Wurden Hitlerfans, die es übertrieben wirklich weggesperrt?

Die Goldfasanen himmelten sicherlich Hitler auch an, aber diejenigen von ihnen bei denen das wirklich homoerotische Züge hatten, mussten das verbergen.
Da dürftest du dir zu viele Gedanken machen. Erotomanie dürfte bei den Wenigsten im Spiel gewesen sein.

Bei den Goldfasanen zeigte sich die Verehrung sicherlich eher in hündischer Unterwürfigkeit, sie taten alles was er sagte
Eigentlich nicht. H. musste gar nicht so viel befehlen, sondern konnte aufgrund der Konkurrenz zwischen staatlichen und parteilichen Stellen (Staat und Partei waren zwar recht schnell miteinander verschmolzen, aber es gab Konkurrenzen zwischen den verschiedenen Gliederungen) auf vorauseilenden Gehorsam setzen. Also darauf, dass Abläufe funktionierten, weil Funktionäre in Partei und Staat ihren Konkurrenten in einer anderen Gliederung einfach zuvorkommen wollten. "Hündische Unterwürfigkeit" ist eher etwas, was Hitler - bei aller Liebe zu seiner Blondie - wohl eher abgestoßen haben dürfte. Aus heutiger Sicht zu versuchen Nazi-Funktionäre klein zu machen, wird auch ihrem verbrecherischen Treiben nicht gerecht und hilft nicht, Geschichte zu verstehen.
 
Die von Kershaw formulierte Praxis der Partei bzw. der angegliederten Organisationen kann man mit, "Dem Führer entgegen arbeiten" bezeichnen. Ein Prinzip, das man bei hohen Funktionären, wie beispielsweise bei Werner Best (SS und RSHA), erkennen kann.

Diese Praxis basiert im wesentlichen auf der zunehmenden Verinnerlichung von NS-Werte in Teilen der Gesellschaft und erzeugte in Teilen einen Wertekonsens, der sich als "Volksgemeinschaft" niederschlug (vgl. Link). Das basierte auf der Bejahung der NS-Ideologie, deren Verkörperung Hitler war. Und in diesem Sinne war er als charismatische Führungsperson wahrgenommen worden und weniger als "Lustobjekt".

Diese Perspektive entspricht der neueren historischen Forschung, die sich von einer "Hitlerzentrierung" gelöst hat, trotz des dominanten "Führer-Prinzips" und der Rolle von Hitler als "Moderator" rivalisierender Machtinteressen der Spitzenfunktionäre der NSDAP bzw. von Organisationen, wie der SS.

Volksgemeinschaft als Ergebnis sozialer Praxis | bpb
 
Vor kurzem lief in der ARD eine Sendung über Robert Lembke (die älteren werden sich erinnern, den Moderator von Was bin ich?)

Robert Lembke war nach nationaloszialistischer Terminologie aufgrund seines jüdischen Vaters "Halbjude", seine Mutter verheiratete sich mit einem gewissen Gustav Posega. Das Verhältnis zwischen Lembke und seinem Stiefvater war schwierig, der Stiefvater behandelte die Mutter schlecht und es kam zu Konflikten zwiscen Lembke und Posega, der seinen Steifsohn merfach als jüdisch denunzierte und ihn der Rassenschande bezichtigte.

Auch sonst fiel Posega wohl wegen Querulantentums auf und kam schließlich in eine Nervenheilanstalt und wurde schließlich als "lebensunwert" ermordet.
 
Dass Hitler seinerzeit für viele Frauen durchaus einen gewissen Sex-Appeal ausstrahlte, ist heute kaum noch verständlich. — [...]
Das mag fuer wenige Frauen zutreffen, doch kaum im allgemeinen: a.h. strahlte ein gewisses Charisma aus dem viele Frauen kaum entrinnen konnten. Bestes Beispiel dafuer ist Unity Mitford, eine der sechs Mitford Schwestern. Unity Mitford schreibt da z.B. an ihre Schwester dass sie am ganzen Koerper gebebt und gezittert hatte als sie sich das erste Mal in a.h.'s Naehe befanden hatte.
Dass sich die gegenseitige Beziehung zu einer quasi romantischen, platonischen Beziehung entwickeln sollte ,sei dahingestellt. Auf jeden Fall war a.h. von Unity Mitford mehr als 'betoert': er schenkte ihr grosse Aufmerksamkeit, traf sich bei jeder Gelegenheit mit ihr gab ihr Geschenke und ,und und. ( Amerikaner wuerden sagen: "He took a shine to her and she to him".) Auch traf sich 'Unity' bei jeder spontanen Gelegenheit stundenlang mit a.h. in der 'Osteria Bavaria'.
Quelle: THE MITFORDS; CHARLOTTE MOSLEY; LETTERS BETWEEN SIX SISTERS
'Putzi'= Hanfstaengl
 
Und in diesem Sinne war er als charismatische Führungsperson wahrgenommen worden und weniger als "Lustobjekt".
Ich teile diese Charakterisierung. Es kommt noch hinzu. dass Frauen sich im allgemeinen mehr maechtigen als mausigen Maennern magisch hinzugezogen fuehlen. Mag etwas mit Selbsterhaltungstrieb zu tun haben.....
 
Also Abseits solchen Machogeplänkels, dass auf Dominanz und Kraft abhebt, gibt es ja eine ganze Menge an Faktoren, die einen Partner attraktiv oder unattraktiv machen. Nicht zuletzt biochemische Faktoren, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen.
 
Also Abseits solchen Machogeplänkels, dass auf Dominanz und Kraft abhebt, gibt es ja eine ganze Menge an Faktoren, die einen Partner attraktiv oder unattraktiv machen. Nicht zuletzt biochemische Faktoren, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen.
Die Pheromone spielen bei dieser Art Attraktion auf Entfernung keine Rolle. Ob nun Hitler oder die Beatles, die wurden nicht wegen ihrem Geruch angehimmelt... ;)
 
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Am Ende ist es doch einfach auch Reichweite in einer Zeit in der noch nicht allzu viele Medien existierten.

Irgendwen gibt es immer der sich von jemand über den berichtet wird angezogen fühlt.
 
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