Eine Spur führt nach Vaucouleurs in Frankreich.
Das eher seltene silberne Kreuz auf blauem Grund ist auch das Familienwappen der Familie "de Guitté" eine Familie die den Titel Sieurs oder Marquis de Vaucouleurs trug.
Die Stadt Vaucouleurs in Frankreich, wo sich Jeanne d'Arc zum ersten Mal als Soldatin bewarb, führt heute noch als Stadtwappen einen Turm auf rotem Grund und die Lilie auf blauem Grund.
Vielleicht liegt es an der Vergrößerung, aber das 1. und 4. Feld erscheinen mir unterschiedlich tingiert.
In Photoshop sehe ich ohne Tonwertkorrektur Überschneidungen zwischen den Kelchblättern der Blüte im 3. Feld und der Fläche des benachbarten 4. Feldes; nur
mit Tonwertkorrektur sind ähnlich große Überschneidungen mit Feld 1 zu sehen.
Soll heißen, Feld 1 und 4 haben eher nicht die gleiche Tinktur.
Problematisch ist dabei, dass eine in natürlichen Farben tingierte Blüte grün gebartet (Kelchblätter) sein sollte… aber in Grün eine silberne Lilie (Feld 4) recht selten wäre.
Folgender Versuch: Der Schild geviert, Feld 1: in Schwarz (Blau?) ein silbernes Fadenkreuz (Balkenkreuz?), Feld 2: in Rot ein goldener Turm, Feld 3: in Gold eine sechsblättrige rote Rose, golden gebutzt und blau gebartet, Feld 4: in Blau eine silberne Lilie.
Das 1. Feld könnte auch blau tingiert sein; das Fadenkreuz könnte ein gewöhnliches (heraldisches) Balkenkreuz sein.
Mich stört außerdem, dass der Turm in Feld 2 bei korrekter Ausführung nur dann dermaßen klein dargestellt werden sollte, wenn ihm noch eine Nebenfigur im Feld Gesellschaft leistet. Ich sehe jedoch keine; vielleicht soll die Stellung des Turmes mit der der Rose korrespondieren.
Die Rose könnte eine Mispel sein, der spitzen Barten wegen, wobei heraldische Mispeln normalerweise fünf Kronblätter haben.
Ich tendiere momentan in Richtung der Ornano, einem französisch-italienischen hochadeligen Haus mit Bindungen in die Republik Genua und nach Korsika. Die Ornano führen als Stammwappen in Rot einen goldenen Turm, der im Wappen wenigstens eines Zweiges zwei silberne Schlüssel als Nebenfiguren hat.
Es taucht in dieser Familie außerdem ein geviertes Wappen auf, dessen Felder 2 und 3 eine einzelne goldene Lilie in blauem Schildhaupt zeigen. In der französischen Heraldik kommen die Lilien fast immer zu dritt vor, meistens in der Stellung 2:1, deswegen lasse ich das Fehlende für den Augenblick außen vor.
Besteht denn die Möglichkeit, dass dieser Vorschlag geographisch in die richtige Richtung geht?
Irgendwie lässt mich dieses Gemälde unbefriedigt zurück. Es deutet viel darauf hin, dass sich der Künstler einige Freiheiten genommen hat, die die Identifikation erschweren.
Mashenkas Anmerkungen scheinen ja auch auf gewisse Qualitätsmängel hinzudeuten. Wenn wir obendrein die napoleonische Heraldik berühren, na, da wurden Wappen munter verändert und Regeln ignoriert oder gleich neu geschrieben.
Trotzdem... spannend!