Welche Bedeutung hat der Schleswig-Holstein-Konflikt für die deutsche Nation?

Soleness

Neues Mitglied
Erörtern Sie, welche Bedeutung der Schleswig-Holstein-Konflikt für die deutsche Nationalbewegung hatte. (5 Punkte)



Kann mir jemand bei der Beantwortung der Frage helfen?

Eigene Ideen/Ansätze:

"Angelegenheit der Nation": freiwillige Soldaten aus allen Teilen des Landes

Linke der Volksversammlung: "lieber Tod als Verzicht auf Schleswig-Holstein"

Preussen: "Nationaler Gedanke anstatts europ. Großmacht"
 
@Soleness


Kann mir jemand bei der Beantwortung der Frage helfen?

Eigene Ideen/Ansätze:

"Angelegenheit der Nation": freiwillige Soldaten aus allen Teilen des Landes

Linke der Volksversammlung: "lieber Tod als Verzicht auf Schleswig-Holstein"

Preussen: "Nationaler Gedanke anstatts europ. Großmacht"


Welchen deutsch-dänischen Konflikt meinst Du, den, der mit dem Londoner Protokoll 1852 beigelegt wurde, oder die Bundesexekution 1864 ("Reichseinigungskriege") oder generell die "Schleswig-Holsteinische Frage". Ich habe Dich mit Artikeln bzw. Büchern verlinkt, schau mal was Dir hilft. Solltest Du weitergehende Fragen haben, dann frag einfach.

M.

Schleswig-Holsteinische Frage ? Wikipedia

Frankfurter Nationalversammlung ? Wikipedia

http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=969952732&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969952732.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Londoner_Protokoll_(1852)

Thronfolgegesetz des Königreichs Dänemark (1853)

Schau hier unter dem Stichwort "Protokoll-Prinz".

Handbuch der preussischen Geschichte - Google Bücher

Deutsch-Dänischer Krieg ? Wikipedia

Die Preußisch-österreichische ... - Google Bücher#
 
Als Konflik sollte doch auch noch der Schleswig-Holsteinische Krieg 1848

http://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holsteinischer_Krieg_(1848%E2%80%931851)

genannt werden...

Dieser ist vor allem wichtig im Bezug auf die ersten Versuche einer einheitlichen deutschen Nationalstaat zu gründen und die Revolutionsjahre 1848/49.
Doch auch wichtig war die Bildung einer ersten deutschen militärischen Einheit als erstes Zeichen eines deutschen Nationalstaates, der Bundesflotte.
 
Ich denke, dass der gesamte Konflikt gemeint ist, ansonsten wär die Frage wohl differenzierter gewesen.

Danke schonmal!
 
Im Nachgang des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 kam es zur Verschärfung des deutschen Dualismus, der im Preussisch-Österreichischen Krieg von 1866 mündete. Man kann den Deutsch-Dänischen Krieg also als wichtigen Schritt zur Eskalation und damit hin zur "Reichsgründung von oben" einordnen.
 
Im Nachgang des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 kam es zur Verschärfung des deutschen Dualismus, der im Preussisch-Österreichischen Krieg von 1866 mündete. Man kann den Deutsch-Dänischen Krieg also als wichtigen Schritt zur Eskalation und damit hin zur "Reichsgründung von oben" einordnen.

Österreich war eben so "dumm" sich mit Preußen auf das dänische Abenteuer einzulassen. Damit war das Feld für eine künftige Auseinandersetzung zwischen Preußen und Österreich geschaffen.
 
Im Nachgang des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 kam es zur Verschärfung des deutschen Dualismus, der im Preussisch-Österreichischen Krieg von 1866 mündete. Man kann den Deutsch-Dänischen Krieg also als wichtigen Schritt zur Eskalation und damit hin zur "Reichsgründung von oben" einordnen.

