kommunistisch oder sehr stark sozialistisch waren, ohne diese Staaten macht eine UNO, die den Namen verdient keinen Sinn.

Communist Block - Communist state - Wikipedia
 
Ich gebe ja zu, dass die Idee der Vereinten Nationen, damals noch während des 2. Weltkrieges, noch eine theoretische War. Deshalb gab es erst die Atlantik-Charta, danach die Erklärung über die Vereinten Nationen. Die Umsetzung, sprich Gründung, erfolgte erst, nachdem der Krieg beendet war. :):cool: So war es logisch und auch vorgesehen.

Aber! Unmittelbar, nachdem die UNO geschaffen worden war, hatte ich sie auch schon die ersten Proben zu bestehen. Und selbst wenn, man die ersten Aktionen vonseiten der UdSSR, als Betriebsunfall abtun wollte, spätestens mit der Aktion in Korea, musste jedem klar sein, dass die UdSSR nicht gewillt war, sich an die Charta zu halten.

Normalerweise, hätte man die SU aus der UNO ausschließen müssen! Denn die von ihr gesteuerten und gestarteten Aktionen, müssen als klare Verstöße, gewertet werden. Im Falle der koreanischen Halbinsel, mussten die armen Menschen Koreas, dafür den Blutzoll zahlen! Und auch die sogenannte Polizeiaktion seitens der UNO, lief ja am Anfang, sehr schleppend an.:rolleyes: Dazu kommt noch, dass man faktisch nichts Positives erreicht hatte. Wenn, man mal von jeder Menge Tote und einem zerstörten Land absieht!

Und dann stellt sich ja auch noch eine andere Frage:
Offiziell, sind laut Satzung der UNO, alle ihre Mitglieder gleichberechtigt. Die Mitgliedschaft bestimmter Länder im Sicherheitsrat, wurde ja stets mit deren Geschichte, ihre Stärke und Leistung im Kampf gegen die Achsenmächte begründet.

Allerdings, dürfte bei den einfachen Mitgliedern, durchaus öfter die Frage aufgetaucht sein: Warum ausgerechnet diese Länder? Die meisten Länder, die im Sicherheitsrat als ständige Mitglieder vertreten waren, gehörten zu den Großmächten alter Prägung! In allen Fällen, hatten diese Nationen, sich ihren Großmachtstatus, durch Gewaltanwendung verschafft. Im Falle von Korea, war es ja so, dass faktisch die zwei wichtigsten Mitglieder der UNO, gegeneinander gearbeitet haben. Diese Situation, dürfte dem Ansehen des höchsten Gremiums, sicherlich nicht gutgetan haben.

Ich verkenne keineswegs, dass auch die USA, schon immer nach dem Motto verfahren sind: Alle sind gleich, doch manche sind gleicher." Es bleibt aber unbestritten, dass es die Sowjetunion war, welche die UNO nach ihrer Gründung, und entgegen ihren vertraglichen Verpflichtungen, unterminiert hat. Sie war es, mit den Mitteln der Subversion, der Sabotage und Spionage und auch mit offener Gewalt, versucht hat, andere Staaten zu unterwerfen. So ein Verhalten lässt sich wohl kaum mit der Satzung der VN vereinbaren. Ihr habt natürlich recht, wenn, ihr darauf hinweist, dass man nach heutigem Kenntnisstand, eigentlich alle fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder, ausschließen müsste!:cool::( Was Verstöße, gegen die Satzung angeht, ist keines dieser Länder, ein umbeschriebenes Blatt.

Doch wie gesagt, mir geht es um die Situation, unmittelbar nachdem 2. Weltkrieg. Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre. Doch es gab ja auch witzige Episoden in der Uno! Wenn, auch die Gründe, selten zum Lachen waren. Der legendäre Wutausbruch von Chruschtschow, oder die Debatte im Rat während der Kubakrise! Einfach Klasse. Das hätte sich kein Filmproduzent besser ausdenken können.
 
Gibt die UNO Charta denn einen Ausschluss her? Gegen den Willen einer Sicherheitsrats-Vetomacht?

