Wohl weil Bethmann eben so ganz anders gedacht, eben nicht so negativ, hatte. Das zieht sich ja hier durch den ganzen Thread, das Deutschland nur negative Absichten gehabt hätte
Ich denke, da sollte man einfach die Zeitachse berücksichtigen.
Für mich stellt sich das so dar, als wäre Bethmann zunächstmal ernsthaft an einem Verhandlungsfrieden interessiert gewesen.
Allerdings hat er sich mehr als lauwarme Schritte in diese Richtung nicht getraut, wahrscheinlich, weil er die Auseinandersetzung mit den Annexionisten innerhalb Deutschlands scheute.
Aus welchen Gründen er die scheute, sei es weil ihm die Courage dazu fehlte, sei es, weil er fürchtete des Kaisers Rückendeckung zu verlieren, wenn er das versuchte, vermag ich nicht zu sagen.
Aber jedenfalls ist das, was dabei zunächst herauskommt allenfalls halbherzig.
Und so wie ich dass sehe schwenkt Bethmann in seinen Absichten in dem Moment um, in dem er sieht, dass sein halbherziger Anlauf Gespräche aufzunehmen zu nichts führte.
Das mag möglicherweise auch damit zusammenhängen, dass ihm klar sein musste, dass das Zeitfenster für Verhandlungen begrenzt war, weil die Militärs die Sache wieder in der Hand haben würden, so bald dass Wetter wieder größere Offensivbemühungen zulassen würde (auf beiden Seiten).