Bismarck hat bereits in der Silvesternacht 1863/64 im Kreis seiner Vertrauten kundgetan, das er für Preußen den Erwerb der Herzogtümer beabsichtige, nachdem Christian so dämlich war, die neue dänische Verfassung zu unterschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Österreich war eben so "dumm" sich mit Preußen auf das dänische Abenteuer einzulassen. Damit war das Feld für eine künftige Auseinandersetzung zwischen Preußen und Österreich geschaffen.
Österreich hatte, genauso wie Preußen, das Londoner Protokoll von 1852 unterzeichnet, war also auch Garant für dessen Einhaltung. Wie hätte Österreich vor den damals über die neue dänische Verfassung aufgebrachten Deutschen dagestanden, wenn es allein Preußen den Zug, die Dänen in die Schranken zu weisen, überlassen hätte? Zumindest hätte es hinter Preußen zurückgestanden, wäre also zweiter in der Reihe gewesen.

...nachdem Christian so dämlich war, die neue dänische Verfassung zu unterschreiben.
Na ja, dämlich... Die London Times schrieb am 26. Januar 1864: Die Überzeugung, Diplomatie führe zu nichts, es sei unumgänglich, zu den Waffen zu greifen, und sie selbst müssten den Löwenanteil der Last tragen, scheint die vorherrschende Ansicht unter den Dänen zu sein.
Welche Wahl hatte Christian IX.? Er war in Glücksburg aufgewachsen und Deutscher. Dänisch sprach er mit einem schweren deutschen Akzent. Eigentlich bedeutete ihm der dänische Nationalismus nichts, allerdings war diese Unterschrift am 18. November '64 unter die Novemberforfatningen seine erste Amtshandlung (er war gerade am 15.11. König geworden). Das er zu stottern begann, wenn er sich erklären wollte, zeigte, dass er keine selbstsichere Persönlichkeit war. Bei einer Verweigerung seiner Unterschrift hätte er seine Absetzung oder einen Bürgerkrieg heraufbeschworen. Zwei Drittel der damaligen Dänen sprachen dänisch, das andere Drittel deutsch. Das Rückgrat und Durchsetzungsvermögen, das er gegenüber den dänischen Nationalliberalen gebraucht hätte, fehlte ihm.
 
Ich denke, die wichtigsten Schritte zur "deutschen Einheit" 1870 war der Hinauswurf fremder Monarchen aus dem deutschen Bund. es begann mit dem Hinauswurf des dänischen Königs als Herzog von Schleswig und Holstein aus dem Bundestag in Frankfurt. Weitere Häupter, die fremde nichtdeutsche Interessen folgten.


[MOD: Tagespolitik gemäß Forenregeln entfernt - http://www.geschichtsforum.de/regeln.php
dies ist ein Geschichtsforum, kein Politikforum]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Mod: tagespolitisches Zitat aus Vorbeitrag entfernt]

Möchtest Du ein wenig politische Stimmung machen? Mal abgesehen davon, dass Außenpolitik schon immer so funktioniert hat, dass man "fremden Interessenvertretern - manchmal auch als "Außenminister" bezeichnet - gegenübersitz. Und somit die "Feststellung" eigentlich hochgradig trivial ist.

Aber die Intention war ja eine andere. Und deswegen glaube ich, Du hast Dich im Forum geirrt. Die politischen "Krawall-Foren" findest Du unter anderen URL`s.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stimmung machen ist gut ausgedrückt! Wollen Sie das Denken verbieten, indem Sie aus die politische Correctness hinweisen, wenn Sie einen Vortrag nicht hören wollen? Unterhalten Sie sich zukünftig mit anderen, die sich von Ihnen den Beitrag verbieten lassen wollen.
 
Ermahnung

Stimmung machen ist gut ausgedrückt! Wollen Sie das Denken verbieten, indem Sie aus die politische Correctness hinweisen, wenn Sie einen Vortrag nicht hören wollen? Unterhalten Sie sich zukünftig mit anderen, die sich von Ihnen den Beitrag verbieten lassen wollen.

So gehen wir im Geschichtsforum nicht miteinander um. Thanepower hat eine ganz normale Frage gestellt und dies ist kein Grund hier die Netiquette zu verletzten. Auch wenn man nicht der selben Meinung ist, kann man höflich miteinander umgehen. Bitte halte dich daran.
 