So nein sagst du eigentlich nur, man hätte die gesetzten Regeln doch bitte ignorieren sollen, um sie durchzusetzen...

BTW, wie oft hätten die USA dann schon aus der UNO gekickt gehört? Neben den vielfachen Brüchen von UN-Charta & Völkerrecht zahlen die nicht mals ihre Beiträge pünktlich...
 
Im Falle der koreanischen Halbinsel, mussten die armen Menschen Koreas, dafür den Blutzoll zahlen!

Die armen Menschen in Korea mussten vor allem für das völkerrechtswidrige Vorgehen der USA zahlen, unter anderem mit der fast vollständigen Auslöschung Nordkoreanischer Städte durch US-Bombardierungen.
 
Das ist ja, was ich zum Teil meinte. Im Falle von Korea, wurden Land und Leute von beiden Seiten dazu benutzt, "auszutesten", wie ein Krieg der Blöcke abgelaufen wäre!
 
Ich kenn mich im Korea-Krieg viel zu wenig aus. Warum hat die Sowjetunion hier eigentlich nicht ihr Veto genutzt, wenn sie Nord-Korea unterstützt hat? Die USA u.a. zogen doch als UNO-Streitmacht in diesen Krieg, was nur ging, wenn die Sowjetunion sich zumindest der Stimme enthielt.
 
Die armen Menschen in Korea mussten vor allem für das völkerrechtswidrige Vorgehen der USA zahlen, unter anderem mit der fast vollständigen Auslöschung Nordkoreanischer Städte durch US-Bombardierungen.

Es sind auch sehr viele Zivilisten der überhitzten antikommunistischen Atmosphäre zum Opfer gefallen. In manchen Landesteilen blieb der verarmten Landbevölkerung, wenn sie nicht verhungern wollte, kaum eine andere Wahl, als Lebensmittelspenden der "Kommunisten" anzunehmen, was oft zur Folge hatte, dass sie auf schwarze Listen gerieten und antikommunistischen Maßnahmen zum Opfer fielen.

Im Koreakrieg wurden von beiden Seiten zahlreiche Kriegsverbrechen begangen.
 
Normalerweise, hätte man die SU aus der UNO ausschließen müssen!
Das wäre eine schlechte Idee gewesen, schon allein deswegen, weil die UNO eins der wenigen permanenten Formate war, über dass man mit der Sowjetunion auf diplomatischer Ebene Kontakt und Fühlung halten konnte.

Es löst keine Probleme, wenn man nicht miteinander redet.
 
Im Koreakrieg wurden von beiden Seiten zahlreiche Kriegsverbrechen begangen.

Was wohl häufiger geschah: Ein Dorf wurde vom Norden (oder Süden) erobert und besetzt, danach wurde nach "Kollaborateuren" der Gegenseite gesucht, und jeder, der sich nicht zum Norden (oder Süden) bekannte, als solcher behandelt. Kurz darauf wurde das gleiche Dorf vom Süden (oder Norden) überrannt, und alle, die sich vorher zum Norden (oder Süden) bekannt hatten, als Kollaborateure behandelt. Das mehrfach hintereinander, und es bleibet nicht viel übrig...

So hat's mir zumindest mal eine Koreanerin erzählt, Ahnung hab ich wie gesagt nicht wirklich. Klingt für mich aber leider nur allzu plausibel...
 
Das ist ja, was ich zum Teil meinte. Im Falle von Korea, wurden Land und Leute von beiden Seiten dazu benutzt, "auszutesten", wie ein Krieg der Blöcke abgelaufen wäre!

Nein.
Von Seiten der Nordkoreaner und der Chinesen vor allen Dingen, die Nordkorea in der Hauptsache stützten, wurde mehr oder minder angenommen, dass die Vereinigten Staaten kein besonderes Interesse daran hätten, Südkorea tatssächlich zu halten und dass von dem her nur mit wenig wiederstand zu rechnen sei.

