dass die Währungsmanipulationen eine Folge, nicht aber die Ursache der Krise waren.
Ganz wichtige Unterscheidung.
Das unterscheidet die antike Münzverschlechterung (wo es letztlich nur eine Autorität gab, die Münzen prägte) von diversen ähnlichen Manövern im Mittelalter oder später, wo einzelne Landesherren mogelten, und sich nicht an die allgemein üblichen Standards hielten.
Sie waren struktureller Natur und wurden verursacht durch eine immense Steuerbelastung der Reichsbevölkerung, resultierend aus den Kosten für ein riesiges stehendes Heer, das eine unglaublich lange Reichsgrenze zu verteidigen hatte.
Gibt es dazu eigentlich durchgerechnete Forschungen?
Dieses Heer ist ja eher kleiner gewesen als das früherer Zeiten, wo es noch recht problemlos finanziert werden konnte.
Ich habe diese These nie so ganz verstehen können.
Der freie Bauer, früher die Stütze und das Fundament der römischen Expansion
Das war er als Soldat in der frühen römischen Expansionsphase, d.h. als in erster Linie noch in Italien Kriege geführt wurden.
Spätestens ab Marius hatte sich das doch erledigt.
Auch hier die Frage, ob eigentlich die neuere Forschung dieses Bild bestätigt hat. Mir schien das immer so ein romantisierender Wehrbauern-Kitsch der Historiker ab 19. Jahrhundert zu sein.
was schließlich dazu führte, dass der weströmische Staat finanziell unterhöhlt und ausgeblutet war.
Gibt es dazu Zahlen? D.h. sind wirklich die Steuereinnahmen zurückgegangen?
Es ist ja kein unübliches Phänomen, daß sich eine Regierung grundsätzlich "unterfinanziert" vorkommt, weil sie einfach mehr Ausgabenwünsche hat als die Einnahmen hergeben.
Ohne tagespolitisch werden zu wollen: In den letzten 20 Jahren sind die Steuereinnahmen auch fast jedes Jahr stetig gestiegen, und trotzdem war immer nur von den "Einnahmeausfällen" die Rede.
Es wäre also schon zu prüfen, ob die antiken Klagen bloße Regierungspropganda waren oder solide fundiert waren.
Ansonsten bleibt natürlich noch eine wesentliche Ursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten: Das antike Klimaoptimum ging zu Ende, es wurde kälter und damit brachen (regional sehr unterschiedlich) die Landwirtschaftserträge ein.