Wollen Sie das Denken verbieten, indem Sie aus die politische Correctness hinweisen, wenn Sie einen Vortrag nicht hören wollen?
Hat nichts mit political correctness zu tun.

es begann mit dem Hinauswurf des dänischen Königs als Herzog von Schleswig und Holstein aus dem Bundestag in Frankfurt. Weitere Häupter, die fremde nichtdeutsche Interessen folgten.
Aus der 2010 entdeckten Privatkorrespondenz des dänischen Königs gibt es Briefe an den preußischen König Wilhelm I., wo Christian IX. diesem den gesamten Beitritt Dänemarks in den Deutschen Bund anbot. Bismarck lehnte jedoch ab. Dänemarks Beitritt wäre später flottenpolitisch nicht uninteressant gewesen, wenn man an Island, die Färöer, Grönland, Dänisch-Westindien und die Nikobaren denkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sollte Dänemark aber im deutschen Bund?

Mächte wie die Niederlande oder Dänemark standen für Territorien im Deutschen Bund, die innerhalb seiner Staatsgrenzen lagen. Die Niederlande z.B. für Luxemburg, oder Dänemark für Holstein und Lauenburg. Diese Situation hatte historische Gründe und reichte bereits bis ins römisch-deutsche Kaiserreich zurück, wo der Kaiser dann Oberlehnsherr dieser Gebiete war. Seinerzeit war auch noch Schweden vertreten für Gebiete an der Ostseeküste wie z.B. Hinterpommern.

Die Mitgliedschaft Dänemarks endete 1864 nach dem Deutsch-Dänischen Krieg.
 
Rurik, die deutsche Einigung ab 1864 unter der Führung Preußens war darauf ausgerichtet, die ausländischen Staatsoberhäupter, die die Interessen ihrer Herkunftsländer auch zu vertreten haben, von der innerdeutschen Willensbildung auszuschließen.

Dazu gehörten, der herzog von Schleswig, der österreichische Kaiser und der König von Hannover.
 
Rurik, die deutsche Einigung ab 1864 unter der Führung Preußens war darauf ausgerichtet, die ausländischen Staatsoberhäupter, die die Interessen ihrer Herkunftsländer auch zu vertreten haben, von der innerdeutschen Willensbildung auszuschließen.

Ziel des preußischen Staates war die Schaffung eines Nationalstaats unter seiner Führung. Der Deutsch-Dänische Krieg war ein Schritt in diese Richtung obwohl ich bezweifle, dass schon danals eine deutsche Einigung erwogen wurde.
 
Die Einigungsbewegung kam viel früher, mit dem "Deutschen Zollverein" 1834, setzte sich fort mit dem "Norddeutschen Bund" 1867 und der damit einhergehenden Rechtsvereinheitlichung dem Erlaß des HGB und des StGB. Die letzten Vereinheitlichkeitshandlungen war die Abschaffung der unterschiedlichen Zeiten im Reichsgebiet ( sprich Vereinheitlichung der Zeit im Reich )und der Erlaß des BGB am 01.01.1900, der im Rheinland den bis zum 31.12.1899 geltenden Code Napoleon ablöste.
 
Was die deutschen Fürsten betrifft, so konnte nach 1815 von einem nationalstaatlichen Denken nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil. Der Wiener Kongress verhinderte einen deutschen Nationalstaat, worüber die Landesfürsten sehr froh waren, da sie um ihre Macht fürchteten. Im Gegensatz zu vielen Deutschen, die einen Natinalstaat erhofft hatten, war der Deutsche Bund ein Hemmnis für jedes Einigungsbestreben.

Um liberale und nationale Bewegungen zu verhindern, wurde die Heiloge Allianz zwischen Österreich, Preußen und Russland geschaffen. Hinzu kamen 1819 die Karlsbader Beschlüsse, wo auf Ministerkonferenzen Maßnahmen gegen liberale und nationale Bewegungen beschlossen wurden. Und nach der Revolution von 1848/49 wurde die Idee eines deutschen Nationalstaats vorerst zu Grabe getragen.

Der Gedanke einer nationalen Einigung, die von Fürstenebene ausging, erfolgte spät und allein durch Preußen.
 
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