Diese Annahme lag erstmal nicht so fern, als dass die USA hier tatsächlich nur sehr wenig Truppen stationiert hatten, die ja bis auf den Brückenkopf um Pusan herum dann beim ersten Angriff aus dem Norden auch relativ zügig überrant wurden.

Das die amerikanische Landung bei Incheon auf diese Art funktionierte, wie sie es dann tat war alles andere als ausgemacht und ein ziemliches va banque-Spiel.

Hätte das nicht funktioniert und wäre es somit nicht möglich gewesen den Nordkoreanern in den Rücken zu fallen und ihre vorgestoßenen Truppen zum Rückzug zu zwingen, um nicht völlig abgeschnitten zu werden, hätten die Amerikaner hier früher oder später klein bei gebenn müssen, weil sich Pusan allein auf Dauer nicht ewig hätte halten lassen.

Nordkorea und China hatten diesen Krieg als eine Art Handstreich geplant, dem die Amerikaner allenfalls symbolischen Widerstand entgegensetzen würden.
Man glaubte, dass man auf Grund mangelnden tatsächlichen Interesses der Amerikaner in diesem Fall einfach Fakten schaffen könnte.
Und so abwegig war diese Idee nicht, nachdem die USA, was China angeht General Chiang und die "Weißen" mehr oder minder am langen Arm hatten verhungern lassen, weil man in Washington davon ausgegangen war, dass diese mit ein paar roten Rebellen im Norden schon aus eigener Kraft irgenwie fertig würden.
Hinzu kommt, dass Südkorea auch überhaupt keine interessanten Rohstoffe hatte, das war zu dieser Zeit ein reines Agrarland.

Das ganze war als Handstreich geplant und hätte auch beinahe als solcher funktioniert.
 
Warum hat die Sowjetunion hier eigentlich nicht ihr Veto genutzt, wenn sie Nord-Korea unterstützt hat?

Das liegt daran, dass die Sowjetunion während der ersten Phase des Koreakrieges den UN-Sicherheitsrat boykottierte, was letztendlich eine Folge des Chinesischen Bürgerkrieges war.

Das Chinesische Vetorecht war ja ursprünglich bei der Gründung der Republik China (heute vulgo auch "Taiwan") zugesprochen worden, die aber bekanntlich den Bürgerkrieg verlor und deren de facto Machtbereich sich seit dem auf Formosa und die umliegenden Inseln beschränkte.

Vertragsmäßig blieb die Republik China aber Veto-Macht des UN-Sicherheitsrats, während die VR China diesen Status eben nicht bekam, was sich erst in den 1970er Jahren änderte.

Die Sowjetunion hatte kurz vor dem Koreakrieg beantragt, dass der Republik China der Status als ständiges Mitglied und Veto-Macht des UN-Sicherheitsrates ab- und der der VR China zuerkannt würde, was von den anderen Mitgliedern abgelehnt wurde.
Seit dem boykottieerte die Sowjetunion den Sicherheitsrat und konnte deswegen auch kein Veto zu Gunsten Nordkoreas einbringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe ja zu, dass die Idee der Vereinten Nationen, damals noch während des 2. Weltkrieges, noch eine theoretische War. Deshalb gab es erst die Atlantik-Charta, danach die Erklärung über die Vereinten Nationen. Die Umsetzung, sprich Gründung, erfolgte erst, nachdem der Krieg beendet war. :):cool: So war es logisch und auch vorgesehen.

Aber! Unmittelbar, nachdem die UNO geschaffen worden war, hatte ich sie auch schon die ersten Proben zu bestehen. Und selbst wenn, man die ersten Aktionen vonseiten der UdSSR, als Betriebsunfall abtun wollte, spätestens mit der Aktion in Korea, musste jedem klar sein, dass die UdSSR nicht gewillt war, sich an die Charta zu halten.

Normalerweise, hätte man die SU aus der UNO ausschließen müssen! Denn die von ihr gesteuerten und gestarteten Aktionen, müssen als klare Verstöße, gewertet werden. Im Falle der koreanischen Halbinsel, mussten die armen Menschen Koreas, dafür den Blutzoll zahlen! Und auch die sogenannte Polizeiaktion seitens der UNO, lief ja am Anfang, sehr schleppend an.:rolleyes: Dazu kommt noch, dass man faktisch nichts Positives erreicht hatte. Wenn, man mal von jeder Menge Tote und einem zerstörten Land absieht!

