Was ist hanseatisch und wie ist es historisch entstanden?

Ich stamme aus einer Hansestadt und lebe jetzt in einer anderen Hansestadt. Fühle mich trotzdem nicht als Hanseat. Ich verweise auf Post Nummer 3.
Hanseaten sind nach meinem Verständnis die in den betreffenden Städten alteingesessenen bürgerlichen Familien mit Firmen, Familienvillen und ordentlich Schotter auf dem Konto (Kaufleute, Reeder, Kaffeeröster).
 
ich fühle mich auch nicht als Hanseat, obwohl ich dort geboren und aufgewachsen bin und lebe. Ich hatte und habe aber Einblicke in diese noblen Kreise (Verwandte von Reemtsma, Reeder, etc.), und fand vieles von meinem "Klischee" bestätigt, z.B. die Bodenständigkeit. Trotz Millionen-Konto wird der Rest Kuchen noch in Tupper eingepackt, für nachher, und so weiter. Also nicht abgehoben, und sondern eher bescheiden und "normal"...

ich gebe Balticbirdy recht.
 
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Da meint der eine Alte zum andern: "Der konnt aber viele Sprachen..."
Meint der andere: "Und? Hats ihm wat genützt?"
Den Witz kenne ich eigentlich mit Bayern. Und da paßt er m. E. auch besser hin - weil da eben auch eine gewisse Grobheit üblich ist.
Die Hanseaten mögen wortkarg und zurückhaltend gegenüber Fremden sein, aber so dezidiert unhöflich nicht.

Auf jeden Fall läßt sich wohl ein Witz, der sich so stark verpflanzen läßt, nur wenig zur Charakterisierung angeblich typischer Eigenschaften verwenden.
 
Die Hanseaten mögen wortkarg und zurückhaltend gegenüber Fremden sein, aber so dezidiert unhöflich nicht.

Eine Gleichsetzung von Hanseaten mit Norddeutschen, welche in diesem Thread mitunter anklang, würde ich keinesfalls unterschreiben. Hanseaten sind sicher Norddeutsche, nur sind nicht alle Norddeutschen Hanseaten. ;)
 
Das stimmt dann wohl hiermit überein:
"Wichtig war der Stand"
Teils richtig, wichtig ist teilweise auch der Stadtteil im Adresskopf, allerdings ist es keine sooo geschlossene Gesellschaft, sondern man kann durchaus als ehemaliger Arbeiter hineinstoßen. Zumindest wenn man ehrlich seine Firma aufgebaut hat, und nicht z.B. als Börsenspekulant mehr oder minder ohne Fleiß und Schweiß zu seinem Vermögen kam. Also nicht vergleichbar mit dem Adel anderswo. Titel und Orden zählen beim echten Hanseaten nicht, er darf nicht mal Orden annehmen (woher das wohl kommt?), sondern nur Leistung.
Quasi ein Prinzip, wie bei den Osmanen zur Blütezeit... ;)

Wichtig ist auch die soziale Verantwortung eines Hanseaten, sein Mäzenatentum, dass er der Gesellschaft wieder etwas zurückgibt, egal, ob er nun zu den 5 Milliardären in Hamburg gehört, oder nur einige Hunderttausende verdient hat.
 
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