hatl
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Margaret MacMillan ist doch die Urenkelin von David Lloyd George. Ist sie angesichts dieser Tatsache da wirklich neutral und objektiv?
Ich habe mir den dicken Brocken von Leonhardt, "Der überforderte Friede" geholt; aber noch nicht gelesen.
Den Leonhardt hab ich gelesen. Ein wirklich dicker Brocken, liest sich aber gut, so dass man doch schneller ans Ende kommt als erwartet. Mir jedenfalls ging es so. "Der überforderte Friede" betrachtet die gesamte Welt zwischen den Weltkriegen. Sehr interessant.
Was die McMillan angeht, so ist sie eine sehr anerkannte Historikerin und gewiss nicht durch ihren Urgroßvater gesteuert.
Ihr Buch "Die Friedensmacher" beschreibt die kurze Zeit als in Paris eine Weltregierung tagte um die Welt neu zu ordnen. Da kommen Delegationen aus aller Herrenländer mit Stapeln von oft obskuren Karten und Unterlagen um Einfluss zu nehmen.
Die Königin Maria vom Rumänien wird auftreten wie ein späterer Filmstar und einen fulminante Verhandlungserfolg nach Hause bringen
Und selbst eine junge vietnamesische Küchenhilfe des Pariser Ritz wird eine Petition für die Unabhängigkeit Vietnams einreichen. Der Junge Mann wird sich später Ho Chi Minh nennen.
Versailles ist ein Weltereignis und für kurze Zeit besteht eine Weltregierung.
So wie Leonhardt den Bogen der Zeit nach Versailles weit spannt, so tut dies McMillan für die kurze Zeit von Versailles.
Ich hab die McMillan vor dem Leonhardt gelesen und es ist schon so, dass der Leonhardt zeitlich dort anfängt wo die McMillan aufhört.
Aber beide sind tolle Bücher. Viel Spaß beim lesen.
Grüße hatl
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