Und dann stellt sich ja auch noch eine andere Frage:
Offiziell, sind laut Satzung der UNO, alle ihre Mitglieder gleichberechtigt. Die Mitgliedschaft bestimmter Länder im Sicherheitsrat, wurde ja stets mit deren Geschichte, ihre Stärke und Leistung im Kampf gegen die Achsenmächte begründet.

Allerdings, dürfte bei den einfachen Mitgliedern, durchaus öfter die Frage aufgetaucht sein: Warum ausgerechnet diese Länder? Die meisten Länder, die im Sicherheitsrat als ständige Mitglieder vertreten waren, gehörten zu den Großmächten alter Prägung! In allen Fällen, hatten diese Nationen, sich ihren Großmachtstatus, durch Gewaltanwendung verschafft. Im Falle von Korea, war es ja so, dass faktisch die zwei wichtigsten Mitglieder der UNO, gegeneinander gearbeitet haben. Diese Situation, dürfte dem Ansehen des höchsten Gremiums, sicherlich nicht gutgetan haben.

Ich verkenne keineswegs, dass auch die USA, schon immer nach dem Motto verfahren sind: Alle sind gleich, doch manche sind gleicher." Es bleibt aber unbestritten, dass es die Sowjetunion war, welche die UNO nach ihrer Gründung, und entgegen ihren vertraglichen Verpflichtungen, unterminiert hat. Sie war es, mit den Mitteln der Subversion, der Sabotage und Spionage und auch mit offener Gewalt, versucht hat, andere Staaten zu unterwerfen. So ein Verhalten lässt sich wohl kaum mit der Satzung der VN vereinbaren. Ihr habt natürlich recht, wenn, ihr darauf hinweist, dass man nach heutigem Kenntnisstand, eigentlich alle fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder, ausschließen müsste!:cool::( Was Verstöße, gegen die Satzung angeht, ist keines dieser Länder, ein umbeschriebenes Blatt.

Doch wie gesagt, mir geht es um die Situation, unmittelbar nachdem 2. Weltkrieg. Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre. Doch es gab ja auch witzige Episoden in der Uno! Wenn, auch die Gründe, selten zum Lachen waren. Der legendäre Wutausbruch von Chruschtschow, oder die Debatte im Rat während der Kubakrise! Einfach Klasse. Das hätte sich kein Filmproduzent besser ausdenken können.

Und wieder mal eine Frage bzw. ein Thema zum Kalten Krieg! Die Überschrift sagt es ja schon.:) Wie wir wissen, war es ein Ziel von Herrn Roosevelt, dass nach dem 2. Weltkrieg, die VN oder besser die UN - United Nations, ins Werk gesetzt werden.

Was überraschend gut gelungen ist. Jedenfalls zu Anfang. Hierfür brauchte Mr. Roosevelt auch die Unterstützung von Josef Stalin! So erklärt es sich, dass in den sogenannten Weltsicherheitsrat auch die SU aufgenommen wurde. Soweit so gut. Aber! Fast unmittelbar, nach Gründung der Uno, hat die SU, auf Weisung von Stalin, mehrere Aktionen gestartet, welche ganz klar gegen die Satzung der Vereinten Nationen verstoßen haben!

https://de.wikipedia.org/wiki/Irankrise
https://de.wikipedia.org/wiki/Griechischer_Bürgerkrieg
https://de.wikipedia.org/wiki/Februarumsturz
Das sind nur die 3 Wichtigsten.

Und daran, schließt auch meine Frage an. Wieso, hat man zugelassen, dass die Sowjetunion immer noch Mitglied der Uno bleiben durfte? Speziell die USA und nicht nur die, dürften ja mittlerweile gemerkt haben, was da gespielt wurde. Und spätestens im Sommer 1950, dürfte ja klar gewesen sein, wo die Reise hingehen sollte. Der Koreakonflikt, er wird offiziell nicht als Krieg bezeichnet, war ja nichts anderes, als ein Stellvertreterkrieg zwischen den UN und der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Wobei die armen Koreaner dafür herhalten mussten. :(:mad:

Was hat eigentlich die Generalversammlung, davon abgehalten, entsprechend der Charta der Vereinten Nationen gegen die SU vorzugehen? Immerhin, hat ja die SU nicht einmal versucht, ihre Rolle bei diesen Aktionen zu verschleiern. Insbesondere in Korea. Mich schon interessieren, wie man es international gerechtfertigt hat, dass die UdSSR, nach all dem, immer noch ein vollberechtigtes Mitglied der UN geschweige denn ein Mitglied im Sicherheitsrat war bzw. bleiben durfte. Wenn, man die Charta der Vereinten Nationen ernst nehmen will, hätte dies zu Reaktionen führen müssen. Mal abgesehen davon, dass alle diese Vorgänge, bei den "normalen Mitgliedern", doch sicherlich gewisse Zweifel hat aufkommen lassen?

Zuerst mal war ja die SU offiziell am Koreakrieg gar nicht beteiligt. Kriegsteilnehmer waren die VR China, die Volksrepublik Nordkorea einerseits und die Republik Südkorea, die USA und UNO-Truppen. Die SU beschränkte sich im Wesentlichen auf materielle Unterstützung mit Kriegsgerät. Es nahmen allerdings sowjetische Piloten in chinesischen Uniformen mit MIG-Jets unter nordkoreanischen Hoheitszeichen an Raids gegen amerikanische Jagdpiloten teil. Waffenlieferungen in Kriegsgebiete macht aber so bald mal eine Großmacht.

Die USA sahen die sozialistischen Staaten als von der SU geführten monolithischen Block, das entsprach aber kaum den Tatsachen. Nach der Öffnung russischer Archive geht man heute davon aus, dass die Initiative vor allem von Kim Il Sung ausging, dem es gelang Mao und Stalin gegeneinander auszuspielen und der den eher zögerlichen Stalin dazu drängte, es auf eine Konfrontation mit den USA ankommen zu lassen.

Noch mal: Die SU war Gründungsmitglied der UNO und Mitglied im UN-Sicherheitsrat mit Vetorecht. Wenn "man" die SU wegen ihrer materiellen Unterstützung der Chinesen von der UNO ausschließen wollte, dann konnte man das Projekt UNO vergessen.

Der Völkerbund war nicht zuletzt auch daran gescheitert, dass wichtige Groß- oder Mittelmächte entweder gar nicht oder nur zeitweilig Mitglieder des Völkerbunds waren. Die USA gehörten dem Völkerbund gar nicht, Deutschland, Italien, Japan und die SU nur zeitweilig dem Völkerbund an. Deutschland und Japan traten unter großem Propagandagetöse aus.
 
Nordkorea und China hatten diesen Krieg als eine Art Handstreich geplant, dem die Amerikaner allenfalls symbolischen Widerstand entgegensetzen würden.

Nein so war es nicht. Die Planungen und die materielle Ausstattung war durch die Rote Armee geleistet worden. Entsprechend den Erfahrungen mit der mobilen Kriegsführung im WW2.

Für die Entscheidung zur Kriegsführung spielte der koreanische Nationalismus im Rahmen der Dekolonisation eine zentrale Rolle, das Land zu Vereinen. Und die neu definierte Bedeutung eines Sicherheitsgürtels um die UdSSR in Kombination mit dem Erfolg von Mao und der KPC.

Eine entsprechende, kompetente und gute - kurze - Darstellung findet sich bei Westad (S.181 ff)

Vor diesem Hintergrund wurde der Krieg im Westen als ein Angriff auf die Interessen des Westens, definiert durch die US-Einflussspäre, begriffen und als globale Herausforderung durch sozialistische Revolutionen begriffen.

Westad, Odd Arne (2020): Der kalte Krieg. Eine Weltgeschichte. . Zweite Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta.
 
Nein so war es nicht.

Doch, war es, schon weil weil Peking niemals Hilfe durch chinesische Kräfte für ein solches Unternehmen in Aussicht gestellt hätte, wenn man damit gerechnet hätte, in einen wirklich ausgewachsenen Krieg mit den USA zu geraten.

Stalin kalkulierte das sicherlich etwas anders, was dazu beigetragen haben mag, dass er es vermied den Nordkoreanern offizielle direkte Waffenhilfe im großen Stil zuzusagen.

In Peking und Pjönjang plante man nicht damit Weltkrieg Nr. 3 einfach mal probehalber vor der eigenenn Haustüre als versuchsfeld zu inszenieren, wie @Griffel das darstellt.
 
Noch mal: Die SU war Gründungsmitglied der UNO und Mitglied im UN-Sicherheitsrat mit Vetorecht. Wenn "man" die SU wegen ihrer materiellen Unterstützung der Chinesen von der UNO ausschließen wollte, dann konnte man das Projekt UNO vergessen.

Zumal das Projekt wegen der chinesischen Frage ja ohnehin bereits erstmal Schaden genommen hatte.
 
Es handelt sich um einen nordkoreanischen Angriffskrieg, der von Peking und Moskau abgesegnet worden ist. Zum Beispiel Levie, Howard S. (2002) "How It All Started - And How It Ended: A Legal Study of the Korean War," Akron Law Review, S. 210

Unquestionable, the most accurate statements with respect to the events which preceded the conflict between the two Koreas are the admissions contained in these several autobiographical volumes of Khrushchev, later Chairman of the Soviet Union’s Central Committee — the position which Stalin had held for so many years and at the time of the initiation of hostilities in Korea.

The admissions intentionally made by Khrushchev in these books leave no doubt that the entire responsibility for the war in Korea falls on Kim Il Sung, supported by both Stalin and Mao Zedong. Inasmuch as his statements are admissions against interest and are contrary to the positions previously asserted by the Soviet Union, Communist China, and North Korea, they should quiet those who continue to insist that South Korea initiated the hostilities on June 25, 1950.
Khrushchev says:
"at the end of 1949, Kim Il Sung arrived with his delegation to hold consultations with Stalin. The North Koreans wanted to prod South Korea with the point of a bayonet. . . . Stalin persuaded Kim Il-sung that he should think it over, make some calculations, and then come back with a concrete plan. Kim went home and then returned to Moscow when he had worked everything out. He told Stalin he was absolutely certain of success. I must stress that the war wasn’t Stalin’s idea, but Kim Il-sung’s."

In a later statement Khrushchev says: "For many years we insisted that the initiative for starting the Korean war came from South Korea. Some say that there is no need to correct this version of events, because it would be of advantage only to our enemies. I’m telling the truth now for the sake of history: it was the initiative of Comrade Kim Il Sung, and it was supported by Stalin and many others — in fact, by everybody. When Kim II Sung came to Moscow in 1949, I was present. He brought him concrete plans for an attack. I did not participate in all the detailed discussions that took place. Probably they had talks with the general staff. I only learned of the final decisions when we all got together with Stalin in his nearby dacha."

He elaborates on this statement by adding that when Kim Il Sung brought his plan for the attack on South Korea to Stalin in Moscow in 1949, Kim was exceedingly optimistic based on the belief that the Communist cells established in South Korea had enlisted the support of a vast number of recruits who would rise up and quickly topple the South Korean government.

Stalin agreed to furnish him with large quantities of military supplies but actually kept ultimate control by virtue of his control of the allocation of petroleum products, one of the major requirements of modern warfare. Stalin withdrew all of the Soviet military advisers from Korea for fear that one of them might become a prisoner of war. However, they later returned to Korea and Soviet airmen not only trained North Korean pilots, but themselves engaged in combat in the air against the UNC pilots! Undoubtedly, neither Kim Il Sung, Stalin, or Mao Zedong had contemplated the military intervention of the United Nations.

Übersetzung: DeepL
 
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